Der Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum von KISP und BPS

Therapiearten – Laparoskopische Radikale Prostatektomie

[Die laparoskopische Radikale Prostatektomie (LRP) gilt als ein minimalinvasiver chrurgischer Eingriff ("Schlüsselloch-Chirurgie"). Anders als bei der herkömmlichen Radikalen Prostatektomie (RP), bei der ein großer Bauch- oder Dammschnitt gemacht werden muss, damit der Chirurg überhaupt an die Prostata herankommt, werden bei der LRP nur fünf kleine Schnitte gelegt, durch die die Optik und die chirurgischen Instrumente ans Operationsfeld gebracht werden: einer am Nabel für die Optik, jeweils zwei kleine "Schlüssellöcher" am rechten und am linken Unterbauch für das Arbeitsgerät ("Trokare"). Die Prostata wird freipräpariert, mobilisiert und von der Blase getrennt. Je nach dem handwerklichen Können des Chirurgs und dem Tumorstadium kann das Gefäßnervenbündel geschont und damit u. U. die Erektionsfähigkeit erhalten bleiben. Nach Durchtrennen der Harnröhre wird die Prostata in den Bauchraum bugsiert, in einem sog. "Lapsac" geborgen und über einen erweiterten Trokarschnitt nach draußen befördert. Der Harnröhrenstumpf wird an die Blase angenäht, ein Drain gelegt und die Hautwunden vernäht.

Als Vorteile für den Patienten werden außer der besseren Kosmetik angegeben: Weniger Blutverlust, raschere Erholung nach dem Eingriff und gute Chancen, Kontinenz und Potenz zu erhalten bzw. wiederzugewinnen. Etwa acht Tage nach dem Eingriff kann der Patient nach Hause entlassen werden. Als Komplikationsrate wird z. B. von der Charité Berlin "nur" 15 % angegeben

(Nach Medical Tribune Online 43/2000).

Warum bei der LRP die Chancen auf Erhalt von Kontinenz und Potenz höher sein sollen als bei der RP, ist mir allerdings nicht klar. – Ed]