Der Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum von KISP und BPS

Anschlussheilbehandlung (AHB),
Rehabilitation ("Reha"), Rehakliniken

Eine ständig aktualisierte Liste mit Kliniken, die sich auf die Rehabilitation und Anschlussheilbehandlung von Männern nach Radikaler Prostatektomie spezialisiert haben, ist hier zu finden. – Ed.

Bernd fragte am 3.8.2003:
Nach radikaler Prostatektomie plane ich die Anschlussheilbehandlung (Reha). Ich möchte mich zwischen zwei Kliniken entscheiden: Bad Griesbach und Bad Wildungen. Wer kann mir Empfehlungen geben?
Wolfhard antwortete ihm am selben Tag:
meine Empfehlung (ohne Kenntnis von Bad Griesbach) lautet: Bad Wildungen/Reinhardshausen [in Nordhessen südwestlich von Kassel, PLZ 34537 – Ed].
Das Inkontinenztraining dort ist i. d. R. erfolgreich, die medizinische Betreuung ausgesprochen gut, das Essen noch besser, das Umfeld (Spaziergänge, Wanderungen, Konzerte, Vergnügen) ausreichend in guter Qualität vorhanden. Ich war dort zweimal und würde ein weiteres Mal dorthin gehen.
Karl war am selben Tag derselben Meinung:
vor der gleichen Entscheidung stand ich im August letzten Jahres. Ich habe Bad Wildungen bzw. Reinhardshausen gewählt und kann die dortige Klinik in jeder Hinsicht empfehlen.

Heinz fragte am 18.12.2003:
Wiesbaden (AP)
im Dezember 2002 wurde ich einer radikalen Prostataoperation unterzogen. Ich möchte nun Anfang 2004 eine Reha machen. Wer kann mir einige Rehakliniken (der BfA oder BfA-anerkannte) nennen.
Am liebsten wäre mir eine Klinik in Oberbayern oder im Allgäu.
Silke hatte am 30.12.2003 die folgenden Tipps:
Auf der Webseite der BfA kann man sich über BfA-Kliniken informieren:
www.bfa-berlin.de anklicken, auf der linken Seite/Leiste "Rehabilitation" anklicken, => Reha-Klinikgruppen => dann auf die kleine Karte klicken. Dort kann man dann nach Bundesland oder Indikation/Nebenindikation wählen, leider habe ich dort nichts über Urologie gefunden, jedoch über Onkologie. Man findet hier auch noch mehr Informationen über Klinik, Ort, usw.
Dann gibt es noch eine andere Webseite:
www.rehakliniken.de
Dort hat man diverse Auswahlmöglichkeiten, nach welchen man eine Klinik suchen kann; nach Bundesland, Indikation usw. Man findet hier auch noch andere nützliche Informationen.

Auf die Frage nach einer Rehaklinik im süddeutschen Raum, die Inkontinenztraining anbietet, schrieb Hansjörg am 9.11.204:
in Durbach ist die Staufenburg-Klinik mit einem sehr guten Beckenbodentraining; in Höchenschwand, das dürfte Euch am nächsten liegen, die St. Georgs-Klinik und in Badenweiler die Parktherme.
Von den beiden letzteren kann ich die Qualität des Beckenbodentrainings nicht beurteilen. Ich selbst war in Durbach, bereits drei Mal.
Hans-Jochen schrieb am 11.11.2004:
ich bin soeben von einer vierwöchigen Reha von der Staufenburg-Klinik in Durbach zurück gekommen.
Ich bin aufgrund einer Seed-Implantation nicht inkontinent und habe deshalb auch an keiner Beckenbodengymnastik teilgenommen. Aus dem Umfeld meiner Bekannten und Leidensgenossen habe ich jedoch nur Positives über diese Anwendungen gehört.
Auch ich war sehr zufrieden mit den Anwendungen, der Klinik, dem Personal und der Ärzteschaft und kann nur Positives berichten.
Hier die Anschriften:
E-Mail: info@staufenburg.mediclin.de
Internet www.mediclin.de
Telefon 0781/473-1

Michael fragte am 23.3.2005:
mein Vater soll zur AHB nach erfolgreicher PE. Im süddeutschen Raum gibt es die Rehaklinik St. Georg in Höchenschwand. Hat jemand schon Erfahrungen mit dieser Klinik? Wie ist dort das Beckenbodentraining? Empfiehlt jemand eine andere Klinik? Wenn ja, gibt es überhaupt eine Möglichkeit als GKV-Patient sich die Klinik auszusuchen?
Hansjörg antwortete am selben Tag:
wir haben im Rahmen eines Ausfluges die Kurklinik St. Georg in Höchenschwand besucht. Sie machte einen guten Eindruck auf uns. Beeindruckt hat mich, dass es einen eigenen kleinen intimen Speisesaal für Patienten gibt, die auf Grund Ihrer Behinderung oder Ihrer Psyche nicht im großen Saal speisen wollen. Die medizinische Abteilung und die Bäder sind auf dem neuesten Stand von der Einrichtung her.
Meine Beurteilung: Ein Haus für Individualisten und Naturliebhaber (Höhenlage 1.100 m mit Blick auf die Schweizer Alpen).
Ich selbst war in der Staufenburg-Klinik in Durbach zur REHA und kann das dortige Beckenbodentraining nur loben.
Hulda Bauer schrieb:
Ich war mit meinem Mann in Bad Nauheim zum Beckenbodentrainig. Ganz toll! Mein Mann war nach der Kur trocken.
Werner J, immer noch am selben Tag:
Ich kenne St. Georg nicht. Zu anderen Reha-Kliniken kann ich die Park-Therme in Badenweiler empfehlen. Dort war ich Anfang 2002, wurde nach PE vom Krankenhaus empfohlen und direkt organisiert. Ist zwar ein altes Haus, aber speziell für onkologische Fälle. Sehr gutes Beckenbodentraining und auch Sexualberatung, wenn gewünscht mit Partner. Meine Frau hat zeitweise bei mir gewohnt, musste dies natürlich selbst zuzahlen.
Ich konnte die Klinik unter fünf Angeboten auswählen.

h_a fragte am 15.4.2006:
Hat jemand Erfahrung mit der Reha-Klinik "Park-Therme" in Badenweiler?
Werner J antwortete am selben Tag:
Ich war im Februar 2002, gleich nach der RPE in der Parkterme. Es ist zwar ein altes Haus aber die Behandlungen waren recht gut. Ich sollte, trotz leichter Inkontinenz, gleich mit dem Schwimmen anfangen. Auch das Beckenbodentraining war sehr hilfreich. Besonders zu erwähnen ist die gemeinsame Sexualberatung - meine Frau wohnte zeitweise bei mir (Selbstzuzahlung) - mit den Möglichkeiten der Erektionshilfe, die auch vor Ort ausprobiert werden konnten.
Und Ulrich B schrieb:
Ich war sowohl 2004 als Anschlussheilbehandlung als auch 2005 als onkologische Nachsorge jeweils vier Wochen lang dort. Ich kann diese Klinik wärmstens empfehlen.
a) Sie hat keinen "Anstaltscharakter", sondern wird in gehobenem Hotelstil geführt. Dies betrifft die vorzügliche Verpflegung, die Unterbringung und das gesamte Ambiente in einer ehemaligen Hotelanlage.
b) Die Therapieangebote sind gut und intensiv. Insbesondere kann ich die Massagen und die das autogenene Training nur loben, das Thermalbad und die Wassergymnastik sind hilfreich. Abends werden Fachvorträge zu onkologischen Themen angeboten. Das Ärzteteam hat durchaus unterschiedliche Zugänge zur Okologie von eher biologischer, orthomedizinischer Krebsbekämpfung über Offenheit für Naturheilverfahren bis zur reinen schulmedizinischen Ausrichtung. Die Ärzte sind für Wünsche in Bezug auf den Therapieplan, der gleich zu Anfang erstellt wird, offen. Angenehm fand ich auch, daß ein ausgeglichenes Verhältnis von Männern und Frauen vertreten ist, weil auch Patientinnen mit Mamakarzinom dort behandelt werden.
c) Die Adresse im Netz findet sich unter:
http://www.hamm-kliniken.de/frame_PT.htm
Für Patienten gibt es in der Klinik keinen Internetzugang, und am Ort Badenweiler existiert lediglich im Rathaus ein einziger Windows-95-PC-Platz mit Internetzugang.
d) Die Parktherme liegt mitten im alten Kurort Badenweiler; man ist schnell im Kurhaus, im Kurpark und auf der Fußgängerzone. An Wochenenden kann man leicht nach Freiburg, Basel, Colmar oder in den Schwarzwald mit (kostenloser, leihweiser) Netzkarte für öffentliche Verkehrmittel (soweit kein eingenes Auto dabei ist; die Parkplatzmöglichkeiten direkt in der Klinik sind sehr begrenzt, aber im Ort ausreichend vorhanden). Die Umgebung ist zauberhaft und für Spaziergänge und Wanderungen hervorragend.
Ich hoffe sehr, daß die Auswirkungen der Gesundheitsreform das Niveau der Park-Therme (in personeller, therapeutischer und hotelmäßiger Hinsicht) inzwischen nicht ruiniert haben. Bei meinen Aufenthalten war die Kurklinik bis auf den letzten Platz ausgebuch. Neben Patienten aus Baden-Württemberg lag auch ein Schwerpunkt auf Kurgästen aus Nordrhein-Westfalen.

Hansjörg schrieb am 5.10.2008 über seine Erfahrungen in der Reha:
Mann kann in die meisten REHA-Kliniken auch seinen Partner mitnehmen, obwohl es manchen auch gut tut, sich einmal nach dem Erlebnis der Krebserkrankung und OP ganz auf sich selbst zu konzentrieren.
Und immer wieder das Vorurteil, dass dort nur "alte" Männer herumsitzen. Die Reha-Kliniken behandeln auch andere Krankheiten, so dass man auch mit jüngeren Patienten in Kontakt kommt, wenn man das will.
Für mich war in der AHB neben der körperlichen Wiederherstellung die Auseinandersetzung mit der Krankheit und die Information darüber und über die Möglichkeiten eventueller Folgetherapien wichtig. Die Grundlage meines Wissens um den Prostatakrebs wurden dort gelegt und auch der Anstoß zur Gründung unserer Selbsthilfegruppe gegeben.
Mir war es keine Minute langweilig, da ich meine Bücher, CDs und mein Notebook dabei hatte. Ich war in einem Einzelzimmer, was in einer modernen REHA-Klinik zwischenzeitlich Standard ist, untergebracht, wo ich dann meine Hobbies ungehindert ausüben konnte.
Hinzu kamen die Ausflüge - ich habe an der französischen Grenze meine REHA gemacht - nach Strasbourg und Colmar. Ein unvergessener Eindruck war der Besuch des Musée d’Art Moderne et Contemporain in Strasbourg mit seiner Sammlung der klassischen Moderne.
Und was die Kneipen betrifft: In meinem AHB-Ort gab es drei hervorragende Lokale und die Weine der örtlichen Winzergenossenschaft waren berühmt. Insbesondere ein im Barrique-Fass ausgebauter Spätburgunder.
Den habe ich abends mit einem "alten" Herrn zusammen, der ein hevorragender Weinkenner war, in Maßen auch direkt nach der OP genossen und wunderbare Gespräche geführt.

AndreasB schrieb am 29.5.2009:
Da mein Vater nächste Woche seinen OP-Termin hat, will ich mich nach dem Vorgespräch mit dem Chirurgen schon mal um die AHB kümmern. Unser Hausarzt und auch der nähere Bekanntenkreis haben uns die Kurklinik Bad Wildungen empfohlen, als Alternative hierzu Kurklinik Bad Öxen, da diese sich seiner Meinung/Erfahrung nach sehr gut auf die AHB in unseren Fall spezialisiert haben.
Vorab: Bitte nicht falschverstehen – wir urteilen nicht einfach aufgrund Meinung Dritter über irgendwelche Kliniken und Maßnahmen.
Wir wollen nur das unser "DAD" schnellstmöglich wieder der "Alte" wird und alles, was wir tun können ist, dass wir das maximal Mögliche an Erfahrung anderer und Informationen aller verfügbarer Medien sammeln und bewerten.
Wie sich das nach dem ersten Rantasten wohl herauskristallisiert, wird dies auch wieder mal ein Kampf gegen Windmühlen (nach den Erfahungen mit der Krebstherapie meiner Mutter)!
Mal ganz davon abgesehen, dass die Kurklink Bad Wildungen eigentlich aus mehreren voneinander unabhängigen Kurkliniken besteht – war ich jedenfalls anfangs gleich auf dem Holzweg und dachte, man kann nach kurzeM Abklopfen schon mal den Reha-Aufenthalt in der gewünschten Klinik "buchen".
Also: was ich nun weiß ist: Der REHA Aufenthalt wird von der Klinik oganisiert, die jetzt operiert. Und zwar macht das der dortige Sozialdienst, der den Auftrag von der Chirugie erhält. Durch ein Telefonat haben die Damen mich weiter aufgeklärt ->
Ausrichter der Reha-Maßnahme ist der Rentenversicherer meines Vaters, welches in unserem Falle die (ehem.) LVA ist .
"LVA ? Oh, ganz schlecht – da werden sie so gut wie keine Möglichkeit besitzen, eine Wunschklinik zu äußern – die sind da nicht gesprächsbereit und räumen kein Mitbestimmungsrecht ein.
Höchstwahrscheinlich werden sie ihren Vater zu 99 % in die Kurklinik Erbprinzentanne in Bad Reichenhall (Harz/Niedersachsen) verweisen. Das ist auch ein bisschen länderabhängig, da Bad Wildungen den Focus auf Patienten aus Nordrhein-Westfalen hat.
Sie haben aber zumindest die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen, wobei sie schon einen besonderen Grund aufführen müssen, und zum anderen verlängert ein Widerspruchsverfahren und der daraus resultierende Verwaltungsprozess den Behandlungsstart empfindlich – und das sollten wir im Sinne meines Vaters am besten gar nicht erst in Betracht ziehen!"
Helmut.2 schrieb dazu am selben Tag:
Es gibt keine Kurklinik "Bad Wildungen"; wenn, dann empfehle ich die Kliniken Wildetal oder Qellental in Bad Wildungen, denn sie haben – meine ich – die beste Erfahrung bei Inkontinenz beim Mann nach der Prostatektomie!
Wenn es Schwierigkeiten gibt wegen der AHB in diesen Kliniken, auch mal direkt in den Kliniken anrufen und Hilfestellung geben lassen! Auf der Website kann man die Telefon Nr. ablesen! Eine direkte AHB kann man nicht selbst buchen, sie läuft immer über den Leistungsträger der BfA, LVA oder der Krankenkassen oder sonstige in den einzelnen Bundesländern!
caroline schrieb einen Tag später:
Mein Mann ist zur Zeit in der Klinik am Kurpark in Reinhardshausen (das ist die Klinik, die gemeinhin mit "Bad Wildungen "gemeint ist). Sie sind dort sehr auf Urologie und Nachsorge nach PK spezialisiert. Er hat über sechs Wochen überlegt, wohin er gehen soll.
Es gefällt ihm dort sehr gut. Es werden viele Anwendungen angeboten und auch das Drumrum stimmt. Seine "Mitstreiter dort" haben von guten Erfolgen berichtet, und ich habe den Eindruck, dass sie dort alles sehr ernst nehmen (wird ja aber in anderen auch so sein).

Monika fragte am 7.10.2009:
Am 22.10. soll mein Mann zu einer AHB in die Klinik Dr. Schedel (nähe Passau). Ist die Klinik hier bekannt?
vaukaa antwortete am selben Tag:
Ich war nach der OP bei Dr. Schedel. Die Klinik liegt bei Passau in einem Ort namens Kellberg, oder besser gesagt auch da ganz in der Nähe von K. Man kann, wenn man ohne Auto ist, mit dem Bus, der vor dem Haus abfährt, nach Passau fahren, sehr zu empfehlen am Sa./So., wenn keine Anwendungen sind.
Die Einrichtungen bis hin zum Schwimmbad würde ich mit 2- benoten, das Personal mit 2+ und das Essen mit 1 ***. Die Zimmer sind nicht mehr ganz modern, aber durchaus ausreichend, Dusche etc. vorhanden (meist Zweibettzimmer, die nur einfach belegt werden; wenn gewünscht, kann die Ehefrau dort mit wohnen und auch Vollpension erhalten).
Insgesamt würde ich eine 2 erteilen, mit anderen Worten: ich war zufrieden. Allerdings war ich nicht inkontinent und kann daher die Qualität des Trainings hierzu nicht beurteilen, aus Gesprächen mit "Kollegen" weiß ich jedoch, dass fast alle eine Besserung der Kontinenz erfuhren.
Also, Kellberg ist vielleicht nicht der Gipfel aller Wünsche, aber sehr annehmbar und liegt in einer wunderschönen Gegend.

Charly schrieb am 11.3.2010:
Ich bin seit gestern wieder zu Hause, war drei Wochen zur Kur in der Klinik Wildetal in Reinhardshausen bei Bad Wildungen. Kurz gesagt, es war einfach nur geil.
Die Klinik mit 250 Betten ist auf Orthopädie und Urologie spezialisiert und deswegen ganau das, was ich brauchte. Die Anwendungen waren klasse, das Kontinenztraining super, weiß endlich wo der Muskel sitzt, den man trainieren muss, die Vorträge sehr lehrreich. Es hat mir sehr geholfen.
Die Gegend ist sehr schön, haben viele Spaziergänge gemacht, das Freizeitangebot groß und am besten wie nett die Leute da waren, vom Küchenpersonal bis zu den Ärzten. Jeder Wunsch, sei es zusätzlichen Arztbesuch oder etc, wurden sofort erfüllt.Viele Besucher waren schon zum dritten oder vierten Mal dort und auch ich werde dort wieder eine Kur machen, sollte es nötig sein. Ich würde fast alles mit einer Eins bewerten, außer dass man als Raucher so viel laufen muss.
http://www.kliniken-hartenstein.de/

rembert fragte am 26.3.2010:
Kann mir hier jemand die Frage beantworten ob man auch ambulant eine AHB durchführen kann? Muss man das dann auch vom Krankenhaus aus beantragen?
premme antwortete am 27.3.2010:
Mir wurde es so dargestellt:
Nach der OP wird in der Klinik mit einem über die weitere Behandlung gesprochen. Es werden dir REHA-Kliniken empfohlen. Vermutlich wirst du aber auch von deinem Hausarzt ein Attest bekommen, und in eine Krankengymnastik mit Beckenbodentraining gehen können.
Könnte mir aber vorstellen, dass die Behandlung dann nicht so intensiv sein wird, auch wenn du jeden Tag gehen solltest.
Am selben Tag schrieb gerhard29:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sowohl ambulant als auch stationär geht. In der Regel verfügen die Kliniken über einen Sozialdienst, der die Dinge in die Wege leitet. Wichtig: RV-Nr. dabeihaben.
Mir wurde damals eine ambulante AHB vorgeschlagen, die ich ablehnte. Denn morgens 25 km fahren und abends wieder heim, das kannste vergessen; insbesondere damals bei schwerer Inkontinenz...
Zudem sehe ich die AHB als ganzheitlich, man will sich ja auch erholen, denn die OP und alles herum ist doch recht anstrengend.
Ob eine Behandlung wie Premme sagt, intensiv oder weniger intensiv ist, hängt alleine vom Kurhaus ab. Bei der ambulanten AHB sehe ich halt den Nachteil darin, dass "Du nicht dazu gehörst". Und wenn Du ein bis zwei Stunden Pause zwischen den Anwendungen hast, dann hängst Du halt irgendwo rum. Denn Du hast ja kein Zimmer...., und immer nur im Café, falls es so was gibt, ist nicht jedermanns Sache.
Ähnlicher Meinung war am selben Tag Heribert:
Grundsätzlich bin ich nach einer Krebsoperation für eine stationär durchzuführende AHB, weil die Intensität der therapeutischen Anwendungen, wie Gerhard es schon schreibt, ambulant nicht erzielt werden kann.
Für die Entscheidung zur stationären AHB sind nicht nur das Kontinenzproblem und die Psyche maßgebend sondern auch mit welchem Blutverlust die OP verlaufen ist. Die laufenden Blutuntersuchungen in der Klinik geben hierüber Auskunft.
Wenn der Hämoglobingehalt deutlich unter die Normgrenze beim Mann von 14 g/dl und die Erytrozyten deutlich unter 4,8 Mio./µl gesunken sind, hat der Körper massiven Erholungsbedarf. Jeder, der bei solchen Werten den dicken Mann spielt, betreibt Raubbau mit seinem Körper.
Besonders für die Ausheilungsphase der Prostataloge, ist eine gezielte, professionelle Anleitung von Gymnastik, Bewegung und Belastungssteigerung erforderlich. Es handelt sich bei einer AHB um keine Kur, sondern um eine Rehabilitationsmaßnahme zur möglichst vollständigen Gesundung.
Ob es für unsere Erkrankung ausreichend gute AHB-Kliniken gibt, und es manchmal besser gewesen wäre, diese AHB durch einen ambulanten physiotherapeutischen Dienst machen zu lassen, ist eine andere Frage. Deshalb sehe ich es als besonders wichtig an, dass wir uns über die Qualität solcher stationären Einrichtungen austauschen und schwache AHB-Kliniken benennen.

RolandHO schrieb nach seiner da-Vinci-Operation:
Jetzt geht es erst mal in die AHB. Für mich erscheint sie sehr sinnvoll wegen Kontinenz, aber auch einiger weiterer noch kleiner Beschwerden, die die Operation hinterlassen hat. Aus persönlichen Gründen habe ich mich für die Staufenburg Klinik in Durbach (Schwarzwald) entschieden. Angeblich habe ich auch in Durbach Internetzugang auf dem Zimmer, ich werde es testen.
Dazu konnte artisun51 berichten:
Die AHB wird Dir guttun. Durbach hat sich bei mir letztes Jahr sehr viel Mühe gegeben. Ausreichend Beckenbodentraining, Krankengymnastik, leichte sportliche Betätigung, also wirklich sehr leicht, nur dass man sich überhaupt etwas bewegt. Ansonsten viel Schonung und Ausruhen. Und das bei allerbester Verköstigung.
Mit Wäsche kannst Du sparsam auf Reisen gehen, Waschmaschinen, Trockner und Bügeleisen befinden sich im Keller (an 1-€-Stücke evtl. denken, sowie, wenn Du es magst, an "Dein" Waschmittel. Vorlagen und die beliebten Netzhöschen bekommst Du auch vor Ort. Evt. für die ersten ein bis zwei Tage etwas mitnehmen.

gerhard29 schrieb am 3.12.2010 unter dem Betreff "Reha in Durbach":
Nach vier Tagen in Durbach bin ich total happy. Freundliches Personal an allen Ecken und Enden, die lesen einem fast jeden Wunsch aus den Augen, sehr kompetente Ärzte, ob Urologen oder Diabetologen, ausgewogene Therapie – nicht zuviel und nicht zu wenig, Freizeitangebote mit Wanderungen und Ausflügen. Herz was willst Du mehr. Absolut empfehlenswert.
Ach so, das Essen hätte ich fast vergessen. Spitze.....
RolandHO kommentierte einen Tag später:
Auch ich reihe mich in die Durbach-Fans ein. Nicht nur die oben geschilderten Aspekte, sondern bei mir auch noch das Kontinenztraining, dass schließlich nach insgesamt drei Monaten Weitertraining zur vollständigen Kontinenz geführt hat.

Jürgen schrieb am 4.2.2013:
Da ich heute meinen letzten Tag in der o.g. Klinik habe, möchte ich, wie bereits erwähnt, euch meine Erfahrungen mitteilen. Ich hatte leider im Vorfeld sehr wenig Informationen über dieses Haus bekommen.
Ich war vom 08.01.2013 bis zum 05.02.2013 in dieser Klinik zur AHB. Von mir gibt es in fast allen Bereichen nur Vorbildliches zu bemerken. Alle Mitarbeiter, von der Reinigungskraft bis zum Chefarzt, sind alle stets sehr freundlich und stehen bei evtl. Fragen jederzeit zur Verfügung. Man hat nie das Gefühl, dass man als Patient nicht vollwertig angesehen wird.
Der Speisesaal ist ein Traum. Essensangebot überdurchschnittlich, reichlich Auswahl und SUPER PERSONAL. Ebenso die Anwendungen. Durchweg sehr nette, hilfsbereite Therapeuten.
Es gibt ein sehr schönes Schwimmbad, welches auch privat genutzt werden kann.
Die Patientenzimmer (ich war im Neubau) sind sehr groß, immer perfekt gereinigt, und mit dem ausgestattet, was man erwartet. Was evtl. in den Sommermonaten fehlt, ist ein kleiner Kühlschrank im Zimmer. Ich habe ihn aber im Winter nicht vermisst.
Die Beraten in Richtung Potenz waren aufschlussreich und sachlich erklärt. Es wurden div. Hilfsmittel ( Tabletten, Pumpe, Skat, Muse )vorgestellt und es besteht jederzeit die Möglichkeit, ein Einzelgespräch zur weiteren Beratung mit den Urologen zu vereinbaren. Nur, wenn man es bereits vorher schon gehört hat, ist es nicht wirklich neu, aber für Erstpatienten sicherlich eine Aufklärung.
Es gibt div. Anwendundungen im Bereich Wirbelsäulen- und Atemgymnastik.
Über den Bereich Kontinenzübungen kann ich nichts Persönliches berichten. Ich war bei der Anreise bereits kontinent und braucht somit dieses Training nicht. Die Aussagen der Mitpatienten sind dahingehend, das man was gelernt hat zufrieden mit den Ergebnissen ist (zumindestens meistens, aber das wissen die betroffenen Leidensgenossen sicherlich, das man keine Wunder erwarten darf).
Desweiteren gibt es eine sehr gute Bäderabteilung mit div. Anwendungsmöglichkeiten, abenso einige Massageangebote.
Zwei sehr gute Psychologinnen sind ebenfalls im Haus und bieten neben Einzeltherapien auch Entspannungs- und noch anderweitige Gruppensitzungen an.
Sozialer Dienst (Frau Schreier) sehr erfahren und hilfsbereit.
Was evtl. verbesserungswürdig wäre, ist die Beschilderung im ganzen Haus. Außerdem benötigt man ein bis zwei Tage um sich überall im Haus zurecht zu finden.
Da ich vor gut einem Jahr bereits in der Klinik Birkental in Bad Wildungen (Reinhardshausen) war, würde ich nach meinem Empfinden behaupten, das man hier in der Klinik genau so gut aufgehoben ist wie in Birkental. Wie ich gehört habe, gibt es hier einige Mitarbeiter (Urologen, Chefkoch etc.) die vormals in Bad Wildungen tätig waren. Man merkt in Gesprächen mit den Mitarbeitern, dass man hier sehr bemüht ist, den Standart der Kliniken in Bad Wildungen zu erreichen bzw. besser zu werden.
Ich würde jederzeit wieder hierher kommen!!!!


Markus 45 fragte am 9.9.2014 unter dem Betreff „AHB nach OP stationär oder lieber ambulant durchführen?“:
Ich habe mich für eine operative Entfernung entschieden. Da mir im Anschluss ein AHB zusteht, frage ich mich, ob ich diese lieber stationär oder ambulant machen sollte. Daher die Frage an die "Erfahreren":
Wie läuft die AHB eigentlich ab? Ist man den ganzen Tag mit irgendwelchen Übungen und Gesprächskreisen beschäftigt? Oder ist man nur 2-3 Std. in Behandlung und hat dann den ganzen Tag zur freien Verfügung?
Darf man dann "raus" für z.B. Wanderunge etc?
Gibt es bei stationären Einrichtungen Empfehlungen bzw. "No Go"-Einrichtungen?
Bleibt man die ganzen drei Wochen vor Ort oder hat man die Möglichkeit am Wochenende mal nach Hause zu fahren?
Wie sind Eure Erfahrungen?
uwes2403 antwortete am selben Tag:
Das ist vermutlich von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Bei mir war es so: ca. vier Stunden pro Tag Behandlung oder andere Angebote, der Rest frei. Die Klinik darfst Du tagsüber verlassen, wenn kein Programm ist, kein Problem.
Am Wochenende nach Haus geht i.d.R nicht... allein schon aus versicherungsrechtlichen Gründen (soweit ich mich erinnere, muss die Klinik darauf achten, dass Du nachts im Haus bist).
Da Du nach der OP körperlich (OP Narbe) nur eingeschränkt belastbar bist, wird sich das sportliche Programm auf ein wenig Fahrradergometer, Beckenbodengymnastik, bauchmuskelschonende Gymnastik und Nordic Walking beschränken (müssen). Wenn Du den Arzt überzeugen kannst, dann gibt's auch Entspannungsmassagen (sehr angenehm).
Je nach Bedarf stehen i.d.R. auch Gesprächskreise für die psychische Bewältigung auf dem Programm. Autogenes Training wurde ebenfalls angeboten...
Aber: die Übungen, die angeboten wurden (und die ich auch gut und hilfreich fand) würde ich lieber ambulant in Wohnortnähe machen und nicht drei Wochen "kaserniert" sein.
Das mag' sich für jemanden, der aus seiner gewohnten Umgebung mal eine Zeit hinaus muss, um sich neu zu sortieren, anderes aussehen...
Reinhold2 antwortete am 10.9.2014:
Ich war neun Tage nach der RPE für drei Wochen in Bad Wildungen. Ich kann eine AHB in einer gut geführten (!) Rehaklinik jedem nur empfehlen. Die Erfahrung hat gezeigt: man kann natürlich Beckenbodenübungen auch zu Hause, oder bei einer thereutischen Einrichtung vor Ort machen, aaaber wenn man zu Hause ist, siegt der innere Schweinehund und man lässt die Übungen schleifen. Die sind ja auch langweilig. Außerdem hat mir die gesunde fettreduzierte, zuckerreduzierte, vitaminreiche Ernährung sehr gut getan. Die regelmäßigen Vorträge über PCa, gesunde Ernährung, die physikalischen Anwendungen, die Gruppentherapien und Einzelgespräche beim Psychologen, mentales Training etc. sind vollkommen in Ordnung. Der Tagesablauf war bei mir sehr vielfältig, Langeweile kam nie auf. Nur die Wochenenden... Da wird als Alibi eine Gruppenübung am Samstag Vormittag gemacht und der Rest des Wochenendes steht zur freien Verfügung. Das kann schon lang werden, vor allem für die Inkontinenten, die sich keine 100 Meter von der Klinik entfernen können. Und das waren so gut wie alle!
Am 11.9.2014 meldete Markus45 sich wieder:
Ich habe gerade nochmals mit dem Urologen telefoniert. Er hat mir die Nr. des Pysiotherapeuten gegeben, der die sog. ambulante AHB (wobei es sich dabei nur um die reine Beckenbodengymnastik handelt) durchführen könnte. Laut Pysiotherapeuten werden sechs Termine für die Beckenbodengymnastik eingeplant. Danach sollte es entweder wieder alles funktionieren oder man sollte in der Lage sein, die Übungen selbstständig durchführen zu können.
Das ist natürlich im Gegensatz zu einer traditionellen stationären AHB sehr wenig... hm, da muss ich doch nochmal in mich gehen.…


Reinhold2 schrieb am 22.3.2015 zum Thema „welche Reha-Klinik“:
Ich habe sehr gute Erfahrungen in der Klinik am Kurpark in Reinhardshausen gemacht. Guckst du hier: http://www.klinikbewertungen.de/.
Das Organisatorische zur Einweisung in eine AHB wird vom Sozialen Dienst im Krankenhaus erledigt. Da brauchst du dich um nichts zu kümmern, nur deine Wunschklinik angeben. Der Antritt zur AHB muss innerhalb von neun Tagen nach Entlassung aus dem KH erfolgen. Bei Selbstzahlern mag es anders aussehen.
Am selben Tag fragte JoeEngel:
Dass der Sozialdienst die Organisation der AHB übernimmt wurde uns gesagt, aber irgendwie möchten wir uns da vorher einen Überblick verschaffen und ich habe mich gefragt, ob man dann z. B. auch so schnell und kurzfristig einen Platz bekommt, falls man eine Wunschklinik hat.
Darauf antwortete Starlight:
Ich habe mich schon Wochen vor der DaVinci-OP im Internet über die Reha-Kliniken informiert.
Als ich gelesen habe, dass meine Wunschklinik (Klinik Nordfriesland in St. Peter-Ording) sehr stark nachgefragt wird, habe ich mich schon vier Wochen vor der OP an den Sozialdienst des Krankenhauses gewendet und darum gebeten, bei der Wunschklinik einen Platz für mich zu reservieren.
Das hat die Dame vom Sozialdienst dann auch gemacht; der Rest ist dann ganz problemlos und wie gewünscht gelaufen.