Der
Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum
von KISP
und BPS
Nebenwirkungen
– Harnröhrenverengung (-striktur, -stenose)
nach
Radikaler Prostatektomie (RPE) (Erfahrungen mit Stents)
Gottfried
schrieb am 25.1.2001:
Nach
meiner Prostataoperation wuchs bereits nach drei Monaten der
Blasenausgang zu. Mit einer TURP-Operation [Entfernen
von Teilen der Prostata durch die Harnröhre – Ed]
wurde die Öffnung wieder erweitert. Bereits nach weiteren 3
Monaten war die Harnröhre am Blasenausgang wieder zugewachsen.
Nach einer Laseroperation war bereits nach einem Monat die Öffnung
wieder zugewachsen. In einer erneuten Operation sollte ein Stent die
Öffnung offen halten, leider war der Stent nur lose eingelegt,
so dass er vom nachwachsenden Gewebe verschoben wurde. Nachdem ich
wieder nicht mehr pinkeln konnte, habe ich Hilfe auf der Takeda-Seite
gesucht und gefunden. Ich habe einen Chirurgen genannt bekommen, der
mir einen Stent eingesetzt hat, und seitdem ist alles ok.
Dazu
schrieb Hansjörg am 25.1.2001:
Bei
mir ging nach 4 Monaten nach der OP, wahrscheinlich hervorgerufen
durch die Bestrahlung, die Harnröhre zu. Mit einer Schlitzung
per Laser wurde dies Anfang August 2000 behoben, und ich habe seither
keine Probleme mehr. Im Gegenteil, ich könnte wieder Liebesgrüße
in den Schnee pinkeln, wenn da nicht das andere Problem nach der
Radikalen wäre.
Kenno
fragte am 27.11.2004:
Wer
hat Erfahrungen mit Harnröhren-Stents, die bei
Harnröhrenverschluss oder -verengungen endoskopisch in den
Prostatabereich der Harnröhre eingesetzt werden und durch eine
stabile Spreizung einen Dauerkatheter ersetzen sollen?
HWL
gab am selben Tag den folgenden Hinweis:
Im
neuen Google Scholar finden
sich zu den Stichworten "Harnröhre" und "Stent"
insgesamt 28 Treffer, darunter eine Doktorarbeit mit
Detailergebnissen einer mehrjährigen Patientenbefragung.
Urologe
fs gab einen Tag später die folgende launige Antwort:
die
Harnröhrenstents sind "out". Viele Versuche sind damit
gemacht worden in Harnröhre und Harnleiter, und auch ich habe
damit gearbeitet.
Die
Erfahrungen sind – bis auf wenige Ausnahmen – sehr
schlecht, das sogenannte Urothel (die Innenauskleidung des
Harntraktes) wächst einfach DURCH den Stent durch – im
Prinzip erwünscht – aber macht dann erneute Stenosen, die
noch schwerer zu behandeln sind.
Etwa
90-95 % haben wir wieder entfernen müssen, falls sie sich
nicht ohnehin selbstständig gemacht hatten.
Um
mit der "Mannheim Uroband" zu sprechen:
Prostataspirale
-
zwei Meter fünfzig Stahl im Steiß,
zwar sehr
schonend, aber sonst ein Scheiß.
Uns stimmt's alle froh und
heiter,
jetzt hat er 'nen schönen Blitzableiter.
Kenno
fragte am 29.11.2004 zurück:
vielen
Dank für Deine Erfahrungen. Nach den Hinweisen von HWL habe ich
unter www.memokath.com einen
für mich interessanten Prostata-Stent "Memokath 028"
gefunden, der in 2. Generation seit 1992 von der Fa.
Engineers & Doctors nternational angeboten wird. Die
Offerten klingen hoffnungsvoll, besonders weil diese Stents aus einer
speziellen Titanlegierung nicht in das Muskelgewebe der Prostata
einwachsen sollen und jederzeit wieder schmerzlos entfernt werden
können.
Würdest
Du mir trotzdem davon abraten?
Urologe
fs riet in der Tat davon ab:
speziell
in der Prostata habe ich KEINE dauerhaften Erfolge gesehen, auch
nicht bei Titanlegierungen, die wir auch verwendeten. Im Harnleiter
hat es gelegentlich funktioniert.
Anne
fragte am 20.12.2004:
Heute
habe ich leider wieder einmal ein Problem, d. h. eine Frage
wegen meines Mannes. Mein Mann war heute bei seinem OP-Urologen und
dieser hat ihm gesagt, dass er eine Harnröhrenverengung hat.
Also wurde sie erst einmal ambulant geweitet. Meine Frage ist nun:
Kommt das öfters vor? Der Urologe meinte, dass er evtl.nochmal
stationär kommen muss. Was wird da gemacht? Ist das eine
komplizierte Sache? Was ist da zu erwarten? Es nimmt einfach kein
Ende. Hoffentlich wird alles demnächst mal wieder besser.
Jörg
(O) antwortete am selben Tag:
ich
gehe einmal davon aus, dass Ihr Ehemann eine radikale Prostatektomie
hinter sich hat. Zu den Nebenwirkungen dieser Operationen zählen
auch Harnröhrenstriktionen (15 %), über die Ihr Gatte
bestimmt aufgeklärt wurde.
Durch
die Entfernung der Prostata wird die Harnröhre bis zu 4 cm wird
gekürzt und somit verengt. Normalerweise hat dies keine größeren
Auswirkungen. Durch die Verkürzung und Verengung der Harnröhre
kann es aber zu kleinen Harnröhrenverletzungen kommen, deren
Narben die Harnröhre weiter verengen. In diesen Fällen muß
eine Harnröhrenschlitzung vorgenommen werden, die bei mir
stationär fünf Tage im Krankenhaus vorgenommen wurde.
Anne
fragte am 21.12.2004 weiter:
Ich
habe nochmal eine Frage zu der Harnröhrenschlitzung. Wird diese
immer mit Laser gemacht? Oder sollte man sich speziell nach dieser
Methode erkundingen. Mein Mann wird sich dieser unterziehen müssen,
da eine Verengung festgestellt wurde (zwei Monate nach OP). Es wurde
schon eine Erweiterung gemacht, aber ob dies anhält? Wer kann
mir auch etwas mehr über diesen Eingriff sagen? Was ist dann mit
der Inkontinenz? Wird diese dann dadurch noch verschlimmert? Wer hat
Erfahrung damit? Mein Mann geht jetzt erst einmal in AHB und dann
wird man sehen. Ich wüsste einfach gerne mehr darüber und
über Erfahrungen. Hanjörg hat ja mal in Nebenwirkungen
Harnröhrenverengung geschrieben. Er hat wohl so eine Sache
hinter sich. Leider konnte ich keine E-Mail-Adresse finden. Sonst
hätte ich nochmal dorthin geschrieben. Vielleicht kann mir
jemand antworten.
Jörg
(O) antwortete ihr am selben Tag wieder:
bei
mir wurde der Harnstrahl im Jahre 2000 sehr dünn. Ursache
hierfür war eine kleine Harnröhrenverletzung, deren Narben
die Harnröhre erheblich verengten. Mein Urologe kam mit seiner
Sonde bei der Vernarbung nicht weiter. Im Krankenhaus wurde mir ein
Kontrastmittel in die Harnröhre gespritzt (völlig
schmerzlos) und über einen Monitor konnte man sehr deutlich die
Verengung erkennen. Die anschließende Schlitzung wurde nicht
mit einem Laser gemacht. Klinikaufenthalt war von Montag bis Freitag.
Seit diesem Eingriff habe ich keine weiteren Probleme gehabt. Zu
Deiner Frage der Inkontinenz nach einer Schlitzung ist zu sagen, dass
dies dann kritisch wird, wenn die Verengung nahe des verbliebenden
Schließmuskels ist und dieser bei der Schlitzung verletzt wird.
Mein Urologe riet mir die Harnröhre beim Wasserlassen zu dehnen,
indem man sie vorne zuhält. Aber Vorsicht: dadurch könnten
auch Verletzungen entstehen.
Der
von Anne angesprochene Hansjörg schrieb:
die
Harnröhrenschlitzung ist keine weltbewegende Angelegenheit. Ich
habe mir sie in Rahmen zweier Operationen an der Schilddrüse
(Knoten in der Schilddrüse und ein Nebenschilddrüsenadenom)
als dritten Eingriff gleichzeitig machen lassen.
Ob
mit Laser oder Stahl dürfte aufs gleiche herauskommen. Der
Operateur muss ein gutes Händchen haben:
-
schlitzt er zuviel, wird man inkontinent,
- schlitzt er zuwenig,
gibt es wieder einen Harnverhalt.
Ich
musste nach der Harnröhrenschlitzung noch ca. eine Woche einen
Katheter tragen, weil es immer wieder durch die Schwellung an der
Wunde einen Harnverhalt gab.
Und
Urologe fs schrieb:
zu
unterscheiden ist zwischen "echter" Harnröhrenverengung,
genannt Harnröhrenstriktur, und Vernarbung der Nahtstelle
zwischen Blase und Harnröhre nach RP, genannt
Anastomosenstriktur.
Erstere
kommt häufig nach Entzündungen oder Verletzungen der
Harnröhrenschleimhaut, dass zweite ist eine überschießende
Narbenbildung.
Die
HR-Striktur wird "geschlitzt", wobei 50 % wieder
auftreten im Laufe des Lebens. Die Anastomosenstriktur sollte
"reseziert", d. h. abgehobelt – die Narbe
weggeschnitten werden. Hier reicht einfaches Schlitzen oft nicht aus.
Pit
fragte am 6.3.2005:
Vor
drei Jahren habe ich mich einer totalen Prostatektomie unterziehen
müssen. Die OP erfolgte vom Damm aus, daher war ich über
zwei Jahre lang inkontinent. Das ist nun vorbei, aber nun habe ich
ganz erhebliche Beschwerden beim Wasserlassen, der
Blasenschließmuskel ist wohl nervlich geschädigt, er kann
nur unter starkem Pressen geöffnet werden.Die Blasenspiegelungen
ergaben keinerlei Anzeichen für eine Verengung oder sogar ein
Hindernis. Drei zu Rate gezogene Urologen machen einander
ausschließende Therapieemphehlungen.
Der
Eine will die Harnröhre im Bereich des Schließmuskels
schlitzen,
der Andere katheterisieren,
der Dritte will
medikamentös vorgehen.
Detrusitol
zeigt aber keine Wirkung. Ein neues Präparat Emselex wird von
einem anderen Arzt abgelehnt.
Hansjörg
antwortete am selben Tag:
versuche
es doch zuerst einmal mit einem Katheter. Den trägst du zehn
Tage lang, und wenn du Glück hast, ist die Verengung behoben.
Das ist m. E. die minimalinvasivste Methode. Erst im zweiten
Schritt würde ich an eine Schlitzung denken.
Ich
selbst musste mich nach meiner OP nach einem totalen Harnverhalt
schlitzen lassen. Das wurde per Laser gemacht und ist problemlos
verlaufen. Seit über vier Jahren habe ich keine Probeleme mehr
mit dem Wasserlassen gehabt und bin kontinent.
Zum
Schlitzen musst du dir einen erfahrenen Operateur mit einem guten
Händchen suchen. Denn wenn zuviel geschlitzt wird, besteht die
Gefahr der Inkontinenz.
Und
Kenno schrieb:
das
Schlitzen des Blasenschließmuskels ist, wie Hansjörg
berichtete, sehr gefährlich. Sei froh, dass der Muskel wieder
arbeitet. Auf die Gefährlichkeit hat Dr. med. Machtens
(Hannover) in einer Antwort auf die Frage 2 im Nürnberger
Prostata-Kongress hingewiesen. Nachzuhören in einem
Audiomitschnitt, zu dem Du hier
kommst.
Opa
Bernhard fragte am 8.10.2005:
Mein
Krebs hat die Harnöhre zugesetzt – das sagt der Professor.
Als ich vor einigen Tagen in die Klinik kam, wollte er mich sofort
operieren (ausschaben oder elektrisch beseitigen). Ich habe das
sofort abgelehnt. War das richtig? Ich werde jetzt einen
suprapubischen Katheter bekommen.
Urologe
fs antwortete einen Tag später:
ein
Bauchdeckenkatheter würde lebenslang einen vier- bis
sechswöchigen Wechsel des Katheters bedeuten. Auch sind selbst
bei bester Versorgung nach wenigen Monaten Einstichkanal und Blase
chronisch entzündet. Häufige Harnwegsinfekte und
antibiotische Behandlungen sind die Folge, dann verstopfen die
Katheter und der Patient hat schon wenige Tage nach einem Wechsel
wieder Probleme wegen Blasensteinbildung – wie lange wollen Sie
das mitmachen??
Eine
OP ist nicht sehr belastend, allerdings sollte das PCa therapeutisch
abgeschirmt sein, denn es werden PK-Zellen in das Blut ausgeschwemmt
und könnten ohne Hormontherapie dann nach einigen Jahren an
anderen Stellen im Körper zu Metastasen führen.
Sicher
ist hier gut abzuwägen, aber bei genauer Betrachtung ist in
aller Regel die OP das kleinere Übel.
Büdi
fragte am 5.2.2006:
Vor
zwei Jahren wurde bei mir die RPE gemacht. Alles verlief sehr gut.
Bis heute PSA immer auf 0,000. Aber die Inkontinenz ist geblieben
[wie sich zeigt, leidet Büdi an
Inkontinenz + Harnröhrenverengung
– Ed].
1.
Zweimal Reha in Bad Wildungen
2. viermal OP ( Schlitzung )
3.
einmal Weitung in der Reha
4. YENTRVE hat auch nicht geholfen.
5.
Täglich Beckenbodenübungen
Es
hat alles nichts geholfen.Ich habe laut Urologe eine starke
Narbenbildung. Ich brauche täglich noch ca. 10 Vorlagen. Die
letzte OP war vor ca. acht Wochen. Es ist schon wieder alles dicht.
Ich kann nicht mehr, gib es nicht eine andere möglichkeit auser
OP, die hilft. Wer hat, oder hatte die gleichen Probleme.
Urologe
fs antwortete am selben Tag:
tut
mir leid zu hören, aber dennoch kurze Information:
Inkontinenz
durch verletzten Schließmuskel (Stress- bzw. besser
Belastungsinkontinenz genannt) und Inkontinenz durch Verengung der
"Nahtstelle" (Anastomosenstriktur mit Restharnbildung) sind
in der Therapie grundlegend zu unterscheiden. Wenn, wie bei Ihnen,
die Anastomose zu eng ist, wird Beckenbodengymnastik und Yentreve die
Problematik der Entleerungsstörung nur verstärken!
Vorausgesetzt
der Sphinkter (Schließmuskel) ist sicher intakt (kann bei einer
Blasenspiegelung mit einem kleinen Elektroimpuls getestet werden),
sollte die Narbe nicht nur geschlitzt, sondern regelrecht reseziert
(ausgeschnitten) und dann für einige Tage höchstdosiert
Cortison eingenommen werden (reduziert die Narbenbildung erheblich).
Und
ChristineW schrieb, ebenfalls am selben Tag:
Bei
meinem Mann war es ähnlich, drei Tage nach Entlassung aus dem
Krankenhaus, ebenfalls Prostatektomie, war alles zu. Er wurde jetzt
zum erstenmal nachoperiert, allerdings keine Schlitzung, sondern mit
Laser abgehobelt. Ich habe in dieser Zeit auch Hilfe gesucht und
bekam eine Information, bestellte in einer Apotheke folgendes Mittel:
THIOSINAMINUM
D 12, ist aus der Homöopathie, ein Harnstoff, der eigentlich bei
Vernarbungen gut helfen sollte. 2 x täglich fünf Kügelchen,
nach zwei Jahren mit dieser Belastung kann man es auf jeden Fall mal
versuchen, Garantie kann ich Dir natürlich nicht geben, aber wir
versuchen es auch.
Joachim
fragte am 17.5.2006:
Am
22.7.2003 wurde bei mir eine radikale Protatektomie durchgeführt.
Die danach ¼-jährlich durchgeführten
PSA-Untersuchungen liegen unter 0,04, sind also ok. Leider ist mein
Harnstrahl zunehmend schwächer geworden, so dass ab Dezember
2003 in ca. zweimonatigen Abständen eine Bougierung ( Dehnung )
der Harnröhre mit verschiedenen Röhrenstärken (12-18)
erforderlich wurde. Eine Endoskopierung zeigte eine
Harnröhrenverengung im vorderen Teil der Harnröhre (keine
Engstelle im Bereich der neuen Harnröhren-, Blasenverbindung)
durch Narben. Diese sind durch den Katheter verursacht worden. Eine
am 2.5.2005 von meinem Urologen durchgeführte Schlitzung zeigte
lediglich für sieben Monate Erfolg. Ab 2.1.06 mußte wieder
bougiert werden. Nun habe ich gehört, dass die Narben in der
Harnröhre mit Stücken aus dem Mundraum geschlossen werden
können. Meine Fragen: Ist das bekannt? (Wenn nein, wo kann ich
mich darüber erkundigen?) Welche Unannehmlichkeiten muss man in
Kauf nehmen? Wie sind die Erfolgsaussichten? Wer/welches
Krhs./Klinikum führt diese Operationen durch (Erfahrungen,
Häufigkeit)?
Mein
Urologe meint, dass eine erneute Schlitzung z. Zt. nicht ratsam
sei.
Ralf
antwortete am selben Tag:
Auf
der 47. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für
Urologie (4.-6. Mai 2006 in Frankfurt/Main) gab es einen Vortrag aus
dem Bereich der Kinderurologie, der vielleicht in diesem Zusammenhang
für Dich interessant sein könnte: "Operative Korrektur
der Hypospadie – Heilbronner Erfahrungen". "Hypospadie"
ist etwas, womit sich vermutlich niemand von uns herumschlägt.
Es bezeichnet eine Entwicklungsfehlbildung, wobei bei einem Knaben
die Harnröhre nicht an der Penisspitze mündet, sondern
vorher, irgendwo an der Unterseite des Penis (kommt angeblich bei
einem von 300 neugeborenen Knaben vor). Die Heilbronner (Urologische
Klinik Heilbronn, http://www.urologie-heilbronn.de/)
haben eine Technik entwickelt, aus der Innenseite der Unterlippe
einen Hautlappen zu entnehmen und daraus eine Art Verlängerung
der Harnröhre zu formen. Der Vorteil der Mundschleimhaut ist,
dass sie mitwächst, was bei dem beschriebenen Krankheitsbild
unschwer als wünschenswert zu bezeichnen ist. Die Heilbronner
haben auch Erfahrung mit dem Präparieren des
Mundschleimhautlappens, was wichtig ist. Bei Kindern soll die Wunde
unglaublich schnell heilen; nach zwei Tagen können Sie schon
wieder Kartoffelchips essen (mit Paprika!); bei Erwachsenen dauert es
wohl etwas länger.
Die
Studie wurde erstellt von Schulze M., Teber D, Klein JT, Subotic S,
Seemann O und Rassweiler JJ.
Wende
Dich doch an die Heilbronner und schildere Dein Problem.
Und
Urologe fs schrieb einen Tag später:
Eine
der besten Kliniken für Probleme mit der Harnröhre ist das
AK Harburg Frau Prof. Fisch. Hier werden alle gängigen und
experimentellen Verfahren zur Behandlung einer Harnröhrenenge
durchgeführt. Dort scheut man sich nicht einmal davor, bei
Anastomosenengen nach radikaler Prostatektomie bei einer erneuten OP
eine komplett neue Anastomose zu legen.
ArturWo
fragte am 8.10.2008:
Vor
fünf Jahren bin prostatektomiert worden. Es geht mir soweit gut,
aber seit der Op. habe ich eine Harnröhrenstriktur, so dass die
Harnröhre alle zwei bis drei Monate bougiert (gedehnt) werden
muss. Auch drei Harnröhrenschlitzungen in dieser Zeit brachten
keinen Erfolg.
Nun
habe ich gehört, dass die Schließung der Narben in der
Harnröhre mit körpereigenem Material (z. B.
Mundschleimhaut) oder anderen Materialien erfolgversprechend sein
soll. Hat darüber jemand Erfahrung, kann mir jemand Hinweise
geben?
Urologe
fs konnte. Am selben Tag antwortete er:
Es
ist in der Tat so, dass nach der dritten erfolglosen Schlitzung eine
offene Korrektur erfolgen sollte. Eine Patch-Implantation mit
Mundschleimhaut, Nabelschnurvene u. a. kann sehr erfolgreich
eingesetzt werden.
winfried45
fragte am 26.5.2014:
Ich
habe seit meiner RPE im März 2008 eigentlich keine großen
Probleme gehabt. Allerdings hat man bei meiner letzten
Kontolluntersuchung im Feb. 2104 einen Blasentumor festgestellt, der
im März und im April 2014 auch vollständig entfernt wurde.
So weit – so gut.
Bei
der 1. und auch bei der 2. OP musste jeweils die Harnröhre
"geschlitzt" werden, da sie für den Eingriff zu eng
war. Bereits drei Wochen nach der. 1 OP wurde der Harnstrahl wieder
schwächer, sodass ich schon davon ausgehen musste, dass bei der
2. OP auch wieder geschlitzt werden musste.
Jetzt,
vier Wochen nach der 2. OP, habe ich den Eindruck, dass der
Harnstrahl erneut schwächer wird. Bin schon ganz verzeifelt,
denn ich habe gelesen, dass die Schlitzung nicht beliebig oft
durchgeführt werden kann.
Hat
jemand ähnliche Erfahrungen? Wer kann mir hierzu Tipps geben und
welche Klinik ist für eine evtl. offene Harnröhren OP
geeignet?
Urologe
fs antwortete einen Tag später:
Nach
heutigen Stand sollte eine Harnröhre nicht mehr als 2x
geschlitzt werden!
Hintergrund:
Bei
jeder Schlitzung muss man bis ins gesunde Gewebe schneiden, um einen
einigermaßen Effekt zu haben. Damit wird jede Narbe und jeder
Eingriff tiefer in das bislang gesunde Gewebe vordringen und damit
"heilende" offene Operationen schwieriger und weniger
erfolgversprechend machen.
Zunächst
sollte durch eine Kontrastmitteldarstellung der Harnröhre
(Urethrogramm), eine diagnostischen Harnröhrenspiegelung
(Cystoskopie) mit dünnen, flexiblen Geräten –
außerhalb einer OP-Situation und eine Ultraschall-Untersuchung
des Harnröhrenverlaufes mit dem Nahfeldkopf (Feststellung des
Ausmaßes der besagten Narben) ein korrekter Ist-Status erhoben
werden. Es kann ja auch sein, dass NICHT die Harnröhre, sondern
die Nahtstelle von Harnröhre und Blase (dann ganz anderes
Vorgehen) für die Probleme verantwortlich ist.
In
Ihrer Region kenne ich keinen speziellen Operateur. Hier in Hamburg
am UKE ist Frau Prof. Fisch und in Gießen Prof. Weidner für
solche Eingriffe anerkannt.
Am
selben Tag schrieb Conobar:
Neben
meinem PCa ist auch bei mir 2008 ein Blasencarzinom festgestellt
worden. Wegen einer leichten Harnröhrenstriktur ist mir
seinerzeit auch die Harnröhre zweimal geschlitzt worden, laut
Urologen sei dies unumgänglich, um an den Blasentumor
heranzukommen.. Leider war ich damals noch so naiv den Urologen zu
glauben. Blasentumoren haben die "Angewohnheit", häufig
wiederzukommen. Ich habe einen Betroffenen kennengelernt, dem wegen
der angeblichen Notwendigkeit die Harnröhre bis zu 15 (!) mal
geschlitzt wurde. Nachdem die Harnröhre durch die Eingriffe
hoffnungslos vernarbt war, blieb ihm keine andere Möglichkeit,
als die Harnröhre durch Implantate aus der Mundschleimhaut
reparieren zu lassen. Aufwändige Geschichte, unangenehm und
nicht ungefährlich dazu, der Eingriff wurde in Hamburg-Harburg
bei Frau Prof. Dr. Fisch vorgenommen. Als sich mein Tumor das 3. Mal
gemeldet hat, habe ich mich in dieses KKH in Hamburg begeben, und
siehe da: laut Aussage des Chirurgen handelt es sich bei mir um eine
leichte, angeborene "bulbäre Striktur", ein Schlitzen
der Harnröhre wäre absolut nicht indiziert gewesen, der
Eingriff wäre problemlos mit einem 19er Charière-Resektoskop
möglich. Hier wurde mir dann zum erstenmal der Tumor mit diesem
Resektoskop problemlos entfernt. Da ich mir die Fahrt nach Hamburg
ersparen wollte, habe ich mich informiert, welches KKH im Ruhrgebiet
auch über ein derartiges Instrument verfügt. Gar nicht so
leicht, die meisten Krankenhäuser verfügen nicht über
so ein Resektoskop, Schlitzen ist wohl kostenrelevanter wegen der
längeren Liegezeit des Patienten. Schließlich habe ich
mich dann im Augusta KKH Bochum, die über ein entsprechendes
Resektokop verfügen, behandeln lassen: Kein Schlitzen, keine
Probleme, nur vier Tagen KKH-Aufenthalt. Zuletzt wurde mir im
November 2013 wieder ein Tumor aus der Blase entfernt, diesmal in
einem KKH in meiner Nähe. Nach meinem Hinweis auf mein Problem
wurde ein 19er CH-Resektoskop von einem anderen KKH ausgeliehen, da
das KKH selbst nicht über ein derartiges Instrument verfügte.
Auch hier ist der Eingriff wieder problemlos verlaufen. Hätte
ich nicht drauf hingewiesen, wäre mir hier mit Sicherheit wieder
die Harnröhre geschlitzt woren.
Nach
Aufenthalten in acht verschiedenen Krankenhäusern die letzten
zehn Jahre habe ich eins gelernt: Vertrauen ist gut, Informieren ist
besser.