Der Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum von KISP und BPS

Therapiearten – Bio-Elektrotherapie

Paul fragte am 22.10.2001:
In der Sendung " Fliege " am 18.10.2001 wurden Alternativen zur Krebsbehandlungen aufgezeigt. Eine Besonderheit war die Behandlung mit Strom, (Niederspannung).
Ein Dr. aus Österreich, 89 Jahre alt, hat ein Buch geschrieben, das nächstes Jahr veröffentlicht wird, und möchte sein Wissen weitergeben.
Dieser Dr. -­ ich habe leider seinen Namen nicht mehr mitbekommen -, ist der Meinung, dass der Körper aus Energie besteht, und dass man diese Energie auch messen kann. Er pflanzt Elektroden in den Tumor ein und gibt dann ca. 40 min eine Stromspannung auf oder in den Tumor. Der Tumor hat einen anderen Spannungswiderstand als gesundes Gewebe. Somit wird der Tumor ganz genau bestrahlt. Ist für mich als Techniker gut nachzuvollziehen. Der Dr. behauptet, jeder Krebs, der tastbar ist, ist zu behandeln, (Brust + PK). Kein Blutkrebs. Der Knoten wird nach einiger Zeit schwarz, wie verbrannt, und löst sich auf. Er behauptet : Sehr gute, ca. 70 %, Erfolge bei PK zu haben. Allerdings nur unbehandelte Krebsknoten, nicht bestrahlte. Ein Urologe setzt die Elektroden ein, dann erfolgt die Strombehandlung. Ich glaube, dieser Ansatz ist sehr erfolgversprechend für PK.
Wer kennt diese Therapie, wo wird sie angewendet? Oder wer kann Näheres zu diesem Arzt sagen?
Uwe hielt gar nichts davon (22.10.2001):
Diese Strom-Therapie kenn' ich schon länger, kein Wunder, ich bin Elektro-Ingenieur. Ich halte davon nichts. In Offenbach macht ein Allgemein-Arzt diese Therapie. Wenn das alles so einfach mit dem Strom wäre, hätte es bestimmt auch schon ein Urologe probiert. Vorsicht! Nicht alles was bei Fliege ist, ist auch seriös. PC-Spes und SPES wurde von Herrn Prof. Pfeiffer auch schon bei Fliege verkauft.
Manfred war am 24.10.2001 mit seinem Urteil optimistischer:
danke, dass Du vorgelegt hast. Ich wollte zu diesem Thema ebenfalls ins Forum schreiben. Antworten ist einfacher als alles neu zu beschreiben.
Auch ich habe mit großem Interesse die Fliege-Sendung gesehen. Wie immer konnten die interviewten Ärzte ihre Thesen nur bruchstückhaft vortragen (Fliege redet einfach zu viel).
Ich fand die Ausführungen so wichtig, dass ich im Internet recherchiert habe:
Der Arzt mit der BIO-ELEKTO-THERAPIE war: Dr. Rudolf Pekar, Fraungasse 4, A4820 Bad Ischl.
Er hat bereits ein Buch geschrieben: Die Perkutane Bio-Elektro-Therapie, Wien 1996, ISBN 38511756576. Leider DM 99,- (ein neues Buch erscheint im Januar).
Die Fliege-Themen kann man nachschlagen unter: http://www.das-erste.de/fliege/themen.asp. Weitere Informationen (Artikel) auch über: BIO-Zeitschrift für Gesundheit - > www.ritter24.de bzw. www.magazin-bio.de.
Wer sich weiter informieren will, braucht nur unter www.google.de (eine der besten Suchmaschinen) den Namen "Rudolf Pekar" einzugeben. Da finden man sehr viele Infos in deutsch und englisch.
Auch wenn Uwe nichts davon hält, fand ich den Ansatz und die Unterlagen sehr interessant. Es handelt sich zwar um eine lokale Therapie, aber die Erfolgsquoten sollen denen einer Operation ähnlich sein mit weitaus weniger - eher gar keinen – Nebenwirkungen.
Bei PK werden zwei oder mehr Nadeln durch den Damm eingeführt (ähnlich Brachy) und, wie schon gesagt, 40 Minuten ein geringer Strom in die Prostata eingeleitet. Das Gewebe wird dabei von dem Strom direkt nur minimal geschädigt. Das Tumorgewebe wird aber beeinflusst und für die Immunabwehr sichtbar. Es wird über den Zeitraum von einigen Wochen vom Körper abgebaut.
Soweit die Theorie. Klingt zu schön um wahr zu sein, jedoch wird ja oft eine einfache und preisgünstige Methode von unserer Ärzteschaft aus mannigfaltigen Gründen nicht zur Kenntnis genommen.
Man sollte sie auf jeden Fall als Alternative zu einer Prostataentfernung in Betracht ziehen bei frühem Stadium (T1). Wäre aber auch als zusätzliche Therapie neben der DHB denkbar.
Dank Internet kann sich jeder selbst informieren und ein Urteil bilden. Für weitere Informationen und Meinungen zu dem Thema wäre ich dankbar.