Der
Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum
von KISP
und
BPS
Therapie-Erfahrungen
– Dreifache Hormonblockade (DHB/AB3/ADT3)
- [Die
hier geschilderten Therapie-Erfahrungen können keine
statistische Aussage über Erfolg oder Misserfolg bei dieser
Therapie liefern. Es handelt sich ausschließlich um
Einzelerfahrungen.
-
Eine
hervorragende Übersicht über die Erfahrungen zahlreicher
Patienten mit diversen Behandlungsformen bietet die Seite
myProstate.eu.
-
– Ed]
- Wil
schrieb am 2.1.2001:
-
Da
meldet sich eine Frau aus USA. Sie ist ratlos. Ihr Mann (53) hat
große Schmerzen, hält es nicht mehr aus. Er hatte vor
einem Jahr noch keine Metastasen und wurde dann lokal behandelt. Mit
Brachytherapie. Dann fingen vor ein paar Wochen die Schmerzen an.
Ein Knochenszintigramm zeigte, dass sich mittlerweile fast im ganzen
Skelett Metastasen gebildet haben. Fast unglaublich. Der behandelnde
Onkologe eines renommierten Krebszentrums sagte ihm, er hätte
noch ungefähr ein Jahr zu leben. Er schlug eine hormonale
Behandlung vor, ein LHRH-Agonist und Casodex. Nach Weihnachten
bekommt er 150 mg Casodex und gleich am folgenden Tag bekommt er
einen viermonatigen LHRH-Agonisten. Dann, fast auf Anhieb, steigern
sich die Schmerzen. Warum? Und, fragt die Frau, was sollen wir tun?
Bitte, wer kann uns schnell raten. Der Hausarzt hat Schmerztabletten
gegeben, aber die helfen gar nicht. Ich habe daraufhin sofort ein
eMail geschickt mit einer Erklärung und welche sofortige
Maßnahme nötig ist. Es soll keine kostbare Zeit verloren
gehen.
-
UNWISSENHEIT
-
Das
sollte jeder Arzt wissen: NIEMALS darf ein LHRH-Agonist gegeben
werden, wenn nicht vorher etwa 7 Tage lang ein Antiandrogen
(Casodex, Flutamid, Nilutamid oder Androcur) genommen wurde. Ohne
dies wird der Patient geschädigt. Bei falscher Behandlung
entsteht eine sogenannte "Aufflammung" des PK. Dies lässt
sich aus der Wirkung des LHRH-Agonisten erklären. Letzterer
bewirkt eine Abnahme des Testosterons. Jedoch, bei der erstmaligen
Anwendung steigt zunächst das Testosteron sehr stark an. Erst
nach ein oder zwei Wochen klingt die Testosteronproduktion ab.
-
AUFFLAMMEN,
die Folgen
-
Falls
durch das Aufflammen keine Symptome (Schmerzen) entstehen und nur
ein Steigen des PSA bewirkt, so sprechen wir von einem BIOCHEMISCHEN
Aufflammen. Im Falle von Symptomen handelt es sich um ein KLINISCHES
Aufflammen. In beiden Fällen wollen wir einem zeitweiligen
schnellen Wachsen der Krebszellen vorbeugen.
-
Eine
klinische Aufflammung ist gefährlich, kann sogar
lebensbedrohend sein. Bei einer Metastase im Rückenmark wächst
an der Tumorstelle der Knochen nach innen, bildet da eine
Ausstülpung. Dabei kann der Rückenmark in Verdrückung
kommen. Dieses verursacht Schmerzen, denn das Rückenmark ist
ein Nervengewebe. In diesem Fall kann Aufflammung zu einer Lähmung
fuhren. Bei Patienten mit Krebs in Lymphknoten dicht bei einer der
beiden Urethern (Rohr zwischen Niere und Harnblase), kann eine
Urether dichtgedrückt werden und zu einem Nierenversagen
fuhren.
-
VORBEUGUNG
-
Mindestens
7 Tage vor der erste Verabreichung des LHRH-Agonisten sollen die
Androgen-Rezeptoren abgeblockt werden, damit das Testosteron da
nicht andocken kann. Dieses Abblocken geschieht mittels eines
Antiandrogens wie Casodex oder Flutamid. Etwa 7 Tage dauert es dann,
bis die Androgen-Rezeptoren gut mit dem Antiandrogen gesättigt
sind.
-
Es
gibt auch eine andere Methode um die Aufflammung zu verhindern,
nämlich durch eine vorherige Senkung des Testosterons mittels
eines Medikaments, das nicht wie das LHRH-Agonist eine Aufflammung
verursacht. Beispiele sind Ketoconazol (Nizoral), DES (Honvan) und
Cyproterone-Acetat (Androcur).
-
NOTLAGE,
was tun.
-
Bei
einer unverhofften fehlerhaften Behandlung, wobei durch eine
klinische Aufflammung des Prostatakrebses ein Notzustand entsteht,
muss dafür gesorgt werden, dass das Testosteron möglichst
bald absinkt. Wie geht das am schnellsten? Durch Anwendung von
Ketoconazol (Nizoral). Dadurch senkt sich das Testosteron innerhalb
30 Minuten und es dauert dann noch 2 Tage bis das Testosteron 90 %
gesunken ist. Sonst dauert dieses bis zu 2 Wochen.
-
Vor
der Verabreichung müssen natürlich die Kontraindikationen
in Betracht gezogen werden. Welche Medizin nimmt der Patient zur
Zeit? Ist eine Medizin dabei, die die Anwendung von Ketoconazol
nicht zulässt?
-
Ketoconazol
kann als Infusion oder als Tabletten verabreicht werden. Die normale
Anwendung ist mit Tabletten, 200 mg, 3 mal pro Tag während
einer Woche. Danach eine Verdopplung auf 400 mg (2 Tabletten) 3 mal
am Tag.
-
Ich
weiß nicht, wie man im Notfall handeln müsste. Ich
vermute, dass im Notfall eine Infusion die bessere, weil schnellere,
Methode ist.
-
MEINE
BERATUNG
-
Ich
habe der Frau in USA eine eMail geschickt und sie auch angerufen.
Mein Rat war, sofort per Telefon einen Arzt zu finden, der sich
auskennt mit klinischer Aufflammung und mit einer Notbehandlung, wie
etwa mit Ketoconazol. Ach habe ich vorgeschlagen, die Medikamente,
die Ihr Mann zur Zeit nimmt, aufzulisten.
-
NACHSCHRIFT
-
Ich
will vorwegnehmen, dass viele Ärzte gut Bescheid wissen. Leider
muss ich hinzufügen dass viele, einschließlich Urologen
und sogar Onkologen, erbärmlich wenig über die systemische
Behandlung von Prostatakrebs wissen. Was ich diesbezüglich in
meiner 7-Jährigen PK-Laufbahn erfahren habe, war manchmal
schockierend. Dank des Internets, eines eForums wie diesem und der
Selbsthilfegruppen können wir als Patienten viel zur Aufklärung
anderer Patienten, ja auch von Ärzten, beitragen.
-
Ich
schulde Dr. Stephen Strum vom PCRI (Prostate Cancer Research
Institute) Dank. Stephen hilft uns (z. Z. 30 Teilnehmern) in
einem speziellen eForum uns weiterzubilden, siehe
http://www.egroups.com/group/epcel.
Er selbst mit seinen Kollegen Dr. Mark Scholz und Dr. Israel Barken
sind sehr bekannt in der PK-Welt. Sie haben schon tausende Patienten
sehr ausführlich per eMail beraten, wobei jeder allem folgen
und daraus lernen kann. All diese Arbeit machen diese Onkologen
ehrenamtlich und aus wahrer Nächstenliebe. Falls Sie Englisch
lesen können, schauen Sie doch mal in dem Archiv auf
http://www.prostatepointers.org/p2p/
-
Die
Home-page des PCRI ist: http://www.prostate-cancer.org/
-
Hier
sind die Seiten über Hormontherapie bzw. HDK (Nizoral) + HC:
-
http://www.prostate-cancer.org/eduction/andeprv/hormone.html#pg9
-
http://www.prostate-cancer.org/eduction/andind/highdose.html
- Johannes
schrieb am 17.3.2001:
-
Auch
ich habe eine gute Nachricht, die DHB hat innerhalb von 8 Wochen
mein PSA von über 34 auf 0,8 gebracht. Die Knochenwerte sanken
dank 4 wöchentlicher Infusion mit Bondronat
von 240 auf 180 - 140 ist normal. Dr. *** ist so froh, daß er
uns schon Tage vorher anrufen wollte aber nicht erreichte. Jeden Tag
bedanke ich mich bei allen, die mir diesen Weg gezeigt haben. Uwe,
Christian und Wil alles Gute für Euch, und den vielen
Forumteilnehmern.
-
Ralf
schrieb am 19.3.2001:
-
das
erste Etappenziel der DHB habe ich erreicht: Nach zwei Monaten DHB +
einem Monat ZHB [zweifache Hormonblockade -
Ed] (ohne Proscar), also nach einem Vierteljahr
insgesamt, ist mein PSA Spiegel bei 0,011 ng/ml angekommen nach
einem bPSA von 12,2 ng/ml im Oktober! Möge dies ein
Ansporn und eine Ermutigung für diejenige unter Euch sein, bei
denen der Beginn der DHB noch keine drei Monate zurückliegt.
Zur Information: Vor vier Wochen war ich noch bei 0,27 ng/ml.
Nach Dr. Leibowitz' Lehre habe ich jetzt noch weitere neun Monate
vor mir, aber dieses Ergebnis ist doch schon mal was!
-
Willi
schrieb dazu am 19.3.2001:
-
Glückwunsch
Ralf, ich denke auch, dass diese Art der Info Zweiflern doch noch
Mut macht. Bin mit meiner DHB-Reise auch gut zufrieden:
bPSA
26,8 ng/ml, 28/12/00
Beginn DHB 05/01/01 - PSA am
05/03/01 0,09 ng/ml.
Auch ich sehe die Therapie
zuversichtlich!
- Malte
fragte am 20.4.2001:
-
Ganz
kurz an Wil: Du schreibst, dass Du mit Silymarin etwas für
Deine Leber tust. Ich bin mit Flutamid in die Knie gegangen.
Ständige Übelkeit, Durchfall, 4,5 kg Gewichtsabnahme
in drei Tagen, rasende Kopfschmerzen. Leberwerte: GOT 23 U/l; GPT 45
U/l; Gamma-GT 49 U/l. Nach Umstieg auf Casodex innerhalb von drei
Tagen absolut beschwerdefrei. Mir wurde Polilevo zum Aufpäppeln
der Leber empfohlen. Kennst Du das? Oder hältst Du Silymarin
für besser?
-
Wil
antwortete am 21.4.2001:
-
Flutamid
kann die Leberfunktion (Enzyme) beeinträchtigen.
-
Casodex
ist leberfreundlicher als Flutamid. Wenn man den Blutverdünner
Coumarin nimmt: aufpassen mit Casodex. Die beiden wetteifern. Frage
Arzt oder Apotheker.
-
POLILEVO
oder SILYMARIN?
-
Was
ist besser? Weiß es nicht, aber ich denke Silymarin. Könnte
auch abhängen von Art der Leberstörung und der Funktionen
der Wirkstoffe in Polilevo bzw. Silymarin.
-
http://www.leberinfo.de/Polilevo%20N%20PI.htm
-
Produkt:
Polilevo N
Wirkstoffe: Ornithin, Citrullin, Arginin (3
Aminosäuren)
Effektive Entgiftung durch ausgewogene
Aminosäuren-Zusammensetzung
Hersteller / Vertrieb: Taurus
Pharma GmbH, Frankfurt
Verschreibungsstatus:
Apothekenpflichtig -
Silymarin
wird auf der Website des PCRI beschrieben
http://www.prostate-cancer.org/eduction/nutrprod/silymar.html
Die Beschreibung endet mit: < < Thus, silymarin is
nowadays not only the best documented drug for liver therapy but
also one of the most intensively investigated plant extracts with
known mechanisms of action. > > -
Also,
Silymarin ist heutzutage nicht nur die am besten dokumentierte Droge
für Lebertherapie, sondern ist auch einer der am gründlichsten
untersuchten Pflanzenextrakte mit bekannten Wirkungsmechanismen.
-
Zwar
habe ich mal gelesen über Argenin, L-Argenin, Ornithin und
Argenin/Ornithin-Komplex als Kapseln, jedoch über Silymarin und
neuerdings auch Silibinin liest man viel öfter in Verbindung
mit Hilfe für die Leber. Auch Dr. Strum hat es wiederholt
empfohlen.
Eine Kapsel hat 100 mg Silymarin. Bei Gebrauch von
Flutamid (jedoch auch Casodex) können GOT und GPT Werte
steigen. Deshalb wird empfohlen: Alkohol meiden und täglich 100
oder 200 mg Silymarin beim Essen, und dies 3 x täglich.
(Ich nehme 200 mg morgens und 200 mg mittags oder abends.
Schlucke diese herunter mit WIKUTO
oder Choco-Sojamilch, zusammen mit noch anderen Pillen, tägliches
Ritual).
- [Die
folgende Meldung von Horst vom 22.6.2001 löste einige
Betroffenheit aus, vor allem bei denjenigen, die selbst in der DHB
waren. Horst musste in der Folge wegen massivster Leberprobleme die
DHB abbrechen (sie gingen in der Folge auf noch viel höhere
Werte als nachstehend angegeben). Was genau das Leberproblem
ausgelöst hat, konnte wohl nicht abschließend geklärt
werden. - Ed]
-
Hallo,
nun mal keine Erfolgsmeldung von der TAB. Nach dreimaliger
Enantonespritze mit Flutamid und Proscar waren meine Leberwerte
enorm angestiegen (GOT: 418; GPT: 769; GGT: 187).
Daraufhin wurde von Flutamid auf Casodex umgestellt. Dies führte
innerhalb von vier Wochen zu einem erheblichen Rückgang
(GOT: 82; GPT: 199; GGT: 137). Nachdem die Werte
stagnierten, wurden Casodex und Proscar und nach zwei Wochen alle
Medikamente abgesetzt. Dies ist jetzt eine Woche her, und die Werte
sind wieder erheblich angestiegen (GOT: 262; GPT: 513;
GGT: 190). Ab sofort wird von meinem Onkologen auch ab nächster
Woche keine Enantone mehr gespritzt. Hat jemand ähnliche
Probleme? Wil, eine Frage an Dich: Gibt es bei Deinen amerikanischen
Freunden so etwas Ähnliches? Meine Hoffnung besteht z. Zt. in
der möglichen Nebenwirkung von Enantone, die auch zu einer
Enzymerhöhung im Blut führen kann, welche ja mit diesen
Werten gemessen wird.
-
Malte
schrieb daraufhin am selben Tag:
-
ich
habe ähnliche Probleme gehabt, wenn auch nicht in Deinem
Ausmaß. Bei mir waren die Leberwerte nur doppelt so hoch wie
normal. Und es ging mir ziemlich dreckig. Ich hatte rasende
Kopfschmerzen dabei. Ich habe mit Zoladex, Flutamid und Proscar
angefangen. Nach zweieinhalb Monaten war ich total fertig. Dann bin
ich von einem Tag auf den anderen auf Casodex umgestiegen und meine
Probleme waren weg. Heute habe ich gelegentlich absolut erträgliche
Hitzewallungen und neuerdings einen erhöhten Harndrang. Da hab
ich von Wil Cranberry-Kapseln und Rosinen empfohlen bekommen, und
das scheint zu wirken. Ich halte Flutamid für ein Teufelszeug
und wundere mich, wie andere das vertragen. Womöglich bekommt
Dir Zoladex auch besser. Als es meiner Leber so dreckig ging, habe
ich morgens und abends eine Trinkampulle Polilevo genommen. Das half
mir auch. Mittlerweile nehme ich auch noch Silymarin für die
Leber und trinke Wikuto. Aber ich warte auch auf den Tag, an dem ich
nur noch Proscar zu mir nehmen muss.
-
Horst
ergänzte seine Meldung am 23.6.2001:
-
zu
den Werten in der Vergangenheit, die mir von 1997 an vorliegen, da
meine Firma regelmäßige Gesundheitschecks durchführte:
GOT: zwischen 12 und 21 (einen Monat nach Beginn der TAB noch
20);
GPT: 1997: 44; ansonsten zwischen 13 und 20 (einen Monat
nach TAB 37);
GGT: zwischen 24 und 39 (einen Monat nach Beginn
TAB 47);
Die Einnahme von Silymarin oder Silibinin lehnt mein
Onkologe gegenwärtig ab. Seine Meinung: Bei diesen Werten
reicht die Selbstheilungskraft der Leber aus, und er möchte
alles an Medikamenten ausschließen.
- Arnold
schrieb am 7.9.2001:
-
im
Aug. 2001 hatte ich mich bei Euch vorgestellt
mit meiner PKG.
Markante Eckwerte: -
Dx:
12/11/1998; bPSA 1232; Therapie:
AB1/Trenantone.
Tx: 17/05/1999; PSA 14,2
Tx: 10/08/2000;
PSA 64
Tx: 12/06/2001; PSA 5,9
Ab 16/06/2001; AB3
mit Trenantone,Flutamid,Proscar und mit der begleitenden Anwendung:
WIKUTO.
Tx: 06/09/2001; PSA 2,1!; -
Weiter
AB3 sowie Untersuchung: Nieren und Leber, Ergebnis soll gut sein.
Dieser Zustand ist durch Eure Informationen im diesem Forum
entstanden, wofür ich mich bei Euch allen recht herzlich
bedanke. Nach jeder Untersuchung beim Urologen (ich habe jetzt einen
sehr guten Urologen) warte ich nicht auf die nächste
Untersuchung, sondern mein Dasein ist ausgefüllt mit
Bauarbeiten, Arbeiten im Garten und abends geistiger Betätigung,
wie Erstellung von Zeichnungen und Leistungsverzeichnissen für
Preisanfragen. Ferner werden auch gute Wanderungen durchgeführt,
dann und wann beim Essen auch einen Schoppen mundigen Rotwein. Das
ist meine Zusatztherapie.
-
Am
3.12.2001 lieferte Arnold den nächsten erfreulichen
Statusbericht:
-
im
Aug. 2001 hatte ich mich bei Euch vorgestellt mit meiner PKG.
Markante Eckwerte:
-
Dx:
12/11/1998; bPSA 1232; Therapie: AB1/Trenantone.
Tx:
17/05/1999; PSA 14,2;
Tx: 10/08/2000; PSA 64; weiter AB1 -
****Nebenwirkungen:
Hitzeschübe, zeitweise starke Kopfschmerzen und oft mit
psychischen Tiefgängen.
-
Tx:
12/06/2001; PSA 5,9
Ab 16/06/2001; AB3 mit
Trenantone,Flutamid,Proscar und WIKUTO.
Tx: 06/09/2001; PSA
2,1; weiter AB3 + WIKUTO wie vor und zusätzlich auf Wils Rat:
Vitamin E und Selen.
Tx: 27/11/2001; PSA 1,3; weiter mit AB3 +
wie vor. -
****Nebenwirkungen:
Wenige Hitzeschübe, keine Kopfschmerzen und wenige psychische
Tiefgänge; dafür Gefallen an geistiger und körperlicher
Arbeit.
-
Dieser,
mein jetziger Zustand ist durch Eure umfangreichen Informationen in
diesem Forum entstanden, wofür ich mich bei Uwe, Wil und bei
Euch allen recht herzlich bedanke.
-
Am
28.9.2002 der nächste Bericht:
-
Arnold
(1930)
-
Dx:
11/1998; aPSA 1232; Bx: PV ca. 350; 2N+M0,Befund: PK
(Diese
hohen Werte vermutlich durch med. Nichterkennen in 1977/98:
Fieber+Schüttelfrost in Intervallen.). -
Tx:
11/1998; HB1(Trenantone) bis 06/2001
Tx: 06/2001; PSA 5,9
Tx:
06/2001; HB3 (Trenantone+Flutamid(1-1-1) +Proscar(0+1+0))+Wikuto
Tx:
09/2001; PSA 2,1; weiter HB3+Wikuto
Tx: 11/2001; PSA 1,3;
weiter wie vor
--: 12/2001; Starke Nebenwirkungen: Fieber,
Schüttelfrost, Schwitzen, Kältegefühl,
Kopfschmerzen;
weiter
mit HB3 (Trenantone+Flutamid(1-0-1) + Proscar (0-1-0)) + Wikuto
Tx:
02/2002; PSA 0,9; weiter HB3 wie vor
Tx: 05/2002; PSA 0,6;
Nebenwirkungen: Zeitweise starke Kopfschmerzen und Anämie
Tx:
08/2002; PSA 0,4; Nebenwirkungen wie vor.
Nun
HB2 (Flutamid (1-0-1) + Proscar (0-1-0)) + Wikuto;
als
Versuch auf eigenem Wunsch wegen der starken Kopfschmerzen. -
Dieser
Versuch dürfte für viele wohl kein nachahmenswertes
Beispiel sein, ich muss es jedoch wagen. Ich werde berichten, wie es
ausgeht. Meinen herzlichen Dank an die vielen Informationen und
Hilfen von euch in diesem Forum.
-
Am
20.12.2002 der nächste Bericht:
-
im
September d. J. hatte ich über die Beendigung meiner HB3
aufgrund starker Kopfschmerzen berichtet. Hier ein Kurzbericht über
den bisherigen Ablauf:
-
Arnold
(72)
-
Dx:
11/1998; Befund: PK
Tx: 11/1998 bis 06/2001; HB1
(Trenantone)
Tx: 06/2001; PSA 5,9; HB3:
Trenantone+Flutamid
(1-1-1)+Proscar(0-1-0)+Wikuto
Tx:
08/2002; PSA 0,4; aufgrund der Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen
und Anämie (Hb =11,2 g/dl), Beendigung der HB3 und weiter mit
HB2: Flutamid (1-0-1)+Proscar(0-1-0)+Wikuto.
x: 09/2002; PSA
0,44;
Tx: 10/2002; HB1: Proscar (0-1-0)+Wikuto
Tx:
11/2002; PSA 0,41; weiter HB1 wie vor.
Zustand: Weniger
Hitzeschübe und weniger Kopfschmerzen.
Tx: 12/2002;
Blutwert: Hb = 12,8 g/dl.
--------------
Ich
werde über den weiteren Ablauf wieder berichten. -
Am
31.8.2003 sandte Arnold seinen vorerst letzten Statusbericht:
-
in
12.2002 hatte ich einen Bericht nach der Beendigung meiner HB3
gegeben, wobei ich zusagte, über den weiteren Ablauf zu
berichten.
-
Vorweg
eine gute Nachricht: Ich hatte seit 02.2003 bis heute keine
Hitzeschübe, keine starken Kopfschmerzen und keine psychischen
Tiefgänge; dies ist seit Befund: PK in 11.1998 mein schönster
persönlicher Befund.
-
Nun
zu meiner PKG:
-
Arnold
(73)
Dx: 11/1998; Befund: PK.
Tx: 11/1998 bis 06/2001;
HB1 (Trenantone)
Tx: 06/2001; PSA 5,9; HB3: Trenantone+Flutamid
(1-1-1) + Proscar(0-1-0) + Wikuto
Tx: 08/2002; PSA 0,4;
aufgrund der Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen und Anämie.
Beendigung der HB3 nach meinem Wunsch
und weiter mit HB2:
Flutamid (1-0-1)+ Proscar(0-1-0)+ Wikuto.
Tx: 09/2002; PSA
0,44;
Tx: 10/2002; HB1: Proscar (0-1-0) + Wikuto
Tx:
11/2002; PSA 0,41; weiter HB1 wie vor.
Zustand: Weniger
Hitzeschübe und weniger Kopfschmerzen.
Tx: 12/2002;
Blutwert: Hb = 12,8 g/dl.
Tx: 02/2003; PSA 10,2. Arzt drängt
auf Fortsetzung der Spritze. Auf eigene
Verantwortung weiter
HB1 wie vor.
Tx: 04/2003; PSA 15,4. Weiter wie vor.
Tx:
06/2003; PSA 21,2 Weiter wie vor.
Tx: 07/2003; PSA 28.
Wiederbeginn HB3 jedoch mit Zoladex (Monatsspritze) + Flutamid
1-0-1+
Proscar 0-1-0 + Wikuto.
Tx: 08/2003; PSA 12,5.
Weiter HB3 wie vor. -
--------------------------
-
Der
vorg. Ablauf wird begleitet mit einer seit Mitte 2002 durchgeführten
Umstellung in meiner ohnehin schon vernünftigen Ernährung,
also Fleisch und tierische Fette fast auf Null, Alkohol auf Null,
nur dann und wann ein Gläschen Rotwein sonst Beerensäfte;
für die Leber in lockerer Folge seit 08.2002 Mariendistel. Für
meinen tägl. Flüssigkeitsbedarf nehme ich je nach Laune
Wasser oder div. Teesorten.
-
Die
Hormonblockade wird meinen PK nicht beseitigen. Sollte mein
persönliches Fatigue wieder unerträgliche Formen annehmen,
werde ich mich wohl für eine Strahlentherapie oder Chemo (?)
entscheiden müssen. Ich werde berichten.
-
Meinen
herzlichen Dank an euch in diesem Forum für die vielen
Informationen und Hilfen.
-
[Am
24.1.2006 schickte mir Arnold direkt den folgenden Ergänzungsbericht
– Ed:
-
Die
letzten zwei Jahre, 2004 und 2005, hatten bei mir eine wechselvolle
Geschichte. In 2004 bekam ich die AB3, und zusätzlich machte
ich die sog. Enzymtherapie mit Wobenzym und Wobe Mugos sowie Wikuto
und Silymarin in Begleitung mit einer angepassten Ernährung.
-
Die
Wobe Mugos ist gemäß EU-Beschluss in 08.2005 eingezogen
worden.
-
Jedoch
mein PK begann wieder zu wachsen, in 04.2005 hatte ich PSA =
19,7 ng/ml. In dieser Zeit gab die Uni Kiel interessante
Vorträge über die PK-Behandlung, spez. Radiologie. Mein
Urologe wollte die Chemo einleiten und war gegen eine Bestrahlung,
da ich gemäß Anfangs-PSA voll von Metastasen sei. Aber
ich bat um die Bestrahlung, es war eine unschöne
Auseinandersetzung.
-
In
04.2005 Untersuchung in der Urologie der Uni und von 06. bis 08.2005
Bestrahlung, insg. 39x ambulant in der Radiologie der Uni, in beiden
Einrichtungen bin ich sehr gut aufgenommen worden.
-
---
In 10.2005 --- PSA = 0,43 ng/ml und in 12.2005--- PSA =
0,28 ng/ml.
-
In
02.2006 soll ich zur Nachuntersuchung in die Urologie/Uni. Mein
Urologe verweigert mir eine Überweisung mit Worten, die mich
sehr nachdenklich gestimmt haben; ich muss mir somit einen anderen
Arzt suchen.
-
[Am
29.11.2012 meldete Arnold sich nach langer Pause per E-Mail wieder
bei mir:
-
Meine
Schicksalsbahn hat über die Jahre einen turbulenten Verlauf
genommen. Bis 2005 Spritzen und Tabletten. Empfohlene Chemo
abgelehnt und Bestrahlung gewählt, 39mal; PSA = 0,42. PSA
heute 66 ng/ml. Ich schaue in meine Zukunft (Alter: 82 Jahre)
zuversichtlich mit dem Blick auf Deinen Leitsatz vom 30.11.2003:
"Hilf
Dir selbst, dann hilft Dir auch Gott" (hier
irrt Arnold: der Leitsatz stammt nicht von mir, sondern vom Gründer
der KISP, Uwe Peters ( 24.11.2003).
-
Arnold
starb am 6. Februar 2017, wenige Wochen vor seinem 87. Geburtstag.
Meine Frau und ich nahmen an der Urnenbeisetzung teil.
– Ed.]
- Gerd2
stellte am 6.9.2001 die folgende Frage ans Forum:
-
Im
Augenblick benötige ich Ratschläge zur Behandlung von
Nebenwirkungen der DHB.
-
Meine
PKG: GERD (41)
DX 02/00 bPSA 13 (9,5 in 95;10 in
99);T3,pN1(3/14),M0 (PET, MRI)
BX 2/00 GS 6b ,GS IIb ;TX ST
5/00, 72 Gy;AB1 11/00;DHB 5/01 -
Im
November 00 begann ich mit 1 Casodex, nachdem die konformale
Bestrahlung der Prostata gescheitert war (Abfall des PSA von 13 auf
6,2; Wiederanstieg auf 15 von 8/00 bis 11/00). Die Therapie ist
wirksam. Das PSA fiel auf 0,5 in 2/01; 0,24 in 5/01; < 0,1 in
6/01, 7/01; 8/01. Leider steigen die Transaminasen, und ich leide
ständig unter Übelkeit. Vermutlich ist die hohe Dosierung
von Casodex die Ursache. Wenn sich mein Befinden nicht bessert,werde
ich die Casodex-Dosis reduzieren müssen. In einem seiner
kürzlichen Postings nannte Wil noch zusätzliche Gründe
für eine allmähliche Reduzierung von Casodex.
-
Ich
wollte die DHB 9 Monate (nach 6 Monaten AB1) durchführen, weiß
jetzt aber nicht, ob das bei ständiger Leberbelastung möglich
ist.
-
Wer
hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es Möglichkeiten,
die DHB mit geringeren Nebenwirkungen durchzuführen oder die
Nebenwirkungen zu verringern?
-
Wil
antwortete am 6.9.2001:
-
JJ/MM|PSA
95/xx| 9,50
99/10|10,0
00/02|13,0 T3M1N0
GS=6 G=IIb
00/05| ST
(conform) 72 Gy
00/08| 6,20
00/11|15,0 AB1 (Casodex
50 mg)
01/??| ADT3 (Casodex
150 mg, Enantone?, Proscar 5 mg)
01/02| 0,50
01/05|<0,1
01/06|<0,1
01/07|<0,1
01/08|<0,1 -
Transaminasen
bedeutet Leberwerte, nehme ich an. Dr. Strum hat mal geraten, vor
allem am Anfang einer Hormonblockade mit einem Antiandrogen wie
Flutamid und Casodex die Trends der Leberwerte zu verfolgen. Der
Arzt soll sich nicht begnügen mit "Leberwerte sind Ok"
und dann versäumen, den Trend (Verlauf) zu beobachten. Der
Trend soll auch innerhalb des normalen Bereiches beobachtet werden,
damit zeitig eine Warnung kommt. Nur wenn die Leberwerte stabil
erscheinen, kann man weniger häufig messen.
-
Vermutlich
ist die hohe Dosierung von Casodex die Ursache. Wenn
sich mein Befinden nicht bessert,werde ich die Casodex-Dosis
reduzieren müssen. Ursache steigender Leberwerte: Ja,
vermutlich. Ursache der Übelkeit: Weiß ich nicht, ich
denke nicht.
-
Gegen
Übelkeit soll Ingwer helfen. Wurde öfters erwähnt zur
Linderung bei Chemotherapie. Hab selbst keine Erfahrung. Ingwer
hilft z. B. auch gegen Seekrankheit. Siehe auch den Artikel im
vorigen Beitrag: "KräuterMedizin.
Potentielle Interaktionen mit Medikamenten". Im Falle von
Ingwer aufpassen, wenn blutverdünnende Medizin genommen wird.
-
In
einem seiner kürzlichen Postings nannte Wil noch zusätzliche
Gründe für eine allmähliche Reduzierung von Casodex.
Ich wollte die DHB 9 Monate (nach 6 Monaten AB1) durchführen,weiß
jetzt aber nicht, ob das bei ständiger Leberbelastung möglich
ist.
-
Wenn
PSA undetektierbar geworden ist, kann Casodex ggf. stufenweise
abgesetzt werden. PSA monatlich messen, um Effekt zu sehen.
-
Ralf
schrieb ebenfalls am 6.9.2001:
-
als
ich im Dez. 2000 mit der DHB anfing (Trenantone, Flutamid und
Proscar), merkte ich auch sehr bald, dass mein Magen empfindlich
wurde. Ich hatte nachts häufig Sodbrennen. Irgendwo fand ich
einen Hinweis, dass Ingwer den Magen beruhigt. Ich nahm dann
kandierten Ingwer (gibt's z. B. in Tee- und Gewürzgeschäften)
und ich glaube, es hat geholfen. Ingwer schmerkt zwar scharf auf der
Zunge, aber den Magen stört das nicht, im Gegenteil. Ich
verzichte seitdem auf möglichst alles Saure wie Gewürzgurken,
Schwarz- und Roggenbrot und esse als Gebäck vorwiegend helle
Brötchen. Sodbrennen habe ich schon lange nicht mehr gehabt,
und Ingwer brauche ich auch schon lange nicht mehr. Stattdessen
trinke ich Wikuto und schwöre darauf, dass es meinem Magen und
meiner Leber gut tut.
- Bernd
schrieb am 13.10,2001:
-
Hallo,
seit fast 30 Monaten werde ich mit Zoladex und Casodex 50 mg
behandelt. Seit 6/01 zusätzlich Proscar. Erstdiagnose PCA 4/99.
T3N+ (fraglich M+). Ob tatsächlich eine singuläre
HWS-Metastase [HWS = Halswirbelsäule.
-Ed] vorgelegen hat, ließ sich nicht klären).
Gleason 6 (3+3). Zusätzlich zur seit 5/99 durchgeführten
ADT wurde 9/99 eine Radiatio [= Bestrahlung
-Ed] der Prostata und der Lymphbahnen durchführt.
Der PSA lag 4/99 bei 17 ng/ml und ist seit Ende Juli/99
konstant unterhalb der Nachweisgrenze von 0,1 ng/ml. Der
aktuelle PSA Wert liegt unter 0,01 ng/ml (erstmals mit
sensitiverer Methode gemessen). Testosteron 1,22 pg/ml.
Laborwerte einschl. Leberwerte i. O. Ich trau mich nicht, die
bisher bewährte Therapie abzusetzen, da ich befürchte,
dass sonst PCA-Zellen, die sonst noch der Apoptose zum Opfer
gefallen wären, überleben würden. Wenn der PSA nach
30 Monaten ADT unter 0,01 ng/ml liegt, bedeutet das, dass kaum
hormonresistente Zellen vorhanden sind? Was
ist euer Rat in meinem speziellen Fall? (Zusammenfassung: ADT
seit 30 Monaten + Radiatio + fraglich singuläre HWS-Metastase,
szintigraphisch nicht mehr nachweisbar. Fühle mich z. Zt.
beschwerdefrei).
-
Am
selben Tag fügt Bernd auf eine Anfrage von Wil zum Verständnis
noch hinzu:
-
Radiatio
heißt Röntgenbestrahlung der Prostata. Die Prostata und
die ableitenden Lymphbahnen wurde 9/99 bei mir mit 64 Gy bestrahlt.
HWS heißt Halswirbelsäule. Anfangs zeigte sich
szintigraphisch eine singuläre Mehranreicherung im 5.
Halswirbelkörper, der sich vollständig zurückbildete.
Die Radiologen gingen anfangs von einer Metastase aus. Aufgrund des
Verlaufs hält man den damaligen Befund jetzt nicht mehr für
eine Metastase (vielleicht wollte man mir mit der guten Nachricht
auch nur einen Gefallen tun, da eine Abklärung jetzt ohnehin
nicht mehr möglich ist. Kernspintomografie und
Positronenemissionstomografie wurden damals ergänzend
durchgeführt). Übrigens war aus schulmedizinischer
damaliger Sicht eine Bestrahlung der Prostata aufgrund des
Tumorstadiums nicht indiziert und wurde nur auf meinen Wunsch
durchgeführt. In meinem Alter von 47 Jahren wollte ich alles
versuchen. Die Halswirbelsäule wollte ich auch noch bestrahlen
lassen, da sich aber der Halswirbelbefund bei einer Kontrolle
vollständig zurückgebildet hatte, habe ich von einer
HWS-Bestrahlung Abstand genommen. Gib mir doch bitte zwei Ratschläge
für die weitere Therapie. Einmal ausgehend von einem
Tumorstadium T3N+M+ und einmal für Tumorstadium T3N+M0,
-
Darauf
schrieb Wil am 13.10,2001:
-
Ich
hatte/habe T3N+M0 (1993) obwohl das KS [=
Knochenszintigram – Ed] einen Flecken in einer
Rippe zeigte. In 2000 zeigte das KS noch immer den Flecken (im
gleichen geringen Ausmaß) und der (neue) Radiologe deutete es
diesmal als eine geringe Krebsaktivität. Also hätte ich
T3N+M+. Ich gehe jetzt davon aus, dass die beiden Radiologen einen
nassen Finger in den Wind gehalten haben. Wie auch immer, seit Mitte
1998 bin ich nur auf Proscar. Die Pause hat mir gut getan und
funktioniert bei mir gut, obwohl ich bald eine 2. Runde ADT anfangen
muss. Alle Patienten sind verschieden, nur habe ich die Vermutung,
dass die IADT bei dir auch sehr gut funktionieren wird. Wichtig sind
die monatlichen Messungen des PSA, und ab und zu des Testosteron.
- Wolfgang
fragte am 18.10,2001:
-
Liebe
Mit-Leidende,
mit Eurer Hilfe habe ich vor drei Monaten -
Alter 57, T2a, Nx, M0, Gleason-Score 3+3 - die DHB begonnen; bisher
praktisch ohne Nebenwirkungen. Trenantone (3-Monats-Spritze) 3 x
Casodex, Proscar. Der PSA Wert war vor der Therapie 6,4 ng/ml,
nach dem ersten Monat 1,7 und nach dem zweiten 0,28 ng/ml. Der
neue Wert (nach dem dritten Monat) liegt noch nicht vor. Der
Testosteron-Wert entwickelte sich von 480 (vor der Therapie) auf 45
im folgenden Monat, stieg aber nach dem zweiten Monat auf über
1000, Hier setzt mein Verständnis aus. Kann mir jemand von Euch
eine "medizinische" Erklärung geben? Ein Messfehler
liegt übrigens nicht vor. Welche Auswirkungen hat diese
Entwicklung auf die DHB? Für Ratschläge wäre ich
dankbar.
-
Wil
antwortete am selben Tag:
-
Die
Testosteronwerte, 480 und 45, sind sicherlich in ng/dl. Diese
Dimension, ng/dl, ist in den USA üblich. In Deutschland wird
das T normalerweise in ng/ml angegeben, und das liefert 100-fach
kleinere Zahlen, also 4,8 und 0,45 ng/ml.
-
Wurde
der Wert 1000 auch in ng/dl angegeben? Statt 1000 würde man
eher 10 ng/dl erwarten. 10 ng/dl entspricht 1000 ng/l - nur als
Beispiel.
-
Also,
bevor wir anfangen zu spekulieren, erst die Dimensionen
kontrollieren.
- Paul
berichtete am 9.11.2001:
-
Ich
bin jetzt im 4. Monat mit meiner DHB, mein PSA ist 0,03 ng/ml
und ich bin eigentlich mit der Therapie zufrieden, mit den
Nebenwirkungen kann ich auch gut leben. Ich habe aus Berichten im
Forum von gleichen Beschwerden bei Gleichgestellten gelesen und bin
mit meinen Pinkelproblemen nicht alleine.
-
Nachts
ca. 1-3 mal, tags ca. 8- bis 10-mal, das ist richtig lästig,
besonders nachts. Ich habe mit meinem Urologen, wegen einer
Nebenhoden-Entzündung nach den Ursachen geforscht und gesucht.
Mein Urologe hat festgestellt :
-
Durch
die DHB ist das Prostata Volumen von Anfang 24 cm3
auf 12 cm3 reduziert worden. Restharn in der Blase
ca 70-90 cm3.- Durch die Verkleinerung der Prostata
wurde auch vermutlich die Harnröhre mit verkleinert. Dadurch
kommt es zu dem Restharn und dem Harndrang. Es ist für mich
eine einleuchtende Erklärung meiner Probleme, die bestimmt auch
alle mit den gleichen Problemen interessieren werden.
-
Frank
berichtete draufhin ebenfalls am 9.11.2001 über ähnliche
Probleme:
-
Hallo
Paul, ich bin jetzt im 5. Monat mit der DHB und habe auch
verstärkten Harndrang. Mit meinen 42 Jahren, hatte ich vorher
nie Pinkelprobleme, jetzt muss ich nachts auch im Schnitt 1x bis 2x
raus. Tagsüber habe ich noch nicht gezählt, aber auch
öfters als vorher. Die Erklärung Deines Urologen klingt
einleuchtend. Ich hoffe das gibt sich nach den 13 Monaten wieder.
Hat da jemand Erfahrung?
-
Außerdem
hoffe ich, dass die DHB meinen PK die nächsten 30-40 Jahre in
Zaum hält. Gibt es eigentlich Mitstreiter im Forum in ähnlichem
Alter wie mich?
-
Zur
INFO nochmal meine PKG:
-
Frank
xxx (1959)
Dx:
10/2000 PSA 7,2 (Internist);
11/2000
bPSA 6,4 (Urologie); Bx: pT2bNxMx (0); GII, GS (3+4);
10/2001
Prof. Helpap Bx: MG IIb GS (3+4);
01/2001 Skelettszintigramm
(ohne Befund);
01/2001 PSA 9,2 (Hausarzt)
Tx: ab 01/2001
Psychotherapie, Homöopathie, 2x Geistheilung (England),
Advantar-Therapie (Meditation, innere Bilder), Irisdiagnostik,
Mykosen-Diät
03/2001 PSA 7,1; (Urologie)
05/2001
PSA 6,7;
06/2001 PSA 6,1; T 3,70 (vor DHB) -
Tx:
20/6/2001 AB3 (Trenantone+Casodex+Proscar); plus 2 x 600 mg
Calcium tgl(Calcium-Dura)
07/2001 PSA 0,72;
08/2001 PSA
0,14;
09/2001 PSA 0,09; T 0,40;
10/2001 PSA 0,03; T 0,31 -
Gespräche
in den letzten Wochen mit zwei Chefurologen in Berlin (Prof. Dr.
Popken, Helios-Klinik) und München (Dr. Oberneder, Klinikum
Großhadern) waren nicht gerade erbaulich. Dringender Rat: OP.
-
Uwe
meinte am selben Tag dazu:
-
in
der Regel wird durch die Verkleinerung der Prostata die prostatische
Harnröhre im Durchmesser größer, wenn durch die DHB
Dein Durchmesser kleiner wird, dann muss Du ein Problem in der
prostatischen Harnröhre haben, das aber nichts mit der DHB zu
tun hat. Warum lässt Du Dich nicht in eine gute urologische
Klinik einweisen, um mal endoskopisch in Deine Harnröhre
und/oder Deine Blase sehen zu lassen, vielleicht gibt es bei Dir
einen anderen Grund für Dein Pinkelproblem.
-
Willi
meldete sich am 11.11.2001:
-
diese
Pinkelproblematik hat sich bei mir ja auch eingestellt. Das Problem
ist mal kleiner, mal größer. Die nächtlichen Gänge
sind gewiss störend, ich weiß auch, dass ich raus war,
aber ich schlafe doch gewöhnlich immer schnell wieder ein. Ein
Vorteil.
-
Gestern
litt ich, ganz untypisch für mich, an starken Kopfschmerzen. Es
begann morgens und gipfelte ca. 16:00 Uhr derart, dass ich mich
in´s Bett legte und dieses bis heute morgen 8:30 Uhr hütete.
Danach nur noch leichter Kopfschmerz, aber so ein hohles Gefühl.
Ich genoss wieder einen Mittagsschlaf. Erst jetzt fühle ich
mich wieder verhältnismäßig fit. Leider sind das
immer wieder Stunden, die am Aufarbeiten von Mails und dergleichen
hindern.
-
Und
den Abschluss machte am selben Tag noch Ludwig:
-
die
Pinkelproblematik habe ich auch, vielleicht macht das auch der
Tomatensaft oder eine andere unserer täglich konsumierten
Substanzen. Und rasende Kopfschmerzen hatte ich gestern auch, mag
wohl am Wetterumschwung gelegen haben. Ganz weg ist das drückende
Gefühl aber heute auch noch nicht vollständig. Gruss
Ludwig - PSA 0,023.
- Walter
fragte am 26.12.2001:
-
Ich
mache seit dem 30,04.2001 die DHB, bereits ca. 2 Wochen danach hatte
ich große Probleme mit dem Atmen. Ich kann kaum ein Stockwerk
zu Fuß gehen, ohne lange Rast zu machen. Während dieser
Rast geht es mir sehr schlecht, und erst langsam habe ich wieder
genug Luft um weiter zu gehen. Hat jemand die gleichen Erfahrungen
gemacht, und könnte das von der LH-RH-Spritze kommen.
-
Wil
antwortete am selben Tag in gewohnter Ausführlichkeit:
-
Eine
der wichtige Nebenwirkungen einer Hormontherapie ist Anämie
(Blutarmut). Bei Hormontherapie wird die Produktion des Testosterons
(ein Androgen)
blockiert. Bis zu 90 % der Patienten haben
dann Anämie als Nebenwirkung. Bei ungefähr 11 % der
Patienten sind dann die Symptome (Kurzatmigkeit, Schwindeligkeit,
sehr starke körperliche Schwäche) so stark, dass eine
spezielle medizinische Behandlung indiziert sein kann. -
Es
gibt verschiedene Arten von Anämien, die nicht alle in gleicher
Weise behandelt werden. Anämie ist Folge eines Mangels an den
Sauerstoff tragenden roten Blutzellen. Der Arzt wird sich
vergewissern, was die Ursache der Anämie ist. Bei Patienten mit
Hormontherapie ist die Testosteron-Blockade fast immer die Ursache.
-
In
den Nieren wird das Hormon Erythropoetin (EPO) produziert, welches
die Produktion von roten Blutzellen im Knochenmark stimuliert. An
der EPO-Produktion in den Nieren ist auch das Testosteron beteiligt.
Kein Testosteron ergibt Abnahme der EPO-Produktion und damit eine
Abnahme der Produktion von roten Blutzellen. Übrigens, ein
Mangel an EPO kann auch bei Nierenproblemen entstehen.
-
Hierzu
kommt noch folgendes:
-
Das
Testosteron ist auch direkt beteiligt an der Produktion von
Vorläufern der roten Blutzellen im Knochenmark. Diese
Vorläuferzellen haben Testosteronrezeptoren, so dass das
Testosteron bei der Zellteilung helfen kann und so die Anzahl der
Vorläuferzellen vermehren. Jedoch werden diese Rezeptoren von
einem Antiandrogen (z. B. Casodex) blockiert (genau so wie es
auch in den Krebszellen stattfindet).
-
BEHANDLUNG
Die Anämie und ihre Symptome können ggf.
korrigiert werden mittels subkutaner Spritzen von "rekombinantem
humanem Erythropoetin", Handelsnamen: Procrit und Epogen.
Neuerdings steht auch Aranesp, ein potenter Nachfolger von Epogen,
zur Verfügung. Epogen und Aranesp sind beide Produkte der Firma
Amgen. Ein solcher Substanz übernimmt sozusagen die Funktion
des Erythropoetin, und ist selbst eine dem Erythropoetin ähnliche
Substanz. -
ES
WIRD GEMESSEN:
HEMATOCRIT [36-50 %], normal über
40 %. Bei der Hormonblockade liegt der Wert im unteren Bereich,
darf nicht zu weit unterhalb 36 % liegen,
-
und/oder
HÄMOGLOBIN [12-17 g/dl, 120-170 g/l]. Der
Wert darf nicht zu weit unterhalb 12 g/dl (=120 g/l)
liegen. Zum Beispiel: Vor Anfang der Hormonblockade 149 g/l.
Eine relative Abnahme von bis zu 10 % kommt bei der
Hormonblockade am meisten vor. Leider kommen auch relative Abnahmen
von bis zu 25 % vor, und zwar in 10-12 % der Fälle.
Es treten dann die sehr starken Symptome auf.
-
Es
ist ratsam, beide Werte vor Anfang einer Hormontherapie zu messen,
damit man dann die Basiswerte kennt.
-
Manfred
hatte dieselbe Erfahrung wie Walter gemacht und schrieb am selben
Tag:
-
die
Atemnot kann ich bestätigen, habe ich auch gehabt während
der zweifachen Hormonblockade (LH-RH-Analogika - Enantone/Trenantone
und Casodex/Androcur), geht aber wieder weg. Ich konnte auch keine
Treppen steigen. Ich habe aber trotzdem die Treppen immer wieder
benutzt und keinen Fahrstuhl; z. B. bei der Reha.
-
Ich
mache die intermittierende Hormonblockade; jeweils 12 bis 14 Monate,
beim zweiten Zyklus ist die Atemnot wesentlich geringer.
-
Übrigens,
bei den Nebenwirkungen von Androcur ist die Kurzatmigkeit angeführt.
Bei Enantone/Trenantone wird Müdigkeit als Nebenwirkung
genannt.
-
Ich
glaube sicher, dass sich das bei Dir ebenfalls wieder gibt, immer
üben!
- Frithjof
schrieb am 4.2.2002:
-
Der
Stand nach 4 Monaten DBH:
-
PKH
Frithjof (1938)
Jahr 2001
MM/TT|PSA
06/13|27,1-------
Vorsorgeuntersuchung
06/28|31,0 ------ Biopsie: pT1a/2a(?)N0M0
GS(2+1)
08/02|----------- Casodex 50 mg 1-0-0; Talso Uno N
(3x)
("Vorbereitung" PE)
08/15|-----------
WiKuTo®
08/20|12,4 ------ NSE nicht erhöht (Onkologe)
CT Thorax o. B.
09/18|----------- C-11-Azetat-PET: PK
bestätigt;
----------------- kein Nachweis von
Lymphknoten- oder Fernmetastasen.
09/24|11,7------- freies
Testosteron: 24 ng/l
09/25|----------- Start DBH (Trenantone
alle 3 Monate;
------------------Casodex 150 mg; Proscar
5 mg)
10/24|1,4-------- T: 4,4 ng/l (freies
Testosteron)
11/21|0,45 ------ T: 1,6 ng/l (freies
Testosteron);
Cholesterin erhöht (312 mg/dl)
12/19|0,18
------ T: 1,2 ng/l (freies Testosteron);
Cholesterin: 309 mg/dl -
Jahr
2002
MM/TT|PSA
01/23|----------- Begutachtung der Biopsie
vom 28.06.01
durch
Prof. Dr. Helpap ("second
opinion"):
Malignitätsgrad:
GIIa (nach Helpap), Gleason-Summe: 3+3=6
01/25|<0,1 ------
T: 1,3 ng/l (freies Testosteron); Cholesterin: 310 mg/dl -
Mein
Befinden ist unverändert gut. Durch die Zweitmeinung zu der
Bioposie vom 28.06.2001 werden die "Ungereimtheiten"
zwischen den PSA Ausgangswerten und der ursprünglichen
Gleason-Summe (2+1=3) ausgeräumt. Es ist doch nicht so harmlos,
wie mir der erste Urologe noch wahrmachen wollte! Wenn ich mit
diesen Werten in die Partin-Tabellen gehe, ergibt sich jetzt auch
ein ganz anderes Bild hinsichtlich der Frage: lokal-begrenzt oder
organ-überschreitend? Nun war ich ja von Anfang an misstrauisch
und habe mich nicht zuletzt deshalb für die DHB entschieden.
-
Mein PSA
Wert ist nach 4 Monaten DHB nun unterhalb 0,1 ng/ml angelangt.
Dort müsste er in den folgenden 9 Monaten bleiben. Danach
könnte ich Trenantone und Casodex absetzen und mich mit Proscar
begnügen. Offen bleibt für mich allerdings die Frage, ob
und wann am besten man den dann doch wahrscheinlich vorwiegend in
der Prostata verbliebenen und u. U. hormonrefraktären
PK-Zellen mit einer Brachy-Therapie der Garaus machen könnte.
Gibt es hierzu Erkenntnisse? Ich wäre wie immer für jeden
guten Rat dankbar.
- Ralf
schrieb am 19.3.2002:
-
ich bin
durch! Nach 15 Monaten DHB schluckte ich Anfang des Monats die
letzte Flutamid-Tablette, und jetzt müsste so langsam auch die
Wirkung der letzten Trenantone-Spritze auslaufen. Ich habe noch das
Ergebnis der letzten Blutentnahme abgewartet, um hier meine PKH zu
liefern.
-
Ralf
(1944)
-
Dx
16/10/2000, Tastbefund positiv, bPSA 12,2 ng/ml, PV?, T2aNxMx,
GS(2+3), G2a nach Helpap
Tx:
21/12/2000 AB2
(Trenantone und Flutamid 3 x 250 mg),
28/01/2001 Beginn
AB3/DHB mit zusätzlich Proscar 5 mg und WIKUTOÒ
PSA
0,83, G-GT 10, GOT 12, GPT 17
16/03/2001 PSA 0,01, G-GT ?,
GOT 14, GPT 21
08/06/2001 PSA <0,01, G-GT 2,48, GOT 19,
GPT 37
31/08/2001 PSA <0,01, G-GT 2,52, GOT 21, GPT
42
Ab
Ende August immer stärker werdende Beschwerden mit dem
Gehapparat:
Schmerzen
in den Knien, Knöcheln, Mittelfußknochen,
Wadenmuskulatur,
re.
Fußrücken stark angeschwollen
22/11/2001 PSA
<0,01 ng/ml, G-GT 10, GOT 10, GPT 24, Tastbefund: o.
B.
Eine
Enantone (um auf 15 Monate AB2/3 insgesamt zu kommen)
Im
Dezember Lymphdrainagen (= Massagen),
ab
jetzt tagsüber ständig Kompressionsstrumpf
ab
Ende Dezember 2001 im wesentlichen beschwerdefrei,
zusätzlich
Schwarzkümmelöl in WIKUTOÒ
11/03/2002 PSA
<0,01 ng/ml, T 0,2 ng/ml, G-GT 11, GOT 21, GPT
39
Ende
AB3, Beginn Erhaltungstherapie mit Proscar und WIKUTOÒ.
Ab
jetzt bis auf Weiteres monatliches PSA-Messen vereinbart.
- Werner
fragte am 3.4.2002:
-
nie
gekannte Müdigkeit, Muskelschmerzen im Bein,
Gewichtsverlagerung (Gesicht weniger, Brust und Bauch mehr),
erhöhter Blutdruck. Was davon ist auf welches Mittel zu
schieben? Kann man es wagen, die Dosierungen zu reduzieren?
Vielleicht findet der Eine oder Andere die Zeit, mir Tipps zu geben.
Dankesehr!!!
-
Hier
meine aktuellen Werte:
Werner W.
(1935)
aPSA 23/11/2001= 252 ; Testosteron
7.2 ng/ml (beim Hausarzt)
PSA 06/12/2001=
309 ; Testosteron 7.2 ng/ml; GPT 21 (Nachmessung
Urologe)
KS 07/12/2001
BX 19/12/2001
DX 27/12/2001=
T 7.2 ng/ml ; PV 26 cm3;
T3 N0 M0; GS (3+4)
MRT 02/01/2002
TX 09/01/2002
DHB 09.01.2002= (Trenontone, 3x50 mg
Casodex, Proscar)
PSA 31/01/2002= 62; (GPT
10)
PSA 05/03/2002= 19; (GPT
132; GOT 55)
PSA 02/04/2002= 9.7; (GPT
47; GOT 30) -
Ralf
versuchte es, ebenfalls am 3.4.2002:
-
Müdigkeit,
Muskelschmerzen im Bein, Gewichtsverlagerung und -zunahme, das kommt
mir alles aus meiner eigenen 15-monatigen DHB bekannt vor, Erhöhung
des Blutdrucks dagegen nicht.
-
Die
Übeltäter dürften bei Dir Trenantone und Casodex
sein, schau doch mal bei "Informationen" =>
"Medikamente" und dann auf den betreffenden Seiten nach,
da habe ich die potenziellen Nebenwirkungen aufgeführt, wie sie
auf den Beipackzetteln angegeben sind. Mein Eindruck ist, dass jeder
die DHB etwas anders erlebt, aber körperliche Schwäche und
Gewichtszunahme scheinen gängig zu sein. Auf gar keinen Fall
solltest Du irgend etwas von den drei Komponenten verringern oder
gar absetzen. So Leid es mir tut: Da musst Du durch (ich bin gerade
durch und froh, dass ich es hinter mir habe, aber ich würde es
wieder so machen).
-
Du
schreibst nichts von WIKUTO. Ich würde es Dir empfehlen (wenn
Du es noch nicht kennst, siehe "Informationen" =>
"Ernährung" => "WIKUTO(R)", und darin je
Liter Tomatensaft vier Teelöffel Schwarzkümmelöl aus
dem Reformhaus. Seit ich das dazu tue (Dezember 01) habe ich den
Eindruck, dass ich nicht mehr ganz so klapperig bin wie vorher.
- Till
fragte am 20,4.2002:
-
ich
habe sehr viel von Euren Erfahrungen profitiert. Aber - jetzt kommt
das große Aber: Seit Dez. 01 mache ich die TAB, habe aber seit
Febr. 02 erhebliche Schwierigkeiten mit der Leber, seit gestern so
bedenklich, dass mein Urologe die Therapie beenden will:
-
Jan. Febr. März April
2002
GOT 12 42 44 80
GPT 14 94 133 244
GGT 8 9 15 27 -
Meine
Leber war vorher nicht geschädigt, jedenfalls nicht, dass ich
wüsste. Weiß jemand Rat?
-
Peter
antwortete am selben Tag:
-
das
Zeug (Casodex) geht auf die Leber. Was tut ihr gut?
-
Mariendistel
(Silymarin), Kurkuma/turmeric
(Curcuminoide, bes. Curcumin), Artischocke, Dr. Budwigs
Leinsamen/Öl-Formel, generell Antioxidantien,
S-Adenyl-Methionin.
-
[Der
erste, der von massivsten Leberproblemen durch die DHB berichtete,
war Horst. Er ist damit einverstanden, dass bei ähnlichen
Problemen direkt mit ihm Kontakt aufgenommen wird: E-Mail:
horst.schorm@onlinehome.de,
Tel. 05953-925439 - Ed]
- Johannes
berichtete am 26.4.2002:
-
Hier
meine Prostata-Geschichte, die ja seit langem fällig war. Auch
ich habe - wie Willi - meine letzte Trenatone-Spritze im März
erhalten und am 11. April die letzte Casodex genommen. Meine
Metastasen im LWS und BWS-Bereich waren auch mit Kernspin und
besonderer 3-D-Analyse nicht mehr nachweisbar. Bondronat erhalte ich
nach wie vor alle 4 Wochen zur Verbesserung der Knochenwerte (
alkalische Phosphatase ) die von 264 U/l auf 57 U/l gesunken ist.
-
PKH
Johannes ( 1935 )
-
Jahr
2000
-
MM|TT
: PSA |fr. PSA| CEA
-
02|15 : 18,8 |2,66
03|14 : |2,6
04|04 :
21,4 |3,7 |2,2
04|25 :
17,0 |2,47
06|08 : 19,4 |2,73
11|14 :
34,9 |5,37
11|29 : Bx
: T2bN0M0
12|19 : CT
: ohne Befund
12|29 : Knochenszintigramm
: 2 Metastasen
im
BWK 9 und LWK 1
Bx
: T2b N0M0 -
Jahr
2001
-
MM|TT
:
-
01|05 : Tx
: Flutamid 250 mg 1-1-1, Proscar 5 mg 1-0-0
01|08 alkalische
Phosphatase 264 U|l
01|15 : Wikuto
01|19
: 1. Spritze Trenatone ( Dreimonatsspritze )
1.Infusion
"Bondronat"
(Bondronat = Ibandrolsäure
=Bisphosphonat)
02|16 : 0,88
03|16 : PSA 0,2 ng/ml
05|10
: PSA 0,07 ng/ml
06|07 : PSA 0,1 ng/ml
07|05
: Wechsel
von Flutamid auf Casodex
Casodex 150 mg 3-0-0
07|06 : PSA
0,1 ng/ml
07|10 :................Aranesp 30 Mikrogramm 1X
wöchentlich
3 Spritzen insgesamt
08|30 : PSA 0,1
ng/ml
09|27 : PSA 0,1 ng/ml
10|25 : PSA 0,1 ng/ml
11|22
: PSA 0,1 ng/ml
12|20 : PSA 0,06 ng/ml -
Jahr
2002
-
MM|TT
: PSA |fr. PSA
-
01|07
: 0,04 |1,1
02|14 : 0,01
03|02 : Kernspintomografie
LWS + BWS mit ergänzenden Serien
und
computergesteuerter Analyse 3-D Rekonstruktion
ohne
Nachweis
der Metastasen
03|03 :............Verminderung des Casodex auf
100 mg|Tag
03|14 : 0,01.......letzte Spritze Trenatone
03|15
:............Verminderung des Casodex auf 50 mg|Tag
"Ausschleichen"
aus der D H B
04|11
: Absetzen von Casodex
04|11 : Bondronat
im Vierwochenrhythmus
04|11 : alkalische Phosphatase 57 U/l
Da
sich der PSA grafisch nicht mehr darstellen lässt, werden
die
Blutproben jetzt in Hamburg untersucht. Dieses Institut
ist das
erste Institut in Deutschland, das den PSA Wert sensitiv
bestimmt -
Am
16.5.2002 trug Johannes nach:
-
PSA
sensitiv (<0,1 ng/ml) wird bestimmt von Dr. Fenner, Bergstr. 14,
20095 Hamburg, Tel. 040/309550, Fax 040/3095513,
fennerlabor@fennerlabor.de.
-
[Johannes
starb am 27. September 2008 an seinem Krebs. Er wurde 73 Jahre alt –
Ed]
- Paul
berichtete am 1.5.2002:
-
Jetzt
nach 10 Monaten DHB, davon 9 Monaten mit Nadir PSA <0,05 ng/ml
und seit 3 Monaten PSA <0,01 ng/ml, habe ich letzte Woche
eine Osteoporose-Knochendichte-Messung mit DPX-Verfahren machen
lassen.
-
Das
Ergebnis im direkten Vergleich mit einem Röntgenbild aus dem
Jahr 2000:
-
Knochendichtewert
von = 72 %
Entspricht = 0,889 g/cm² -
Dieser
Wert liegt signifikant unterhalb des Referenzstreubereiches und
entspricht einer bereits deutlichen Osteoporose. Eine Behandlung
(Osteoporosetherapie) ist angeraten. So war die Beurteilung des
Röntgenarztes.
-
Ich
habe also 28 % der Knochenmasse in der Zeit der DHB verloren.
-
Meine
jetzt verordnete Osteoporose-Therapie ist:
-
Morgens
= Calcimagon-D3 500 mg
Mittags = Calcitrat 2x à 200 mg
Abends = Calcitrat 2x à 200 mg -
Über
weitere Medizin wie Fosamax oder Aredia liege ich noch mit meinem
Arzt in Verhandlung.
-
Dazu
schrieb Frithjof am selben Tag:
-
Mir
ist es ähnlich wie Dir gegangen. Osteo-CT: 91,7 mg/cm2
nach 6 Monaten DHB. Das ist wohl eine Nebenwirkung, mit der man
rechnen muss. Dagegen bekomme ich jetzt alle vier Wochen Zolendronat
4 mg, ein Bisphosphonat, das auch das Tumorwachstum
unterdrücken soll, indem es die Apoptose fördert und die
Angiogenese hemmt. Dazu täglich Kalzium 500 mg + Vitamin
1000 I.E. D3 (1-0-0).
- Walter
schrieb am 10,5.2002:
-
nachdem
ich zuerst 2 Monate vor Beendigung der DHB aufgeben wollte, habe ich
nun nur noch 24 Tage! Viele von Euch haben mir geholfen und nir
geraten weiterzumachen – herzlichen Dank an alle. Ich
mache es zwar nur die 13 Monate, aber mein Nadir war mehr oder
weniger unter 0,05 ng/ml für ca. 9 Monate. Aber meine LH
RH Spritze geht noch einen Monat länger,also bis Ende Juni.
Jetzt hat mir mein Urologe geraten einfach mit Casodex,ohne Proscar
weiterzumachen. Was soll ich tun? Ich glaube Wil weiß da etwas
darüber.
-
Der
also angesprochene Wil antwortete einen Tag später:
-
Nur
mit Casodex nach der DHB wäre eine neue Variante. Ich würde
Proscar statt Casodex aus folgenden Gründen vorziehen:
-
1)
Bevor mit "nur Casodex" angefangen wird MUSS etwas gegen
Brustwachstum getan werden. Nicht unterschätzen! Nach einigen
Wochen Casodex kann eine Brustbestrahlng schon zu wenig wirksam
sein.
-
2)
Casodex is sauteuer. Das Geld kann besser in ein paar andere
Medikamentchen angelegt werden, wie z. B. einen COX-2-Hemmer
wie Celebrex.
-
3)
Sehr lange Zeit Casodex könnte zu Mutationen der
Androgenrezeptoren führen.
-
4)
Proscar hat keine nennenswerten Nebenwirkungen und ist sehr effektiv
während einer zeitweiligen oder einer endgültigen
DHB-Pause. Siehe mein Beitrag "Proscar, weswegen" (ich
glaube nur im BPS-Forum).
-
Alfred
M. fragte am 15.5.2002 zu Walters Beitrag vom 10.5.2002:
-
Sie
schrieben, dass Sie die DHB vorzeitig aufgeben wollten. Mich würden
Ihre Gründe dafür interessieren. Ich habe jetzt auch noch
ca. 3 Monate DHB vor mir und einige nicht erklärbare
Beschwerden, wie Gelenkschmerzen, Müdigkeit und zeitweise
depressive Verstimmungen. Ich befürchte dies wird durch die
Medikamente ausgelöst, und ich würde am liebsten auch
aussteigen. Aber mein Verstand sagt, die drei Monate müßten
auch noch auszuhalten sein. Deshalb wäre Ihre Antwort für
mich sicher hilfreich.
-
Dazu
schrieb Willi am 16.5.2002:
-
Weshalb
sind deine Symptome nicht erklärlich? Mit den Nebenwirkungen,
die du beschreibst, sind sie erklärlich! Sie werden beschrieben
im Beipack und von einigen DHB-lern auch so beschrieben. Ich führte
die DHB 16 Monate durch, des hohen PSA Wertes wegen (27 ng/ml),
und habe in den letzten 4 Monaten Gelenkschmerzen bekommen. Also,
trotzdem durchhalten.
-
Alfred
M. antwortete darauf am 17.5.2002:
-
vielen
Dank für Deine Mitteilung. Ich habe die Beipackzettel schon
gelesen, da ich aber bei vielen anderen Medikamenten ganz selten
Nebenwirkungen verspürte, nahm ich die Hinweise nicht so ernst.
Aber ich werde durchhalten.
-
[Zu
den einschlägigen Medikamenten
sind die vom Hersteller genannten jeweiligen Nebenwirkungen im Kopf
der betreffenden Seite aufgelistet, sofern sie mir vorliegen. Die
von Alfred, Willi und anderen angegebenen Gelenkschmerzen sind z. B.
typisch für Enantone/Trenantone. -
Ed]
- Frithjof
teilte fortlaufend den Stand seiner Therapie mit. Die Einzelbeiträge
sind hier nacheinander zusammengestellt.
-
PKH
Frithjof (1938)
Jahr 2001:
MM/TT|PSA -
06/13|27,1-ng/ml- Vorsorgeuntersuchung
06/28|31,0
ng/ml- Biopsie: pT1a/2a(?) N0M0
GS(2+1)
08/02|----------- Casodex 50 mg 1-0-0; Talso
Uno N (3x)
("Vorbereitung"
PE)
08/15|----------- WiKuTo®
08/20|12,4 ng/ml- NSE
nicht erhöht (Onkologe) CT Thorax o. B.
09/18|-----------
C-11-Azetat-PET: PK bestätigt;
----------------- kein
Nachweis von Lymphknoten oder Fernmetastasen.
09/24|11,7-ng/ml-
freies Testosteron: 24 ng/ml
09/25|----------- Start DBH
(Trenantone alle 3 Monate;
----------------- Casodex 150 mg;
Proscar 5 mg)
10/24| 1,4 ng/ml- T: 4,4 ng/ml (freies
Testosteron)
11/21| 0,45 ng/ml- T: 1,6 ng/ml (freies
Testosteron);
Cholesterin
erhöht (312 mg/dl)
12/19| 0,18 ng/ml T: 1,2 ng/ml
(freies Testosteron);
Cholesterin:
309 mg/dl -
Jahr
2002:
MM/TT|PSA -
01/23|-----------
Begutachtung der Biopsie vom 28.06.01
durch
Prof. Dr. Helpap ("second opinion"):
Malignitätsgrad:
GIIa (nach Helpap)
Gleason-Summe:
3+3=6
01/25|<0,1 ng/ml- T: 1,3 ng/ml (freies
Testosteron);
Cholesterin:
310 mg/dl
03/01|<0,1 ng/ml- T: 0,9 ng/ml (freies
Testosteron);
Cholesterin:
297 mg/dl
03/06|----------- Osteo-CT: 91,7 mg/cm2
± 6,9 mg/cm
Calzium-Hydroxylapatit
= Osteoporose
03/26|0,04 ng/ml- verfeinertes Laborverfahren;
Nadir erreicht?
Cholesterin:
335 mg/dl
gegen
Osteoporose:Zolendronat4 mg alle 4
Wochen;
Kalzium
500 mg + Vitamin 1000 I.E. D3 (1-0-0)
04/23|0,03 ng/ml- T: 2,1
ng/ml (freies Testosteron);
Cholesterin:
301 mg/dl
05/22|0,02 ------ T: 1,5 ng/l (freies
Testosteron);
Cholesterin:
253 mg/dl -
Unverändert
gutes Befinden, noch keine Nebenwirkungen, die die Lebensqualität
wesentlich beeinträchtigen.
- Paul
leitete am 17.6.2002 den folgenden DHB-Erfahrungsbericht seines
Freundes Wilfried weiter, der selbst keinen Internet-Zugang besitzt:
-
-
Hallo
Paul,
-
Gestern
hatte ich ein Erfolgserlebnis, von dem ich Dir berichten möchte.
Nach 11 Monaten DHB wurde, wie schon vor Beginn der Therapie, eine
Skelettscintigraphie durchgeführt. Befund vor Beginn der DHB:
Zwei Metastasierungen, einmal im Brust- und einmal im Beckenbereich.
Befund nach 11 Monaten DHB: Beide Stellen mit deutlich rückläufiger
Intensität, und ganz wichtig "keine neuen Skelettherde".
Nach Aussage des Radiologen sind dies Zeichen eines guten
Therapieansprechens. Frage, Wie würde der Befund heute
aussehen, hätte ich, wie empfohlen die Prostata entfernen
lassen? [Die letzte Frage ist sicher
rhetorisch gemeint. Wilfried hätte dann keine Prostata mehr,
aber die Metastasen in mindestens gleicher Intensität. - Ed]
- Willi
lieferte am 28.6.2002 den folgenden Bericht mit Wertanstiegen nach
dem Ende der DHB:
-
folgend
gebe ich meine fortgeführte Liste meines PSA und Testosterons
bekannt.
-
Ich
hoffe, mein relativ schneller PSA Anstieg basiert auf dem ebenso
schnell gestiegenen Testosteronverlauf (leider macht sich dieser
sonst noch nicht nennenswert bemerkbar) ;-).
-
Willi
Stut, 1952/09
-
2000
MM/TT
11/27
Vorsorge; PSA 26,8 ng/ml; Tastbefund negativ!
12/15
Antibiotikum Ciprobay 250
12/21 Bx:
12/28 Dx: T2aN+M0
G2-G3 Gleason 3+4 (7)
Tx: AB 1 Enantone
-
Folgend
PSA und T (Testosteron-Status)
-
Datum
P S A T Zeitverlauf Bemerkungen
ng/ml ng/dl in Wochen
-
2001
01/05
26,80 465
01/08 TX: DHB 0 + Casodex 3x 50 mg und Proscar 1 x 5
mg
01/12 17,20 111 + Calcium-u.Magnesiumorotat
01/24 4,77
22 2 + Lactaid, Kreaon, Annanas
02/12 0,42 66 5 + Bärlapptee,
Lapachotee, WIKUTO
05/14 Dx: <0,04 18 Q-CT, Kn-Dichte:160,2
mg/cm³ Ca-hydroxydapatit
10/24 Tx: <0,04 41 Aredia
Infusion 30 mg
10/31 Tx: 42 Aredia Infusion 30 mg
12/19
Tx: <0,04 45 Casodex, Reduktion: von 3 auf 2 täglich -
2002
01/11
Tx: Aredia Infusion 60 mg
01/28
0,009 <20 51
03/15 Tx: Casodex, Reduktion: 1x täglich
03/18 Tx: 0,009 58 Aredia Infusion 30 mg
04/24 TX: 63
Ende der DHB/ADT3; nach 1 Jahr, 3 Mon, 2 Wochen;
17 Zyklen je
4 Wochen; ca. 13 Monate Nadir <0,04 ng/ml
ab Januar wurde
der PSA Wert mit einem Testkit der neuen Generation ermittelt: 0,009
ng/ml
06/19 0,05 529 9 unter Proscar -
[Willi
gibt hier den Testosteronspiegel in ng/dl an. Zum Umrechnen in ng/ml
(wie häufig benutzt) sind Willis T Werte durch den Faktor 100
zu teilen. - Ed]
- Heinz
schrieb am 7.8.2002:
-
Seit
Januar 02 mache ich die DHB, seit Juni haben sich die Leberwerte
sehr stark verschlechtert. Seit 2 Wochen habe ich auf Anraten meines
Onkologen Casodex und Proscar abgesetzt.
-
25.3. 2.5. 14.6. 19.7. 25.7. 30,7.
SGOT(U/L) 10 18 48 706 438 447
Y-GT(U/L) 9 11 12 75 114 103
Alk Phosph 138 116 130 265 262 245
Bilirubin 0,5 0,9 1,6 3,9 3,0 -
Die
Werte vom 5.8. liegen mir noch nicht vor, jedoch sei SGOT gefallen
alk Phosphatase und Bilirubin weiter gestiegen.
-
Bitte
um Rat.
-
Wil
versuchte am selben Tag, Rat zu geben:
-
Etwa
vor einem Jahr hatte Horst ein ähnliches Problem. Er machte die
DHB, hatte allerdings erst das leberunfreundliche Flutamid statt
Casodex. Seine Leberwerte stiegen dabei an bis GOT:418; GPT:769;
GGT:187.
-
Umschalten
auf Casodex. Werte bessern sich: GOT:82; GPT:199; GGT:137, stiegen
dann wieder an. So kam sogar auch Enantone in Verdacht. GOT:262;
GPT:513; GGT:190, Dann explodierten die Werte noch weiter in die
Höhe. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, so böse sah es
aus.
-
Horst
schrieb: "Die Einnahme von Silymarin oder Silibinin lehnt mein
Onkologe gegenwärtig ab. Seine Meinung: Bei diesen Werten
reicht die Selbstheilungskraft der Leber aus, und er möchte
alles an Medikamenten ausschließen."
-
Horst
schrieb mir später:
-
"Am
6.7.01 wurde ich in das Krankenhaus St.-Jürger-Straße in
Bremen eingeliefert. Nach einer Leberpunktion, die aufgrund der
niedrigen Gerinnungswerte nur mit 4 Beuteln Blutplasma möglich
war, wurde beginnende feinknotige Leberzirrhose mit Verdacht auf
toxisch-medikamentösen Schaden diagnostiziert. Die Aussage der
Ärzte war, dass sich die Leber selbst regenerieren muss und nur
die Nebenwirkungen bekämpft werden können. Als einziges
Medikament wurde Glucocorticoid gegeben:
-
10,
- 12. 07. 100 mg Cortison,
13. - 15. 07. 75 mg,
16. - 18.
07. 50 mg,
19. - 21. 07. 40 mg,
22. - 24. 07. 30 mg,
25.
- 27. 07. 20 mg,
28. - 30, 07. 10 mg je 1x täglich. -
Die
Aussage der Ärzte ist, dass ich noch bis zu einer endgültiger
Erholung der Leber, die z. Z. noch nicht abzusehen ist, diese
Medikamente der Hormonblockade nicht einnehmen kann, da keiner, der
den Sachverhalt kennt, das Risiko übernimmt. Bisher haben mir
nur die Ärzte, welche den Sachverhalt nicht genau kannten, zu
einer Weiterbehandlung mit Enantone geraten. Aus GPT Diagramm 2
kannst Du auch die Medikamentengabe seit Beginn der THB [=
DHB] erkennen."
-
Soeben
habe ich mit Horst gesprochen. Die Behandlung mit Glucocorticoid war
das einzige, was gemacht wurde. Alle anderen Medikamente wurden
abgesetzt. Die Leber musste sich also selbst weiter heilen. Heute
liegen alle Leberwerte wieder im Normalbereich, außer GammaGT
= 50, Er hat mittlerweile die Brachytherapie gehabt. PSA heute 3 und
sinkend.
-
Ralf
schrieb am 10,8.2002:
-
ich
bekomme die Fragen und Antworten aus dem amerikanischen PCRI
p2p-Forum (Prostate Cancer Research Institute/patient to
practician). Dort hatte auch ein Patient über steigende
Leberwerte unter Hormonblockade berichtet. Dr. Lam vom PCRI schrieb
heute dazu:
-
"4.
Finally, in our practice we have substituted Eulexin for Casodex (or
vice versa) when we see elevated liver enzymes and most of the
patients will NOT develop abnl enzymes on the alternative
anti-androgens."
-
Übersetzt:
-
"4.
Schließlich haben wir in unserer Praxis Eulexin durch Casodex
ersetzt (oder umgekehrt), wenn wir erhöhte Leberenzyme sehen,
und die meisten der Patienten entwickeln unter dem alternativen
Anti-Androgen KEINE abnormalen Enzyme."
-
Eulexin
ist in USA ein Handelsname für Flutamid; eine Tablette enthält,
wie in Deutschland, 250 mg Flutamid. Dr. Lams Aussage wundert zwar
etwas, weil Flutamid in dem Ruf steht, leberunfreundlicher zu sein
als Casodex, aber beim PCRI hat man sicher große Erfahrung
damit. Anscheinend wirken die beiden Anti-Androgene unterschiedlich
auf die Leber. Du könntest die Sache mit Deinem Arzt
besprechen, wenn Du die DHB weiter machen möchtest.
- Frithjof
berichtete am 23.8.2002:
-
Der
Stand nach 11 Monaten DBH:
-
PKH
Frithjof (1938)
-
Jahr
2001
-
MM/TT|PSA
-
06/13|27,1-------
Vorsorgeuntersuchung
06/28|31,0 ------ Biopsie: pT1a/2a(?)N0M0
GS(2+1)
08/02|----------- Casodex 50 mg 1-0-0; Talso Uno N
(3x) ("Vorbereitung" PE)
08/15|----------- WiKuTo®
08/20|12,4 ------ NSE nicht erhöht (Onkologe) CT Thorax
o.B.
09/18|----------- C-11-Azetat-PET: PK bestätigt;
----------------- kein Nachweis von Lymphknoten- oder
Fernmetastasen.
09/24|11,7------- freies Testosteron: 24 ng/l
09/25|----------- Start DBH (Trenantone alle 3 Monate;
------------------Casodex 150 mg; Proscar 5 mg)
10/24|1,4-------- T: 4,4 ng/l (freies Testosteron)
11/21|0,45
------ T: 1,6 ng/l (freies Testosteron); Cholesterin erhöht
(312 mg/dl)
12/19|0,18 ------ T: 1,2 ng/l (freies
Testosteron); Cholesterin: 309 mg/dl -
Jahr
2002
-
MM/TT|PSA
-
01/23|-----------
Begutachtung der Biopsie vom 28.06.01 durch Prof. Dr. Helpap
("second opinion"):
Malignitätsgrad: GIIa (nach
Helpap) Gleason-Summe: 3+3=6
01/25|<0,1 ------ T: 1,3 ng/l
(freies Testosteron); Cholesterin: 310 mg/dl
03/01|<0,1
------ T: 0,9 ng/l (freies Testosteron); Cholesterin: 297 mg/dl
03/06|------------Osteo-CT: 91,7 mg/cm2 ±
6,9 mg/cm2 Calzium-Hydroxylapatit = Osteoporose
03/26|0,04 ------ verfeinertes Laborverfahren; Nadir erreicht?
Cholesterin: 335 mg/dl
gegen Osteoporose: Zolendronat (Zometa)
4 mg alle 4 Wochen;
Kalzium 500 mg + Vitamin 1000 I.E. D3
(1-0-0)
04/23|0,03 ------ T: 2,1 ng/l (freies Testosteron);
Cholesterin: 301 mg/dl
05/22|0,02 ------ T: 1,5 ng/l (freies
Testosteron); Cholesterin: 253 mg/dl
06/18|0,02 ------ T: 1,5
ng/l (freies Testosteron); Cholesterin: 309 mg/dl
07/16|0,02
------ T: 0,9 ng/l (freies Testosteron); Cholesterin: 295 mg/dl
08/14|0,02 ------ T: 0,8 ng/l (freies Testosteron);
Cholesterin: 288 mg/dl
-
Unverändert
gutes Befinden!
- Paul
schrieb am 26.9.2002 unter dem Betreff "Ich bin durch; Ende der
DHB":
-
Ich
habe die DHB beendet. Am 27.08.02 war meine Zeit vorbei, ich hoffe
nun auf eine lange Zeit mit dem PK auszukommen.
-
Ich
beendige meine DHB mit insgesamt:
17 Monatsspritzen Enantone,
davon:
2 Monatsspritzen HB-2
15 Monatsspritzen DHB davon
:
14 Monaten PSA <0,05
10 Monaten PSA <0,02
8
Monaten PSA <0,01
Testosteron tiefste Messung =0,17ng/dl -
Bei
der letzten Untersuchung am 11.09. war der Tastbefund wie bei einem
15-Jährigen, sagte mein Urologe wörtlich.
-
Prostata
Volumen von Anfang 25 cm³, jetzt auf nur noch 15 cm³
reduziert. Im Ultraschall ist nichts mehr zu sehen.
-
Die
letzten Blutwerte vom 11.09.02:
PSA < 0,01, Testosteron =
0,21, GOT= 11, GPT= 12, Gamma GT= 23. Prostata-Volumen von anfangs
24 cm³ auf jetzt nur noch 15 cm³ reduziert. -
Hier
meine Erfahrungen mit der DHB (Flutamid + Enantone + Proscar ):
-
Der
Anfang war sicherlich wie bei allen sehr schwer.
-
1-
Die Diagnose PK ,
2- Dann die Entscheidung zur DHB,
3- Den
Urologen zu finden der bereit war, die DHB zu betreuen. -
Mein
Urologe war anfangs nur zur OP. bereit . Nach meiner Entscheidung
zur DHB und nicht zur OP und nach intensiven Gespräche mit ihm
war er bereit, mich zu betreuen und zu begleiten. Er sagte wörtlich
: "Ich stehe nicht hinter dieser Therapie – aber ich
dränge auch niemanden zur OP".
-
Meine
Ausgangswerte waren :
-
07.04.01
Malig-Grad 2a, Gleason 2+3=5, PSA 19,6 ng/ml, Protatavolumen ca. 24
cm³, PK- Volumen ca. 1,2 cm³, CT + Scint. ohne
Befund.
25.04.01 HB-2 mit Flutamid + Enantone
31.05.01 PSA
= 2,6 ng/ml
11.06.01 DHB mit Flutamid + Enantone +
Proscar
03.07.01 PSA = 0,16 ng/ml / T = 0,46 ng/ml
31.07.01
PSA = 0,05 ng/ml / T = 0,68 ng/ml
03.09.01 PSA = 0,03 ng/ml / T
= 0,55 ng/ml -
25.09.01
Ultraschall und Tastuntersuchung ergaben keinen Befund mehr. Nur im
Vergleich mit den ersten Original Bilder konnte noch etwas
festgestellt werden. Prostata - Volumen –von 24 auf ca.22
cm³ reduziert.
-
20,11.01
PSA = 0,02 ng/ml / T = 0,51 ng/ml,
15.01.02 PSA < 0,01 ng/ml
/ T = 0,41 ng/ml, -
30,05.01
Ultraschall und Tastuntersuchung: Es ist nichts mehr zu sehen und zu
fühlen. Jetzt war auch in direktem Vergleich mit den ersten
Originalbilder nichts mehr festzustellen. Prostata- Volumen ca.19
cm³. Tast - und Ultraschall wurde alle 3 Monaten gemacht .
-
15.03.02
PSA < 0,01 ng/ml / T = 0,38 ng/ml
14.06.02 PSA < 0,01
ng/ml / T = 0,17 ng/ml
11.09.02 PSA < 0,01 ng/ml / T = 0,21
ng/ml -
Jetzt
nach der letzten Untersuchung meinte mein Urologe: "Ich hatte
das nicht für möglich gehalten, auch nicht geglaubt, dass
die DHB so wirkt, den PSA so drastisch senkt und das
Prostata-Volumen so reduziert. Bei jeder Untersuchung kann jetzt
kein Befund festgestellt werden. Da ist mit Sicherheit ein großes
Potential dahinter. Trotzdem bin ich nach wie vor für die OP."
-
Ich
habe meine Stanzbiopsien und Gewebeproben noch einmal bei Prof.
Helpap nachuntersuchen lassen. Die Diagnose war für mich
schockierend , dieser Befund war sehr viel schlechter: Malig-Grad
2b, Gleason 4+4=8.
-
Heute
bin ich froh und überzeugt, besonders nach den schlechteren und
nicht mehr so günstigen Ausgangswerten, auch nach dem guten
Verlauf, den richtigen Weg mit der DHB genommen zu haben.
-
Die
Nebenwirkungen waren alle noch zu verkraften und auszuhalten. Meine
Blut- und Leberwerte waren auch mit Flutamid alle zu vertreten.
Sicherlich ist die DHB kein Zuckerschlecken, aber im Vergleich mit
den Nebenwirkungen nach der OP wohl immer noch viel geringer. Ich
hoffe, damit meinem PK auf eine lange Zeit davonzulaufen, oder mit
ihm auszukommen und warte auf eine gute und wieder bessere Zeit, mit
viel Lebensqualität, jetzt nach Beendigung der DHB.
- Paul
schrieb am 20,11.2002 unter dem Betreff "Die ersten Werte nach
Ende der DHB":
-
Es
sind 2,5 Monaten vorbei, ich habe die ersten Werte nach Ende der
DHB.
-
Letzte
Messung und Ende der DHB: 28.08.02
PSA: <0,01
ng/ml
T: 0,21
ng/ml
Gamma-GT: 23 U/l
GPT: 12
U/l
GOT: 11 U/l -
Jetzt
: 12.11.02
PSA: 0,02
ng/ml
T: 2,50
ng/ml
Gamma-GT: 27 U/l
GPT: 40
U/l
GOT: 19 U/l -
Hat
jemand die gleiche Erfahrung mit Ansteigen der Leberwerten nach dem
Absetzen der DHB gemacht? Meine Leberwerte waren immer im guten
Bereich, trotz Flutamid. Ich habe keine Erklärung für das
plötzliche Ansteigen.
-
Ralf
antwortete am 21.11.2002:
-
bei
mir haben sich die üblichen Leberwerte nach der DHB mit
Flutamid (Ende war Mitte März 2002, die Werte vom 11.3. sind
also hier die Referenzwerte) gebessert, aber das Cholesterin und die
Triglyzeride (letztere werden anscheinend bei den meisten nicht
gemessen) gehen bisher rauf und runter:
-
GPT GOT GGT Chol. Triglyz.
Einheit: U/l U/l U/l mg/dl mg/dl
Normal: 5-19 5-15 4-28 0-200 74-172
11.03.2002: 39 21 11 233 305
06.06.2002: 21 13 12 282 178
13.09.2002: 20 15 10 266 335 -
Ich
vermute, dass meine Leber noch nicht wieder ganz zur Ruhe gekommen
ist. Am 12.12. werde ich wieder Blut abnehmen lassen, dann sehen wir
weiter.
-
Zwei
Werte reichte Paul daraufhin am selben Tag nach:
-
Bei
mir wurden immer alle Werte gemessen. Meine Werte waren am
11.08.02+12.11.02:Triglyzeride:180 + 165 mg/dl, Cholesterin: 270 +
251 mg/dl. Es kommt so langsam alles wieder ins Lot.
- Marco
fragte am 5.12.2002:
-
habe
6 Monate DHB fast fertig, habe bei Euch gelesen, dass länger
wahrscheinlich besser ist, was tun? Hatte vorher PE wegen PSA
105±10 ng/ml und Gleason 9 und pT4 M0 N0, 6
bis 7 Wochen danach PSA gleich 1,6 ng/ml stabil.
-
Wieso
bei derart hohem PSA und überall positiven Schnitträndern
keine detektierbaren Metastasen existieren, hat mir niemand erklären
können.
-
Bertil
antwortete am 6.12.2002:
-
eine
DHB dauert lt. Leibowitz mind. 12 Monate. Ich selber habe bei
Initial-PSA von 135 ng/ml und Gleason 3+4 die DHB auf fast 17
Monate verlängert (keine OP). PSA jetzt bei < 0,004 ng/ml.
- Wil
berichtete am 6.10.2002:
-
Hier
ist eine besondere PK-Geschichte, die fast für sich selbst
spricht:
-
Peter
Loader (1947), UK
-
MM/JJJJ|PSA
07/2000|55,0 bPSA
55 ng/ml; PV 18 ccm; GS(3+4);
Rückenschmerzen
Knochenszintigramm:
wie ein Weihnachtsbaum,
activity
in the acetabulum, the lumber spine,
the
dorsal spine, the cervical spine,
the
ribs, the left and right scapula.
Plus
positive MRI of left shoulder and lumber
spine.
Start
ADT2(Casodex ?mg + Enantone)
09/2000|<0,1 PSA
<0,1 ng/ml in 14 Wochen erreicht
11/2000| Diät
angepaßt, Anfang WIKUTO +
Nahrungsergänzungen
------------------
03/2001|<0,1 ADT3(Casodex
?mg + Enantone + Proscar
5 mg)
------------------
10/2001| Knochendichte
sehr gut; Testosteron 46
ng/dl
------------------
06/2001| Anfang
Fosamax 10 mg + VitD, noch immer
Rückenschmerzen
09/2001| <0,1---
Testosteron gestiegen auf 138 ng/dl [entspricht
1,38 ng/ml – Ed].
AP
und Leberwerte OK.
11/2001 ABSETZEN
ADT, nehme weiterhin nur Proscar
5 mg
Knochenszintigramm:
Metastasen sind ruhig.
I
have seen the pictures and there are no black blobs to be seen so I
presume the tumours are dormant for the time
being.
---------------------
09/2002|<0,1 9
Monate nach Absetzen der ADT, erstaunlich. -
Hier
sehen wir mal wieder, dass alle Patienten sehr verschieden
reagieren. Ich hätte nicht erwartet, dass sein PSA nach
Absetzen der ADT so lange undetektierbar bleibt.
-
Bemerkenswert
ist, dass Peter von Anfang an WIKUTO
genommen hat. Ob dieses für die gute Entwicklung
mitverantwortlich ist? Wir werden es nie wissen. Auf jeden Fall wagt
Peter es nicht mit WIKUTO aufzuhören - wie er schrieb.
-
Dazu
fragte Maria am 7.10,2002:
-
eine
interessante PKH. Gibt es irgendeine Erklärung, weshalb
Testosteron unter einer HB so drastisch STEIGEN kann?
-
Wil
antwortete am selben Tag:
-
Gute
Fragen. Unter der DHB kann T mal auf und ab gehen. Eine Ursache
könnte eine nichtkonstante tägliche Aufnahme ins Blut des
LHRH-Agonist-Depots (Spritze) sein. Eine 3-Monats-Spritze dürfte
z. B. in den letzten Wochen der drei Monate weniger geben,
falls in der vorherige Zeit mehr als beabsichtigt aufgenommen wurde
oder gar alles schon verbraucht wurde.
- Paul
berichtete am 1.2.2003:
-
DHB
Ende : PSA - 0,01 T 0,17
2 Monaten : PSA - 0,02 T 2,50
4
Monaten : PSA - 0,28 T 3,40 -
Die
Werte entsprechen dem Verlauf und den Erwartungen an die DHB.
-
Ich
bin überzeugt davon, dass die Entscheidung zur DHB für
mich der richtige Weg war, auch hoffe ich noch recht lange eine gute
Zeit mit meinem Untermieter zu haben.
-
Meine
Leber und Blutwerte sind auch alle im Mittel. Die Ursache der
Erhöhten Leberwerte der letzten Untersuchung Habe ich auch
gefunden.
-
Es
war sicherlich das neue Messverfahren mit neuen Richtwerten und
besserer Auszählung.
-
Früher:
Richtwert:
-
GOT
: 0-18 U/L
GPT : 0-22 U/L
Gamma-GT : 6-28 U/L
Jetzt:
Richtwert:
GOT : 10-50 U/L
GPT : 10-50 U/L
Gamma-GT :
0-66 U/L
- Heinz
berichtete am 3.2.2003:
-
Ich
mache die DHB seit Januar 2002. Im Juli 2002 gingen meine Leberwerte
bei monatlicher Messung steil nach oben, teilweise mehr als
hundertfach!
-
Ich
musste Casodex und Proscar absetzen. Durch Mithilfe einer
Heilpraktikerin hatte ich die Leberwerte bis Ende Oktober 2002
soweit im Griff, dass ich mich mit Unterstüzung meines
Onkologen an Flutamid wagte, wobei ich die innerliche Überzeugung
hatte und habe, dass ich das vertrage. Proscar nahm ich bereits im
September. Seit 15.12.2002 sind meine Leberwerte im mittleren
Normbereich, und seit Mitte Januar 2003 habe ich einen PSA von
0,08 ng/ml, den ich mit Casodex bis dato nicht erreichte.
-
Was
ich jedoch seit meiner Leberprobleme änderte ist, dass ich
täglich 3-4 Liter Wasser trinke. Auf Anraten meiner
Heilpraktikerin (da ich Wasser in den Beinen ansammelte, weil nach
chinesischer Lehre soviel kaltes Wasser die Nierenfunktion
beeinträchtigt) trinke ich jetzt allerdings "heißes
Wasser" à la Ayurveda. Dies ist normales Trinkwasser,
das 10 min aufgekocht und dann leicht gekocht wird; es wird dann in
eine Thermosflasche abgefüllt ohne den Bodensatz aus den
ausgefallenen Mineralien (schmeckt ganz gut). Ich weiß, dass
ich damit die DHB schaffen werde. Und dann sehen wir weiter.
- Ralf
berichtete am 13.3.2003:
-
ich
habe eben meine neuesten Werte bekommen, zwölf Monate nach
DHB-Ende. Ich gebe hier alle Werte aus dieser Zeit wieder, weil der
Verlauf etwas anders und nervenaufreibender ist als bei den meisten
anderen, die ihn hier mitgeteilt haben:
-
Ralf
(1944); bPSA 28.9.2000: 12,2 ng/ml, GS 3+3=6 (Zweitmeinung von Prof.
Helpap, vorher 2+3=5)
-
Zeitpunkt
PSA T Bemerkungen
11.03.2002 <0,01 ng/ml 0,2 ng/ml
1)
11.04.2002 <0,01 ng/ml -
06.06.2002 <0,01 ng/ml
1,39 ng/ml
12.09.2002 0,42 ng/ml 5,98 ng/ml
12.12.2002
1,14 ng/ml -
09.01.2003 1,28 ng/ml 4,79 ng/ml
13.02.2003
2,11 ng/ml 8,28 ng/ml 2)
11.03.2003 1,91 ng/ml - -
1) Ende
DHB
2) Blutabnahme morgens um 9 Uhr statt sonst
nachmittags um 17 Uhr.
Um diese
Zeit herum auch Schwarzkümmelöl in Wikuto weggelassen und
Olivenöl statt Leinöl verwendet
(ich
nahm eine ganze Zeitlang beides zusammen). -
Meine
Interpretation: Mein PSA, aber auch mein Testosteron, ist schneller
wieder angestiegen als bei den meisten anderen, nachdem es ein Jahr
lang unmessbar gewesen war. Den hohen T Wert im Februar erklärte
mein Urologe mit der morgendlichen Blutabnahme.
-
Anfang
Februar berichtete Barbara in diesem Forum, dass ihr Hansjörg
in seinem Wikuto das Schwarzkümmelöl wegließ, was
ich dann versuchsweise auch tat.
-
Trägt
man den PSA Verlauf von September 2002, als er wieder messbar wurde,
bis Februar 2003 im logarithmischen Maßstab auf, dann ergibt
er sich eine fast perfekte gerade Linie. Hätte sich diese in
gleicher Weise fortgesetzt, dann hätte der neue Wert um 6 ng/ml
herum gelegen. Stattdessen ist er gefallen, kurioserweise genau auf
den Wert, den Dr. Leibowitz in seiner Grafik
(http://www.prostatakrebs-bps.de/aktuell1.html) als seinerzeitigen
Mittelwert angab. Ob der Abfall tatsächlich etwas mit dem
Schwarzkümmelöl zu tun hat, wird sich nicht klären
lassen, es sei denn, ich verwende es wieder.
-
Ich
bin jetzt natürlich gespannt, wie es bei den nächsten
Messungen weitergeht, denn ich weiß, dass eine Schwalbe noch
keinen Sommer macht. Wenn das PSA aber von einem Tumor stammen
würde, hätte es keinen Anlass, gegenüber einem zu
erwartenden Wert von ca. 6 ng/ml derart zurückzugehen.
- Udo
berichtete am 26.7.2003:
-
vorab
zur Erinnerung meine PK-Historie:
-
52
J.
T 2 b(c),
Gleason 4+3=7(8),
PSA 8,8 ng/ml
(4/03), 3,2 (5/03), 1,5 (6/03), ? (7/03)
Testosteron 7,9 ng/ml
(6/03); 0,33 (7/03) -
Gamm-GT
108 U/l (11/02), 88 (5/03), 200 (7/03), Grenzwert: <55
GOT
49 U/l (7/03), GW: <35
GLDH 14,9 U/l (7/03), GW: <6,4 -
Vitamin
E 400 IE nat. ab 4/03 + Prostatakrebs-Diät (Drittelung des
PSA vor Androgenentzug)
Antiandrogen: Bicalutamid/Casodex
150 mg ab Woche 22/03 (vorgezogen zur Flare-Up-Vermeidung),
LHRH-Agonist: Goserelinum/Zoladex 3-Monats-Depot ab Woche
23/03 (Monat 6/03)
5a-Reduktase-Hemmer: Finasterid/Proscar
5 mg
Bisphosphonat: Alendron/ Fosamax 10 mg
-
Ergänzungsmittel:
-
Vitamin
E 400 IE nat., Selen 100 µg (Selen-Methionin), Zink
15 mg (Zinkhefe+Histidin 150 mg), Lykopin nat. (50-100 g
3-fach konz. Tomatenmark+Olivenöl), Curcumin nat. (3-6 g
Curcuma) und Silymarin nat. (Mariendistel-Extrakt 200 mg).
-
PSA
und Testosteron fielen also über Erwarten gut.
-
Allerdings
haben sich meine ohnehin leicht grenzwertigen Leberwerte nach 2
Monaten DHB erwartungsgemäß nicht verbessert,
insbesondere Gamma-GT hat sich nochmals verdoppelt. Das kommt, wie
aus einigen älteren Forumsbeträgen hervorgeht, in einigen
seltenen Fällen der Hormonblockade vor.
-
Ich
sehe darin jedoch keinen Grund zur Überreaktion und das nur
leicht lebertoxische Antiandrogen (Casodex 150mg) abzusetzen.
-
Denn
es fehlt jegliche sonstige Symptomatik, d.h. ich bin körperlich
topfit bis auf die üblichen leichten Androgen-Entzugssymptome
wie leichtes Schwitzen, z. T. leichte Kopfschmerzen und
trockene Haut (kein Erektionsverlust).
-
Die
Ursache der Hepatopathie ist also unklar.
-
Die
Hepatitis-Untersuchung war ohne Befund.
-
Es
könnte sich auch die unterlassene Schwermetall-Ausleitung nach
meiner Amalgam-Sanierung rächen.
-
Schlimmstenfalls
muss ich gefasst sein auf gutartigen oder primären malignen
Leber-Tumor oder (wahrscheinlicher) sekundäre
PCa-Leber-Metastasen.
-
Um
dies differenzialdiagnostisch auszuschließen, wird es einen
kurzfristigen Termin bei einem Leberspezialisten geben.
-
Bemühe
mich, falls erforderlich, statt Leberpunktion die
Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) mit Eisenoxid-Injektion (z. B.
Resovist oder Sinerem) zu bekommen, mit der auch Minimetastasen
identifizierbar sind.
-
Uwe
schlug am selben Tag vor:
-
Du
solltest vielleicht versuchen, von Casodex auf Flutamid umzusteigen,
ich habe schon vielfach erlebt, dass ein Wechsel des Antiandrogen
die Leber dann schonender behandelt. Aber natürlich diese
Versuche immer unter engmaschiger Beobachtung der Leberwerte machen,
wie Du es ja auch machst.
-
Und
Heinz berichtete einen Tag später:
-
bei
mir waren die Leberwerte am Anfang der DHB ok, aber nach 7 Monaten
stiegen sie total an teilweise über das hundertfache der
Normalwerte, ich war total lahmgelegt, setzte Casodex und Proscar
3-4 Monate ab und ließ mir meine Leber von meiner
Heilpraktikerin durch Infusionen diverser homöopatischer Mittel
wieder instandsetzen. Eine Leberpunktion ergab eindeutig
medikamententoxische Schädigung durch Casodex. Seit Nov. 02
nehme ich wieder Proscar und wechselte auf Flutamid. Das Flutamid
gilt als das leberschädigendere Medikament, aber bei mir sind
seitdem die Leberwerte im Normbereich. Dies kann man aber nicht
verallgemeinern. Eines ist ganz wichtig: 2-3 l Wasser solltest
Du täglich trinken, dies hilft dem Organismus Schadstoffe
auszuschwemmen. Darüberhinaus sind meine PSA Werte unter
Flutamid in den Bereich zwischen 0,06 und 0,04 ng/ml gesunken
was vorher unter Casodex nicht der Fall war. Ich würde auch
nicht ohne weiteres einen Wirkstoffmix einnehmen, auch wenns "nur"
Mineralien und Naturheilstoffe sind.
-
Aber
ein Wechsel auf Flutamid kann bei Dir auch eine weitere Intoxikation
hervorrufen. Dies solltest Du mit Deinen Ärzten diskutieren.
- Paul
berichtete am 29.11.2003 über seinen Fortgang nach dem Ende der
DHB:
-
Ich
hatte einen Ausgangs Wert von PSA 19,6 ng/ml und Malig.grad. 2a
/ Gleason 2+3=5 (18.04.2001)
Prof. Helpap Nachuntersuchung: PSA
19,6 ng/ml Malig.grad. 2b / Gleason 4+4=8 (08.01.2002) -
Auch
bei mir hat das erste Ergebnis nicht gestimmt.
-
Ich
machte als Ersttherapie eine Dreifach-Androgenbehandlung (DHB) nach
Dr. Leibowitz und Dr. Strum.
-
Prostata
Volumen vor DHB = 25 cm³ / nach der DHB = 9 cm³
-
Ich
beendigte die DHB mit insgesamt:
-
- 17
Monatsspritzen Enantone, davon:
- 2
Monatsspritzen HB-2
- 15 Monatsspritzen DHB,
davon :
- 14 Monaten PSA <0,05 ng/ml
- 9
Monaten PSA <0,01 ng/ml
- Testosteron
letzte Messung = 0,17 ng/dl
-
Meine
letzte Messung bei Ende DHB (11.09.2002) waren:
-
PSA
0,01 ng/ml, Testosteron-0,25 ng/dl, Prostata-Volumen ca
9,0 cm³.
-
Messung
nach Ende der DHB:
-
1.
nach 2 Monaten PSA 0,02 ng/ml, T 2,5 ng/ml
2.
nach 4 Monaten PSA 0,28 ng/ml, T 3,4 ng/ml
3.
nach 5 Monaten PSA 0,49 ng/ml, T 3,6 ng/ml,
4.
nach 6 Monaten PSA 0,95 ng/ml, T 3,8 ng/ml,
5.
nach 7 Monaten PSA 1,42 ng/ml, T 3,4 ng/ml,
6.
nach 8 Monaten PSA 1,90 ng/ml, T 4,6 ng/ml,
7.
nach 9 Monaten PSA 3,20 ng/ml, T 5,4 ng/ml, PSA VZ 51
Tage
8. nach 10 Monaten PSA 3,98 ng/ml, T frei
10,58 ng/ml, PSA VZ 94 Tage
9. nach 10,5 Monaten PSA
4,40 ng/ml, T 5,3 ng/ml, PSA VZ 85 Tage
10, nach 12
Monaten PSA 6,0 ng/ml, T 6,0 ng/ml, PSA VZ 96 Tage
11.
nach 12,8 Monaten PSA 7,52 ng/ml, T frei 16,0 ng/ml, PSA
VZ 94 Tage
Es folgten acht lokale
Hyperthermien von außen auf die Prostata,
Temp
49°-52°, Dauer jeweils 1 Std.
Anfang
mit dem antiangiogenen Cocktail PCAAC.
12. nach 13 Monaten PSA
6,6 ng/ml, T 6,2 ng/ml, PSA VZ unendlich
13. nach 14
Monaten PSA 6,7 ng/ml, T 5,9 ng/ml, PSA VZ 1988 Tage oder
5,5 Jahre
14. nach 15 Monaten PSA 5,2 ng/ml, T 6,3 ng/ml,
PSA VZ unendlich. -
Der
Erfolg ist ohne zu bestreiten abzulesen, ich habe jetzt bald 3 Jahre
gut mit meinem Untermieter gelebt und hoffe, noch lange mit ihm ohne
aggressive Therapie auszukommen. Meine Prostata war beim letzten
Tastbefund (24.10,2003) ganz unverdächtig. Auch beim
Ultraschall war nichts zu sehen, mein Prostata -Volumen ist wieder
auf ca. 14,2 cm³ angewachsen.
-
Meine
momentane Medizin, Preise DocMorris:
-
Fosamax:
70 mg 1x wöchentlich (seit 17.02.03) (PCAAC)
147,38 €,
Proscar: 1x täglich Immer (PCAAC)
162,09 €,
Rocaltrol: 0,5 mg 1x täglich
(seit 27.06.03) (PCAAC) 153,33 €,
Celebrex: 200 mg
2x täglich (seit 27.06.-18.10,03) (PCAAC) 143,25 €,
Thalidomid
1x alle 2 Tage 50 mg (seit 18.10,03) (PCAAC) 530,00 €,
ASS-100
2x täglich (seit 24.10,03) (PCAAC) 3,60 €,
Flotrin-Pro
1x täglich (seit 14.01.03) 90,67 €,
Lektinol 2x
wöchentlich (seit 24.06.03) 189,22 €,
Selen:
200 mg 2x täglich 18,10 €,
Vitamin E Gamma
600 mg 1x täglich 48,00 €,
Super-Curcumin
900 mg 1x täglich 42,00 €,
Curcuma 450 mg
4x täglich.16.60 €,
Spirulina-Algen 4x täglich
29,00 €,
Lycopin 6 mg 3x täglich 18,00 €.
- Ralf
berichtete am 26.1.2004 unter dem Betreff „PSA-Wert 22 Monate
nach dem Ende der DHB“:
-
Ich
habe heute meinen neuen PSA-Wert erfahren, 22 Monate nach Ende der
DHB. Der Vollständigkeit halber nachstehend der PSA-Verlauf,
seit er nach der DHB nicht mehr unmessbar war, und der Verlauf des
Testosterons, das aber nicht immer gemessen wurde:
-
Ralf
(1944):
-
Datum
PSA T
-
10,2000
12,2 Ausgangswert bei der Diagnose
-
06.2002
<0,01 1,39 3 Monate nach dem Ende der DHB
09.2002 0,42
5,98
12.2002 1,14
01.2003 1,28 4,79
02.2003 2,11
8,28
03.2003 1,91
04.2003 1,54
07.2003 2,83
08.2003
2,66 6,01
11.2003 4,15
01.2004 2,40 7,44 -
Zum
einen wird hier der von Dr. Leibowitz auch bei seinen Patienten
festgestellte Berg-und-Talbahn-Verlauf bestätigt, zum anderen
ist auffällig, dass bei einem Testosteron-Anstieg zwischen
August 2003 und Januar 2004 das PSA gefallen ist. Auch das bestätigt
Dr. L.s These, dass man wahrscheinlich umso besser dran ist, je
höher der T.-Spiegel ist.
- Hans-Jürgen
fragte am 5.3.2004 im BPS-Forum:
-
Habe
in dieser Woche den neunten Monat der DHB begonnen. Obwohl ich meine
Essgewohnheiten nicht geändert habe, habe ich bisher 9 kg
zugenommen und fühle mich entsprechend schlecht. Der Internist
meint, dass aufgrund der hormonellen Umstellung vermehrt Wasser
eingelagert worden ist und hat mir Furosemid verordnet. Die
Entwässerung klappt bestens, aber das Übergewicht bleibt
auf dem hohen Niveau.
-
Wer
hat ähnliche Erfahrungen gemacht und wie ist ihm geholfen
worden?
-
Ralf
antwortete am selben Tag:
-
unter
www.prostatakrebse.de/informationen/pdf/DHB-Nebenwirkungen_vermeiden.pdf
findest Du eine Menge guter Ratschläge für das Bekämpfen
von Nebenwirkungen während der DHB. Die Gewichtszunahme ist
eine der üblichsten Nebenwirkung, bei mir waren es 5 kg.
Allerdings dürfte es jetzt zu spät sein, noch etwas
Wirksames dagegen zu tun, erst nach dem Ende der DHB kannst Du z. B.
mit Training in einem Fitnessstudio wieder etwas erreichen. Trotzdem
würde ich Dir raten, auch jetzt schon damit anzufangen, auch um
dem Muskelschwund entgegenzuwirken, und Du solltest natürlich
Deine Ernährung kritisch unter die Lupe nehmen (viel Obst und
Gemüse, wenig tierisches Eiweiß, wenig Kohlehydrate).
-
Ähnlich
antwortete Helmut am 6.3.2004:
-
Ich
habe die DHB seit gut 2 Jahren beendet. Sie hat mich durch extreme
Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Schwäche, Muskelabbau,
Gewichtszunahme (7 kg) und Gelenkschmerzen massiv belastet.
-
Ich
kann Dir aber auch bestätigen, dass die Probleme reversibel
sind und man einiges tun kann, um diesen Vorgang zu beschleunigen.
Die wichtigsten Faktoren sind Ernährung und Bewegung.
-
Eine
ausgewogene Ernährung ist während der Hormonblockade
besonders wichtig, weil der Stoffwechsel durch das gestörte
Gleichgewicht zwischen Testosteron und Östrogen anders abläuft.
Das Östrogen (von dem ein 30-jähriger Mann mehr im Blut
hat als eine 60-jährige Frau!) dominiert in dieser Phase massiv
und verursacht die Fetteinlagerungen. Ernährungsempfehlungen
gibt es genügend. Wenn Du in das Thema Hormonbalance näher
einsteigen willst, empfehle ich Dir das Buch "Der neue Mann"
von Metka/Haromy. Dort sind die Zusammenhänge gut dargestellt,
natürlich für den gesunden Mann gedacht, aber es
erleichtert das Verständnis für die Vorgänge.
-
Mir
ist es während der Hormonblockade trotz hoher Disziplin beim
Essen nicht gelungen, Gewicht abzubauen. Fastenversuche führten
zu elenden Schwächezuständen. Aber es ist wichtig,
wenigstens eine weitere Gewichtszunahme zu vermeiden. Nach der
Therapie fällt die Zurückhaltung bei Essen und Trinken
leichter, und ich hatte innerhalb eines Dreivierteljahres mein altes
Gewicht wieder erreicht.
-
Äußerst
wichtig ist Bewegung; auch hier ist es individuell ganz verschieden,
wie leistungsfähig man sich während der Therapie fühlt
oder nicht. Mir ging es schlecht, aber ich habe nach Therapie-Ende
alles daran gesetzt, wieder "in Form" zu kommen. Ein
hervorragendes Mittel hierfür ist - wie auch Ralf erwähnt
- das Fitness-Studio. Man muss zunächst eine Hemmschwelle (und
falsche Vorstellungen) überwinden und sich ein Studio mit guter
Betreuung suchen. Es bietet die Chance, das Training zeitlich und
kräftemäßig so zu dosieren, dass man sich wohl fühlt
und Kondition zulegt. Ich gehe trotz meines Alters (74) meist
zweimal wöchentlich ins Studio, mache zusätzlich häusliche
Gymnastik und habe es in Verbindung mit Sauna, Wandern, Gartenarbeit
etc. geschafft, in Bezug auf Muskelkraft und Beweglichkeit heute
fast besser versorgt zu sein als vor Beginn der Therapie.
-
Ich
betrachte dies als tollen Erfolg und wollte Dir davon berichten, um
Mut zu machen, den man in dieser Situation dringend braucht.
-
Und
Fridolin am selben Tag:
-
Nebenwirkungen
bei der DHB scheinen bei jedem anders auszufallen. Ganz entscheident
ist wohl die Grundkondition mit der man in die Therapie geht.
-
Betroffene
die schon vorher wenig Bewegung gehabt haben und dann wegen der
Therapie mit Sport beginnen haben es wohl schwerer als diejenigen,
die schon immer sportiv waren.
-
So
ist es auch mit der Gewichtszunahme. Ich zum Beispiel habe 7 kg
abgenommen und lege jetzt 12 Monate nach Therapieende leider wieder
etwas zu.
-
Auch
das hat seinen Grund.
-
Während
der Therapie habe ich sehr darauf geachtet, dass ich ganz wenig
tierische Fette zu mir nahm. Viel, viel Gemüse, kalorienarme
Ballaststoffe, kaum Alkohol (Gläschen Trollinger) und dem Rat
meines Uros folgend dreimal die Woche richtig schwitzen. Walking,
Skifahren (Alpin und Langlauf) Tourenradfahren, das alles habe ich
trotz Müdigkeit beibehalten und hab so die Müdigkeit in
den Griff bekommen.
-
Natürlich
ist das alles auch Veranlagung, ja und Disziplin, die ich zur Zeit
etwas vernachlässige. Zum Beispiel war ich mit meinem SHG-
Leiter im Elsass essen und hab mich nach langer, langer Zeit mal
wieder von eine Schweinshaxe mit Kraut verführen lassen. Mein
SHG- Leiter übrigens auch.
-
Mir
hat das zu denken gegeben und bin wieder zu meiner Diät während
der Therapie zurückgekehrt, und ich kann Euch sagen schwer,
schwer, sehr schwer: statt Schweinshaxe mit Kraut Salatteller, das
sind kulinarische Welten. Aber es geht. Mein Gewicht konnte ich bis
heute unter 80 kg halten. Natürlich bleibe ich auch,wenn
es der Beruf zulässt, bei meinem sportlichen Pensium. Noch
spüre ich den Muskelkater und weiss dann, mein Körper ist
intakt.
-
Auch
die Nebenwirkungen der DHB sind vorbei. Alles hat sich wieder
normalisiert. Vielleicht könnte die Libido besser sein.
Wichtiger ist jedoch mein PSA 0,06 ng/ml, Test. 3,8 ng/ml.
-
Wenn
ich in meiner Lage nochmals entscheiden müsste, würde ich
mich wieder für die DHB entscheiden. Ohne Wenn und Aber !!
- Ralf
schrieb am 25.3.2004:
-
Hier
mein neuester PSA-Wert, zwei Jahre nach dem Ende der DHB. Der
Vollständigkeit halber nachstehend der PSA-Verlauf, seit er
nach der DHB nicht mehr unmessbar war, und der Verlauf des
Testosterons, das aber nicht immer gemessen wurde:
-
Ralf
(1944):
-
Datum
PSA [ng/ml] T [ng/ml]
-
10,2000
12,2 Ausgangswert bei der Diagnose
-
06.2002
< 0,01 1,39 3 Monate nach dem Ende der DHB
09.2002 0,42
5,98
12.2002 1,14 -
01.2003 1,28 4,79
02.2003 2,11
8,28
03.2003 1,91
04.2003 1,54
07.2003 2,83
08.2003
2,66 6,01
11.2003 4,15
01.2004 2,40 7,44
03.2004 3,01 -
Weiterhin
also eine Berg-und-Tal-Fahrt, aber im März deutlich niedriger
als im November.
- Fritz
schrieb am 30,5.2004:
-
anbei
die Aktualisierung meiner PK-Historie. Nach den
Anfangsschwierigkeiten mit steigendem Testosteron, ich hatte damals
im Forum darüber berichtet, bin ich mit dem weiteren Verlauf
meiner DHB zufrieden. Außer meist erträglichen
Hitzewallungen, die noch immer andauern und eine Gewichtszunahme um
ca. 6 kg hatte ich keine nennenswerten Nebenwirkungen. Der leichte
Anstieg des PSA-Wertes ab November 03 ist mit sehr großer
Wahrscheinlichkeit auf Meßtoleranzen des Labors
zurückzuführen. Eine Mehrfachmessung im April 04 ergab
Meßwerte zwischen 0,001 ng/ml und 0,028 ng/ml (gleiches Blut
am gleichen Tag untersucht)! Eine zusätzliche Messung in einer
anderen urologischen Fachpraxis in München einige Tage später
ergab PSA<0,003ng/ml.
-
Spätestens
seit dem tragischen und unerwarteten Tod von Wil wissen wir, dass
die Überwachung des PSA-Wertes nicht ausreicht. Aufgrund der
Anfang des Jahres 2004 gemessenen Werte für CGA ließ ich
meine Stanzen im April 04 auf neuroendokrine Zellen untersuchen. Das
Ergebnis war negativ. Also ein guter Grund zuversichtlich in die nun
beginnende Off-Phase zu gehen.
-
Nach
insgesamt 16 Monaten DHB, davon waren die ersten 3 Monate wegen
nicht unterdrücktem Testosteron „verloren“, habe
ich nun mit der Erhaltungstherapie durch Proscar begonnen. Während
der Hormonblockade habe ich somit das PSA-Kriterium von Dr. Bob
(PSA<0,1ng/ml während 9 Monaten) als auch von Dr. Strum
(PSA<0,05ng/ml während mindestens 12 Monaten) erreicht.
-
Ich
hoffe, dass ich meinen ungebetenen Untermieter für einen
möglichst langen Zeitraum damit schlafen legen konnte.
-
-------------------------------------
-
PK-Historie
-
Fritz
(1943)
DX: 23.09.02; bPSA
8,05 ng/ml; fPSA 1,23 ng/ml; (fPSA/tPSA = 0,15)
BX:
10,02; GS (3+4)7; (GG 4 =5-10 %) Zweitmeinung; T2bN0M0; KS 0;
PV 26 cm3
-----18.11.02;
PSA 8,50 ng/ml; Testosteron (T) 3,37 ng/ml [2.40-8.30 ng/ml];
Prolactin 6,60 ng/ml [2,10-17,1 ng/ml]
DX: 12/02/02;
Knochendichte (DPX) Schenkelhalsregion: T-Score -1,71/Z-Score -0,89;
LWS: T-Score -2,42; Z-Score -0,89
TX: 2.12.02; ADT3
(Leuprorelin, Bicalutamid 150 mg/T, Finasterid 5 mg/T);
Fosamax 70 mg/Woche; Calciumcitrat; Calcitriol 0,5 µg;
Wikuto
-----07.01.03; PSA 0,33 ng/ml
-----03.02.03;
PSA 0,23 ng/ml
-----03.03.03; PSA 0,12 ng/ml;
Testosteron (T) 6,84 ng/ml; Prolactin 10,5 ng/ml; LH
3,4 ng/ml
************************************************************************
-----10,03.03;
wegen ungenügender Unterdrückung von T und LH Wechsel des
LHRH-Analogons (von Enantone, Trenantone nach
Zoladex)
************************************************************************
-----07.04.03;
PSA 0,08 ng/ml; T 0,27 ng/ml; LH 0,7 ng/ml
-----05.05.03;
PSA 0,03 ng/ml; T 0,19 ng/ml; LH 0,07 ng/ml
-----02.06.03; PSA <0,002 ng/ml; T
0,19 ng/ml
-----01.07.03; PSA <0,002 ng/ml; T
0,19 ng/ml
-----28.07.03; PSA <0,002 ng/ml
-----22.08.03;
PSA <0,002 ng/ml; T 0,17 ng/ml
-----22.09.03; PSA<0,002
ng/ml; T 0,24 ng/ml
-----20,10,03; PSA<0,002 ng/ml; T 0,24
ng/ml
-----17.11.03; PSA 0,008 ng/ml; T 0,22 ng/ml ; LH 0,17
ng/ml
-----15.12.03; PSA 0,012 ng/ml; T 0,23 ng/ml; LH 0,06
ng/ml ; Androstendione 1,55 ng/ml[0,8-3,0 ng/ml]; DHEA-S 152 µg/dl
[42.0-290 µg/dl] ; FSH 2,12 mU/ml [1,40-18,1 mU/ml]
-----09.01.04; PSA 0,007 ng/ml; T 0,23 ng/ml; CGA 175 µg/l
[<110 µg/l]
-----03.02.04; PSA 0,013 ng/ml; T 0,17
ng/ml
-----27.02.04; PSA 0,016 ng/ml; T 0,21 ng/ml; CGA 178
µg/l [<110 µg/l]
-----23.03.04; PSA 0,020
ng/ml; T 0,23 ng/ml (neues Testgerät für PSA im
Labor)
-----19.04.04; PSA 0,010 ng/ml; T 0,32 ng/ml; CEA 0,7
ng/ml [<3,0 ng/ml] ; NSE 11,5 ng/ml
[<17 ng/ml];
***************************************************************************
-----19.04.04
wegen CGA >110 µg/l Nachuntersuchung der Stanzen:
Keine neuroendokrine Differenzierung feststellbar;
Proliferationsaktivität <5 %; MUC-1 nicht erhöht
(Prof. Dr.
Bonkhoff)
***************************************************************************
-----
19.4.04 letzte Zoladex (insgesamt 16 x Zoladex 3,6 mg
)
------26.4.04; PSA <0,003 ng/ml (PSA test gear "DPC
Immulite 3rd Generation")
TX: 15.5.03 Ende der ADT3;
Erhaltungstherapie mit Finasterid 5 mg/T + WIKUTO
- Walter
II fragte am 31.5.2004 unter dem Betreff "Ist ein starker
Anstieg von T und PSA nach Beginn der DHB normal?":
-
nach
meiner erfolglosen OP vor drei Jahren habe ich nun bei einem PSA von
2,0 und einem Testosteronwert von 3,8 mit der DHB begonnen.
-
27.4.
Proscar und Casodex 150 mg und am 6.5. Enantone –
-
Da
mir Betroffene den Rat gaben, vor der DHB noch weitere Blutwerte wie
CEA, NSE, CGA u.a. bestimmen zu lassen, habe ich das noch am 11.5.
nachgeholt. Da meine letzte PSA-Bestimmung schon vier Wochen zurück
lag, habe ich bei dieser Gelegenheit gleich noch meinen T- und
PSA-Wert messen lassen.
-
Ich
war ziemlich schockiert, als ich die Werte zwei Wochen später
vom Labor erhielt. Der PSA war auf 2,5 und der T-Wert auf >15
angestiegen, alle anderen Werte lagen im Normbereich.
-
Ist
ein solch starker Anstieg nach dem Beginn der DHB "normal"??
-
Sicherlich
ist es ungewöhnlich, fünf Tage nach dem Beginn der DHB
diese beiden Werte erheben zu lassen. Der Hersteller sprich zwar von
einem "passageren" (nur vorübergehenden) Anstieg von
Testosteron“ , jedoch nicht von einem PSA-Anstieg. Der starke
Anstieg der Werte (T >15, PSA um 25 %) verunsichert mich
schon sehr, zumal ich davon ausgegangen bin, das Casodex die
Rezeptoren blockiert und somit eine PSA-Erhöhung verhindert
bzw. den T-Anstieg abdämpft.
-
Fritz
antwortete ihm am selben Tag:
-
dass
Testosteron fünf Tage nach der Verabreichung eines
LHRH-Analogons ansteigt, ist völlig normal. Man bezeichnet
diese Überhöhung des Testosterons zu Beginn der Therapie
als Flare-up. Das Herunterregeln des Testosterons mit Hilfe eines
LHRH-Angonisten (z. B. Enantone) ist ein recht komplexer
Vorgang innerhalb des Regelkreises, gebildet aus Hypothalamus,
Hirnanhangdrüse und Testikel (Hoden). Der Hypothalamus liefert
das Hormon LHRH an die Hirnanhangdrüse, die ihrerseits LH
erzeugt, das an die Testikel geliefert wird und diese zur Produktion
von Testosteron anregt. Sinkendes Testosteronniveau wird dem
Hypothalamus und der Hirnanhangdrüse innerhalb des o. g.
Regelkreises gemeldet und hat zur Folge, dass mehr LH an die
Testikel gesendet wird, was eine erhöhte Produktion von
Testosteron zur Folge hat. Der Mangel wird also ausgeglichen.
-
Durch
die Gabe eines LHRH-Analogons wird die Hirnanhangdrüse mit
LHRH-Impulsen übersteuert. Das hat zur Folge, dass die Testikel
die Testosteronproduktion immer weiter steigern bis die
Hirnanhangdrüse schließlich erschöpft die Erzeugung
von LH völlig einstellt. Erst ab diesem Zeitpunkt (ca. 14 Tage
nach der Gabe des LHRH-Analogons) sinkt Testosteron und sollte in
ca. vier weiteren Wochen auf Kastrationsniveau sein.
-
Um
die negative Wirkung dieser Testosteronüberhöhung zu
Beginn der Hormonblockade zu dämpfen, werden die
Prostatakrebsrezeptoren mit Hilfe eines vorher verabreichten
Antiandrogens (z. B. Casodex) an der Aufnahme von Testosteron
gehindert.
-
Dass
sich bei Dir während dieser Phase der PSA-Wert leicht erhöht
hat, ist nicht weiter beunruhigend. Die Medikamente wirken bei jedem
Menschen etwas anders. Bei der nächsten PSA-Messung wird der
Wert deutlich niedriger sein. Zusätzlich zum PSA-Wert solltest
Du auch den Testosteronspiegel, zumindest zu Beginn der Therapie,
überwachen.
-
Ähnlich
äußerte sich Christian, ebenfalls am selben Tag:
-
auch
für mich ist es das erstemal, dass ich von einen solchen
Verlauf erfahre. Du hast recht, normalerweise misst niemand den PSA-
und T-Wert fünf Tage nach Beginn der DHB. Wenn das also öfter
aufgetreten ist, würden wir das nicht wissen. Oder anders
ausgedrückt: die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass alles
normal verläuft, Du hättest von diesen Anstieg niemals
erfahren, brauchtest Dir keine Sorgen zu machen, wenn Du nicht
gemessen hättest.
-
Nun
hast Du gemessen und ich werde versuchen, eine mögliche
Rationalität hinter diesem Anstieg zu finden. Bei solchen
Rätseln habe ich mich immer mit Wil telefonisch zusammengesetzt
und wir haben das ausdiskutiert. Wil fehlt sehr. Übrigens, da
Du nicht der Gruppe der Patienten zuzurechnen bist, für die das
Standardprotokoll der DHB allein die notwendige Maßnahme ist,
sollten wir hier lieber von der Hormonblockade mit drei Komponenten
sprechen (HB3).
-
Am
11.05., dem Tag, an dem die Werte gemessen worden sind, sollten
sowohl Enantone als auch Casodex ihre volle Wirkung entfaltet haben.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Enantone auch schon den
Testosteronwert gesenkt haben muss. Im Gegenteil. Casodex blockiert
die Prostatazellrezeptoren, so dass das unvermeidliche stark erhöhte
Testosteron nicht an die Prostatakrebszellen gelangen kann, aber es
verhindert grundsätzlich nicht diesen "Flare-up", das
Aufschießen. Jede Messung des T im Körper würde in
diesem Zustand einen stark überhöhten T-Wert feststellen.
Möglicherweise hat sich bei Dir dieser "Flare-up"
fünf Tage nach der ersten Depotspritze noch nicht beruhigt. Ein
LHRH-Analogon (Enantone) braucht sowieso mindestens zwei Tage, bis
die Wirkung des Aufschießens überhaupt erst einmal
einsetzt. Geht man davon aus, dass jeder Mensch auch noch eine
individuelle Verhaltensweise Medikamenten gegenüber an den Tag
legt, es also bei Dir auch mal etwas länger dauern könnte,
ist die einfachste und logischste Erklärung für den hohen
Testosteronwert wohl die, dass drei Tage nach dem üblichen
Aufschießen Enantone immer noch nicht dazu übergegangen
ist, die Testosteronproduktion in den Hoden herunterzufahren,
sondern es besteht immer noch die (wahrscheinlich auslaufende) Phase
des "Aufschießens". Es könnte sein, dass das
völlig normal ist, nur wissen wir es nicht, weil es darüber
keine Untersuchungen gibt.
-
Wenn
jetzt ein Anstieg des PSA-Wertes von 2 auf 2,5 ng/ml gemessen
wurde, dann ist das bei einem Testosteron von >15 mit größter
Wahrscheinlichkeit überhaupt nichts Außergewöhnliches.
Casodex 150 mg sollte zwar alle Rezeptoren erreichen und somit
das Testosteron von den Prostatazellen, vor allem von den
Krebszellen fernhalten. Nur ist der Mensch nicht wie ein Maschine
konstruiert. Nichts ist perfekt und der Körper hat viele
Möglichkeiten der Redundanz (er findet immer noch mal einen
Weg), bei so einem hohen Testosteronangebot auch noch Prostatazellen
zu erreichen. Außerdem ist Testosteron auch in mehreren Fällen
für einen erhöhten PSA-Wert aus gutartigen Gründen
verantwortlich (z. B. BPH, wahrscheinlich auch Prostatitis).
Also auch hier würde ich bei diesem relativ geringen Anstieg
und der Kurzfristigkeit der Ereignisse eher Entwarnung geben. Bitte
berücksichtige, dass die Hormonblockade als erste Reaktion
nicht den Krebs reduziert, sondern die PSA-Entstehung behindert.
Diese Wirkung hat offensichtlich noch nicht eingesetzt. Erst viel
später und nach längerer Einwirkung der vollständigen
Hormonblockade tritt dann Apoptose, d. h. Zelltod der
Prostatakrebszellen, ein. Wenn jetzt kurzfristig durch den hohen
Testosteronwert der PSA leicht angestiegen ist, sollte das kein
Grund zur Besorgnis sein.
-
Auch
hier gilt: Sehr wahrscheinlich sind das alles ganz normale Vorgänge,
die bei jedem Patienten mit dieser Medikation ablaufen, man hat
diesen Verlauf nur bisher nur noch nie festgestellt.
-
Die
Wahrscheinlichkeit ist also sehr groß, dass bei Dir alles im
grünen Bereich liegt. Ob meine Erläuterungen richtig sind,
weiß ich natürlich nicht und ob alles normal verläuft,
wissen wir so genau auch nicht. Daher: bitte nach weiteren drei
Wochen, also einem Monat nach Beginn der HB3, wieder PSA und T
messen lassen. Bis dahin hast Du allen Grund, das Problem gelassen
auszusitzen.
-
Udo
(E.) antwortete am 1.6.2004:
-
bin
bereits vor kurzem in einem ähnlichen Fall telefonisch gefragt
worden. Damit werden erstmals Laborwerte bekannt, die einige
DHB-Beginner verfrüht, d. h. weniger als 5 Wochen nach der
Depot-Spritze PSA- und Testosteronwerte, messen ließen.
-
In
diesen Fall wurde bereits zwei Wochen nach der Depot-Spritze
(LHRH-Agonist Enantone, Wirkstoff Leuprorelin) und Proscar gemessen.
Mit Antiandrogen Casodex (150mg Bicalutamid), das die
Testosteron-Rezeptoren vorab blockiert, wurde eine Woche vor der
Spritze begonnen (nach Dr. Strum), um einem kurzfristigen (evtl.
nicht-symptomatischen) Flare Up vorzubeugen.
-
Auch
hier zeigte sich ein vorübergehender symptomfreier
Testosteronanstieg auf ca. 15 ng/ml, und der PSA war
vorübergehend leicht angestiegen (um ca. 10 %).
-
Wie
bereits vortrefflich beschrieben, gehört dies – hier am
Beispiel von Leuprorelin – zum Wirkprinzip aller
LHRH-Agonisten wie z.B. auch Goserelin/ Zoladex.
-
Die
Initialphase dauert bis zu vier Wochen, in der die Hypophyse durch
die LHRH-Überstimulation unter initialem Testosteronanstieg
desensibilisiert wird, bevor es zur Down-Regulation kommt und das
Testosteron fällt. Demnach ist die erste Labormessung nach
Therapiebeginn in der Regel erst nach einem Monat fällig.
- Christian
(L) schrieb am 22.12.2004:
-
Liebe
Mitkämpfer,
-
was
andere Ärzte in den USA bereits geäußert haben (Dr.-
Leibowitz gehört nicht dazu, weil er sehr vorsichtig ist), hat
Dr. med. Hubert E. Weiß unter www.prostata.de
in einen Artikel zum erstenmal auch hier in Deutschland erwähnt:
Hormonblockade kann auch eine kurative Wirkung haben, also eine
Heilung des Prostatakrebses bewirken. Nachgewiesen wurde das in den
Untersuchungen von Prof. Labrie, Kanada. Allerdings wurde dies bei
einer permanenten Hormonblockade über sechs Jahre und mehr
erreicht. Die Lebensqualität ist damit natürlich auch
ziemlich futsch, weil Testosteron dann abgeschaltet ist.
-
Dr.
med Hubert E. Weiß
LH-RH-Analoga-Behandlung bei
Prostatakarzinom seit 25 Jahren
-
Schon
seit einem viertel Jahrhundert ist die Behandlung mit so genannten
LH-RH-Analoga verfügbar. Die Erfahrungen und Erfolge damit
fasst ein gerade erschienener Fachartikel zusammen.
-
Weil
das Prostatakarzinom so häufig vorkommt, werden große
Anstrengungen unternommen, um die Diagnostik und Therapie zu
verbessern. Schon seit mehr als 60 Jahren ist bekannt, dass diese
Krebsform von Androgenen, den männlichen Geschlechtshormonen
abhängig ist.
-
Grenzen
der operativen Kastration und Östrogenbehandlung
-
Zunächst
versuchte man, die Androgen-Bildung durch Entfernung der Hoden
(operative Kastration) zu vermindern oder die Androgen-Wirkung durch
hoch dosierte Gabe von Östrogenen, den weiblichen
Geschlechtshormonen zu blockieren (medikamentöse Kastration,
gegengeschlechtliche Hormonbehandlung).
-
Die
hohen Ansprechraten von 60-70% zeigten, dass das Prostatakarzinom
empfindlich auf eine Hormonbehandlung reagiert. Es ist sogar die
empfindlichste aller hormonsensiblen Krebsformen. Dennoch werden
beide Methoden heutzutage wegen der psychischen und körperlichen
Nebenwirkungen nur noch in besonderen Fällen angewendet.
-
Die
erste LH-RH-Analoga-Behandlung
-
Nach
jahrelangen Tierversuchen wurde 1979 der erste
Prostatakarzinom-Patient mit einem LH-RH-Analogon behandelt. Nach
einem anfänglichen Anstieg fielen die Androgen-Spiegel nach
zwei Wochen unerwartet stark ab, genausoweit wie nach einer
operativen Kastration. Aber erst seit 1983 ist bekannt, wie diese
Androgen-Absenkung funktioniert (siehe „Medikamentöse
Behandlung des Prostatakarzinoms").
-
Seither
wurden weitere LH-RH-Analoga entwickelt (z. B. Leuprorelin) und
in zahlreichen Studien getestet, auch um die Dosierung und den
Zufuhrweg zu optimieren. Mittlerweile wurden Millionen von Männern
behandelt, und es traten keine unerwünschten Wirkungen auf,
außer denen der (beabsichtigten) Androgen-Absenkung.
-
LH-RH-Analoga
beim lokalisierten Prostatakarzinom
-
Wegen
dieser guten Verträglichkeit hat sich das Einsatzgebiet der
LH-RH-Analoga ausgeweitet: Nach den Fortschritten, die sie bei der
Behandlung des metastasierten Prostatakarzinoms gebracht hatten,
konnten sie auch beim lokalisierten Prostatakarzinom eingesetzt
werden. Dabei senken sie neueren Studien zufolge die Todesrate nach
5 Jahren um 37-81 % (abhängig von Stadium, Gleason-Score
und Erstbehandlung). Auch zum primären Einsatz von
LH-RH-Analoga (ohne Erstbehandlung wie radikale Prostatektomie)
liegen erste, viel versprechende Ergebnisse vor.
-
Komplette
Androgen-Blockade
-
Als
komplette Androgen-Blockade bezeichnet man die Behandlung mit einer
Kombination aus LH-RH-Analogon und Antiandrogen. Bei
fortgeschrittenem Prostatakarzinom haben sich folgende Vorteile
gegenüber der operativen Kastration herausgestellt: Höhere
Ansprechraten der Tumoren, bessere Linderung von
Metastasen-Schmerzen, längeres krebsfreies Überleben,
längere Überlebenszeit.
-
Beim
lokalisierten Prostatakarzinom hat sich gezeigt, dass eine
Nachbehandlung mittels kompletter Androgen-Blockade den Tumor nicht
nur am Wachsen hindert, sondern ihn bei Langzeitbehandlung sogar zum
Verschwinden bringt. Nach 6 Jahren beträgt die
Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Heilung 50 %, nach 8-10
Jahren 90 %. Und solange keine Metastasen vorliegen, wird der
Tumor nur sehr selten resistent, auch nicht nach Unterbrechung der
Dauertherapie.
-
Dies
spricht für eine frühzeitige komplette Androgen-Blockade
für mindestens 6 Jahre bei Patienten mit lokalisiertem
Prostatakarzinom, bei denen die Erstbehandlung nicht erfolgreich war
und andere Zweitbehandlungen nicht aussichtsreich sind. Wegen der
langen Dauer bis zum Verschwinden des Tumors sollte ein PSA-Abfall
nicht zur vorzeitigen Beendigung der Therapie verleiten.
-
Insofern
ist die intermittierende (immer wieder unterbrochene)
Androgen-Blockade derzeit außerhalb von Studien nicht zu
empfehlen. Auch fehlen noch Studien zum direkten Vergleich mit
LH-RH-Analoga ohne Antiandrogen und zum Einsatz als Erstbehandlung.
-
Doch
trotz aller neuen Erkenntnisse: Beim Prostatakarzinom kommt es
darauf an, es möglichst früh zu erkennen und noch im
lokalisierten Stadium sofort wirksam zu behandeln. Denn eine
Metastasierung erschwert die Therapie ungemein und macht eine
Heilung zur Ausnahme.
-
Quelle:
Labrie, F.: Medical castration with LHRH agonists: 25 years later
with major benefits achieved on survival rate in prostate cancer.
Journal of Andrology 3 (2004) 305-313 .
- Rudolf
schrieb am 22.1.2005 unter dem Betreff "Jubel, Jubel!":
-
Ich
habe das Kontroll-MRT (mit Endorectalspule) nach 21 Monaten ADT3
machen lassen (meine Geschichte unter
http://www.promann-hamburg.de/PKPKG.htm).
-
Im
ersten MRT im August 2002 wurde der Verdacht auf
Samenblaseninfiltration bestätigt.
-
Nun,
knapp 2½ Jahre später, findet der Radiologe nichts mehr.
Wenn er nur die aktuellen Bilder sehen würde, meint er, würde
er sagen, da ist nichts. Und einem Strahlentherapeuten, der mich
bestrahlen will, würde er sagen: Da ist nichts zu bestrahlen!
-
Nicht
schlecht, oder?
-
Christian,
ich umarme Dich! Ich musste mich im Sommer/Herbst 2002 lediglich an
Computer und Telefon setzen und einige Wochen lesen, lesen, lesen –
und habe dann die DHB im November 2002 begonnen und später in
eine ADT3 aufgrund der schlechteren Ausgangslage verlängert.
Aber offenbar hat die ADT3 die Krebsmasse, soweit sie durch ein MRT
erkennbar ist, weitgehend beseitigt.
-
Natürlich
jubele ich nur kurz und gehe zur Tagesordnung über. Für
dieses Jahr werde ich für mich, aber nicht nur für mich,
die Möglichkeiten einer sanften Chemo bei den dafür in
Hamburg in Frage kommenden Ärzten ausloten und
herbeidiskutieren. Wie Dr.Eichhorn gerade geschrieben hat, gibt es
gute Gründe für jüngere Patienten wie mich (zumal
mein Nadir auch erst nach 5 Monaten DHB erreicht war), sich um
weitere adjuvante Therapien zu bemühen.
-
Übrigens
habe ich von meinem Radiologen (Dr. Struck in der Fuhlsbütteler
Str. in Hamburg) eine CD mit den MRT-Bildern bekommen. Ich habe
alles auf Festplatte rüberkopiert und überlege jetzt,
bestimmte Bilder auf die Homepage zu stellen. Allerdings bräuchte
ich erstmal Nachhilfe im Verstehen der Bilder - hat da einer
Ahnung??
- sunny
fragte am 19.2.2005:
-
Ende
2000 habe ich mich für das Leibowitz-Protokoll entschieden. Ich
war und bin überzeugt, dass eine systemische Behandlung für
diesen Krebs richtig ist.
-
Meine
Daten:
-
Ende
2000:
Alter: 59 Jahre, PSA: 7,2, T1C,M0,N0, GII, Gleason: 3:2 -
Nach
Beendigung der DHB stieg der PSA-Wert bei mir ab Januar 2002 bis
August 2003 auf 2,14. Im September 2003 fiel er das erste Mal auf
1,98. Im Januar 2004 erreichte er den Wert von 3,04 und hielt sich
mit ups und downs bis Oktober 2004 bei 3,44.
-
Ab
Januar 2005 erhöhte sich der PSA-Wert auf 3,90 und steht jetzt,
Februar 2005, bei 4,30.
-
Mein
Urologe, der ohnehin nicht begeistert war von meiner Entscheidung,
schlägt Alarm, will handeln. Aber was? Mein großes
Problem ist, dass ich nicht weiß was ich jetzt tun soll. MRT,
oder Chemo, oder abwarten.
-
Hinweis:
fast immer, wenn der Testosteronspiegel hoch war, war der PSA-Wert
niedrig.
-
Hat
jemand von Ihnen ähnliche Probleme und weiß Rat?
-
Harald
S. antwortete ihm am einen Tag später:
-
auch
ich mache die DHB. Angefangen habe ich im Feb. 2002, heute ist mein
PSA-Wert bei 1,29. Ich habe mir vorgenommen, mich nicht nervös
machen zu lassen, auch wenn der Wert über 6,0 oder sogar bis
8,0 steigen sollte. Grund: Viele Patienten von Dr. Leibowitz haben
auch so hohe PSA-Werte. Das kannst Du nachlesen und nachsehen auf
der KISP-Seite unter Texte und dann die Nr.
7 wählen. Dort sind auch die PSA-Verläufe im Schaubild
dargestellt. Danach haben viele Patienten nach 50 Monaten auch einen
PSA von 4,0–7,0 ng/ml.
-
Bevor
Du Bestrahlung oder Operation in Erwägung ziehst, sollte anhand
von Tumormarkern festgestellt werden, ob Handlungsbedarf besteht.
Auch durch bildgebendes Verfahren könnte festgestellt werden,
ob überhaupt Krebsgewebe zu erkennen ist.
- Ein
unseres Wissens absoluter Ausreißer bezüglich schlechter
Erfahrungen mit der DHB war HorstS. Er berichtete am 20.2.2005:
-
hier
die ausführliche PK–Geschichte:
-
10.01.2001
PSA 25,07 ng/ml
Magnilitätsgrad IIB; Gleason 6 (4 +
2)
09.03.2001 Beginn TAB (Flutamid, Enantone, Proscar,
Aredia)
06.04.2001 PSA 1,82; GOT 20; GPT 37
04.05.2001 PSA
0,79
08.05.2001 GOT 418; GPT 769
Flutamid durch Casodex
ersetzt
01.06.2001 PSA 0,6 GOT 82; GPT 199 letzte
Enantonespritze
05.07.2001 PSA 0,56 GOT 1031 GPT 1607
alle Medikamente abgesetzt. Einlieferung in Krankenhaus wegen
Leber.
20.07.2001 PSA 1,3 GOT 174 GPT 408
06.08.2001
PSA 2,91 GOT 108 GPT 162
08.10.2001 PSA 11,39 GOT 50 GPT
53
29.10.2001 PSA 12,56 GOT 41 GPT 45
11/01-01/02
Afterloading in Kiel
09.01.2002 PSA 6,58
13.02.2002 PSA
4,87
14.04.2002 PSA 3,58
03.06.2002 PSA 4,0
12.08.2002
PSA 2,4
16.10.2002 PSA 2,19
17.12.2002 PSA 2,3
24.02.2003
PSA 2,1
24.04.2003 PSA 2,21
04.08.2003 PSA 2,8
16.01.2004
PSA 3,67
15.04.2004 PSA 3,97
27.08.2004 PSA
5,36
12.11.2004 PSA 5,0
12.01.2005 PSA 6,4
08.02.2005
PSA 9,47 (Diese Blutprobe wurde bei einer starken Erkältung
unter Antibiotikatherapie entnommen.) -
Es
ist sicher verständlich, dass bei dieser Leberreaktion auf die
Hormonbehandlung ich eine weitere Behandlung mit diesen Medikamenten
möglichst vermeiden möchte.
-
Da
dieser Beitrag sicher auch von einer Reihe anderer Betroffener
gelesen wird, möchte ich noch hinzufügen, dass ich seit
Jahren fast keinen Alkohol trinke, da bei meiner letzten Darstellung
dieses Problems die Vermutungen einer Reihe von Forumsteilnehmern
geäußert wurden, das es sich bei diesen Werten nur um
einen Alkoholiker handeln könnte. Diese klugen Ratschläge
bitte ich gleich zu Beginn zu unterlassen.
- Reinardo
fragte am 14.11.2005:
-
ich
habe ein Problem. Nach Beendigung meiner DHB vor drei Jahren (aPSA
8,9, Gleason 2+3, Scint. negativ) ist mein PSA-Wert wie erwartet
langsam aber stetig wieder gestiegen, im November 2004 auf 2,3 und
hat jetzt im November 2005 den Wert 4,0 unter Proscar erreicht.
-
Weitere
Untersuchungen (Zweitbefund, andere Marker u. a.) habe ich
nicht machen lassen, da meine Therapieentscheidung feststand.
-
Da
ich unter Berücksichtigung von Proscar meinen Ausgangswert
wieder erreicht habe, frage ich mich nun, ob ich noch länger
auf ein stabiles Plateau hoffen und warten kann oder ob ich jetzt
bald etwas unternehmen sollte. Welche antiangiogenen Mittel sind
verfügbar? Bei Thalidomid erscheint mir, abgesehen von dem
horrenden Preis, die Beschaffungshürde unüberwindbar. Die
Urologen, die ich frage, empfehlen entweder Bestrahlung oder
Casodex. Ist ein zweiter Zyklus DHB evtl. das Richtige?
-
Wie
beurteilt Ihr die Situation?
-
Als
Erster meldete sich am selben Tag Urologe fs:
-
noch
sehe ich kein Problem. Bleiben Sie beim Proscar und kontrollieren
weiter dreimonatlich. Ein Pendeln um die PSA 4-6 wäre bei Ihnen
zu erwarten.
-
Auch
Hans beruhigte am selben Tag:
-
ich
habe die DHB vor knapp 2,5 Jahren beendet [aPSA 24,04, GS 3+2 (auch
Zweitmeinung)], Szinti und MRT negativ. Meine PSA-Werte steigen
seitdem langsam, aber ständig. Keine "Achterbahn".
PSA aktuell 4,43 unter Proscar. Bis PSA 6 gedenke ich abzuwarten.
Wir müssen halt Nerven und Geduld haben.
-
Dieter
V berichtete, auch am 14.11.2005, von seiner eigenen Erfahrung:
-
ich
hatte bei Ausgangswerten PSA=6,1 und GS 4+3 (Zweitbefund) 2¼
Jahre nach Ende der DHB einen bis dahin langsam gestiegenen PSA-Wert
2,75. Dann hatte ich versuchsweise mal abends zusätzlich eine
2. Proscar genommen. Vier Wochen später lag der PSA bei 1,8.
Dann habe ich die 2. Proscar wieder abgesetzt, um zu sehen, wie es
jetzt weiter geht:
-
der
PSA stieg langsam wieder an, aber hat den damals höchsten Wert
bis heute noch nicht erreicht, hier der Verlauf:
-
Ende
DHB 8.4.02
...
05.11.02 PSA= 0,10
06.10.03
1,19
08.01.04 1,58
...
22.03.04 1,89
06.07.04
2,74 ab jetzt zusätzlich 2. Proscar abends
18.08.04 1,82
ab jetzt wieder nur 1 Proscar morgens
23.09.04 2,15
29.11.04
2,30
10.02.05 2,67
07.04.05 2,53
11.07.05
2,55
10.10.05 2,70 -
Entweder
hat die 2. Procar den Einstieg ins Plateau ausgelöst oder das
Plateau wäre vielleicht ohnehin gekommen.
-
Einen
reinen "Proscareffekt" schließe ich aus, da ja sonst
die PSA-Werte nach Absetzen der zusätzlichen Proscar wieder auf
den ursprünglichen PSA-Verlauf eingeschwenkt wäre.
-
Dies
war aber nicht der Fall.
-
Übrigens
habe ich genau drei Jahre nach Ende der DHB alle Werte wie CEA, CGA,
NSE, PAP und AP messen lassen.
-
Alle
Werte waren im Normbereich! Das hat mich sehr beruhigt.
- Christian
(L) schrieb am 14.1.2006 zu seiner Situation:
-
Wie
die meisten wissen, hatte ich im Oktober 1998 vor der Biopsie einen
Anfangs-PSA-Wert von 29,0 ng/ml (32,2 anderes Labor), die Biopsie
ergab Gleason Score 3+4=7, 4 von 8 Stanzen waren zu 100 % mit
befallenem Gewebe gefüllt. Damit sind zwei Komponenten im hohen
Risikobereich, eine Komponente im mittleren. Ich konnte also von
Anfang an nicht unbedingt mit den besten Langzeitergebnissen
rechnen.
-
Im
Febr. 1999 habe ich die Hormonblockade mit den drei Komponenten
begonnen. Da ich seit Dezember 1998 bereits zwei Monate eine HB mit
zwei Komponenten begonnen hatte, habe ich insgesamt 14 Monate der HB
durchgeführt, zwölf davon mit allen drei Komponenten. 1½
Jahre sowohl in als auch außerhalb der HB wurde bei mir ein
nicht mehr messbarer PSA-Wert (damals wegen der älteren
Labormaschine immer nur kleiner 0,06 ng/ml) festgestellt. Dann
stieg der PSA-Wert wieder. Als er um 6 ng/ml schwankende Werte
erreichte, empfahl mir Dr. Leibowitz einen antiangiogenen Cocktail:
Proscar und 1 Avodart (versuchsweise), Celebrex, 400 mg/Tag,
Thalidomid 50 mg jeden Tag, über längere Zeit auch
jeden zweiten Tag, Vitamin B6 und B1, Zometa, Calcium und Vitamin D,
Selen, Vitamin E, geringe Dosis Aspirin, und außerdem habe ich
noch eine Prostata-Zusatzernährung (Peenuts – keine
Erdnüsse) genommen, die ich mir jetzt erst wieder beschaffen
konnte (schwierig, der Zoll lässt sie nicht durch, obwohl es
nur Zusatzernährungsstoffe sind). Und natürlich mache ich
immer noch möglichst jeden Tag meinen Waldlauf oder meine
langen Nordic-Walking-Gänge und auch noch das Trimilin-Training
auf einem speziell für die Stärkung des Lymphsystem
ausgelegten medizinischen Trampolin.
-
Mit
dieser Medikation habe ich in den letzten fünf Jahren eine
hervorragende Lebensqualität gehabt, keine Impotenz (wg.
Proscar plus Avodart, wird die Prostata etwas "trockener",
ich bin ja auch schon 69), keine Inkontinenz. Diese Zeit kann mir
schon mal niemand mehr nehmen.
-
Im
vergangenen Frühjahr stieg der PSA-Wert wieder, er scheint sich
auf einem höheren Niveau einpendeln zu wollen. Hier die Werte
über ein Jahr:
-
22.12.2004
6,9
22.03.2005 10,1
18.04.2005 9,06
05.07.2005
10,89
18.08.2005 11,71
13.09.2005 15,1
29.09.2005
8,64
07.11.2005 12,58 Beginn Leukine
09.12.2005 11,48
29.12.2005 10,3
-
[Zu
dieser Grafik ist anzumerken, dass Excel (mit dem sie erzeugt wurde)
die Kurve verzerrt. Auf der x-Achse ist der Abstand von Intervall zu
Intervall konstant dargestellt, auch wenn tatsächlich mal nur
ein oder (im Extremfall) sechs Monate zwischen den Messwerten lagen
– Ed]
-
Die
Erscheinungsform, dass der PSA-Wert schon mal Sprünge macht,
ist immer wieder mal festzustellen (eine Möglichkeit:
Prostatainfarkt – was immer das ist)
-
Ein
endorektales MRI mit Spektroskopie und dynamischem Testen bei Prof.
Barentsz in Holland im September 2005 hat Prostatakrebs noch in
beiden Lappen aufgezeigt. Lymphknoten und andere Bereich waren nicht
auffällig (kein USPIO gemacht).
-
Dr.
Leibowitz empfahl mir eine Leukinetherapie, die ich im November
begonnen habe. Die ersten beiden Messungen ergaben jedes Mal einen
Abfall um einen Punkt. Hier ist das Abwarten eines
Langzeitergebnisses angebracht.
-
Zusammenfassend
kann ich sagen, dass ich mit meiner Therapieentscheidung vor sieben
Jahren genau das Richtige gemacht habe, mich nicht operieren oder
bestrahlen zu lassen, dass ich bei meiner Ausgangssituation mich
über fünf Jahre guter Lebensqualität freuen kann.
-
Nachteile,
die ich nicht verschweigen will: natürlich muss ich mich
ständig mit meiner Situation befassen, immer wieder überdenken.
Einiges kostet auch Geld, das ich nicht ersetzt bekomme. Auf der
anderen Seite sammle ich dadurch auch Erfahrungen über die
Biologie des Prostatakrebses, die mich die verschiedenen
wissenschaftlichen Berichte bei zukunftsweisenden Symposien,
wissenschaftliche Studien und andere Berichte besser verstehen
lassen und mir auch bei den Gesprächen mit den Mitbetroffenen,
die sich an mich wenden, hilft. Ich hoffe, mich noch lange damit
befassen zu können.
- Urologe
fs berichtete am 8.2.2006 von einem Fall aus seiner Praxis, wo die
DHB nicht den gewünschten Therapieerfolg gehabt hatte:
-
27.07.2004
165 -
-
Bx:
pT3G3NxMx (Gleason 3+4=7, kribiforme Anteile) - Szinti o.B.
Beginn
DHB: Pofact, Casodex 150, Proscar, Vit. E., Rocaltrol, Zometa
dreimonatlich, CalciumD3 -
07.10.2004
12
21.12.2004 3,47
10.02.2005 3,3
05.04.2005
10,6
18.07.2005 18,82 < Testo 0,3
14.09.2005 20,4 <
Testo 0,07 - CGA, NSE, CEA immer OK - Wechsel Casodex auf Androcur +
Ketokonazol + Hydrocortison
29.10.2005 57 - PET/CT (LK-Pakete
links illiacal)
03.11.2005 91 - low-dose Taxotere + Radiatio
der Befunde - Hormone bis auf Profact und Proscar
abgesetzt
12.12.2005 24 -
16.12.2005 13 -
Strahlentherapie beendet
08.12.2005 5,61 – Taxotere -
[Per
Definition ist die DHB allein eine Behandlungsform für PK im
lokalen und lokal fortgeschrittenen Stadium. Dr. Leibowitz hätte
im vorliegenden Fall mit ein bis zwei Hochrisikofaktoren (PSA
> 25 ng/ml, GS > 3+3) eine "niedrig
dosierte metronomische" Chemotherapie hinzugenommen – Ed]
- Hermann-Josef
berichtete am 28.8.2006:
-
35
Monate nach Ende der DHB möchte ich meine neuesten Werte
mitteilen.
-
Vorneweg:
Der Testosteronwert wurde bis 11/04 in Picogramm, pic, gemessen. Ab
02/05 wurde dann, wie sonst üblich, in ng/ml.
-
Vor
meiner letzten Meldung im November 2005 wurde mir von der Hilfe
meines Urologen tel. ein PSA-Wert von 0,78 mitgeteilt. Dass dieser
leider falsch war, erfuhr ich Wochen später (Uro war in
Urlaub), als ich mir das schriftliche Laborergebnis für meine
Unterlagen abholte. Den korrekten Wert, nämlich 2,62, habe ich
jetzt angegeben.
-
Hermann-Josef
10/1943
-
1.
Diagnose: 06/02 bPSA 7,5, Testo wurde nicht gemessen
-
2.
Prost.-Volumen.: nicht bekannt
-
3.
T2a, NO, MO
-
4.
GS (3+3) 6 (nur Erstmeinung)
-
5.
Therapie:
-
26.06.02
Drei-Monats-Spritze ohne Tabletten
-
27.08.02
Urologen-Wechsel und Beginn der DHB, 3 Casodex (150 mg), 1 Proscar
-
Die
weiteren Drei-Monats-Spritzen habe ich taggenau eingehalten.
-
PSA
von 10/02 bis 08/03 kleiner als 0,1 ng/ml.
-
17.09.03
Beendigung der DHB, danach bis heute täglich 1 Proscar
-
6.
Weiterer Verlauf:
-
Datum PSA Testo
11/03 0,00 0,19
12/03 0,00 0,08
01/04 0,41 0,31
03/04 0,00 0,17
04/04 0,01 8,77
06/04 0,06 8,23
08/04 0,19 ?
11/04 0,58 10,13
bis
hier Testo in pic.
02/05 0,98 4,05
in
ng/ml
05/05 1,36 4,49
08/05 1,74 4,49
11/05 2,62 3,36
02/06 3,00 4,16
05/06 3,05 4,21
08/06 3,02 4,01 -
Alle
3 Monate wird beim Uro eine Ultraschalluntersuchung sowie eine
Tastuntersuchung vorgenommen. Alles o.k.
-
Zusatzernährung
z. Zt.: 1 Glas WIKUTO, 200 gr. Vitamin E, viel Obst.
-
Auch
wenn ich mir noch niedrigere PSA-Werte wünsche, bin ich mit dem
Verlauf der DHB nach fast drei Jahren seit Beendigung und mehr als
vier Jahre nach Entdeckung des Karzinoms sehr zufrieden. Mir geht es
gut und ich laufe (jogge) mit Begeisterung dreimal die Woche à
30 Minuten.
- Friedhelm
fragte am 17.9.2006:
-
Von
möglichst vielen Lesern dieses Forums, die sich in der ersten
Pause einer intermittierenden dreifachen Hormonblockade HB3 oder
ADT3 befinden, oder eine solche hinter sich haben, hätte ich
gerne mal folgende Infos:
Wie
viele Monate dauert die Pause bisher?
Ist
sie bereits beendet?
Wurde
in der Pause eine Erhaltungstherapie gewählt? Z. B. mit
Proscar?
- Mir
ist klar, dass die Antworten ohne weiter Kenntnis der Pk-Historien
nur einen ganz groben Eindruck zur dreifachen Hormonblockade
wiedergeben können.
-
Gerd'42
berichtete am selben Tag zu seiner Situation:
-
Ich
mache zur Zeit den 2. Zyklus DHB und möchte Deine Fragen
beantworten sowie ein paar Erfahrungen beisteuern.
-
Zu
Deinen Fragen 1 und 2: Meine Pause zwischen 1. und 2. Zyklus betrug
16 Monate.
-
Zur
Frage 3: Ich nahm immer Proscar oder Avodart, später sogar
Avodart plus 2 x Proscar (als ich die Proscar-Halbwertszeit von
lediglich 6 Stunden erfuhr).
-
Noch
kurz zu mir:
-
1.
Zyklus DHB, 15 Monate, von Juni 2003 mit PSA = ca. 75 ng/ml,
bis September 2004 mit PSA = 0,153.
-
In
der anschließenden Pause sank im November das PSA auf den
Nadir von 0,095 – drei Monate nach letztem Casodex und fünf
Monate nach letzter Trenantone, also zwei Monate nach 1. Zyklus,
dann stiegen Testosteron und PSA zügig. Den zweiten Zyklus
begann ich im Februar 2006 bei PSA = 67,77 ng/ml.
-
Mir
fielen folgende Entscheidungen besonders schwer:
Wann
mit dem 1. Zyklus aufhören? Weitermachen, solange das PSA sinkt
oder nach 12-13 Monaten aufhören wegen der Gefahr,
resistent/refraktär zu werden und daß das Testosteron
nicht wiederkommt?
- Aus
heutiger Sicht würde ich (!) ein paar Monate weitermachen.
Was
alles tun in der Pause, deren Dauer ja Lebensdauer ist? Ich nahm:
- Medikamente:
Fosamax, später Zometa; wöchentlich Rocaltrol 3,5 µg,
täglich Doxazosin 2 mg, Vitamin D3 + Ca + Mg + Zn,
Celebrex 1 x 200 mg + etwas Aspirin.
-
Ergänzungen:
Tomatenpaste/-saft mit Öl und Pfeffer, Rote-Bete-Saft mit
Apfelessig, Vitamin-E-Komplex, Selen, viele farbige Früchte und
Gemüse, Öl fast ausschließlich von Oliven, Vollkorn,
kein "rotes" Fleisch;
-
Kieser-Krafttraining
gegen Muskelverlust, damit für Stärkung der
Selbstheilkräfte bzw. des Immunsystems und gegen Fatigue sowie
die vorhandene Osteoporose.
Wann
wieder mit Hormonblockade, mit 2. Zyklus, anfangen?
- Die
Pause soll ja lang sein. Das wieder vorhandene Testosteron soll die
hormonempfindlichen Zellen wiederaufleben lassen – zu Lasten
der unempfindlichen Zellen. Hauptgefahr ist die Bildung von
Metastasen. Da PET/CT und MRT aber keine Metastasen nachwiesen,
erlaubte ich mir, die Pause maximal zu verlängern – bis
das PSA fast den Anfangswert erreichte.
-
Das
ist aber nicht allgemein empfehlenswert.
-
Bei
welchem PSA der 2. Zyklus begonnen werden sollte, dazu wurde ja im
Forum schon viel Kluges gesagt, besonders von den Urologen F.S.,
F.E. und von Ralf.
Was
im 2. Zyklus tun?
- Der
verspätete Nadir im 1. Zyklus läßt vermuten, dass
Casodex schon die Front gewechselt hatte. Deshalb zum LHRH dieses
Mal Nizoral®
(Ketoconazol). Nizoral scheint sehr wirksam, wenn sorgsam damit
umgegangen wird. Dazu schrieb ja Jürg einen ausgezeichneten
Erfahrungsbericht. (Die Alternative zu Nizoral, Orimeten®,
wurde im März 2006 "aus wirtschaftlichen Gründen"
vom Markt genommen.)
-
Seit
Juni 2006 mit PSA = 0,75 ng/ml stieg mein PSA auf 1,46 ng/ml
(im August), bei Testosteron 0,288 ng/ml. Sehr interessant ist,
dass Dr. Tucker dennoch riet, mit einer Chemo, auch als
Niedrigdosis, zu warten.
-
Und
Ralf schrieb:
-
Zu
1.: Bei mir dauert die Pause jetzt 54 Monate. Meine
Ausgangssituation Ende 2000 war:
-
aPSA
12,2 ng/ml, GS 3+3 (Zweitbefund Helpap), T2b.
-
DHB
mit Trenantone/Enantone, Flutamid und Proscar von Dezember 2000 bis
März 2002 (im ersten Monat noch ohne Proscar, auch deshalb
Verlängerung auf 15 statt 13 Monate).
-
Zu
2.: Es könnte sein, dass die Pause sich jetzt ihrem Ende
zuneigt. Der letzte PSA-Wert war 8,6 ng/ml.
-
Zu
3.: Ich mache eine Erhaltungstherapie, anfänglich mit Proscar,
später mit Avodart.
-
-
[Gerd'42
starb am 11. Juni 2011 an seinem Krebs – Ed]
- knut.krueger
lieferte am 28.1.2007 den folgenden umganreichen Bericht:
-
seit
ich die DHB mache, führe ich ein Tagebuch über meine
Empfindungen, Beobachtungen und Aktivitäten im Zusammenhang mit
der DHB. Schon vor ein paar Wochen habe ich mich entschieden, die
wichtigsten Informationen zusammen zu tragen und zu veröffentlichen.
Der Beitrag ist doch etwas länger ausgefallen und würde
von der Länge besser unter Texte passen.
-
Da
ich es mir aber nicht verkneifen konnte, einige kritische
Anmerkungen zu machen, habe ich dann doch diesen Thread eröfnet.
-
Sechs
Monate DHB – ein Zwischenbericht
-
Mein
Bericht hat zwei Schwerpunkte, und zwar einmal auf die äußeren
Begleitumstände einer DHB und zum anderen, wie ich zur DHB
gekommen bin, was im Nachhinein weniger eine Entscheidungsfindung
sondern mehr ein Beschluss war. Die Begleitumstände möchte
ich schildern, da hierzu im Forum doch immer wieder Fragen gestellt
werden, und ich möchte aufzeigen, dass meiner Erfahrung nach
viele der unschöneren Nebenwirkungen – wenigstens bis
jetzt – beherrschbar sind. Vorab möchte ich kurz den
medizinischen Teil stellen. Mein Befund/Ausgangslage vom 19.6.06
war: T2c NX M0 Gleason Score 3+4=7 (Zweitgutachten brachte üblichen
Aufstieg zu Gleason Score 4 + 3 = 7). Im Juli habe ich mich dann für
DHB entschieden, und mein Arzt verschrieb je 1x täglich Avodart
und Casodex sowie als Monatsspritze Pamolerin. Ich begann die
Therapie am 28.7.06, und die erste Spritze erhielt ich am 7.8.06.
Auf meinen Wunsch wurde am 27.9.06 auf täglich 3x Casodex
umgestellt. Die PSA- und Testosteronentwicklung ist nachstehend
aufgeführt:
-
22.7.06
PSA 10,0 + freies PSA 1,0 + Testosteron 2,6
-
8.9.06
PSA 0,65 + freies PSA 0,1 + Testosteron 0,06
-
9.10.06
PSA 0,15 + freies PSA 0,02 +Testosteron 0,09
-
8.11.06
PSA 0,09 + freies PSA 0,02 + Testosteron 0,1
-
9.12.06
PSA 0,02 + freies PSA 0.01 + Testosteron 0,06
-
12.1.07
PSA 0,02 + freies PSA 0,01 + Testosteron 0,11
-
1.
Teil
-
Mein
Weg zur Diagnose war zeitlich recht lang, wie ich bereits in meinem
Bericht über PET-Cholin dargelegt habe. Da ich aber schon damit
gerechnet hatte, Prostatakrebs zu haben, habe ich mich schon recht
früh mit den Therapiemöglichkeiten befasst und im Internet
umgesehen und natürlich auch auf den Seiten von KISP und BPS
gestöbert und mich im Forum informiert. Prostatektomie habe ich
mit all ihren geschilderten Risiken und möglichen Spätfolgen
für die Lebensqualität schnell nach hinten in der
Therapieauswahl geschoben. Mit der DHB habe ich mich recht schnell
angefreundet, und die Schlagwörter und damit verbundenen
Risiken wie "der Krebs ist systemisch", "Mikrometastasen
sind nie auszuschließen", "Prostatektomie lässt
die Mikrometastasen explodieren" usw. schienen mir logisch und
nachvollziehbar. Der Bericht
von Ralf gefiel mir mit seinen „Für und Wider" –
sicherlich mit einer Tendenz zum Für – ebenfalls gut, und
er wies ja auch mehrfach auf den empirischen Ansatz der Therapie und
des fehlenden Langzeiterfolgsnachweises hin. Der Vortrag
von Leibowitz im KISP über die DHB hat mich beeindruckt
durch die Resultate/Kompetenz aber wegen des 100 % Erfolges auch
wieder skeptisch gemacht. Leider habe ich damals nicht im BPS unter
DHB die viel umfangreichere Leibowitz Artikelsammlung gefunden. Hier
rückt sich Leibowitz ja schon in die Nähe der
Wunderheiler. Dies hätte mich sicherlich skeptisch gemacht, und
ich hätte Recherchen gestartet, um zu einer echten
Entscheidungsfindung zu kommen. Was möchte ich damit sagen?
-
Die
Darstellung der DHB als mögliche Therapie ist auf den Seiten
von KISP und BPS zu positiv. Es gibt grob zwei Kategorien (ohne
Hochrisikogruppe) von Betroffenen, und zwar einmal die Gruppe, die
so schnell wie möglich das Krebsproblem los haben möchte
und immer eine kurative Behandlung wählt, und die zweite
Gruppe, die ihre Prostata erhalten möchte und dafür auch
bereit ist, mit dem Krebs zu leben. Letztere ist sehr empfänglich
für die DHB, und für diese möchte ich anregen, dass
schon in baldiger Zukunft auf den offiziellen Seiten von KISP und
BPS zur DHB unter Hinweis auf die DNA-Verteilung einige kritische
Anmerkungen gemacht werden. Das sind wir den Neubetroffenen, die
jeden Tag dazu stoßen und sich objektiv Informationen und Rat
holen wollen, schuldig.
-
Bei
mir liegt der Entscheidungsprozess erst etwas mehr als ein halbes
Jahr zurück, und für mich sind noch alle meine Gedanken,
Empfindungen und Gespräche mit meiner Frau zu diesem Thema sehr
gegenwärtig, und deshalb empfinde ich heute mit einem etwas
erweiterten Wissensstand die Darstellung der DHB zu zielführend.
Auf die Erkenntnisse und Möglichkeiten der Bildzytometrie
mit DNA-Bestimmung und möglichen Auswirkungen auf die DHB
muss meiner Meinung nach offiziell hingewiesen werden wie auch auf
die inzwischen bekannt gewordenen Versager. Das gebietet die
Verantwortung gegenüber den Hilfe suchenden Neubetroffenen. Es
kann nicht richtig sein, diese Erkenntnisse weiter zu verschweigen,
nur weil sie vielleicht das eigene Weltbild stören. Die DHB
wurde auf ein Podest gehoben, aber ihr gebührt nicht eine
privilegierte Stellung und sie sollte durch die von mir angemahnten
Informationen in die Reihe der möglichen Therapieformen ohne
Sonderstatus eingegliedert werden.
-
Dies
ist mein subjektives Empfinden beim Thema DHB im KISP/BPS und noch
einmal: Ich halte die DHB nicht für Teufelszeug, aber ich kann
in der DHB nicht den neuen Platinstandard sehen, wie Leibowitz ihn
proklamiert als Ersatz für die kurativen Therapien. Für
mich ist die DHB inzwischen eine Therapiemöglichkeit wie viele
andere, und jeder kann/muss für sich entscheiden, ob er diese
für sich geeignet hält. Dazu gehört aber auch ein
objektiver Informationsstand, der neben den Vorteilen auch die
inzwischen bekannt gewordenen Risiken aufzeigt.
-
Mancher
wird nun sagen, nicht schon wieder, der Knut mit seiner alten Leier
gegen die DHB. Aber mir liegt dies Thema am Herzen, und aus den
vorher angeführten Gründen besteht gemäß meiner
Überzeugung auch Handlungsbedarf.
-
Wie
den meisten bekannt, führe ich zurzeit die DHB durch und werde
diese auch zu Ende führen. Meine Gründe erläutere ich
noch später.
-
2.
Teil Erfahrung/Nebenwirkung mit der DHB
-
Wie
schon eingangs gesagt, habe ich mich schon frühzeitig mit dem
Thema PK befasst und im Internet umgesehen. Da ich die DHB als
Therapie in die engere Wahl gezogen hatte, habe ich natürlich
auch im Forum und hier in den älteren Berichten über
Erfahrungen bei der Durchführung gesucht. Da dies Thema in den
letzten Jahren schon immer aktuell war, gab es für mich viel zu
lesen. Z. T. gab es vehemente Klagen über die
Nebenwirkungen, aber auch genügend Berichte über gute
Verträglichkeit. Bei der letzten Gruppe mit den Berichten über
die gute Verträglichkeit fiel mir eine Gemeinsamkeit auf,
nämlich starke sportliche Aktivitäten. Die überwiegende
Mehrheit aus dieser Gruppe berichtete, dass sie sehr regelmäßig
meistens täglich über 1 – 2 Stunden Sport machten.
-
Nachdem
ich Ende Juni das Diagnoseergebnis mit der Bestätigung PK
erhielt, habe ich sofort mit regelmäßiger Sportausübung
begonnen und mir dies auch „innerlich verordnet“ als
meinen wichtigen Beitrag gegen den PK. Ich begann mit dem üblichen
Ausdauersport, und zwar war mein Programm an sechs Tagen in der
Woche 45 Minuten Jogging und 30 Min. Schwimmen täglich.
-
Der
Beginn meiner DHB war der 28.7.06, und ich habe morgens meine erste
Casodex 50 mg und Avodart eingenommen und bin anschließend
nach Malaga geflogen. Da mein Lebensmittelpunkt Spanien/Andalusien
ist, habe ich mich dann dort auch umgesehen, eine Lösung für
das Krafttraining, um den Muskelabbau unter DHB entgegenzuwirken zu
finden. Mein ältester Sohn, der gerade auf Urlaub zu der Zeit
bei uns war, hatte dann die Idee in der Sportabteilung von Corte
Ingles (Spaniens berühmte Kaufhauskette) das Verkaufpersonal
nach Fitness-Studios in der näheren Umgebung anzusprechen und
im Gespräch ergab sich dann, dass ein junger Verkäufer
namens Raul interessiert war, als Personaltrainer zu arbeiten. Da
ich einen Fitnessraum im Haus habe, entschieden wir uns, das
Krafttraining dort zu machen, und die Ausstattung wurde dann um
Hantelbank mit großer, mittlerer und kurzer Hantelstange mit
entsprechenden Gewichten ergänzt. Raul ist Amateurbodybilder
und erwies sich als Glücksgriff für mich. Mein
Krafttrainingsprogramm ist 4x wöchentlich eine Stunde. Raul
unterwies mich in der richtigen Haltungs- und Atmungstechnik. Er
lehrte mich die Wichtigkeit der drei bzw. vier Durchgänge jedes
Trainingsschrittes mit den verschiedenen Dehn-, Streck- und
Entspannungsübungen in den Pausen für die beanspruchten
Muskeln, und dass man mit den Gewichten/Beanspruchung
niedrig/vorsichtig beginnt. Anfangs hatte ich erhebliche Probleme
mit der linken Oberkörperseite. Ich hatte in meinem Leben noch
nie Krafttraining gemacht, und so kam es sehr schnell aufgrund des
regelmäßigen Trainings zu Muskelüberbeanspruchungen
und diese fast ausschließlich links. Aber es gab keinen
Trainingsausfall. Raul hatte immer Lösungen bereit. Schmerzte
mir zu stark das linke Schultergelenk, dann wurden Übungen
gemacht, die mehr nur Unter- und Oberarm belasteten, und waren zu
viele Muskeln des Oberkörpers betroffen, dann wurde der
Schwerpunkt des Programms auf die Bein- und Bauchmuskeln verlegt.
Diese Anfangsschwierigkeiten waren nach 2 – 3 Monaten vorbei,
und ich habe bis heute merklich an Kraft dazu gewonnen und auch
sichtbar Muskelmasse aufgebaut, so dass meine Frau scherzhaft meint,
ich werde noch Arni überholen. Dazu mache ich noch zweimal in
der Woche Ausdauersport wie Jogging oder Radfahren (Hometrainer)
über eine Stunde täglich. Falls einmal aus privaten
Gründen tagesmäßig ein Training ausfallen muss, dann
geht dies immer zu Lasten des Ausdauerteils. Die viermal
Krafttraining wöchentlich führe ich immer durch.
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Zu
Beginn meines Krafttrainingsprogramms habe ich stark an Gewicht
verloren, und zwar habe ich innerhalb vier Wochen 5 kg abgebaut.
Meine Frau befürchtete schon, dass mein Krebs in das Endstadium
tritt, aber Raul meinte nur, mehr essen. Letzteres befolgte ich.
Morgens vier anstatt zwei Toast und dazu ein Frühstücksei
von eigenen glücklichen Hühnern, mittags größere
Portionen mit einem großen Stück Kuchen (selbstgebacken)
als Dessert und abends ein Stück Brot mehr. Es war nicht
schlecht über einige Wochen nach Herzenslust ohne schlechtes
Gewissen essen zu können. Der Umkehrschwung setzte natürlich
bald ein, und heute habe ich wieder mein Normgewicht und den Konsum
auch etwas zurückgefahren.
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Meine
Essensgewohnheiten habe ich nicht wesentlich verändert. Es gibt
zweimal in der Woche Seefisch Dorade oder Lubina, wobei wir heute
darauf achten, dass er frisch gefangen ist und nicht aus
Fischzuchtanlagen kommt. Weiter gibt es mittags meistens Kartoffeln
aus eigenem Anbau, ab und zu Nudeln oder selbstgemachte Spätzle,
dazu kleine Portionen Fleisch und sehr oft Geflügel aus eigener
Haltung und als Beilage Gemüse und sehr viel Salat, wobei
Gemüse und Salat auch wieder überwiegend aus eigenem Anbau
sind. Manchmal wird auch gesündigt und richtig deftig gegessen
wie Grünkohl (Selbstanbau und Frost in der Tiefkühltruhe)
mit Pinkel nach Rendsburger Art wie bei Muttern.
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Meine
Trinkgewohnheiten habe ich dagegen vollständig geändert.
Vor der DHB habe ich mittags und abends je ein, manchmal auch zwei
Glas Rotwein getrunken und sonntags nach dem Mittagessen zum
Espresso einen guten Brandy, meine Lieblingsmarke 1866 Gran Reserva.
Mit Beginn der DHB trinke ich keinen Alkohol mehr, da ich im Forum
gelesen hatte, wie oft Probleme mit den Leberwerten unter DHB
auftraten und im Extremfall sogar die DHB abgebrochen werden musste.
Deshalb habe ich mich entschieden, unter DHB keinen Alkohol zu
trinken, um jede Art von Zusatzbelastung der Leber zu vermeiden. So
ist nun mein Hauptgetränk stilles Wasser.
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Bei
Nahrungsergänzungen und anderen Zusatzmitteln bin ich bis jetzt
zurückhaltend und habe nichts Neues dazu genommen, da ich der
Meinung bin, dass mein Körper mit der DHB und den anderen
notwendigen Medikamenten genug zu tun hat, dies zu verkraften und zu
verarbeiten. So nehme ich weiterhin wie seit 30 Jahren Vitamin E
Optovit 500 und Magnesiumtabletten gegen Muskelkrämpfe. Neu
hinzugekommen ist eine Tablette täglich Ossofortin forte als
Vorbeugung gegen Osteoporose, wobei gemäß meinem Hausarzt
in Spanien darauf zu achten ist, die Magnesium- und Kalktabletten 12
Stunden versetzt einzunehmen.
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Mit
Start der DHB hatte ich gleich mit der ersten Nebenwirkung Durchfall
zu tun. Je eine Kapsel Infloran (Lactobacillus) vor den Mahlzeiten
eingenommen, hat dies Problem schnell gelöst. Ich habe dies
reduziert, und heute ist eine Kapsel vor dem Frühstück
ausreichend.
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Als
nächstes Problem stellte sich Bluthochdruck ein, und hier
benötige ich zwei verschiedene Tabletten, und zwar eine morgens
und die andere abends, um den Blutdruck auf annehmbare Werte zu
halten. Dann hatte ich mit Kopfschmerzen zu tun, nicht jeden Tag,
aber oft. Diese kündigten sich schon morgens beim Wachwerden
an, und zwar hatte ich dann einen Kopfdruck, der sich im Laufe des
Morgens soweit aufschaukeln konnte, dass es ohne Schmerztabletten
nicht mehr ging. Ich habe die Angewohnheit oder das Laster, nach dem
Mittagessen einige doppelte Espresso zu trinken mit einem kleinen
Stück selbst gebackenen Kuchen und Schokolade mit 70 %
Kakaoanteil – letzteres soll ja auch gesund sein. Dabei fiel
mir auf, dass, wenn meine Kopfschmerzen auch nach Einnahme von
Schmerztabletten nicht restlos weg waren, dann nach dem Espresso
diese wie weggeblasen waren. Das brachte mich auf die Idee, schon
morgens eine Tasse starken Bohnenkaffee anstatt meines Caros zu
trinken und siehe da, es half. Ich fragte meinen Urologen, und er
meinte, Bohnenkaffee sei besser als Schmerztabletten und
gleichzeitig helfe ich der 3. Welt und nicht der Pharmaindustrie.
Damit war ich zufrieden, und mein Programm gegen Kopfschmerz ist nun
morgens mit großer Kopfdusche intensiv Kopf und Nacken zu
duschen, womit dann schon ¾ des Kopfdrucks weg ist, und der
Rest verschwindet mit einer starken Tasse Bohnenkaffee zum
Frühstück. Ich habe seit vielen Wochen keine
Schmerztablette mehr gebraucht.
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Die
Hitzewallungen sind auch gleich aufgetreten, aber diese haben mich
nicht sonderlich gestört. Da ich an der Costa de Sol lebe, war
ich Schwitzen besonders im Sommer gewohnt. Wenn ich in Deutschland
bin, merke ich, dass ich schon bei einfachen Tätigkeiten
schnell ins Schwitzen komme, aber ich empfinde es nicht als sehr
störend. Nur nachts im Bett kann ich die Bettdecke – auch
wenn es sehr kühl ist – nur bis zum Bauch ziehen, da ich
sonst neben dem Schwitzen sehr starke Beklemmungen bekomme. Auch
dies ist nichts Wichtiges, aber ich wollte es nur mit erwähnen.
Nur zur Vollständigkeit: Sex und Libido sind Null.
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Alle
sonstigen Blutwerte für Leber, Blutbild, Cholesterin usw.
werden monatlich kontrolliert und sind OK.
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Da
ich unter DHB keinen Leidensdruck verspüre, und ich mich auch
sonst fit fühle, werden meine Frau und ich eine
Mexiko-Rundreise Ende Februar machen. Mein Arzt hat mir diese Reise
ohne Einschränkungen/Bedenken gestattet.
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DHB
bedeutet also nicht automatisch 12 bis 15 Monate Leidenszeit und
damit verlorene Zeit. Ich meine, dass mit guter körperlicher
Fitness vor Beginn der DHB und diese während der DHB durch
entsprechendes Training aufrecht zu halten, viel erreicht werden
kann, und die Auswirkungen der Nebenwirkungen dadurch gering oder
erträglich gehalten werden können. Ich habe kein
Brustwachstum trotz 150 mg Casodex und glaube, dass ich dies
dem intensiven Krafttraining zuschreiben kann.
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Auch
Jürg hat in seinen beiden Berichten auf die Bedeutung der
körperlichen Fitness hingewiesen und bei seiner Chemo
ausgeführt, dass er die gute Verträglichkeit bei sich auch
auf seine gute körperliche Verfassung mit zurückführt.
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Die
Botschaft ist also, unbedingt bei den Langzeittherapien intensives
körperliches Training zu machen, was sicherlich auch die
mentale Seite stärkt.
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3.
Teil Aktueller Stand
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Am
9. Januar dieses Jahres habe ich in Ulm ein PET-Cholin machen
lassen, da beim ersten PET-Cholin im April des letzten Jahres neben
dem PK auch noch starke Cholinanreicherung in einem 5 cm großen
Knoten im Bauchraum, einem hühnereigroßem Knoten in der
rechten Achsel und einem 3 cm großen Knoten am Hals
festgestellt wurden. Es bestand der Verdacht auf Non Hodgkin
Lymphom, und zu Untersuchungszwecken wurde der Knoten rechts axial
herausoperiert. Der histologische Befund war negativ, und es konnten
auch keine Mikrometastasen vom PK nachgewiesen werden. Als Therapie
wurde „wait and watch“ festgelegt mit CT im
halbjährlichen Rhythmus. Bis auf weiteres wird dies als
PET-Cholin-CT ausgeführt, um zu sehen, ob unter DHB es weiter
in den Lymphknoten zu Cholinanreicherung kommt. Das Ergebnis vom
9.1.07 war, dass dieselben Lymphknoten wieder Cholin angereichert
und sich in der Größe nicht verändert hatten und
keine neuen hinzugekommen waren. Die Entscheidung der
Lymphspezialisten aus Ulm, Prof. Döhner und Dr. Bommer, war,
„wait and watch“ fortzusetzen. Wenn sich bei der
Untersuchung im Juli das Ergebnis vom Januar wiederholt, dann wird
endgütig davon ausgegangen, dass das Lymphom nicht vom PK
ausgelöst wurde, sondern eine vom PK unabhängige
Lymphomerkrankung vorliegt.
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Die
DHB bringt mir somit voraussichtlich die Klarheit, dass die
Lymphomerkrankung nicht auf PK-Metastasen zurückzuführen
ist. Dies ist der Grund, warum ich die DHB zu Ende mache.
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Als
Therapie gegen meinen PK halte ich die DHB nicht mehr für
ausreichend, denn inzwischen habe ich zu viele Versager gesehen, und
bei dieser Datenlage sagt mir meine Erfahrung, dass das
Establishment wohl Recht behalten wird:
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Prof.
Hautmann/Ulm zur DHB: "Wollen sie geheilt werden oder nur
Lebensverlängerung?"
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Prof.
Böcking: "Sie haben eine peritetraploide Verteilung, so
dass ich an Ihrer Stelle die DHB abbrechen und eine andere Therapie
wie z. B. Afterloading anfangen würde". Die
detaillierte Begründung von Prof. Böcking kann dem
nachfolgenden Link von Ludwig entnommen werden
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http://hometown.aol.de/Ludwig2GER/boecking.PDF
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Prof.
Bonkhoff: "Sie sind zu jung. Die DHB wird ihnen nicht reichen.
Gemäß meinen Untersuchungen bin ich ziemlich sicher, dass
der PK noch in der Kapsel ist. Das Tumorvolumen ist auch nicht sehr
groß, so dass sie eine Prostatektomie erwägen sollten".
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Mein
betreuender Urologe Dr. Fleischmann/Heidelberg: "Die DHB wird
nicht ausreichen, ihren PK unter Kontrolle zu halten. Ich empfehle
ihnen baldmöglichst Afterloading oder IMRT zu beginnen".
Er hat mir dies auch schon zweimal schriftlich mitgeteilt.
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In
den Diskussionen wird immer gerne die Aussage von Leibowitz zitiert,
der PK muss sofort mit allen verfügbaren Mitteln angegriffen
werden.
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Je
mehr ich lese, je mehr ich mich informiere, je mehr ich anfange zu
verstehen, um so mehr wächst in mir der Verdacht, dass die DHB
nur Flankenschutz geben kann, und die Hauptattacke mit anderen
Therapien geführt werden muss. Deswegen befasse ich mich
zurzeit mit den diversen infrage kommenden Therapien und versuche in
Kombination mit der DHB für mich ein Optimum zu finden.
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Ratschläge/Meinungen
sind sehr willkommen!
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Hutschi
fragte am selben Tag:
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Eine
kronkete Frage in Sachen DNA und peritetraploide Verteilung. Macht
es denn jetzt für mich noch Sinn, diese Untersuchung noch
machen zu lassen, um genau zu wisssen, ob die IMRT wirklich Erfolg
bringt? Du scheinst es ja schon gesagt bekommen zu haben. Wo sollte
ich das machen lassen, wenn das mehr Sicherheit zur Folge hätte
und wer könnte das Ergebnis beurteilen?
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Dazu
knut.krueger:
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Meiner
Meinung nach ist es immer von Vorteil, diese vor der Behandlung zu
kennen. Du könntest Deine alten Biopsien bei Prof. Böcking
untersuchen lassen, aber ich würde eine neue Feinnadelbiopsie
machen lassen, da Du davon ausgehen musst, dass sich die
DNA-Verteiung Deines Rezidivs ungünstiger entwickelt hat als
bei Deinem ursprünglichen PK. Dies ist zumindest die Meinung
von Prof. Böcking, wie Du nachlesen kannst, wenn Du den von mir
angegebenen Link von Ludwig anwählst.
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Reinardo
schrieb:
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Als
(zufriedener) DHBler habe ich Deinen Bericht mit großem
Interesse gelesen. Ich meine allerdings, dass du da ein etwas zu
ungünstiges Bild von Leibowitz zeichnest. Leibowitz wie die
meisten Amerikaner, auch Dr. Myers kennen die Studienergebnisse der
Zytometriker nicht. Selbst Dr. Strum erwähnt zwar die
heterogene Beschaffenheit des Krebses, zieht daraus aber nicht die
Folgerungen für die Therapie. Von Leibowitz kennen wir seine
Statistik, die uns aber fälschlicherweise suggeriert, dass
Krebse aller Agressivitätsgrade unter der DHB diesen günstigen
Verlauf nehmen müssten. Dem ist aber nicht so. Leibowitz erlebt
und berichtet auch von "Versagern", die er dann mit einem
zweiten Zyklus u n d Chemotherapie weiterbehandelt. Das
macht den Unterschied, aber leider veröffentlicht er über
diese Krankheitsverläufe keine Statistik. Und er sagt auch,
dass am Ende der DHB radikale Therapien den Patienten immer noch
offen stehen, unter sogar günstigeren Bedingungen, da die
Krebsgeschwulst sich verkleinert hat. Nach 13 Monaten ist
Hormonresistenz noch nicht eingetreten. Das heisst, es gibt noch
oder bilden sich wieder peridiploide und peritetraploide
Krebszellen, welche das Wachstum der krebsresistenten Komponente
bremsen.
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Eine
einmal begonnene DHB abzubrechen, halte ich deshalb für eine
Überreaktion.
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Andererseits
bin ich auch der Meinung, dass bei höheren Gleason-Graden die
DHB nicht ausreicht, den Krebs langfristig unter Kontrolle zu
halten. Das sagen sowohl die Zytometriker als auch die von Dir
geschilderten Krankheitsverläufe. Wenn noch im Frühstadium,
wird man hier um eine Kombination mit Bestrahlung nicht umhinkommen,
wie auch Böcking in seinem Vortrag sagt. Im Spätstadium,
wenn weder Bestrahlung noch Prostatektomie möglich sind,
erscheint mir die Kombination mit einer frühzeitigen
Chemotherapie der richtige Weg zu sein. Die Hormontherapie bis zum
Erreichen der Resistenz fortzusetzen, um erst dann mit einer
Chemotherapie zu beginnen, scheint nach den Erkenntnissen der
Zytometriker für die Betroffenen zu einem fatalen Ende zu
führen.
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Bei
niedrigeren Gleason-Graden hingegen, durch eine DNA-Analyse
abgesichert, ist jedoch die DHB eine sehr gute Alternative zu
Operation und Bestrahlung mit der ganzen Palette von Nebenwirkungen
und Risiken. Wer die Nerven für eine Wait-and-See-Strategie
nicht hat, oder bei Progress oder Verdacht auf beginnende Mutation,
gewinnt mit der DHB wertvolle Lebensjahre mit uneingeschränkter
Lebensqualität, praktisch unbegrenzt. Denken wir doch auch
einmal an die vielen Männer in den 50-60er Lebensjahren, die
Kinder erwachsen, die Schulden abbezahlt, die sich nach vielleicht
nicht sehr glücklicher Ehe noch einmal in ihrem Privatleben
umorientieren möchten. Die gibt es doch auch, werden hier nie
erwähnt. Derer muss man in diesem Forum doch auch mal gedenken,
dass sie mit der DHB doch viel besser fahren als mit radikaler
Therapie.
- Reinardo
berichtete am 26.9.2008:
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Für
diejenigen, die gleich mir die DHB nach Leibowitz gemacht haben,
hatte ich vor, von Zeit zu Zeit über den Fortgang meiner
Krankheit hier noch kommentierend zu berichten.
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Mein
letztgemessener PSA-Wert war 8,87 (unter Proscar), ein bisheriger
Höchststand. Immerhin sieben Jahre nach Erstdiagnose mit PSA
8,9 und Gleason 2+3. Ein Knochenszintigramm Anfang des Jahres war
negativ. Mein Ersuchen, in eine Studie für ein für mich
kostenfreies Cholin-PET-CT aufgenommen zu werden, ist von den
Tübinger Professoren gar nicht beantwortet worden.
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Nachträgliche
DNA-Messungen haben zwar eine drastische Verschlechterung der
Malignität ergeben mit jetzt x-ploid und Metastasengefahr. Aber
ich habe nach wie vor keine Beschwerden und bin frei von Angst.
Gemäß dem Grundsatz, dass man nicht versuchen sollte,
einen guten Zustand noch besser zu machen, werde ich auch weiterhin
den Ratschlag von Leibowitz befolgen, keine radikalen Behandlungen
einzugehen und zu versuchen, mit antiangiogenen Mitteln das
Geschehen zu kontrollieren.
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Wir
wissen, dass der PSA-Wert ein unzureichender Messwert ist. Nicht
vergessen kann ich, wie Wil de Jongh in seinem Beitrag am 8.5.2003
sich freute, dass sein PSA-Wert bei 0.06 lag und schrieb: "Es
sieht so aus, dass ich es doch noch schaffe".
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Am
Jahresende war er tot.
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Wer
Leibowitz liest, wird bestätigt finden, dass er weitere Zyklen
der Hormontherapie nur zögerlich und spät und nie solo
einsetzt und welch Potential er antiangiogenen Mitteln beimisst. Das
von ihm favorisierte Thalidomid ist in Deutschland schwer zu
beschaffen und kaum bezahlbar.
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Auf
der Suche nach einer Ersatzdroge bin ich auf Amanita phalloides
[grüner Knollenblätterpilz
(hochgiftig!) – Ed] gestoßen und habe mich in
die Wirkungsweise der Droge eingelesen. Die Krebstherapie mittels
Amanita phalloides wird von der Zellbiologin Dr. Isolde Riede
beschrieben, u. a. in Veröffentlichungen in
NATURHEILPRAXIS 06/2007 und 09/2008, mit Fallbeispielen. Um mir
einen Eindruck von der Seriosität zu verschaffen, bin ich nach
Überlingen gereist und habe mit Frau Dr. Riede über diese
Therapie gesprochen.
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Ich
hatte nicht den Endruck, dass ihre Forschungen von der
Pharmaindustrie gesponsert oder von der Deutschen Krebshilfe
unterstützt werden, was mir allerdings eher zur Empfehlung
gereichte.
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Ich
nehme die Droge nun seit etwa zwei Monaten. Außer einer
leichten, nicht unangenehmen empfundenen Beschleunigung des
Stoffwechsels spüre ich keine Nebenwirkungen.
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Es
kann nicht empfohlen werden, die Droge unkontrolliert einzunehmen.
Der Körper baut Amanita phalloides nicht ab sondern reichert
diese in den Zellen an. Wird ein individuell unterschiedlicher
Basislevel überschritten, könnten Leberschäden
einsetzen.
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Im
Dezember werde ich dann den PSA-Wert neu messen, und zur Jahreswende
eine neue DNA-Messung zur Feststellung der Malignität (per
FNAB) machen lassen. Dann sehen wir weiter. Darüber werde ich
dann wieder berichten.
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Wenn
ich zurückblicke und mit meinem jetzigen Wissen sagen müsste,
was ich richtig und was ich falsch gemacht habe, dann kann ich
sagen, dass die DHB nach dem Protokoll Leibowitz als Therapie
richtig war, aber dass ich sie hätte zu einem späteren
Zeitpunkt beginnen und zunächst antiangiogene Möglichkeiten
hätte ausschöpfen sollen.
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Auch
hätte ich mit meinem jetzigen Wissen die Stanzbiopsie
verweigert und schonendere Diagnostik gesucht.
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Wird
eine Therapie notwendig, dann ist und bleibt die von Bob Leibowitz
entwickelte Dreifache Hormonblockade eine valide und m. E.
bessere Alternative gegenüber der Prostatektomie. Das uns von
der Urologie neuerdings in Aussicht gestellte "Watchful
Waiting" ist hingegen ein seltsam Ding. Es wundert mich schon,
dass Autoritäten, denen vor Jahren sogar die intermittierende
Hormontherapie noch ein Sakrileg war, jetzt beginnen, einem Trend in
Amerika folgend, über "Watchful Waiting" zu
referieren. Hört man ihnen aufmerksam zu, wird aber bald klar,
dass hier ein Missverständnis vorliegt.
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Wer
"Watchful Waiting" ernsthaft propagiert, sollte auch
begehbare Wege dafür aufzeigen. Ist für die Diagnose der
Gleason-Wert bereits eine nur subjektiv bestimmbare Größe,
vom Referenzpathologen in der Regel heraufgesetzt, und bedenkt man,
dass die Beratungen in den sogenannten Krebszentren stattfinden
sollen, die mit auf Prostatektomie und Bestrahlung gepolten Kliniken
identisch sind, dann ist klar, dass es am Ende der Beratung doch
meistens heißen wird: Lassen Sie sich operieren, dann sind
Sie·s los. Schafft es aber einer in diesen Zentren zum
"Watchful Waiting", dann tut sich ihnen mit den zur
Kontrolle angesetzten Stanzbiopsien ein Horrortrip auf.
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Diese
Kontrollbiopsien sind ohnehin in Abständen geplant nach dem
Prinzip des abnehmenden Risikos nach Zeitablauf. Jedoch ist das
Gegenteil richtig: das Risiko nimmt mit dem Zeitablauf zu, die
Biopsien müssten zunehmen. Die in der PRIAS-Studie angesetzten
Drei-Jahres-Abstände sind viel zu gross. Man sieht, dass diese
vorgeblich das "Watchful Waiting" fördernden Studien
(PRIAS und HARROW) nicht durchdacht sind.