Der Extrakt aus dem
Prostatakrebs-Forum von KISP
und BPS
Diagnostik
– Feinnadel-Biopsie (FN-Biopsie)
- KlausUwe
schrieb am 25.5.2006:
-
Ein
belgischer Onkologe teilte mir mit, das in allen Krankenhäusern
die Geräte zur Feinnadelbiopsie verschrottet im Müll
gelandet sind. Auch kein Urologe wird mehr dafür ausgebildet.
Die Feinnadelbiopsie ist aber ein wichtiger Bestandteil der
DNA-Zytometrie und für
die Zukunft unverzichtbar. Diese Methode wird in Belgien als nicht
zweckmäßig angesehen und deshalb nicht von der
Krankenkasse bezahlt.
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Nun könnte
man sagen: Was geht das uns an, hier zahlt die Krankenkasse. Aber
was ist das für ein vereinigtes Europa, wenn man sich noch
nicht einmal zur Zusammenarbeit auf diesem für uns so wichtigen
Gebiet einig ist?
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Dazu
schrieb Franz von der SHG Itzehoe und Elmshorn einen Tag später:
-
Ich vermag
nicht zu erkennen, warum Dich dieser Umstand so beschäftigt.
Auch in Deutschland kann kaum ein Urologe diese Methode anwenden.
Die Geräte sind nicht vorhanden, und die Gesetzlichen
Krankenkasse zahlt für eine "normale" Biopsie
wesentlich mehr.
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Es folgte
eine längere Diskussion mit mehreren Teilnehmern zu den Themen
"Feinnadelbiopsie" und "Zytometrie", die Urologe
fs am 28.5.2006 abschloss mit:
-
Man braucht
keine Feinnadelbiopsie zur DNA-Zytometrie, wie ich schon einmal
schrieb. Die Zytometrie ist selbstverständlich auch aus der
Biopsie und auf Wunsch gleich bei der Diagnosestellung mitzumachen.
Eine erneute Punktion daher überflüssig. Eine FN-Biopsie
alleine ist aber nicht in der Lage, eine saubere Diagnostik zu
gewährleisten (Gleason, neurale oder intraduktale Invasion,
Samenblaseninfiltration, biologische Marker wie bcl2,
Androgenrezeptorstatus etc.). Dafür führt die FNB häufiger
zu falsch-negativen Ergebnissen (Tumor wird übersehen). Deshalb
geht alle Welt von der FNB ab – nicht von der Zytometrie.
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Darauf
schrieb KlausUwe am selben Tag:
-
In dem
Leitfaden der Gmünder Ersatzkasse heißt es : Die
zytologische Befundung kann nur an Feinnadelaspirationsbiopsien
durchgeführt werden. Die FNAB hat eine ganz besondere Bedeutung
zur zytologischen und DNA - zytometrischen Tumorbewertung. Dieses
Verfahren ist für den Patienten vergleichsweise nebenwirkungs-
und schmerzarm. Die FNAB dient der Gewinnung von Zellmaterial zur
Abklärung eines Tumorverdachtes sowie der Typisierung und
Malignitätsbestimmung eines Prostatakarzinoms.
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So können
im Normalfall gut 100.000 Zellen der Prostata gewonnen und
zytologisch ( nicht histologisch ) vom Pathologen begutachtet
werden.
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In den 80er
Jahren war die FNAB der Prostata Thema auf vielen
Fortbildungskongressen deutscher Urologen. Die relativ geringe
Vergütung im Rahmen der ärztlichen Gebührenverordnung
pro zytologischer Untersuchung und der Mangel an in der Zytologie
erfahrenen Pathologen in Deutschland sowie das Fehlen einer
industriellen Lobby ( z. B. für Nadeln zur FNAB dürfte
wohl der Grund sein, warum diese sanfte Zellentnahme -Methode in
Deutschland nicht weiter verbreitet ist. Warum nennt man das Kind
nicht beim Namen: Es wurde zu wenig daran Verdient und der
Zeitaufwand war viel zu groß.!!!!!!!!
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Ich habe was
dagegen, das hier zum Teil nicht die wahrhaftigen Gründe
genannt werden, damit verweigert man Betroffenen die
Mehrgleisigkeit.
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In Schweden
ist die FNAB noch heute üblich.
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Und
Urologe fs antwortete:
-
Es liegt mir
nicht daran, böses Blut zu erzeugen, aber die GEK-Broschüre
ist, aus bestimmten Gründen, nicht "neutral-point-of-view"
– wie die Wikipedianer sagen würden – aus meiner
Sicht.
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Und wie
gesagt: mein Pathologe macht ohne Probleme eine Zytometrie, auch aus
der Stanzbiopsie.
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Ralf
schrieb zu KlausUwes letztem Satz:
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diese
Aussage hat mich neugierig gemacht, ich habe ein bisschen gegoogelt
und fand auf der norwegischen Seite
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http://www.legemiddelverket.no/upload/20005/bergh.pdf
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einen
Artikel auf Schwedisch mit der folgenden Aussage :
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"Cytologi
och histopatologi
-
Symtom,
eller ett förhöjt PSA-värde föranleder
provtagning från prostata. I Skandinavien har detta
traditionellt skett med hjälp av finnål och
aspirationsbiopsi (Franzen biopsi), dvs. en cytologisk
undersökningsmetod. Denna metod har även hos oss alltmer
kommit att ersättas av histopatologisk undersökning av
ultraljudsledda nålbiopsier tagna från prostatas olika
delar. Detta eftersom metoden ger bättre möjligheter till
gradering och uppskattning av tumörutbredning.
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Auf Deutsch:
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"Zytologie
und Histopathologie
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Symptome
oder ein erhöhter PSA-Wert gehen der Probenentnahme aus der
Prostata voraus. In Skandinavien ist dies traditionell mittels einer
Feinnadel und Aspirationsbiopsie (Franzen-Biopsie) geschehen, d. h.
einer zytologischen Untersuchungsmethode. Diese Methode wird auch
bei uns immer mehr durch eine histopathologische Untersuchung mit
ultraschallgeleiteten Nadelbiopsien ersetzt, die aus verschiedenen
Teilen der Prostata entnommen werden. Dies, weil die Methode bessere
Möglichkeiten zum Grading und Einschätzen der
Tumorausbreitung gibt." (kursive Hervorhebung von mir).
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Deine
Kronzeugen für die Überlegenheit der FNAB scheinen
umgefallen zu sein.