Der Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum von KISP und BPS

Selektive Interne Radiotherapie (SIRT)
zur Behandlung von Lebermetastasen

[Die Selektive Interne Radiotherapie (SIRT) ist eine Strahlentherapie zur Behandlung von Krebs in der Leber, das betrifft beim Prostatakrebs Lebermetastasen. Anders als bei der Bestrahlung des Körpers von außen werden bei der SIRT gesunde Zellen weitestgehend geschont und das erkrankte Gewebe gezielt bestrahlt. Die nachstehenden Informationen dazu sind der Web-Seite http://www.leberkrebstherapie.org/ entnommen:
"Gesundes Lebergewebe erhält sein Blut vor allem über die Pfortader (Vena portae) und in viel geringerem Maße über die Leberarterie (Arteria hepatica). Die Leberarterie ist jedoch die Hauptblutzufuhr von Tumoren in der Leber. Die SIRT macht sich genau diesen Unterschied in der Blutversorgung zu Nutze: Bei der Selektiven Internen Radiotherapie bringt das Ärzteteam über einen Leistenkatheter Millionen winziger radioaktiver Mikrokügelchen in die Leberarterie ein. Die Mikrokugeln wandern auf diese Weise direkt zum tumorösen Gewebe, wo die Bestrahlung der bösartigen Zellen ganz gezielt erfolgt.
Die Mikrokügelchen enthalten Yttrium-90, ein radioaktives Isotop, das Betastrahlung abgibt. Diese Strahlung reicht im menschlichen Gewebe über eine Entfernung von zwei bis elf Millimetern. Bei der SIRT kann somit eine höhere und effektivere Strahlendosis direkt gegen die Krebszellen gerichtet werden als bei der Strahlentherapie von außen.
Verschiedene klinische Studien zeigen, dass mit Hilfe der SIRT Tumoren in der Leber stark verkleinert werden können. Viele Tumoren schrumpfen so weit, dass es Ärzten möglich ist, sie später operativ zu entfernen. In Einzelfällen wird das bösartige Gewebe sogar komplett zerstört. Selbst bei Patienten, die nicht mehr auf eine Chemotherapie ansprechen, kann sich in Folge der SIRT die Lebensqualität verbessern und die Lebenserwartung erhöhen."
Weitere Informationen zur SIRT sowie zu der im November 2011 gegründeten Expertengruppe "Selektive Interne Radiotherapie" sind hier zu finden, eine Suchfunktion zu Kliniken und Zentren in Deutschland, die die SIRT anbieten, hier.
Ed]

Helmut II schrieb am 2.4.2004 im BPS-Forum:
Eine vielversprechende Methode wird europaweit erstmals in München angeboten.
Für Patienten mit Lebertumoren, die weder chirurgisch noch chemotherapeutisch erfolgreich behandelt werden konnten, zeigt eine neue Therapie erfolgversprechende Aussichten: Die Selective Internal Radiation Therapie (SIRT). Das Verfahren wurde bisher an einigen hundert Patienten Weltweit getestet.
Bestrahlung direkt am Tumor
SIRT verwendet winzige Kügelchen, an die eine radioaktive Substanz mit sehr kurzer Reichweite gebunden ist. Sie werden direkt in die Leberschlagader eingespritzt. Das geschieht mit Hilfe eines Katheters, der von der Leiste des Patienten aus eingeführt wird. So gelangt eine lokal hohe Strahlendosis direkt zum Tumor, gleichzeitig werden Tumorgefäße verschlossen.
Bislang gute Ergebnisse
Als erstes Institut in Europa ist die Klinische Radiologie am Klinikum der Universität München in der Lage, die SIRT als Therapieverfahren bösartiger Lebertumoren anzubieten.
"Noch vor wenigen Jahren hatten Patienten mit Lebermetastasen geringe Lebenserwartungen", so Professor Dr. Dr. h.c. Maximilian Reiser, Direktor des Instituts. "Wir haben in Großhadern in Zusammenarbeit mit den Onkologen und den Nuklearmedizinern die in Australien entwickelte Methode seit letztem Jahr angewand. Unsere ersten Erfahrungen sind dabei gerade unter Erhalt der Lebensqualität der behandelten Patienten sehr positiv."
Ich hatte die Adresse im "Google" gefunden:
Prof. Dr. Dr. h.c. Maximilian Reiser
Institut für klinische Radiologie,
Klinikum Großhadern der LMU
Marchioninistraße 15, 81377 München
Email: institut@roe.med.tu-muenchen.de