Der
Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum
von KISP
und
BPS
Therapie-Erfahrungen
– Chemotherapie
- [Die
hier geschilderten Therapie-Erfahrungen können keine
statistische Aussage über Erfolg oder Misserfolg bei dieser
Therapie liefern. Es handelt sich ausschließlich um
Einzelerfahrungen.
-
Eine
hervorragende Übersicht über die Erfahrungen zahlreicher
Patienten mit diversen Behandlungsformen bietet die Seite
myProstate.eu.
-
Was
gegen die Nebenwirkungen einer Chemotherapie unternommen werden
kann, ist hier
nachzulesen.
-
– Ed]
- Günther
fragte am 24.2.2003:
-
wer
hat Erfahrungen mit einer Chemotherapie (Docetaxel), Therapiefolge,
Dosierung, Nebenwirkungen etc.?
-
Bill
antwortete am 1.3.2003:
-
Ich
habe mich zur Chemotherapie in die Hände von Onkologen begeben
und bereue das nicht.
-
Seit
Dezember 2002 bekomme ich 1x pro Woche eine "Taxol"-Infusion
("Paclitaxel" 180 mg), morgen zum 10. Mal. Zur
Reduzierung der Nebenwirkungen nehme ich am Abend vorher eine
Cortison-Tablette ("Dexamethason" 8 mg) und
unmittelbar vor der eigentlichen Chemo erhalte ich eine
"Fenestil"-Infusion. Nach 6 Chemos war der PSA-Wert von 70
auf 95 ng/ml gestiegen. Da aber im CT ein Stillstand der
Weichteil-Metastasen erkennbar war, entschieden wir uns fürs
Weitermachen. (Davor hatte ich von Oktober bis Dezember 8mal Chemo
mit "5FU" bekommen. Dies hatte zwar das PSA von 86 auf 70
gesenkt, aber keinen erkennbaren Einfluss auf die W-Metastasen).
-
Das
Taxol bedeutet schon eine Anstrengung, die der Körper
verkraften muss, aber ich vertrage es einigermaßen gut. Lästig
ist vor allem die totale Inkontinenz (als ob kein
Blasenschließmuskel vorhanden wäre), die 1 bis 2 Tage
anhält. Auf das Cortison reagiere ich allergisch, was sich 3
Tage lang in einer sehr frischen, roten Gesichtsfarbe äußert.
Außerdem verliere ich jetzt zunehmend meine Haare. Der Appetit
ist gut, allerdings habe ich häufig "einen Kloß im
Hals".
-
Ansonsten
bekomme ich seit August 2002 alle 4 Wochen "Zometa".
Trotzdem sind neue Knochenmetastasen entstanden. Die bereiten
Schmerzen, die sich aber mit "Voltaren Residal"- plus "MST
10 mg"-Tabletten unterdrücken lassen. Ohne Zometa
wäre es vermutlich schlimmer. Um den evtl. Zusammenbruch von 2
betroffenen Rückenwirbelkörpern zu verhindern, beginne ich
in 2 Wochen mit Bestrahlungen.
-
Die
ADT3 (Trenatone, Flutamid, Proscar) habe ich nach 12 Monaten vor 3
Wochen ausgesetzt. Ohne ADT3 ist mein Allgemeinbefinden erheblich
besser.
-
["Bill"
Günnter Brockmann starb am 3. Mai 2003, zwei Monate nachdem er
den vorstehenden Bericht geschrieben hatte, an seinem Prostatakrebs.
- Ed]
- Karin
schrieb am 3.11.2003 unter dem Betreff "Die Therapie wirkt":
-
Ich
möchte einen Zwischenstand über die Therapie meines Mannes
berichten:
-
Mein
Mann ist - wie einige von Euch wissen - J. aus dem Reisebericht
von Ralf. Anfang August waren die beiden in LA bei Dr.
Tucker, und seit dem 10.08. wird J. nach dem Schema von
Leibowitz/Tucker behandelt. D. h. dreifache Hormonblockade +
Chemo Taxotere/Carboplatin/ Estramustin/Thalidomid (wöchentlich,
alle drei Wochen eine Woche Pause) außerdem Zometa.
-
Wir
hatten sogenanntes Bergfest mit der Chemo und die Werte sind sehr
gut. Der PSA lag am 6.10. bei 2,32 ng/ml, und die Knochenwerte
sind sehr gut - eine Szintigraphie wird erst nach der Chemo wieder
gemacht. Bereits nach der 3. Chemo waren alle Schmerzen
verschwunden. Die Nebenwirkungen sind nicht sehr stark. Kein
Haarausfall - lediglich etwas weichere Haare, keine Übelkeiten
o. ä. J. kann wieder Sport machen, auch wenn er ziemlich
schlapp ist. Die Kondition hat stark nachgelassen. Trotzdem läuft
er jeden Tag ein paar Kilometer und fährt auch wieder Rennrad.
Die Leber- und Blutwerte sind alle im grünen Bereich. Eine
Bronchitis, die hier alle erfasst hatte, hat er auch gut
weggesteckt. Wir hoffen, daß die zukünftige Entwicklung
der Therapie weiterhin so erfolgreich ist.
-
Bisher
war diese Therapie genau die richtige Entscheidung, zumal wir
inzwischen andere Patienten kennengelernt haben mit ähnlichen
Werten wie J. (Gleason 8-9 und Knochenmetastasen). Diese Patienten
sind anders behandelt worden und sind derzeit in einem sehr
schlechten Zustand.
-
["J."
starb am 7.10.2004, also elf Monate nach Karins vorstehendem Berich,
an seinem hochaggressiven Prostatakrebs. – Ed]
- Siegfried
schrieb am 14.1.2004:
-
ich
habe gerade eine niedrig dosierte Chemo mit acht Infusionen
Novantron beendet. Außer Novantron 5 mg alle zwei Wochen
habe ich 2x wöchentlich eine Intron-Injektion (0,5 Millionen
Einheiten) in die Nähe der schmerzenden Stellen injiziert
bekommen. Und zusätzlich auch 2x wöchentlich eine
lokoregionale Hyperthermie. Vor jeder Chemo-Infusion wurde Zofron
[Wirkstoff Ondansetron, wird vorbeugend
gegen Übelkeit und Erbrechen durch Chemotherapie verabreicht –
Ed] gegeben. Ich habe die Behandlung sehr gut vertragen.
Manchmal etwas Müdigkeit, aber immer guten Appetit gehabt. Ich
hatte vor der Chemo sehr häufig (jede zweite Nacht)
Knochenschmerzen, tagsüber sehr selten. Anfangs war im
Knochenszintigramm nichts zu sehen, erst nach neun Monaten Schmerzen
zeigte sich hier ein Befund (osteoplastische Metastasen). Je eine
Metastase im Sitzbein links und rechts. Bereits nach zwei
Behandlungen hatte ich keine Schmerzen mehr. Mein PSA ist von
26,1 ng/ml bei Beginn der Therapie im September bis Ende der
Therapie im Dezember auf 14,4 ng/ml gesunken. Ich habe seit
fünf Jahren PK, aPSA 167 ng/ml, GS 5+4.
- Franzy
schrieb am 16.1.2004:
-
Ich
möchte an dieser Stelle etwas Positives posten.
-
Mein
Vater hatte sich ja Oktober/November letzten Jahres entschlossen,
sich einer Chemo nach dem Beer-Protokoll zu unterziehen. Davor hatte
er eine zweifache HB mit Casodex 50 und Enantone gemacht. Leider
wurde erst relativ spät bemerkt, dass der PK androgenunabhängig
war und damit der PSA kurz vor der Chemo (Oktober) auf 100
explodierte.
-
Aufgrund
von einiger Recherche im Internet hatten wir uns dann entschlossen,
in Frankfurt Taxotere + HDCal [hochdosiertes
Calcitriol – Ed] zu probieren, da dies eine sehr
wirksame und von den Nebenwirkungen erträgliche Behandlung ist.
-
Ich
hatte hier schon einmal einen Zwischenstand gepostet, der uns etwas
seltsam erschien, da der Tumor lt. CT deutlich zurückgegangen
war, das PSA dies aber nicht widerspiegelte (87 ng/ml).
Mittlerweile ist die Pause nach den ersten sechs Infusionen vorbei
und nach der siebten Infusion (9.1.04) haben wir den PSA wieder
bestimmt. Und siehe da: Er ist auf 44 ng/ml gesunken! Also
schon weit über 50 %, damit voll in der Response Rate! Wir
sind sehr hoffnungsvoll, da seit der Messung bis zum Ende noch
einmal fünf Infusionen liegen. Vielleicht gelingt es ja, den
PSA um die 20 zu drücken?
-
Die
Nebenwirkungen sind erträglich: Säuregefühl im Mund,
Müdigkeit, gelegentlich Missempfindungen in den Beinen und
Schwellungen unter den Fingernägeln. Mein Vater kann weiterhin
sehr agil sein. Die befallenen Lymphknoten und die Harnstauniere
haben sich stark zurückgebildet..
-
Wir
sind im Moment sehr froh, dass wir diese Therapie gewählt
haben!
-
An
dieser Stelle möchte ich mich - auch im Namen meines Vaters -
ganz herzlich bei vielen Forumsteilnehmern bedanken, die uns mit
Informationen versorgt haben. Ganz besonders Wil, Guy und Dr.
Eichhorn!
-
Natürlich
stellen wir uns nun schon wieder die Frage, wie wir die Therapie
fortsetzen. Die Onkologen im KH empfehlen momentan, nach dem zweiten
einen dritten Zyklus mit gleicher Gabe.
-
Ich
bin allerdings am Überlegen, ob man das Pulver dieser Therapie
jetzt zu Anfang gleich voll verschießen sollte?
-
Falls
das PSA nach dem zweiten Zyklus in der Nähe von 20 stehen
sollte, könnte man ja vielleicht auch versuchen, eine längerer
TX-Pause einzulegen und zwischenzeitlich mit DES oder HDK/HC weiter
zu therapieren. Sollten diese Optionen nicht anschlagen, weiter mit
Beer-Tx. Somit hätte man die Chance, dass das Beer-Protokoll
wohl noch wirkt und ein sicherer Fallback ist.
-
Auf
der anderen Seite ist es natürlich verlockend zu versuchen, das
PSA durch einen dritten Zyklus weiter zu senken und vielleicht sogar
unter 10 zu kommen, um dann eine längerer Pause einzulegen.
-
Das
sind sehr wichtige und komplizierte Fragen.
-
Was
würdet Ihr hier zur Diskussion stellen?
- Ralf
schrieb am 28.2.2004:
-
wie
manche von Euch vielleicht noch wissen, nahm Uwe kurz vor seinem Tod
einen neuen Text in seine Themenliste auf, "Chemo-Therapie",
geschrieben von Frau Prof. Elke Jäger vom Krankenhaus Nordwest
in Frankfurt/M. Er bereitete noch eine weitere Seite über
Nebenwirkungen (Uwe bevorzugte den Ausdruck "Negativwirkungen")
solcher Chemotherapien vor, den ihm PD Dr. Eckhart Weidmann,
Oberarzt bei Frau Prof. Jäger, schreiben wollte. Ich fand diese
vorbereitete Seite in Uwes Nachlass.
-
Auf
meine Bitte hin (weitergeleitet durch Gerd U.) hat Herr Dr. Weidmann
diesen Beitrag jetzt
geschrieben. Ich habe ihn in die vorbereitete Seite eingearbeitet
und heute auf den Server hochgeladen. Er ist zu finden im fünften
Block von Uwes Themenliste.
-
Erika
schrieb daraufhin am selben Tag:
-
Die
Ausführungen von Dr. Weidmann sind auch am Krankenhaus Nordwest
Theorie, wie ich bei meinem kürzlich verstorbenen Mann erfahren
musste. Er wurde nacheinander mit 5FU, Taxol, Novantron, Estramustin
behandelt – ohne jeden Erfolg. Aber mit der Negativwirkung
einer ausgeprägten Tumorkachexie [tumorbedingte
Auszehrung – Ed], die von den Ärzten lange
Zeit völlig übersehen wurde und ihm in seinen letzten
Monaten mehr zu schaffen machte als die Krebserkrankung. Meine
Empfehlung: auf ganz präzise Information bestehen und bei
Nebenwirkungen energisch darauf hinweisen. Aber, wer ist dazu in der
Lagen, wenn es ihm ohnehin schlecht geht?
- Rita
schrieb am 7.3.2004 direkt an den Editor:
-
Mein
Mann bekommt einmal pro Woche je eine Infusion Selenase, Kevatril,
Sostril, Fortecortin, Taxotere 60 mg, NaCl-Lösung zum
Nachspülen. Dauert zusammen etwa vier Stunden. Nach sechs
Behandlungen eine Woche Pause. Dann wieder sechs Behandlungen. Mein
Mann hat jetzt insgesamt sieben Therapien hinter sich. Einen Tag vor
der Behandlung 60 Tabletten Calcitrol.
-
Super
Verbesserung bisher, kaum Nebenwirkungen.
- Rüdiger
fragte am 9.3.2004 unter dem Betreff "Was hilft noch":
-
mein
Vater hat PK. PSA Wert jetzt über 150. Nun steht die zweite
Chemo an, er hat große Angst vor den schon bekannten
Nebenwirkungen? Was hilft noch bei
-
-
den schlimmen Magenschmerzen
-
-
das Gebiss wird nicht mehr passen, wegen der zersetzten Schleimhaut
im Mund, kann man das irgendwie abfedern?
-
Ralf
antwortete am selben Tag:
-
ich
nehme an, Ihr Vater soll eine hochdosierte Chemotherapie mit
monatlichen Verabreichungen erhalten, und die erste Therapie verlief
auch so. Es gibt alternative Chemotherapien, bei denen die Patienten
kaum Nebenwirkungen verspüren. Das ist zum einen die sog.
"niedrig dosierte metronomische" (d. h. wöchentlich
verabreichte) Chemotherapie mit Taxotere, Carboplatin, Estracyt und
Decadron, die von den amerikanischen Onkologen Dr.
Leibowitz und Dr. Tucker praktiziert wird, und das sog.
"Tomasz-Beer-Protokoll"
mit niedrig dosiertem (allerdings höher als bei
Leibowitz/Tucker) Taxotere und hochdosiertem Calcitriol (Vitamin D).
Dr. Tomasz Beer ist Onkologe in Portland, Oregon/USA.
-
Zu
beiden schicke ich hier Informationsmaterial mit (eins leider nur in
Englisch) [das Informationsmaterial ging
direkt an Rüdiger – Ed], sowie eine Liste mit
Ärzten in Deutschland, die sich mit diesen Therapien auskennen.
Vielleicht ist einer in der Nähe Ihres Vaters dabei.
-
Am
13.3.2004 fügte Ralf hinzu:
-
ich
habe heute von einer Leserin, die im Forum nicht in Erscheinung
treten möchte, einen Rat zugemailt bekommen mit der Bitte, ihn
an Dich weiterzuleiten:
-
"habe
soeben von Rüdiger gelesen. Sag ihm bitte, der Vater soll den
Mund mit Salbei-Tee spülen und Salbei-Honig-Bonbons lutschen.
Gegen die Magenbeschwerden hilft meinem Mann 2 x täglich
Ranitidine 150 mg."
-
Der
Ehemann der Schreiberin bekommt ebenfalls eine Chemobehandlung.
- Rudolf
schrieb am 2.4.2004:
-
Anja
hatte im Dezember berichtet, dass der PK ihres Vaters weit
fortgeschritten war, Lebermetastasen bei Aszites [Ansammlung
von Flüssigkeit in der freien Bauchhöhle – Ed].
Noch im Februar hatte Wil einen Beitrag recherchiert, was evtl. bei
Lebermetastasen zu machen ist.
-
Nun
hat ein Urologe in Hamburg Anjas Vater zunächst mit Estramustin
und Taxotere, dann mit Taxotere allein behandelt. Estramustin war
nicht so gut, es traten Blutungen auf, das will ich jetzt gar nicht
ausbreiten.
-
Aber
seitdem die Taxotere-Therapie alleine läuft, geht es aufwärts.
Hier, was Anja mir geschrieben hat und was ich weiterleiten darf:
-
"...
ich find', es ist ein echter Erfolg!!! Ohne die Behandlung wäre
mein Vater schon tot! Bei ihm schlägt halt alles vorbildlich
an, aber sowas soll's ja auch geben?!?! .
-
Meinem
Vater geht es momentan relativ gut. Er bekommt seit heute wieder
Chemo, immer drei am Stück mit zwei bis drei Wochen Pause
dazwischen. Anfangs bekam er Estramustin und Taxotere, aber das ging
ja total schief. Seit Januar bekommt er nur noch Taxotere, der
Erfolg ist weiterhin da. Sein PK ist von Beginn der Chemo Anfang
Dezember 03 von 1063 (!!!) auf mittlerweile 57 gesunken! Und das ist
doch ein Erfolg! Die Lebermetastasen sind vor 4 Wochen per MRT
untersucht worden. Es sind noch drei winzige da. Der Arzt bei der
MRT konnte es nicht fassen, da bei der ersten Untersuchung von einer
weitverbreiteten Lebermetastasierung mit Lymphknotenbefall in diesem
Bereich gesprochen wurde. Lymphknoten sind frei!
-
Ansonsten
geht's meinem Vater für eine Chemo ordentlich. Bei der dritten
in Folge hat er Geschmacksverlust, das vergeht aber nach ca. einer
Woche. ansonsten macht er eigentlich alles, was er vor der
Erkrankung getan hat.
-
Die
Behandlung bei und mit [Name des Urologen] bezeichnet er als
vorbildlich, der ist m. E. echt fit auf diesem Gebiet und
regelmäßig in den Staaten, hält selbst dort
Vorträge.
-
Interessieren
würde mich aber trotzdem die Sache mit den radioaktiv
versetzten Kügelchen, was ist da dran? Man weiß ja nie,
was als Nächstes kommt...."
-
Das
mit den Kügelchen war die Studie, die Wil recherchiert hatte.
- Susanne
schrieb am 11.10.2004:
-
mein
Vater hat heute Morgen seine erste Chemo samt 4 mg Zometa bekommen.
Nun muss er jeden Montag zur Chemo und das erst einmal sechs Wochen
lang. Sie haben bei meinem Vater auch noch 3 cm goße
Metastasen in der Leber entdeckt. Als wenn es nicht schon reicht,
dass sämtliche Knochen befallen sind.
-
Die
Ärztin hat uns noch einige Medikamente mitgegeben. Tabletten
von Kevatril soll mein Vater am 2. und 3. Tag nach der Chemo jeweils
Morgens eine nehmen. Prednison jeden Morgen eine halbe und
MCP-Tropfen morgens , mittags und abends 20 Tropfen nach Bedarf.
-
Hoffe
das alles gut klappt und er keine starken Nebenwirkungen bekommt.
-
Dazu
schrieb Urologe fs am selben Tag:
-
die
dreiwöchentliche Chemo hat sich als besser herausgestellt als
die wöchentliche. die auch belastender ist. Onkologen darauf
ansprechen!
-
Und
ein "Gast" (oder eine "Gästin") schrieb:
-
Mein
Vater hatte ja vor 6 Wochen die gleiche Behandlung wie deiner. Aber
eben noch mit Estramustin. Sein PSA ist um mehr als 80 %
gesunken. Aber Nebenwirkungen gab es leider auch, Schlafprobleme,
Geschmacksverlust, Fatigue... Jetzt bekommt er alle drei Wochen
Taxotere und nimmt auch täglich Prednison. Im Vergleich zum 1.
Zyklus ist er aber sehr viel besser drauf! Aber ab und zu bedarf es
auch eines "Motivationsschubes" bzw. muss man ihn auch mal
wieder "anspornen", auch wenn die Chemo hart ist! Und vor
allem viel Wasser trinken und wann immer es geht, gut ablenken...
-
Ich
wünsche deinem Vater alles Gute und dir weiterhin starke Nerven
(ich habe auch in den letzten Monaten einige graue Haare
bekommen;-)).
-
Noch
eine Frage an "fs", falls er den Beitrag liest: Ist es
eigentlich gut, wenn er weiterhin Profact-Hormonbehandlung bekommt?
- Sphinkter
berichtete am 28.10.2004 über seine Erfahrung mit einer
Chemotherapie-Verschreibung durch Dr. Tucker, LA:
-
Ich
will meine PKG deshalb hier kurz darstellen, auch wenn der bisherige
gewiss beachtenswerte Erfolg auch sicher nicht als Regelfall
angesehen werden darf! Sicher aber als Hoffnung!
- Erhalt
eines personifizierten und extrem detaillierten
Behandlungsprotokolls als Vorgaben für die Weiterbehandlung und
die Berichterstattung von Deutschland aus zu ihm zurück (eMails
mit Anlagen).
-
Dr.
Tuckers Gesamtkonzept für mich:
- Die
Ergebnisse:
-
kaum
Erbrechen (ein Medikament wurde geändert, danach nie mehr),
mittlerer Haarausfall + Nagelprobleme. Dabei aber IMMER VOLL auf den
Beinen!!!
am
Ende der Chemo, Anfang April 2004: PSA = 0,24, andere Werte wie CGA,
NSE, PAP und CEA sowie Leber- und Nierenwerte alle im Normbereich.
- Weitere
kontinuierliche Fortsetzung der anderen drei „Säulen“
mit kontinuierlich weiter fallenden PSA-Werten.
Mitte
Oktober 2004: PSA = 0,06 !!!
- Meine
Haare (und die zwei Nägel) sind inzwischen wieder da. Ich reise
kräftig im In- und auch Ausland umher – UND BIN SEHR;
SEHR GLÜCKLICH UND DANKBAR !!!
-
Zurzeit
denke ich, diese Therapie, ohne Chemo, noch etwa sechs Monate so
weiterzuführen und dann (nach eMail- oder telefonischer
Diskussion mit Dr. Tucker) vielleicht auch die Säule Nr. 2 mal
für ein längeres Intervall aussetzen zu können.
-
Ich
habe dies NICHT geschrieben um jemanden neidisch zu machen, sondern
um vielen von Euch neue HOFFNUNG und MUT, auch zur Eigeninitiative,
zu geben.
-
[Am
19.1.2006 teilte mir Sphinkter mit, dass sein PSA-Wert jetzt 0,03
ng/ml ist. Er starb am 5.11.2012. – Ed]
- Hansjörg
schrieb am 9.11.2004:
-
ich
war kürzlich auf einer Fortbildungsveranstaltung mit dem Thema
"Neue Aspekte in der Chemotherapie bei der Behandlung des
hormonrefraktären Prostatakrebses".
-
Der
Zeitpunkt der Chemotherapie wird vorverlegt. Man wartet nicht mehr
bis Symptome erscheinen, sondern setzt direkt mit der Chemotherapie
ein, wenn sichergestellt ist, dass der PK hormonrefraktär
geworden ist.
-
Die
Hormontherapie (LHRH-Hemmer-Spritze) wird weitergeführt, weil
man annimmt, dass der PK nicht homogen ist und dass weiterhin
hormonsensible Prostatakrebszellen vorhanden sind.
-
Obwohl
erstmalig Überlebensvorteile bei der Chemotherapie mit Taxanen
nachgewiesen wurden, dämpften die Referenten die Euphorie. Es
profitiert nur eine Subpopulation (Untergruppe) von Patienten. Da
ergeben sich dann aber plötzlich Überlebensorteile von 6
Monaten (immer median) gegenüber 2 Monaten im Gesamtkollektiv.
Bei dem auf den ersten Blick geringen Überlebensvorteil von 2
Monaten muss man aber bedenken, dass sich hier alle Patienten mit
einem PSA-Wert von 5 bis 5.000 wiederfinden.
-
Es
ist der junge, fitte, hormonrefraktäre Patient mit einem
starken PSA-Progress, der von der Chemotherapie profitiert.
-
Allerdings
sollten die Leberwerte nicht über dem 1,5-fachen der Grenzwerte
liegen.
-
Leider
richtet die Chemotherapie beim älteren, nicht mobilen und
hinfälligen Patienten meist auf Grund ihrer Nebenwirkungen mehr
Schaden als Nutzen an.
-
Aber
ich meine, wir haben Anlass zur Hoffnung, nachdem nun erstmalig,
wenn auch nur ein Spalt, die Tür zur wirkungsvollen Behandlung
des hormonrefraktären Prostatakrebses aufgestoßen wurde.
- Auch
Jochen B. war mit fortgeschrittenem Krebs bei Dr. Tucker in LA. Am
10.12.2004 berichtete er über das Therapieergebnis:
-
Habe
seit einigen Wochen eine Chemotherapie nach dem Dr.-Tucker-Konzept
hinter mir. Es war eine Kombination aus Taxotere, Carboplatin,
Cellmustin und Dexamethason.
-
Negative
Folgen: auch diese "leicht dosierte Chemo" ist nicht
wirklich leicht. Haare am gesamten Körper sind mir ausgefallen,
ebenso die meisten Finger- und Fußnägel. Taubheit und
Kribbeln als Folge von Taxotere sind bis heute geblieben. Ab dem 3.
Monat hat mir die Therapie recht schwer zugesetzt; Treppensteigen
wurde zur Qual.
-
Aber:
ich würde mich in gleicher Situation (hohe Risikofaktoren,
u. a. PSA 82,5 – Gleason 4+5...) wieder so entscheiden!
Dr. Tuckers Therapieplan ist bisher voll aufgegangen. Meine letzte
PSA-Messung ergab 0,19 ng/ml.
-
Während
der Chemo konnte ich an einigen Tagen arbeiten. Der vorausgesagte
Rhythmus trat tatsächlich ein: im Anschluss an die Infusionen
gab es zwei gute Tage, zwei schlechte und wieder zwei gute Tage;
dadurch wurde mein Alltag kalkulierbar; die zwei schlechten Tage
verbrachte ich als absolute Ruhetage.
-
Mit
Beendigung der Chemo bin ich schnell wieder zu Kräften
gekommen; auch die Haare sprießen mächtig. Meine
Kolleginnen meinen, der Flaum sähe süß aus (na
ja!!).
-
Ich
meine, der vorübergehende Haarverlust sollte kein Thema sein,
wenn man seinen A... retten kann. Er ist auch kein Gradmesser für
eine gute oder schlechte Therapie.
-
Übrigens:
ein Mitstreiter, der zum selben Zeitpunkt nach demselben Konzept
therapiert wurde, verlor kein einziges Härchen.
-
Also:
nur Mut!
-
Am
26.1.2006 ergänzte Jochen B. diesen Erfahrungsbericht:
-
Ich
möchte zur Frage Chemotherapie einen individuellen
Erfahrungswert beisteuern: 2003 wurde mein PC im Alter von 57 Jahren
entdeckt (PSA 82,5, GS 4+5, N1, M0 – nicht operiert). Nach
einem Jahr ADT1 durch den örtlichen Urologen und einem frühen
Wiederanstieg habe ich mich an Dr. Tucker gewandt und ab Juni 2004
eine chemo-hormonale Behandlung nach dem Leibowitz-Konzept
durchgeführt.
-
Fünf
Zyklen waren vorgesehen, mit vier Zyklen bin ich dann wegen des
guten Ansprechens ausgekommen (Juni bis September 2004). Die Chemo
enthielt Taxotere (55), Carboplatin (200) und Cellmustin (280). Die
ADT3 mit Casodex wurde dabei fortgesetzt; gleichzeitig bekam ich
Knochenschutz (Zometa, Rocatrol). Casodex wurde ab Nov. 2004 durch
Ketokonazol + Hydrocortison ersetzt. Das PSA sank bis Jan. 2004 auf
0,09. Von diesem Zeitpunkt an kamen antiangiogene Mittel wie
Celebrex, Thalidomid und Cyclophosphamide hinzu.
-
Meine
Blutwerte blieben während der Chemotherapie in einem guten
Zustand und sie sind es bis heute. Dr. Vogls MRT/Prostata
konnte die positiven Veränderungen bezüglich
Tumorausdehnung und spektroskopischer Tumoraktivität in sehr
guter Bildqualität darstellen.
-
Problem:
Wegen der Mono-Vorbehandlung (Zoladex) durch den örtlichen
Urologen konnte Dr. Tuckers ADT3 nicht in der gewünschten Dauer
verabreicht werden (die Gründe sind Euch bekannt). Wir brachen
also im Februar 2005 die Hormonblockade ab, um eine erneute
Testosteronbildung zu ermöglichen; dadurch gab es leider keine
Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum auf einem
Null-Niveau zu bleiben. Dr. Tuckers Hoffnung auf einen kräftigen
Testosteron-Anstieg und einen langsamen PSA-Anstieg erfüllten
sich nur zum Teil: Testosteron erholte sich und PSA stieg rasant.
-
Im
September 2005 – also nach sieben Monaten Pause – wurde
bei einem PSA 26,0 die Notbremse gezogen. Mit einer ADT3
(Ketokonazol in Hochdosis, Zoladex, Proscar), Zometa und
antiangiogenen Mitteln wurde der Kampf fortgesetzt. Im Moment habe
ich ein PSA von 0,06 ng/ml.
-
Mein
Beitrag ist nicht als Erfolgsstory angelegt; in einer zunächst
ausweglosen und auch jetzt noch schwierigen Lage habe ich Zeit
gewonnen, und die war gar nicht schlecht. Ich bin 59, fühle
mich gut, spüre akzeptable Nebenwirkungen, arbeite recht viel
und ziemlich gern und muss zwei Kinder finanziell über die
Runden bringen, kann mich also nicht frühzeitig zur Ruhe
setzten und nur sehr selten im Forum schreiben.
-
Die
Chemotherapie in dieser Zusammensetzung hat bei mir gut gewirkt und
war ganz gut verträglich. Keine Ahnung, wem diese Informationen
helfen und wer daraus Schlussfolgerungen ziehen möchte.
-
Der
Kampf geht weiter, wer weiß, wie er ausgeht.
-
Irgendjemand
hier im Forum hat das schöne Bild von einem Schlauchboot
benutzt, mit dem wir uns auf einem sehr großen Fluss bewegen;
kampflos würden wir sehr rasch auf den drohenden Wasserfall
zusteuern. Im Moment rudere ich rückwärts, halte mich an
den Uferweiden fest und drehe Runden. Die „Queen Elisabeth“
ist das sicherlich nicht, aber ich habe gelernt, mich mit dem
Schlauchboot einzurichten – im Moment funktioniert’s!
- Volker
schrieb am 1.3.2005:
-
Nach
hormonrefraktärem PK und PSA-Anstieg von 1,0 auf 21,7 innerhalb
von acht Monaten entschied ich mich für eine Chemo im Rahmen
einer Studie (Taxotere ware noch nicht zugelassen). Die Chemo war
relativ gering dosiert und bestand aus:
-
Mitoxantron
8 mg/m² KO [Körperoberfläche
– Ed],
Docetaxel
30 mg/m² KO und
Dexamethason 20 mg
sowie 2 x 5
mg Prednisilon Tabletten. -
Nach
16 Behandlungen und relativ wenigen Nebenwirkungen sank der PSA auf
0,320 und ist nach zwei Monaten bisher konstant.
-
[Einen
Tag später fügte Volker auf Anfrage Angaben über
seine Vorbehandlung hinzu:]
-
Vor
der Chemo habe ich zwei Jahre lang eine Zweifach-HB erhalten
(LHRH-Analoga und das Antiandrogen Flutamid, später
Casodex)Danach war der PK hormonrefraktär.
-
Alle
bildgebenden Verfahren (MRT, Szinti. und PET) zeigten keine
Metastasen, wahrscheinlich waren diese zu klein.
-
Außer
dem PSA wurden bei mir keine weiteren PK-Marker geprüft. Vor
der Chemo müssen Herz-u. Nierenfuktionen i.O. sein. Bisher
erhielt ich keine weiteren Medikamente. Falls das PSA wieder
ansteigt, soll ich Estramustinphosphat Tabl. 140 - 280 mg tägl.
einnehmen.
- roro
schrieb am 27.5.2005:
-
Unsere
Selbsthilfegruppe promann-hamburg trauert um Georg. Er hat am
22.05.2005 seinen Kampf gegen den Prostatakrebs verloren. Georg ist
neben Nordhorst (64 Jahre) und Klaus-Dieter (64 Jahre) bereits das
dritte Mitglied, das im Jahre 2005 dem Prostatakrebs erlegen ist.
-
Noch
am 21.05.2005 habe ich ihn in seinem Haus aufgesucht, und wir haben
mit seiner Ehefrau seine Situation besprochen. Er wollte uns warnen
vor einer Taxotere-Chemo in der Endphase bei geschwächtem
Körperzustand.
-
Seine
Chemotherapie begann am 8.5.05, 8 mg Dexamethason (D.)
abends.
9.5.05 11.Uhr 4 mg Zofran (Z.) i.V.m. 8 mg
D.
11.30 Uhr Taxotere 60 mg/m² (78 kg/1,68 m)
4 mg
D. abends,
10.5.05 4 mg D. morgens. -
Bereits
dieser erste Durchgang hat ihn wie einen angeschlagenen Baum
gefällt. Seine Schleimhäute wurden zerstört,
Durchfall, kein Appetit und Schmerzen. Er bekam starke
Schwierigkeiten beim Schlucken und konnte kaum sprechen. Innerhalb
von 13 Tagen ist er verstorben. Seine Therapie war nicht optimal.
-
Seine
PKH aus meinen Unterlagen:
-
09/01
bPSA 96,Harnverhaltung.GS unbekannt. Knochenszintigramm
unauffällig.
ADT 1 (Flutamid), Nadir 1,8 ng/ml.
11/03
PSA 18 ng/ml. Metastasen BWS [Brustwirbelsäule
– Ed]. Miktion (suprapubischer [unterhalb
des Schambeins von der Blase direkt nach außen geführt –
Ed] Katheter).
12/03 ADT 2 (Flutamid,
Enantone).
02/04 Sonographie:linke Niere scheint gestaut.
04/05
PSA 150;Misteltherapie, 3 x wöchentlich Mitoxantron und
Prednison.
Bestrahlung der Brustwirbel. Novalgin
05/05
Taxotere. -
Der
Therapieverlauf bei Georg wirft Fragen zur Chemotherapie beim
Prostatakarzinom auf.
-
1.)
Ist eine Hochdosis-Chemo beim Prostatakarzinom sinnvoll?
2.)
Sollte,wenn überhaupt,eine Niedrigdosis-Chemo angestrebt
werden?
3.) Wie stehen die Nebenwirkungen zur
Lebensqualität?
4.) Wie sollte eine gute Schmerztherapie
aussehen?
5.) Wie kann ein menschenwürdiges Sterben
begleitet werden? -
Als
Erste meldete sich am 28.5.2005 Elke und berichtete u. a. über
den Einsatz von Taxotere bei der "Schwester" unseres
Krebses, dem Brustkrebs der Frauen:
-
mein
Beileid zum Tod Deines SHG-Kameraden und zu seinem verlorenen Kampf
gegen die Krankheit.
-
Auch
ich habe heute meine an Mamakarzinom verstorbene Freundin zu ihrer
letzten Ruhestätte begleiten müssen – wie ich schon
öfter hier berichtet habe, hat sie mit allen zur Verfügung
stehenden Mitteln gegen diese Krankheit angekämpft.
-
Dazu
gehörte im letzten halben Jahr ebenfalls eine Behandlung mit
Taxotere.
-
Ihr
Tumormarker sank zunächst nach 2-monatiger Therapie um die
Hälfte, explodierte dann aber ganz plötzlich auf mehr als
das dreifache im dritten Monat der Taxoteretherapie. Zudem
verschlechterten sich die übrigen lebensnotwendigen Laborwerte
wie Leukozyten und Thrombozyten, so dass im fünften Monat die
Therapie nicht fortgesetzt werden konnte. Damit war sie
„austherapiert“.
-
Ein
späteres Telefonat mit Prof. Seeber, Uni Essen, ergab folgende
Auskunft: Bei stark progressivem Krankheitsverlauf sollte die
Chemotherapie stets sehr engmaschigen Kontrollen unterzogen werden,
um bei Versagen der gewünschten Wirkung sofort auf andere
Präparate auszuweichen, ohne dass unnötig Zeit verloren
geht.
-
Man
beobachtet gerade bei Taxotere, dass die zunächst positive
Wirkung auf die Metastasierung sehr plötzlich ins Gegenteil
umschlagen kann. Dieser Zeitpunkt wird am häufigsten nach drei
Monaten erreicht.
-
Darauf
möchte ich hinweisen, denn Parallelen zwischen PK und
Brustkrebs werden z. T. beobachtet, wobei ich den rasanten
Verlauf der BK-Erkrankung für auffällig unterschiedlich zu
dem bei PK halte, solange der PK nicht schon resistent ist. Danach
wird auch er zunehmend aggressiver.
-
Insgesamt
kann man aber feststellen, dass sich bei einem rechtzeitig gewählten
Einsatz der Taxoteretherapie, die zwei- bis vierwöchigen
Kontrollen anhand des Tumormarkers oder einer Größenveränderung
einer ausgewählten, gut beobachtbaren Metastase unterliegen
sollte, die Nebenwirkungen in Grenzen halten und sich die möglichen
Erfolgsaussichten auf einen Stillstand des Fortschreitens der
Erkrankung erhöhen würden.
-
Je
schlechter der Allgemeinzustand eines Patienten wird, desto
ausgeprägter werden die zu erwartenden Nebenwirkungen in
Erscheinung treten und desto geringer wird die Chance auf die
gewünschten Wirkungen.
-
Soviel
mir bekannt ist, soll gerade beim PK keine Hochdosischemotherapie
gefahren werden, wodurch sich die Nebenwirkungen ohnehin in Grenzen
halten dürften. Trotzdem regiert jeder Organismus
unterschiedlich und je nach Krankheitsstadium fallen die
unerwünschten Begleiterscheinungen mehr ins Gewicht.
-
Vom
Zeitpunkt der Diagnose bis zu ihrem Tod vergingen zwei Jahre und
fünf Monate. Meine Freundin wurde 42 Jahre alt.
-
Taxotere
war auch ihre letzte große Hoffnung.
-
Guy
am selben Tag:
-
Jetzt
sind wir im Jahr 2005, und immer noch sterben Leute an
Prostatakrebs. Dies dürfen wir nicht einfach so hinnehmen. In
der Tat darf es auf keinen Fall auch nur annähernd als eine
Selbstverständlichkeit angesehen werden. Jetzt ist wieder
Wahlkampf angesagt und die Hauptthemen werden wie gehabt
Arbeitslosigkeit, Verschuldung, Wirtschaft sein, aber über
Krebs wird sicherlich nicht viel debattiert werden.
-
Es
muss bei jedem Patienten hinterfragt werden, ob er optimal
therapiert worden ist, um dann die Fehler, welche auch bei
Superstaronkologen leider vorkommen, in Zukunft zu verhindern.
-
11.30
Uhr Taxotere 60 mg/m² (78 kg/1,68 m)
-
Diese
Dosis erscheint mir schon sehr hoch. Für die Drei-Wochen-Dosis
wird 75 mg/m2 genommen. Da habe ich in letzter Zeit
im p2p-Forum von zwei Patienten gelesen, die von dieser Dosis ein
„Chemo-Hirn“ bekommen hatten und dadurch ihre Pension
nehmen mussten.
-
Dr.
Beer musste bei der ersten Studie Hochdosis-Rocaltrol und
Niedrigdosis-Taxotere die Taxotere-Dosis wegen Nebenwirkung von
36 mg/m2 bei einigen Patienten auf 27 mg/m2
heruntergesetzt werden, womit wir nicht weit weg wären von der
Dosis von 25 mg/m2, die zum Beispiel Dr. Scholz
nimmt.
-
Dr. Bob/Dr. Tucker-Dosis
Taxotere ist 20 – 25 mg.
-
Ich
wollte hier nur ein paar Beispiele geben, um zu zeigen, dass die
optimale Dosis Taxotere anscheinend noch nicht gefunden ist.
-
Und
Urologe fs, ebenfalls am selben Tag:
-
auch
von mir tief empfundenes Beileid an die Angehörigen.
-
Hier
sieht man leider auch sehr gut das zweischneidige Schwert der
Chemotherapie.
-
In
der hier erwähnten Form wird sie leider viel zu häufig
eingesetzt – nämlich am Ende des Leidensweges um "noch
mal den Karren herumzureißen". Dafür ist Taxotere
derzeit zugelassen. Aber leider passiert dann oft das Gegenteil –
der Patient stirbt an der Therapie schneller als an der Krankheit
oder ist danach in einem so schlechten Zustand, dass er keine
Lebensqualität auf seinem letzten Lebensabschnitt mehr hat.
-
Ich
bin dafür (wie Leibowitz), Taxotere viel, viel früher –
bei gesundheitlich noch nicht eingeschränkten Männern –
einzusetzen (z. B. bei Beginn einer DHB und hohem Gleason; wenn
neuroendokrine Anteile im PK sind, mit Cisplatin kombiniert ...).
Die profitieren wirklich davon. Ansätze dazu laufen. Leider ist
diese Form aber noch nicht für Kassenpatienten zugänglich.
-
Aber
den Patienten kann man keinen Vorwurf machen über diese
Missstände in Europa. Einen Doktor dazu zu bewegen, die Dosis
herunterzusetzen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Da
müssten sich die Selbsthilfegruppen schon zusammentun, um etwas
in dieser Richtung bewegen zu können.
- WinfriedW
berichtete am 26.1.2006:
-
Ich
hatte, wie berichtet, am 4. Nov. 2005 einen ersten Zyklus Taxotere
mit der Dosis 75 mg/m². Davor, am 3. Nov., waren alle
Blutwerte im grünen Bereich und PSA = 2,35 ng/ml.
-
Danach
sind meine Leberwerte, insbesondere Gamma GT (Sollwert < 66),
explodiert. Aus diesem Grunde musste der für den 25. Nov.
geplante zweite Zyklus Taxotere abgesagt werden.
-
Gamma
GT am 17.11.05 : 2830 U/l
Gamma GT am 21.11.05 : 2828 U/l -
Casodex (150 mg/Tag) abgesetzt!
Gamma GT am 23.11.05 :
2117 U/l
Gamma GT am 01.12.05 : 1081 U/l
Gamma GT am
28.12.05 : 270 U/l
Gamma GT am 10.01.06 : 195 U/l –
PSA = 0,7 ng/ml -
Am
11. 01. 06 gab es dann den zweiten Zyklus Taxotere mit um 25 %
reduzierter Dosis (56,25 mg/m²).
-
Gamma
GT am 18.01.06 : 104 U/l
Gamma GT am 25.01.06 : 78 U/l -
Interessante
Erfahrung: Gamma GT ist trotz Taxotere weiter gefallen – alle
anderen Blutwerte (nahezu) im grünen Bereich. Vor diesem
Hintergrund wäre die Dosisreduktion vermutlich gar nicht
notwendig gewesen.
-
Ich
nehme schon seit Monaten Casodex (150 mg/Tag). Dies hatte vor
Taxotere keinen Einfluss auf die Leberwerte. Ich nehme weiterhin
Proscar, Profact (LHRH-Analoga), Zometa, Calcium-D3.
-
Casodex
habe ich am 21. Nov. wegen der Leberwerte abgesetzt.
-
Ich
nehme jetzt aufgrund der Hinweise aus diesem Forum Silymarin.
Allerdings glauben weder ich noch meine Ärzte an dieses
Medikament – schaden wird’s nicht.
-
Zur
Vollständigkeit sei angemerkt, dass ich am 7. Nov. 05, also
drei Tage nach Taxotere, Zometa erhielt. Allerdings glauben meine
Ärzte, dass Zometa keinen Einfluss auf die Leberwerte hat. Es
bleibt damit der begründete Verdacht, dass es eine
Wechselwirkung zwischen Taxotere und Casodex gibt. Zur weiteren
PSA-Entwicklung gibt es noch keine neueren Erkenntnisse.
-
Zu
den Nebenwirkungen von Taxotere habe hier berichtet:
http://www.carookee.com/forum/Prostatakrebs-Selbsthilfe/8655661
-
Während
des 2. Zyklus mit reduzierter Dosis spüre ich fast keine
Nebenwirkungen. Es sind mir bisher auch keine weiteren Haare
ausgegangen.
- Peter
fragte am 29.1.2006:
-
Leibowitz
empfiehlt
ja bei fortgeschrittenerem PC seine 3HB plus Chemotherapie. Stelle
ich mir ziemlich belastend vor. Hat ja jemand Erfahrungen mit?
-
Sphinkter
hatte. Am 31.1.2006 schrieb er in Ergänzung zu seinem
obenstehenden Erfahrungsbericht:
-
1998
operiert (T3a, Gleason 8)
-
bald
darauf PSA-Rückfall, bis über 30
-
mehrfach
intermittierend einfache HB
-
3HB
über 13 Mon -> 9 Monate Pause
-
nächste
3 HB fünktionierte nicht mehr
-
Cholin-PET/CT
in Ulm: Ergebnis: 3 Knochenmetastasen in der Wirbelsäule + 2
Weichteilmetastasen
-
11/2003:
Reise zu Dr. Tucker nach Los Angeles usw.
-
Niedrigdosierte
Mehrfach-Chemo + modifizierte 3 HB wieder in D. fortgesetzt
-
Nebenwirkungen
gut erträglich: (nie im Bett gelegen)
-
8/2005
auch die 3HB beendet, nur mehr "diverse Erhaltungsmedikation"
-
12/2005:
PSA = 0,02
1/2006
wieder bei Dr. Tucker in L.A.: Auch seine Beurteilung: "That´s
SUPER! - don't change anything."
- ICH
DANKE VOR ALLEM UND ZU ALLERERST GOTT FÜR SEINE MITHILFE!
-
Fazit
"Werde Spezialist in eigener Sache – werde Manager Deiner
eigenen Krankheit" (Es ist SEHR, SEHR viel eigene Arbeit!)
-
Und:
Frage nicht danach, was mich das alles gekostet hat!!! (ich bin auch
nur Ersatzkassen-versichert) – es wäre ein schöner
"Benz" gewesen, aber vielleicht auch nur als Grabschmuck,
und so ist's mir doch wesentlich lieber!
-
Also:
Überleg' es Dir: OB es notwendig ist – und WANN es
notwendig wird – und – viel Glück!
- Werner
schrieb am 25.5.2006:
-
Meine
Lebensuhr ist wieder zurückgestellt. Meine Chemo mit Taxotere
ist wirksam! Wir machen weiter! Nach zwei Zyklen (vom 28.3.06 bis
9.5.06) mit insgesamt sechs Infusionen je 70 mg Taxotere liegt
jetzt, am 23.5.06, mein PSA-Wert wieder bei 0,51 ng/ml.
-
Zusätzlich
gibt es zu jeder Infusion eine Vor- und Nach-Infusion je zur Hälfte
mit:
- Damit
lässt es sich leben!
- PeterP
schrieb am 18.10.2006:
-
Ich
habe jetzt kommenden Montag meine letzte von zwölf Infusionen
[Taxotere – Ed] und bin
wirklich gut über die Runden gekommen. Die ersten fünf
hatten überhaupt keine nenneswerten Nebenwirkungen. Danach
traten ca. zwei Tage Unwohlsein aus der Magengegend, jeweils ein
paar Tage verzögert nach der Infusion auf. Man kann sich dann
mit Paspertin-Tropfen helfen, und es wird auch die Einnahme von
Glutamin empfohlen. Ich kann an diesen Tagen (mit Appetit)
Haferbrei, Milchreis, Apfelmus, Müsli oder auch Obst essen. An
manchen Tagen sind die Knöchel ein wenig geschwollen (Wasser)
und die Nasenschleimhäute sind etwas blutig. Das ist oder war
auch wirklich alles.
-
Für
die Leberwerte habe ich mit Erfolg Silymarin-Kapseln eingenommen.
- WernerS
schrieb am 9.1.2007:
-
PSA
am 31.10.06: 0,11
PSA am 02.01.07: 0,07
Nächste
Messung am 15.02.07
-
Ausgangsbasis
Mitte 2006: PSA 4,43 ng/ml, drei Lymphknoten- und zwei
Knochenmetastasen. Macht doch Hoffnung !!!!?
- PeterP
berichtete am 24.2.2008 wieder:
-
Meine
Chemo bestand aus Taxotere mit Carboplatin und Dexametason,
verabreicht dreimal wöchentlich plus eine Woche Pause [gemeint
ist wohl: in drei aufeinanderfolgenden Wochen, dann eine Woche Pause
– Ed].
-
Insgesamt
drei Monate.
-
Im
letzten Monat aber nur knapp die Hälfte der Haare verloren,
Appetit wie eine Frau in der Schwangerschaft und empfindliche Nägel.
Sonst keine nennenswerten Nebenwirkungen.
-
Helena
schrieb am 24.3.2013:
-
Seit
Anfang November macht nun mein Mann die Chemotherapie mit Taxotere,
im 3-Wochen-Schema. Er hatte bisher das Glück die Chemo recht
gut zu vertragen. Der Behandlungserfolg ist zur Zeit erfreulich gut.
Die Nebenwirkungen beschränkten in seinem Fall auf eine meist
am 2. oder 3. Tag einsetzende Müdigkeit und allgemeine
Schlappheit, die einige Tage anhält. Einmal kam es einige Tage
nach der Chemo zu Schmerzen im Mund, die sich als eine wohl bis
dahin schlummernde Herpesinfektion (am Gaumen) in Kombination mit
einem Pilzbefall im Mundraum. Beides war aber sehr schnell im Griff,
entsprechende Medikamente schafften rasch Abhilfe. Die
Leukozytenwerte in der ersten Woche sind meist niedrig, erholen sich
dann aber gut. Im Dezember bekam er eine Thrombose und spritzt
seither Innohep. Außerdem bekommt er regelmäßig
XGeva und weiterhin alle 3 Monate Pamorelin.
-
Nun
zur Entwicklung der Erkrankung. Noch während des Vorgespräches
mit dem Onkologen, der sich mit dem Urologen stets austauscht, hatte
mein Mann noch keinerlei Schmerzen, obwohl man auf dem Szintigramm
zahlreiche Knochenmetastasen erkennen konnte, auch ein Lymphknoten
in Halsnähe war betroffen. Der PSA-Wert war mit sehr kurzer
Verdopplungszeit unmittelbar vor der Chemo auf fast 200 geschnellt.
Die Chemo somit wirklich dringend nötig.
-
Zu
Beginn der Chemotherapie stellten sich dann allerdings starke
Schmerzen an der Wirbelsäule ein, die wohl in Zusammenhang mit
den Metastasen zu sehen sind, obwohl eine erneute bildgebende
Untersuchung eigentlich kein Veränderung zum Zustand kurz davor
gezeigt hat. Wegen der Schmerzen, wurden entsprechende starke
Schmerzmittel nötig, für einige Wochen, nach einer Weile
ausschleichend, heute keinerlei Schmerzmittel mehr nötig. Er
ist völlig schmerzfrei.
-
Der
PSA-Wert sank, letzte Messung war nach der 6. Chemogabe bei 60. (Vor
Beginn der Chemo 198 /Anfang November). Desweiteren ist erfreulich,
dass beim Kontroll-CT Anfang Februar eine sehr deutliche
Verbesserung des ursprünglichen Zustands festzustellen war.
-
Da
Erfolg in Verbindung mit zur Zeit nur geringen Nebenwirkungen da
sind, hat mein Mann gerade die 7. Gabe der Chemo erhalten. Beim
nächsten Gespräch wird wieder besprochen wie es weiter
geht, die 8. Gabe ist aber geplant, wenn nichts eintritt, was
dagegen spricht.
-
Insgesamt
sind wir sehr froh und glücklich im Moment.
-
Lothar61
schrieb am 3.1.2019 unter dem Betreff „ Mut zur Chemo mit
Docetaxel“:
-
In
diesem Forum ist bereits viel über die Nebenwirkungen einer
Chemotherapie mit Docetaxel diskutiert worden. Dabei empfand ich die
Erlebnisberichte anderer Forenteilnehmer als sehr hilfreich. So
konnte ich mich bereits vor Beginn der Chemo auf die möglichen
Nebenwirkungen einstellen. Einige haben dabei furchtbare Erfahrungen
machen müssen, so dass der Eine oder Andere sich vor der Chemo
abschrecken lässt.
-
Ich
befinde mich gerade in einer Chemotherapie, die mir gemäß
der CHAARTED Studie am Anfang einer ADT zusätzlich verabreicht
wird. 4 von 6 Zyklen Docetaxel habe ich jetzt hinter mir (75 mg/m²
Körperoberfläche alle drei Wochen). Dabei habe ich
bezüglich der Nebenwirkungen äußerst positive
Erfahrungen gemacht und ich möchte mit diesem Bericht allen Mut
zusprechen, die ebenfalls vor der Entscheidung einer Chemo stehen.
Genauer gesagt, waren bei mir bislang die Nebenwirkungen lächerlich
bis überhaupt nicht vorhanden.
-
Zusätzlich
nehme ich seit Beginn meiner PK-Karriere noch folgende
Nahrungsergänzungsmittel: 1xMariendistel (400 mg);
2xGranatapfel (750 mg); 1000 I.E. Vitamin D; 2xKurkuma
(2000 mg); 2x2 Paranüsse.
-
Weiterhin
versuche ich, so viel wie möglich Sport zu treiben. Am Tag der
Infusion mache ich einen etwa einstündigen Spaziergang zur
onkologischen Praxis und nach der Infusion wieder zurück. An
den Tagen 1-6 nach der Infusion gehe ich morgens und nachmittags je
eine Stunde spazieren. Ab dem Tag 7-10 steigere ich dann Strecke und
Tempo, so dass ich etwa 15-20 km jeden Morgen wandere. Ab dem
Tag 11 bis zur nächsten Infusion gehe ich 2 mal pro Woche ins
Fitness-Studio, wo ich meine wohl definierten Übungen (egym)
durchführe. An den übrigen Tagen wandere ich wieder
15-20 km. Somit ist jeder Morgen mit Bewegung und Sport
ausgefüllt.
-
Hier
der erste Zyklus im Detail, die anderen Zyklen verliefen ähnlich:
-
Do,
25.10.2018: Infusion (Dexamethason; Dimetinden; Ondansetron;
Ranitidin, Docetaxel (144 mg)). Die Infusion dauert insgesamt
etwa 2,5 Stunden, eine Kühlung der Hände oder Füße
erhalte ich nicht. Zusätzlich nehme ich während der
gesamten Chemo morgens und abends je 5 mg Prednisolon und
morgens Ondansetron, sowie an den ersten 2 Tagen Dexamethason. Mir
wurde auch ein Mittel gegen Übelkeit mitgegeben, das ich aber
bislang nicht brauchte. Im Gegenteil hatte ich während der
gesamten Zeit einen gesunden Appetit.
-
Durch
das Antiallergikum Dexamethason fühle ich mich, als wenn ich 2
Bier getrunken hätte, der Zustand dauert etwa 3-4 Stunden an.
Danach keine weiteren Nebenwirkungen.
-
Fr.
26.10.2018: Tagsüber keine Nebenwirkungen, am Abend leichte
wunde Stellen im Mundraum, dabei ein leicht taubes Gefühl auf
der Zunge und an den Lippen.
-
Sa
27.10. – Di 30.10.: Das Gefühl im Mund wird jeden Tag
besser und verschwindet schließlich komplett.
-
Mi
31.10.: Tagsüber müde, die Leistungsfähigkeit ist
etwas herabgesetzt.
-
Ab
Do 1.11.: Alle Nebenwirkungen sind verschwunden.
-
Alle
anderen Zyklen sahen ähnlich aus, wobei die Irritationen im
Mund von Zyklus zu Zyklus immer schwächer wurden, die Müdigkeit
am Tag 5-6 dagegen immer stärker ausfiel. Lediglich beim 3.
Zyklus bekam ich am Tag nach der Infusion leichte Magen- und
Darmkrämpfe, die aber nach etwa 40 Minuten wieder verschwanden.
-
Angesichts
der geringen Nebenwirkungen frage ich mich natürlich, ob es
überhaupt eine Wirkung gibt. Das CT nach Abschluß der
Behandlung verrät uns dann mehr, ich werde darüber
berichten.
-
Weiterhin
möchte ich meinen Onkologen fragen, ob es mir hilft, eventuell
noch 1 – 3 Zyklen dranzuhängen.
-
Meine
Frage ans Forum: Gibt es da Erfahrungen mit mehr als 6 Zyklen
Docetaxel?
-
KatrinRo
schrieb dazu am selben Tag:
-
Mein
Papa hat ebenso eine Docetaxel-Therapie hinter sich 8 Zyklen mit
geringerer Dosierung und 2 Zyklen mit normaler Dosierung. Unter der
normalen Dosierung waren die Nebenwirkungen schon deutlicher,
ansonsten so von dir beschrieben, obwohl bei uns im Verlauf doch ein
starker Muskelabbau zu verzeichnen war, der sich auch bis heut trotz
Sport und Bewegung noch nicht wirklich gebessert hat. Sämtliche
anderen Nebenwirkungen wie leichtes Kribbeln an den Füssen,
Geschmacksveränderungen, dezenter Haarverlust sind alle weg.
Leider hat jedoch die Chemo überhaupt nicht geholfen und der
PSA stieg, mittlerweile jetzt 6 Monate nach Ende der Chemo wirkt
auch kein Zytiga mehr und als nächstes kommt eine
PSMA-Therapie... Ich wünsche dir alles Gute und das bei dir die
Wirkung da ist und lange anhält.
-
Ebenfalls
am 3.1.2019 schrieb Optimist:
-
Zitat:
Angesichts
der geringen Nebenwirkungen frage ich mich natürlich, ob es
überhaupt eine Wirkung gibt. Das CT nach Abschluß der
Behandlung verrät uns dann mehr, ich werde darüber
berichten. -
die
Nebenwirkungen fallen je nach Patient und
Gesundheits-/Fitnesszustand unterschiedlich aus. Auch bei mir hat
sich die Müdigkeit in der jeweils 2. Woche bei Durchgang 4 und
5 verstärkt. Ursache war eine vorübergehende, aber immer
stärkere Abnahme des Hämoglobin-Wertes. Zyklus 6 war
wieder problemloser.
-
Ab
Zyklus 4 sollte der PSA-Wert erkennbar abfallen, ein Indikator für
die Wirksamkeit der Therapie.
-
Zur
Kühlung: Bei mir wurden jedesmal Hände und Finger mit
Eishandschuhen gekühlt, trotzdem trat nach Abschluss der Chemo
ein Taubheitsgefühl in einem Fuß und einigen Fingern auf.
Verschwand aber bald wieder. Ob es ohne Kühlung anders gewesen
wäre ?
-
Entzündungen
im Mund: Zur Linderung hat mir Salbeitee geholfen.
-
PS:
Hormonentzug und frühe Chemo waren wohl die richtige Option für
mich, der PSA-Wert scheint immer noch leicht abzunehmen.
-
Am
2.3.2019 meldete Lothar 61 sich wieder:
-
Hier
ein Update: Ich habe vor 3 Wochen die sechste und letzte Infusion
mit Docetaxel erhalten. Die Nebenwirkungen waren bei mir bis zum
Schluss sehr überschaubar, ich habe mich an keinem einzigen Tag
in meiner Lebensqualität eingeschränkt gefühlt. Die
einzigen Nebenwirkungen waren eine gewisse Müdigkeit, 3 - 4
Tage nach der Infusion und ein leicht taubes Gefühl am linken
kleinen Zeh. Außerdem hatte ich wenige Tage nach den
Infusionen ein leicht taubes Gefühl im Mund, ähnlich dem
Gefühl, wenn man gerade eine zu heiße Suppe gegessen hat.
Die Müdigkeit nahm dann ab der 4. Infusion in ihrer Dauer zu,
war jetzt aber auch nicht unangenehm - eher so ein Gefühl, als
hätte man den ganzen Tag Sport getrieben. Meine Nieren- und
Leberwerte waren während der Chemo gleichbleibend gut,
lediglich die HB-Werte sind nach jeder Infusion herunter gegangen
und auch heute liegen sie noch etwas unter dem Normwert.
-
Und
jetzt zum Ergebnis: Mein PSA-Wert, der initial im August 2018 bei 86
lag, sank aufgrund der Hormontherapie auf 0,9, gemessen kurz vor der
Chemotherapie am 25.10.2018. Am 22.2.2019, also 2 Wochen nach der
letzten Infusion, ging er auf 0,036 runter. Vor 2 Tagen war ich in
Berlin, wo meine Krankenkasse ein PSMA-PET/CT bezahlt. Der Radiologe
hat die Bilder, die im September gemacht wurden, mit den aktuellen
Bildern verglichen und das Ergebnis erscheint mir fantastisch:
Vorher waren fast alle Lymphknoten im Becken befallen, meine Blase
war infiltriert und ich hatte 6 Knochenmetastasen im Rücken.
Heute ist im Beckenbereich nichts mehr zu sehen, die Infiltration
der Blase hat sich wesentlich verkleinert und von den 6
Knochenmetastasen sind noch 2 detektierbar, die allerdings mit einem
etwas höheren SUV-Wert (jetzt 16, vorher 13).
-
Ich
schreibe hier aus zwei Gründen:
-
1.
Ich möchte jedem, der vor einer Chemotherapie mit Docetaxel
steht, Mut machen: Versucht es, abbrechen kann man jederzeit, wenn
die Nebenwirkungen unerträglich werden. Ich hatte vorher auch
Angst, aber auf der anderen Seite gibt es (vielleicht auch viele?!)
Patienten, bei denen die Nebenwirkungen lächerlich sind. Ich
möchte hier nochmal ausdrücken, dass während der
Chemo mein Tagesablauf so aussah, dass ich vormittags Sport
getrieben habe (2-3x Fitness-Studio, die anderen Tage 15 –
20 km wandern) und nachmittags meinen Hobbys nachgegangen bin.
Appetit hatte ich mehr als mir lieb war, und ich konnte mein Gewicht
trotz der täglichen Sportaktivitäten nicht ganz halten (4
kg zugenommen, korreliert aber mit den Kalorien, die ich täglich
einverleibt habe).
-
2.
Ich habe auch ein paar Fragen an das Forum:
-
Mir
ist bewusst, dass das PSMA-PET/CT bei meinem aktuell niedrigen
PSA-Wert nicht mehr sehr empfindlich ist, somit viele Krebszellen
vielleicht noch vorhanden, aber nicht mehr sichtbar sind.
-
Meine
Frage an das Forum: Ich habe noch 2 sichtbare Knochenmetastasen, die
sogar leicht vergrößert erscheinen. Muss ich mir da
Sorgen machen? Wie sollte man die behandeln:
-
-
Abwarten, da die Chemo ja noch bis 6 Monate nachwirken kann?
-
-
Bestrahlen? (Beschwerden habe ich keine)
-
-
mit Zytiga beginnen?
-
-
Nach Darolutamid fragen, auch wenn es noch nicht zugelassen ist?
-
-
Eine andere Idee?
-
Rudi61
antwortete am selben Tag:
-
Ich
persönlich würde erstmal schweren Herzens etwas abwarten,
wie sich der PSA-Wert entwickelt und was die nächste Bildgebung
ans Licht bringt (nur meine Meinung!).
-
Dann
gibt es vor Darolutamid natürlich noch Abirateron (Zytiga),
Enzalutamid (Xtandi) und Apalutamid (Erleada). Ob eine
Lu-177-PSMA-Therapie oder eine 225-Actinium-PSMA-Therapie bei Dir in
jetzt in Frage kommt, kann ich nicht sagen.
-
Ansonsten
verbleiben noch Cabazitaxel, Alpharadin bzw.
Radium-223-Dichlorid (Xofigo) und eine Samarium-153-Therapie.
-
Eine
Bestrahlung von Außen werden Deine Ärzte vermutlich ohne
Symptome ablehnen (nicht leitliniengerecht), da Du Dich auch leider
in einer palliativen Situation befindest.
-
Schätze,
Du kennst aber all diese Optionen schon.
-
Am
6.3.2019 meldete Optimist sich wieder:
-
zu
Punkt 1:
-
Meine
letzten Untersuchungen Ende Feb./Anfang März 2019 haben den
Erfolg von ADT und früher Chemo mit Docetaxel bestätigt.
PSA nochmals gefallen, CT ergab keine Veränderungen in Richtung
Rezidiv.
-
Eine
frühe Chemo für metastasierte Betroffene, die ansonsten
gesundheitlich stabil sind, ist eine erfolgversprechende Option.
-
zu
Punkt 2:
-
Die
Untersuchungen nach meiner Chemo begannen so 4 - 5 Wochen nach Ende
des letzten 3-Wochen-Zyklus. Letzte Infusion 21.03.18,
Untersuchungen Anfang Mai 2018. Das war die Empfehlung meines
Uroonkologen, habe auch Literatur dazu, die ich auf die Schnelle
nicht finde.
-
Möchte
damit sagen, das dein PSMA-PET-CT möglicherweise zu früh
war.
-
Deine
2 leicht vergrößerten Knochenmetastasen? Ein 2.
PSMA-PET-CT wird die Krankenkasse im kurzen Zeitabstand nicht
zahlen.
-
Ein
Knochen-Szintigramm bringt bei Deinem niedrigen PSA-Wert kaum etwas.
-
Hilft
wohl nur ein paar Monate abwarten.
-
Am
12.3.2019 schrieb Lothar61 wieder:
-
Ich
habe jetzt den schriftlichen Befund erhalten:
-
-
In der Prostata ist lediglich im rechten Seitenlappen noch ein
geringes Signal festzustellen, deutlich regredient.
-
-
Die vormals befallenen Samenblasen sowie die infiltrierte Blase
zeigen keine Auffälligkeiten mehr.
-
-
Die vormals ausgedehnten, teils konfluierenden Lymphknotenmetastasen
haben sich vollständig zurück gebildet. Es ist lediglich
noch ein schwaches Signal in einem Lymphknoten detektierbar (vormals
SUV 23,1, jetzt 3,3). Dieser Lymphknoten hat sich ausserdem von
1,5 cm auf 8 mm verkleinert.
-
-
Von den 6 Knochenmetastasen sind noch 2 übrig geblieben, die
allerdings mit einem jetzt stärkeren Signal:
-
-
Im Os Sacrum (SUV von 13,9 auf 16,3), im CT nicht nachweisbar
-
Im BWK12 (SUV von 9,5 auf 24,2), im CT eine "gemischtförmige
osteoplastische / osteolytischeVeränderung mit 1,8cm ohne
Zeichen einer Destruktion der Hinterkante". -
Das
Ganze bei einem PSA-Wert von aktuell 0,035 ng/ml.
-
Insgesamt
freue ich mich über das Ergebnis, aber gerade die Metastase im
BWK12 macht mir jetzt natürlich schon Sorgen: Warum vergrößert
sich diese eine Metastase so dramatisch, während alle anderen
fast komplett verschwinden?
-
-
Handelt es sich um eine besonders aggressive Mutation, die wenig
PSA, aber viel PSMA exprimiert (Neuroendokrin sollten sie nicht
sein, da die laut "Basiswissen"
auch kein PSMA exprimieren)?
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War ich, wie Franz schon bemerkte, zu früh in der Untersuchung
und es handelt sich um absterbende Krebszellen, die vermehrt PSMA
freisetzen?
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Liegt in dieser Metastase schon ein kastrationsresistenter Tumor
vor?
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Am
13.3.2019 schreib „Die Blonde“:
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Ich
freue mich, dass du die Chemo so gut toleriert hast. Das ist sicher
auch deiner Fitness geschuldet. ;-)
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Das
PSMA-Pet wurde bei dir sehr zügig nach der Chemo gemacht. Ich
kann dir nur sagen, bei meinem Mann zeigte das erste PSMA-Pet ZWEI
Monate nach der Chemo "nur" ein sehr gutes
Therapieansprechen, d. h. da war schon noch einiges zu sehen,
aber alles größenregredient (aber sein PSMA-Pet erfolgte
eben später als deines). Erst bei dem PSMA-Pet etwa 6 Monate
nach Chemo-Ende war dann nichts mehr zu sehen.
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Im
CT im Anschluss an die Chemo wurden bei ihm übrigens plötzlich
2-3 "Metastasen" befundet. Uns hatte aber sein Onkologe
schon vorgewarnt, dass im CT Sklerosierungen sichtbar sein könnten,
und dass es sich dabei sicher nicht um "neue" Metastasen
handeln würde.
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Da
du insgesamt ja sehr gut auf die Chemo ansprichst, sehe ich durchaus
Anlass zu Optimismus und würde davon ausgehen, dass diese zwei
Knochenmetastasen eben gerade zugrunde gehen. In ein paar Monaten
oder Wochen wird das dann hoffentlich bestätigt werden. Du
kannst dich jetzt vermutlich nur so gut wie möglich in
Gelassenheit und Geduld üben. Man braucht schon Nerven aus
Stahl bei all der Diagnostik. ;-)
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Am18.3.2019
schreib Hans-J.:
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Dass
es strahlen- und chemoresistente Tumorzellen/Gewebe/Metastasen gibt
weißt du. Leider bin ich seit Jahren mit der Kontrolle dieser
Spezies beschäftigt. Das ist nicht nur alleine der
neuroendokrinen Komponente geschuldet, sondern dem mutierten
AR-Rezeptormechanismus, der Hypoxie [Mangelversorgung
des Gewebes mit Sauerstoff - Ed], der Seneszenz
[altersbedingte Zunahme der Mortalität
– Ed] u. a.
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Wenn
du zunehmende Aktivität bei sehr niedrigem PSA nachweisen
kannst, sollte dein Augenmerk sich gezielt auf die Metastasen
ausrichten.
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Die
gemischt differenzierten Metastasen sind besonders häßlich.
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Aber
alle mutierten Metastasen haben eine Achillesverse. "Hitze"
z. B. durch eine MRg-Fus [es ist
unklar, was der Scheiber hier meint – Ed] oder eine
Radiofrequenzablation. Ich würde beides versuchen auszuloten
und nicht länger mit der Behandlung warten.
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Spar
dir die Mühe mit IMRT konventionell ranzugehen. Entweder SBRT
oder VMAT. Problem, am Knochen wird über 52 Gy wohl kaum einer
bestrahlen wollen.
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Da
ich diese Zyklen durchlaufen habe, hatte die RFT mit
Knochenzementauffüllung dann nachhaltig Erfolg.
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Ich
würde nicht warten, bis die Hinterkante am BWK betroffen ist.
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Ich
bedaure deinen Verlauf, lass die ruhenden Metastasen ruhen und
kümmere dich um die beiden Hot Spots.
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Noch
was. Die gemischt-differenzierten Metastasen bilden gerne
Sklerosierungen bei den blastischen Stellen, die Hohlräume an
den lytischen Stellen werden überbaut mit schlechtem Callus.
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Traue
keiner Diagnostik, die hier eine Wertung vornimmt. Ich habe die
Metastasen ausnadeln lassen, weil sich unter den Sklerosierungszonen
lytische Löcher gebildet hatten. Hoch erhitzt und das Loch mit
Knochenzement verschließen lassen hilft, und das nachhaltig.
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Dort
ist seit 4 Jahre Ruhe.
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Leider
kann man das nicht überall am Knochen machen.
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Optimist
schrieb am 14.9.2019 unter dem Betreff „Meine Erfahrungen mit
Docetaxel-Chemotherapie und Ernährung“:
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Als
Patient mit erfolgreich absolvierter Chemo mit Docetaxel habe ich
bemerkt, dass eine der Nebenwirkungen einer Docetaxel-Chemo eine
verminderte Nahrungs- und auch Flüssigkeitsaufnahme sein kann.
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Im
Rahmen meiner frühen Chemo mit Docetaxel konnte ich bei jedem
der Durchgänge feststellen, dass an den ersten Tagen der
Chemotherapie das Interesse am Essen abnimmt.
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Dann,
so nach 5/6 Tagen kam es bei mir zu Geschmacksveränderungen,
vieles am gewohnten Essen schmeckte plötzlich sonderbar bis
ekelig, Obst ging überhaupt nicht mehr.
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Und
während dieser Phase, die bei mir im Schnitt drei bis vier Tage
andauerte, ernährte ich mich von kleinen Portionen
selbstgemachter Gemüsebrühe (Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch,
Ingwer in wechselnder Zusammensetzung). Dabei trieb ich auch
zeitweise meine Freundin zur Verzweiflung, weil dieselbe Brühe,
die mir am Vormittag mundete, am Abend schrecklich schmeckte.
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Auch
Trinken war zeitweise ein Problem. Kaffee schmeckte nach einer
seltsamen Teemischung, Wasser war bitter und so sicherten wir an den
kritischen Tagen der Geschmacksveränderungen meine
Flüssigeitsversorgung mit gezuckertem Wasser und Brühe.
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Zucker
in Getränken habe ich nie gemocht und auch nach meiner Chemo
trinke ich alles ohne Zuckerzusatz, höchstens sehr verdünnte
Saftschorle. Aber die Geschmacksveränderungen!
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Ich
nahm in dieser Zeit immer jeweils ca. 2 – 3 Kilo ab, die ich
aber dann in der Erholungsphase der Chemo (so ab dem 12 Tag) wieder
schnell zugenommen hatte.
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Das
wiederholte sich sechsmal bei jedem Chemodurchgang.
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Nach
der Chemo war mein Essverhalten wieder weitgehend normal, geblieben
ist lediglich eine Abneigung gegen Fischgerichte.
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Fasten
ergibt sich mitunter bei einer Chemo von selbst, zusätzliches
Fasten kann ich aufgrund meiner Erfahrungen nicht empfehlen.
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