Der Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum von KISP und BPS

Ernährung, Nahrungsergänzungen –
Lycopin (Tomatenprodukte)

[Lycopin (engl. lycopene) ist ein roter Pflanzenfarbstoff, der z. B. in Tomaten, dunklen Beeren, Roter Bete, roten Säften enthalten ist und von dem eine krebshemmende Wirkung angenommen wird.
In der Schreibweise gibt es wegen der englischen Schreibung mit -pene einige Verwirrung, häufig wird in deutschen Texten 'Lycopen' geschrieben oder "Lycopene" als eine Pluralform aufgefasst. Im Englischen muss es so geschrieben werden, damit die zweite Silbe, wie im Deutschen, wie "-pien" ausgesprochen wird.

Der Lycopingehalt einzelner Nahrungsmittel sieht aus wie folgt:

Produkt

Portionsgröße

Lycopingehalt
(mg/Portion)

Lycopingehalt
(mg/100 g)

Tomatensaft

250 ml (1 Tasse)

25,0

9,5

Tomatenketchup

15 ml (1 EL)

2,7

15,9

Spaghettisoße

125 ml (½ Tasse)

28,1

21,9

Tomatenpaste

30 ml (2 EL)

13,8

42,2

Tomatensuppe (Konzentrat)

250 ml Zubereitung

9,7

7,2

Tomatensoße

60 ml (¼ Tasse)

8,9

14,1

Chilisoße

30 ml (2 EL)

6,7

19,5

Meeresfrüchtesoße

30 ml (2 EL)

5,9

17,0

Wassermelone

368 g
(1 Scheibe 25 x 2 cm)

14,7

4,0

Rosa Pampelmuse

123 g (½)

4,9

4,0

Rohe Tomate

123 g (1 mittlere)

3,7

3,0


(nach http://www.heinz.com.au/html/health_nutrition/tomatoes/home.asp)

Ed]


HWL schrieb am 19.6.2004:

In einer Reihe von Veröffentlichungen wird über die wachstumshemmende Wirkung von Lycopin (aus der Haut von Tomaten) auf PCa berichtet und zwar auch durch klinische Untersuchungen an PCa-Patienten. Durch diese Untersuchungen hatte bereits vor Jahren, insbesondere in USA, ein Run auf Lycopin-Kapseln, Tomatensaft, Tomatenmark u. dgl. eingesetzt. Später wurde bekannt, dass das z. B. in Tomatenmark enthaltene Lycopin nicht ohne weiteres vom Magen aufgenommen werden kann, wenn man es nicht vorher kurz erhitzt. Dabei soll Lycopin freigegeben und umgesetzt werden. Etwa 10 % des Lycopingehaltes gehen bei der Erhitzung verloren.

Später wurde bekannt, dass reines Lycopin, wie es beispielsweise in Kapseln vorliegt, wenig wirksam ist, da offenbar ein (bisher unbekannter) Wirkstoff aus der Tomatenschale gemeinsam mit Lycopin erst die erwartete Wirkung der Wachstumshemmung von PCa bringt.

Ich nehme deshalb seit mehreren Monaten ein nicht industriell behandeltes Tomatenmark (Türkei, 4 x sonnenkonzentriert, Lycopingehalt mindestens 200 mg/100 g Tomatenmark, mit zwei Esslöffeln Speiseöl pro 500 g Mark kurz aufgekocht und wieder in Gläser abgefüllt. Dosierung: 2 x tgl. 1 gehäufter Teelöffel mit Wasser.

Lieferant: dryfruit Deutschland, Glockengasse 4, 93047 Regensburg, Tel.: 0941-56 01 69. info@dryfruit.de.

500-g-Glas = 7,50 Euro + Versand.

Nachfolgend eine Veröffentlichung, die über die Wirkung von Tomateninhaltstoffen berichtet.

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Tomato Powder, Not Lycopene, Inhibits Prostate Cancer in Rats

By Anthony J. Brown, MD

NEW YORK (Reuters Health) Nov 04 - The anti-prostate cancer effects tied to consumption of tomato products may be from the whole tomato, and not only the lycopene present, findings from a new animal study suggest.

"In terms of preventing prostate cancer, the conclusion from our study is that taking a lycopene pill is not going to make up for a bad diet," lead author Dr. Steven K. Clinton, from The Ohio State University in Columbus, told Reuters Health.

Still, several epidemiologic studies have linked high lycopene levels with a reduced risk of prostate cancer (see Reuters Health story June 7, 2002). But according to Dr. Clinton, these findings could mean that high lycopene levels are a marker for high intake of tomato products rather than a protective agent against the malignancy.

The new findings, which are reported in the November 5th issue of the Journal of the National Cancer Institute, are based on a study of male rats treated with chemicals to induce prostate cancer.

The animals were given standard diets that contained tomato powder, lycopene, or no added ingredients. In addition, after several weeks of unlimited food access, the animals were randomized to either continue with unlimited access or to receive a 20% dietary restriction.

Prostate-cancer-specific mortality was significantly lower for tomato powder-fed rats compared with control animals. In contrast, no mortality difference was seen between lycopene-fed rats and controls.

Dietary restriction also had a beneficial effect on cancer outcomes, the authors found. Rats fed restricted diets experienced significantly longer prostate cancer-free survival than animals with unlimited food access.

"Tomatoes contain dozens of biologically active substances that may work together better than any one would work alone," Dr. Clinton noted. "Our reductionist thinking that we can take a complex food and say that the benefits come from just one of the components present is probably not the way we want to go in terms of nutrition and cancer prevention."

"Although this one study--like one molecule--is not likely to be definitive, it will, as all important studies do, open and clarify avenues for research," Dr. Peter H. Gann, from Northwestern University in Chicago, and Dr. Frederick Khachik, from the University of Maryland in College Park, note in a related editorial.

J Natl Cancer Inst 2003;95:1563-1565,1578-1586.

Quelle: Medscape

HWL ergänzte noch am selben Tag:

wurde gebeten, die Studie über die Wirkung von Lycopin auf aktive PCa in das Forum zu stellen. Nachfolgend gleich die deutsche Übersetzung (ohne Gewähr):

Kucuk et al. berichtete über 30 Männer mit lokal begrenztem Prostata-Karzinom, die zur radikalen Prostatektomie vorgesehen waren. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt 15 mg Lycopin oral 2 x täglich; die zweite Gruppe blieb drei Wochen vor der Operation unbehandelt. Von dem entnommenen Prostatagewebe wurden Stufenschnitte angefertigt, komplett eingebettet und hinsichtlich pathologischem Stadium, Gleason-Score, Prostata-Karzinom-Volumen als auch im Hinblick auf das Ausmaß einer PIN (ein pathologischer Befund, der oft zusammen mit einem Prostata-Karzinom gefunden wird) in der Drüse bewertet. Die Gewebeproben wurden auch bezüglich Biomarkern zur Zellproliferation, Differenzierung und Apoptose untersucht. Dann wurde die behandelte Gruppe mit der Kontrollgruppe verglichen. In der behandelten Gruppe stiegen die Serum- und Gewebekonzentrationen von Lycopin um 22 %. Zum Zeitpunkt der radikalen Prostatektomie hatten innerhalb der behandelten Gruppe 8 von 12 Patienten (27 %) ein auf das Organ begrenztes Prostata-Karzinom; 84 % hatten Tumore < 4 ccm im Vergleich zu 44 % und 55 % in der Kontrollgruppe. In der behandelten Gruppe konnte weniger PIN nachgewiesen werden. Die Expression von Biomarkern, die eine Proliferation anzeigen, ging zurück; die Marker der Differenzierung und Apoptose stiegen in der behandelten Gruppe an. Auch die PSA-Werte gingen in dieser Gruppe signifikant zurück, nicht jedoch in der Kontrollgruppe.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Lycopin eine gewisse Rolle in der Verhütung des Prostatakrebses spielt. Dies ist eine sehr spannende Studie; zur Zeit empfehlen wir Patienten mit aktivem Prostata-Karzinom, 30 mg Lycopin in ihre Diät mit einzubeziehen.


HWL schrieb am 14.10.2004:
nachfolgende Mitteilung zu einer Studie aus Holland erhielt ich heute aus USA. Sie behandelt die Wachstumshemmung von Prostatakrebszellen durch geeignete Mengen von Lycopen + Vitamin E (z. Zt.noch bei Mäusen).
(Roh-Übersetzung. Keine Gewähr für korrekte Wiedergabe).
Lycopin plus Vitamin E verringern das Wachstum von Prostatakrebszellen bei Mäusen
Geringe Dosen von Lycopin kombiniert mit geringen Dosen von Vitamin E reduzieren bei einem Mausmodell menschlicher Prostatakrebszellen signifikant das Wachstum des Tumors und reduzieren die Konzentrationen der PSA-Werte im Serum entsprechend.
Beim Bericht über ihre Ergebnisse anlässlich der Krebskonferenz in Genf, Schweiz am vergangenen Donnerstag sagte Dr. Jaqueline Limpens, dass diese Ergebnisse in das allgemeine Bild passen, dass Lycopin und Vitamin E bei Prostatakrebs einen Antikrebseffekt haben.
"Verschiedene epidemiologische Studien haben gezeigt, dass es eine inverse Beziehung gibt zwischen Tomatenverzehr, der Einnahme von Lycopin, dem Serum-Lycopin-Spiegel und dem Auftreten von fortgeschrittenem Prostatakrebs", so die Forscherin. Sie fügte hinzu "Das ist nicht nur für die Prävention von Vorteil, sondern während einer kurzen dreiwöchigen Versuchsreihe von Patienten mit Prostatakrebs, führte die Einnahme von lycopenreichem Tomatenextrakt zu einem Absinken des PSA-Wertes (s.a: Reuters Health Report Dec.18, 2001). Die Einnahme von Vitamin E führte gleichfalls zu einem geringeren Risiko für PCa, wenn auch die Daten in dieser Beziehung entgegenstehen.
Bei der gegenwärtigen Studie hatten Dr. Limpens und ihre Kollegen menschliche Prostatakrebszellen in die Prostaten von athymischen Nacktmäusen injiziert. Drei Tage nach der Tumor-Einpflanzung erhielten die Tiere eine tägliche Nahrungsergänzung mit gering- oder hochdosiertem Lycopin (5 oder 50 mg/kg Körpergewicht), von gering- oder hochdosiertem Vitamin E (5 oder 50 mg/kg)sowie einen Mix aus niedrig-dosiertem Lycopin/Vitamin E (5 mg/kg von jedem), oder aber Wasser als Placebo.
Niedrig dosiertes Lycopin allein unterdrückte das Wachstum von Prostatakrebszellen nach dem 42.Tag um 53 % und erweiterte die PSA-Verdopplungszeit ähnlich. Alle anderen einzelnen Untersuchungen zeigten keine signifikanten Tumor-Verringerungs-Effekte.
Die Kombination von geringdosiertem Lycopin und Vitamin E war "bei weitem am wirksamsten" , da es das Wachstum des Tumors nach dem 42.Tag um 73 % unterdrückt hatte, so Frau Dr. Limpens.
"Am wichtigsten aber ist, dass PSA-Werte und PSA-Verdopplungszeiten zu den "Tumor-Antworten" passen und zwar bei allen Experimental-Gruppen. Dies stützt den Gebrauch des PSA-Wertes als einen nützlichen Ersatz-Marker für die Wirkungen dieser Nahrungsmittel bei den laufenden klinischen Versuchen zum Prostatakrebs".
Dr. Limpens, Wissenschaftlerin am Erasmus Medical Center in Rotterdam, Niederlande präsentierte die Ergebnisse anlässlich des Symposiums für Molekulare Ziele und Krebs, gesponsort durch die European Organization for Research and Treatment of Cancer (EORTC), das U.S. National Cancer Institute (NCI) und durch die American Association für Cancer Research (AACR).
Quelle: www.medscape.com/viewarticle/490398_print.
Ein Gast fragte daraufhin am selben Tag:
...........dann müssten ja die italienischen Männer signifikant weniger PCa haben als die Deutschen bei ihrem Tomatenverzehr in jeder Form und Art. Ist darüber etwas bekannt ?
Ein anderer "Gast" wusste etwas darüber:
Es sind rund 10 % weniger auf die Bevölkerung umgerechnet ! Nicht berauschend, Lycopin ist also kein Wundermittel, aber immerhin etwas.....
HWL relativierte die Aussage von "Gast zwo" einen Tag später:
Zu Deinem Hinweis, dass die Italiener wegen des verstärkten Tomaten-Verzehrs eigentlich weniger PCa haben müssten: nach meiner Kenntnis gibt es noch keine Studien über einen Zusammenhang zwischen Bevölkerungsgruppen und Tomatenverzehr. Eine solche Studie wäre im Bezug auf PCa auch nicht sinnvoll, da niemand täglich die Unmengen roher Tomaten verzehrt, die nötig sind, um die Mindestmenge von Lycopin zu sich zu nehmen.
Lycopin wird erst beim Erhitzen in größeren Mengen frei und vorrangig in Tomatenmark, Tomatensauce u. dgl. zusammen mit wenig Öl vom Verdauungssystem aufgenommen.

HWL schrieb am 13.12.2004:
Inzwischen ist aus einer ganzen Reihe von wissenschaftlichen Veröffentlichungen, darunter auch von Dr.Strum bekannt, dass Lycopin aus der Tomatenschale eine krebshemmende Wirkung hat. Wenig bekannt ist, dass der aus der Tomatenschale isolierte reine Wirkstoff Lycopin allein nicht die erhoffte Wirkung hat (Lycopin-Kapseln). Nach den Studien scheinen ein oder mehrere zusätzliche, bisher unbekannte Stoffe aus der Tomatenschale in Verbindung mit Lycopin entsprechend zu wirken.
Ich habe deshalb einen Lieferanten von Tomatenmark ermittelt, der absolut naturbelassenes und sonnengetrocknetes Tomatenmark aus der Türkei importiert. Da die von dort angegebenen Lycopin-Werte mir wenig glaubhaft erschienen, konnte ich den Importeur veranlassen, die Werte in einem anerkannten Labor messen zu lassen.
Die Ergebnisse liegen jetzt vor: Tomatenmark Fa. Dryfruit, Regensburg Lycopin = 40 mg/100 g; nach 20 min. Erhitzung auf 80 Grad C. = 39,1 mg/100 g. Meine Dosierung: 2 x 6-10 mg tgl.; Kosten: 450-g-Glass = 6,50 Euro; Versandkosten (bis 49.-€) = 4,90 Euro.
Adresse: dryfruit Deutschland, Glockengasse 4,93047 Regensburg; Tel.:0941-56 01 69; Fax: -56 59 40; www.dryfruit.de; eMail: info@dryfruit.de.
Gerard (US) schrieb dazu am 14.12.2004:
Als ich anfang November mit Flug DELTA015 von Frankfurt nach Atlanta nach Hause flog, fiel mir auf, dass viele Passagiere Tomatensaft bestellten. Die Flugbegleiter servierten den Saft aus 5,50 oz (162 ml) Campbell’s Tomato Juice-Büchsen. Mir fiel auch auf, dass diese kleinen Büchsen einen auffälligen Lycopin-Hinweis hatten. Dort stand auch, ein 8-oz.-Glas (236 ml) Campbell's Tomato Juice enthält:
nur 50 Kalorien
Vitamin A
Vitamin C
20 mg des Antioxidants Lycopin
Vordem deckte ich meinen 10 mg täglichen Lycopin-Bedarf allein aus Softgel-Kapseln (60 Stück zu $5,85).
Meine Suche im heimigen Supermarkt um die Ecke wurde später fündig. Die 1,89 l Flasche dieses Saftes zu $2,99. http://www.campbellsoup.com/tomato_juice.asp?cpovisq=
Eine 10 mg Portion als Softgel-Kapsel kostet mich 10 Uscents. Eine 10 mg Portion als Campbell’s Tomato Juice kostet mich 20 UScents.
Ich nutze momentan beide Varianten. Der Campbell’s Tomato Juice schmeckt hervorragend zum Essen. Die Softgel-Kapseln sind außer Hause weitaus praktischer, d. h. auf Reisen. Das muss auch nicht Campbell’s Tomato Juice sein, das geht mit anderen Marken ebenfalls.
Warum allerdings die Passagiere Tomatensaft im Flugzeug trinken, das weiss der Fuchs.
Sollte euch das interessieren, dann müsst ihr hier nachlesen:
http://www.fragenohneantwort.de/fragen/frage78.htm
Bernd fragte einen Tag später zurück:
Sehr interessant, dieser Beitrag. Meine Frage: Wie ist die genaue Bezeichnung der "Tomato"-Kapseln. (Name, Hersteller, Verkäufer?)
Und Gerard (US) antwortete:
Name/ Spring Valley, Lycopene 10 mg, Hersteller/ Nature´s Bounty Inc, Bohemia NY. Verkäufer/ WalMarts in USA.
Bei dieser Betrachtung wirst Du dich natürlich an der lokalen Verfügbarkeit von Saft und Pillen orientieren müssen, unabhängig von den og. HerstellerMarken, z. B: Tomatensaft von Aldi und Pillen aus einer möglichst zollfreien (EU) Internetapotheke.
Ich kenne die deutsche Situation, wo WalMart leider im Vergleich zu hier kaum etwas anbietet. Erstaunlich ist, dass die Pille preislich hier im Vergleich zum Saft wesentlich günstiger abschneidet.
In Deutschland kann es durchaus umgekehrt sein. Mich würde vergleichsweise diese Kosten-Nutzenrechnung auf deutscher Basis interessieren.
HWL schrieb am 15.12.2004 dazu:
Da ich seit Anfang 2004 täglich Lycopin (neben MCP+ Doxazosin) einnehme und mich mit dem interessanten Thema häufiger beschäftige, folgender Hinweis.
Ganz offensichtlich ist es nicht der Wirkstoff Lycopin allein, der PCa-hemmend wirkt, sondern die Kombination mit anderen, z. T. unbekannten Wirkstoffen aus der Tomatenschale. Ich habe deshalb einige Zweifel, dass in den käuflichen Lycopin-Kapseln und industriell aufbereiteten Säften die tatsächlich wirksame Kombination von Lycopin + Wirkstoff vorhanden ist. Ich nehme deshalb nur einen naturbelassenen Tomatenmark mit einem getesteten Lycopingehalt von 40 mg/100 g Mark. Hierzu verweise ich auf meinen Beitrag "Lycopin-Wert in Tomatenmark", 13.12.2004.
Die neuesten Veröffentlichungen zum Theme Lycopin sind:
1: FASEB J. 2004 Nov 15;
Lycopene reduced gene expression of steroid targets and inflammatory markers in normal rat prostate.

Herzog A, Siler U, Spitzer V, Seifert N, Denelavas A, Buchwald Hunziker P, Hunziker W, Goralczyk R, Wertz K.
Epidemiological evidence links consumption of lycopene, the red carotenoid of tomato, to reduced prostate cancer risk. We investigated the effect of lycopene in normal prostate tissue to gain insight into the mechanisms, by which lycopene can contribute to primary prostate cancer prevention. We supplemented young rats with 200 ppm lycopene for up to 8 wk, measured the uptake into individual prostate lobes, and analyzed lycopene-induced gene regulations in dorsal and lateral lobes after 8 wk of supplementation. Lycopene accumulated in all four prostate lobes over time, with all-trans lycopene being the predominant isoform. The lateral lobe showed a significantly higher total lycopene content than the other prostate lobes. Transcriptomics analysis revealed that lycopene treatment mildly but significantly reduced gene expression of androgen-metabolizing enzymes and androgen targets. Moreover, local expression of IGF-I was decreased in the lateral lobe. Lycopene also consistently reduced transcript levels of proinflammatory cytokines, immunoglobulins, and immunoglobulin receptors in the lateral lobe. This indicates that lycopene reduced inflammatory signals in the lateral prostate lobe. In summary, we show for the first time that lycopene reduced local prostatic androgen signaling, IGF-I expression, and basal inflammatory signals in normal prostate tissue. All of these mechanisms can contribute to the epidemiologically observed prostate cancer risk reduction by lycopene.
J Nutr. 2004 Dec;134(12):3486S-92S.
Tomato phytochemicals and prostate cancer risk.
Campbell JK, Canene-Adams K, Lindshield BL, Boileau TW, Clinton SK, Erdman JW Jr.
Division of Nutritional Sciences, University of Illinois, Urbana, IL 61801;
Mounting evidence over the past decade suggests that the consumption of fresh and processed tomato products is associated with reduced risk of prostate cancer. The emerging hypothesis is that lycopene, the primary red carotenoid in tomatoes, may be the principle phytochemical responsible for this reduction in risk. A number of potential mechanisms by which lycopene may act have emerged, including serving as an important in vivo antioxidant, enhancing cell-to-cell communication via increasing gap junctions between cells, and modulating cell-cycle progression. Although the effect of lycopene is biologically relevant, the tomato is also an excellent source of nutrients, including folate, vitamin C, and various other carotenoids and phytochemicals, such as polyphenols, which also may be associated with lower cancer risk. Tomatoes also contain significant quantities of potassium, as well as some vitamin A and vitamin E. Our laboratory has been interested in identifying specific components or combination of components in tomatoes that are responsible for reducing prostate cancer risk. We carried out cell culture trials to evaluate the effects of tomato carotenoids and tomato polyphenols on growth of prostate cancer cells. We also evaluated the ability of freeze-dried whole-tomato powder or lycopene alone to reduce growth of prostate tumors in rats. This paper reviews the epidemiological evidence, evaluating the relationship between prostate cancer risk and tomato consumption, and presents experimental data from this and other laboratories that support the hypothesis that whole tomato and its phytochemical components reduce the risk of prostate cancer.
PMID: 15570058 [PubMed - in process]
Asia Pac J Clin Nutr. 2004;13(Suppl):S164.
A tomato puree enriched in 6% tomato skin leads to a higher absorption of lycopene and beta-carotene than a classical tomato puree in healthy subjects.

Reboul E, Borel P, Mikail C, Abou L, Portugal H, Lairon D, Amiot MJ.
UMR-U476 INSERM, Nutrition Humaine et Lipides, Faculte de Medecine, Marseille, France.
Background: epidemiological studies reported that a high tomato intake is associated with a lower incidence of colorectal and prostate cancers. This beneficial effect could be related to a high intake of carotenoids such as lycopene or beta-carotene.
Objective: because tomato skins, usually eliminated during classic tomato puree processing, are a source of lycopene and (-carotene, the aim of this study was to assess whether a tomato puree enriched in tomato skins (6%) induced a higher absorption of these carotenoids than a classic tomato puree in healthy subjects.
Design: 8 healthy men were given two similar meals containing either skin-enriched tomato puree (meal 1) or classic tomato puree (meal 2) at a one-month interval. Meal 1 provided 48 mg total lycopene (all-trans + cis forms) and about 1.5 mg total (beta-carotene. Meal 2 provided 30 mg total lycopene and about 1 mg total (beta-carotene. Blood samples were collected before meal intake and 1, 2, 3, 4, 6 and 8 h after meal ingestion to follow the change in chylomicron carotenoid concentrations. Chylomicrons were isolated by ultracentrifugation and analysed to assess their carotenoid concentration by hplc. Chylomicron carotenoid responses (area under the curve) were calculated for each meal and compared with the non parametric wilcoxon test. P value below 0.05 were considered significant. Results and discussion: chylomicron total lycopene and (-carotene concentrations exhibited bell shaped curves after both meals, with a maximum reached at about 3 h. Both chylomicron total lycopene and (beta-carotene responses were higher after the meal 1 than after the meal 2 (p = 0.069 and p = 0.036, respectively). The fact that chylomicron lycopene and (beta-carotene auc ratio (auc after meal 1 / auc after meal 2) was similar to that of lycopene and (-carotene amounts in meal 1 / amounts in meal 2 demonstrated that the bioavailability of these carotenoids in tomato skin appeared equivalent to that of these carotenoids in tomato pulp. Conclusion: skin-enrichement of tomato purees would represent a good way to valorise tomato co-products and to enhance the consumption of lycopene and (beta-carotene.
PMID: 15294734 [PubMed - in process]

HWL schrieb am 18.2.2005:
Es gibt inzwischen neuere Informationen und eine einjährige persönliche Erfahrung [zu Lykopin – Ed].
Daraus geht hervor, dass die Einnahme von Lycopin allein möglicherweise nur eine geringe krebshemmende Wirkung hat. Anders scheint es zu sein beim Verzehr von tomatenreicher Diät, ganzen Tomaten, Tomatensoße und Tomatenmark, bei denen weitere Inhaltsstoffe aus der Tomatenschale mit verzehrt werden. Nachstehender Bericht aus Lifeline.de(BMSO) vertritt die gleiche Meinung wie frühere Untersuchungen, dass die krebshemmende Wirkung wahrscheinlich nur durch die Kombination von Lycopin und einem (bisher unbekannten) Wirkstoff in der Tomatenschale möglich ist.
Die Untersuchungen wurden bestätigt durch eine Veröffentlichung in J Natl Cancer Inst.2003 Nov 5;95(21):1563-5 (University of Illinois), wo bei Laborversuchen Tomatenpulver und reines Lycopin (Kapseln) in der Wirkung auf Prostatakrebs verglichen wurden. Es wird gefolgert: "Der Verzehr von Tomatenpulver und nicht von Lycopin allein hemmt das Wachstum des Prostatakrebses. Dabei wird vermutet, dass das Tomatenpulver bestimmte Wirkstoffe neben Lycopin enthält, die die PCa-Entwicklung verändern".
Eine Veröffentlichung in Lifeline berichtet ähnliches:
Titel: Prostatatumore: Ganze Tomaten schützen
Eine bestimmte Substanz aus Tomaten - das Lycopin - wurden bislang mit einem geringeren Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, in Zusammenhang gebracht. Versuche zeigen jedoch, dass nur der Verzehr von ganzen Tomaten, aber nicht von Lycopin alleine vor einem Prostatatumor schützen kann.
Dr. Steven K. Clinton von der Ohio State University in Columbus, USA, arbeitete mit Ratten, die besonders anfällig für Tumoren der Prostata waren. Die Tiere wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt und erhielten eine Diät, der entweder reines Lycopin oder ein Konzentrat aus ganzen Tomaten zugesetzt wurde. Eine Kontrollgruppe erhielt normales Futter.
Es zeigte sich, dass die Tiere ein geringeres Erkrankungsrisiko hatten, wenn sie Pulver aus ganzen Tomaten zu fressen bekamen. Die Forscher vermuten nun, dass ein anderer Inhaltsstoff aus Tomaten als das Lycopin für die schützende Wirkung verantwortlich ist. Ein hoher Lycopinspiegel dürfte somit in den vorangegangenen Studien nur ein Marker für einen hohen Tomatenverzehr gewesen sein, jedoch nicht der Grund, warum das Erkrankungsrisiko für Prostatatumoren geringer war. Zudem beobachteten die Forscher, dass nicht nur die Nahrungsart, sondern auch die Nahrungsmenge einen Einfluss auf das Ausbilden eines Prostatatumors hatten: Tiere, die in allen drei Gruppen ein Fünftel weniger Nahrung erhielten, bildeten seltener ein Karzinom aus. (BSMO)
Eigene Erfahrungen vom 01/2004 - 01/2005 scheinen die Wirkung zu bestätigen. Denn in dieser Zeit des Verzehrs von 2 x ~ 10 g Tomatenmark (Lycopingehalt ca. 2 x 7 mg), (+ 3 x 5 g Modifiziertes Citrus Pectin/MCP) sanken die in monatlichen Abständen gemessenen PSA-Werte im Vergleich zu den PSA-Werten aus 2003 um durchschnittlich 20 %. Dabei ist nicht festzustellen, ob die Absenkung der PSA-Werte allein durch das Tomatenmark, durch das verzehrte MCP oder durch die Kombination beider Wirkstoffe bewirkt wurde. Auf jeden Fall scheint es sich nicht nur um eine reine Absenkung der PSA zu handeln, sondern um eine mehr oder weniger ausgeprägte Hemmung des PCa-Wachstums.

HWL schrieb am 16.10.2005:
Es ist bekannt, dass viele Forumsteilnehmer neben anderen PCa-wachstumshemmenden Mitteln, z. B. Modifiziertes Citrus Pektin (MCP), Granatapfel-Konzentrat, Quercitin, Selen u.v.a einnehmen. Häufig wird auch das wachstumshemmende Lycopin in Form von frischen Tomaten, Tomatensoße, Ketchup, Tomatenmark oder Lycopin-Weichkapseln eingenommen. Obgleich bekannt ist, dass die erwünschte Wirkung nur bei einer Tagesdosis von 8 – 20 mg Lycopin eintreten kann, ist die tatsächlich eingenommene Tagesdosis Lycopin und die wahrscheinlich vom Körper aufgenommene Menge normalerweise unbekannt. Sowohl zu geringe Tagesdosen als auch zu hohe Dosierungen sollen angeblich die erwünschte Wirkung beeinträchtigen.
Durch eine E-Mail-Korrespondenz mit dem (nebenberuflichen) Geschäftsführer der Schweizer Firma Take!Care AG., Dr. Fritz Jaisli – MCP-Nutzern bekannt als Lieferant von Modifiziertem Citrus Pektin (MCP) –, ergibt sich eine neue Möglichkeit der besseren Dosierung von Lycopin. Dr. Jaisli ist im Hauptberuf Entwicklungsleiter der Schweizer Firma OBIPEKTIN AG., eines der großen europäischen Hersteller von Pektin-Produkten für Industrie und Pharmazie. In dem genannten Schreiben berichtet er auf Anfrage über eine Möglichkeit der genauen Dosierung.
Die Firma stellt unter der Actisec-(Good Food-) Linie auch ein Tomatenpulver her, das in der normalen Ausführung bereits garantierte Lycopin-Werte von 160 mg/100 g Pulver aufweist. 10 g dieses Pulvers, eingerührt in z. B. heiße Bouillon und mit einigen Tropfen Speiseöl versetzt, decken mit 16 mg Lycopin den Tagesbedarf. Das Speiseöl fördert die Absoption im Verdauungstrakt. Zwar ist dies die etwas aufwendigere Variante als die Einnahme von Lycopin-Kapseln, man kann aber in die Bouillon gleichzeitig die erforderlichen 5 g MCP mit einrühren und beides bei Trinktemperaturen konsumieren. Vorteil gegenüber vielen anderen Tomaten-Produkten ist, dass das Lycopin von Obipektin in der idealen natürlichen Matrix vorliegen.

Jürgen M verwies am 23.1.2007 auf diese Notiz in der "Welt":
http://www.welt.de/data/2007/01/23/1185995.html
Josef schrieb am 6.2.2007:
Interessant auch:
http://www.toplife.at/gesundheit/artikel34.html:
Duo gegen Krebs: Tomate und Brokkoli:
Tomaten und Brokkoli gemeinsam verzehrt dienen zur Vorbeugung gegen Krebs.
Wer Tomaten und Brokkoli gleichzeitig zu sich nimmt, schützt sich besser vor Krebs, als würde er eines der beiden Gemüse einzeln verzehren, wollen US-amerikanische Wissenschafter nun herausgefunden haben.
siehe Link.......

hartmuth wies am 5.8.2008 auf diesen Text hin, Kernaussage: "Einer Substanz aus getrockneten Tomaten kommt möglicherweise eine Schlüsselrolle bei der Vorbeugung von Prostatakrebs zu"

HWL kam am 28.4.2009 auf das Thema zurück:
Es gibt neue Informationen zur Nutzung von Tomatenprodukten für die Prävention von PCa und als Hemmstoff für das Tumorwachstum. Ich hatte mich im Jahr 2004 zum ersten Mal intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Damals war vermutet worden, dass neben Lycopin in Tomatenmark und Tomatenpüree ein weiterer, bis dahin unbekannter Wirkstoff der eigentliche Grund für die tumorhemmende Wirkung von Tomatenprodukten sein dürfte. Die in den 90er-Jahren sowie von 2001 bis 2004 erschienene Flut von Veröffentlichung wurde von der amerikanischen FDA im Herbst 2004 durch ein Statement mehr oder weniger gestoppt mit der Aussage, dass zur krebshemmenden Wirkung von Tomaten keine eindeutigen Beweise vorlägen. Dies geschah, obwohl bereits im Jahr 2003 eine Veröffentlichung der University of Maryland (J Natl Cancer Inst) darauf hinwies, dassssss ein zweiter Stoff in Synergie zu Lycopin die eigentliche Hemmung bewirken könnte. Diese Studie blieb damals ohne Echo. Nachdem Hartmut in einem Forumsbeitrag am 05.08.2008 auf eine aktuelle Veröffentlichung in www.uroonkologie.de hingewiesen hatte, in der zu diesem Thema berichtet wurde, gab es hierzu keine Kommentare und m.W. keine weiteren Informationen.
Bei den letzten Streifzügen im Internet treffe ich auf den Originalbericht in Cancer Research Vol. 68, Issue 11, Pages 4384-91, Jun 1, 2008, dem Journal der American dass die Departments of Biochemistry and Child Health, University of Missouri-Columbia dieses Thema in 2007 aufgegriffen hatten – und fündig geworden sind. So gab es in Cancer Research einen Bericht über Tierversuchen mit Ratten. Dabei sei ein bisher unbekannter Wirkstoff entdeckt worden, der mit Lycopin zusammen eine starke krebshemmende Wirkung zeige.
Man stellte zunächst in vitro fest, dass ein im Tomatenpulver enthaltenes antioxidantes Ketosamin, das D-Fruktose-L-Histidin, genannt FruHis, zusammen mit Lycopin die entsprechende Wirkung zeigt. Durch Versuche mit sog. Copenhagen-Ratten, die entsprechende PCa-Linien erhielten (MAT-LyLu-PCa-Zellen), wurde festgestellt, dass dehydratiertes Tomatenpulver nach Wasserzugabe zwischen FruHis und Lycopin eine stark krebshemmende Verbindung entwickelt. Die in vivo Versuche mit verschieden gefütterten Ratten ergaben, dass die Lebensdauer der mit dem rehydratierten Tomatenpulver gefütterten Ratten erheblich höher lag, als bei den normal gefütterten Tieren.
Während makroskopische PCa-Tumore bei 63% der Kontrolltiere mit normaler Fütterung auftraten, war dies nur bei 18 % der mit Tomatenpulver + FruHis gefütterten Tiere der Fall. Eine sehr wichtige Aussage war m. E., dass FruHis bei über 250 μmol/l den oxidativen DNA-Abbau in vitro (!) vollständig blockiere. Die Schlussfolgerung des Teams um den Projektleiter Valerie Mossine ist besonders interessant. "Denn das Ergebnis deutet daraufhin, dass Tomatenprodukte, die durch Rehydration von Tomatenpulver hergestellt werden, ein potentiell chemopräventives Agens bzw. Agentien enthalten".
Zwar wird in solchen Fällen stets auf zukünftige Forschungen verwiesen und empfohlen, die entsprechenden Versuche abzuwarten. In diesem Fall bin ich aber, ähnlich wie 2005 beim Thema Granatapfelelixier der Meinung, dass man in diesem Fall derartige zeitaufwendigen Versuche nicht unbedingt abwarten muss, da der Verzehr von Tomatenpulver als Tomatenpaste m.E. unkritisch ist. Denn man nimmt die Verbindungen seit Jahren in bestimmten industriell gefertigten Lebensmitteln ohne Probleme zu sich, wenn auch in geringerer Konzentration. Dies gilt m.E. besonders für die Forumsteilnehmer, die bereits Tomatenprodukte in anderer Form als Tomatenpulver einnehmen.
Um entsprechende Aktivitäten anzuschieben, habe ich Verbindung zum Entwicklungsleiter der Obipektin AG in der Schweiz aufgenommen. Obipektin ist bekannt u.a. als europaweit größter Hersteller von Tomatenpulver für die Lebensmittelindustrie und von Modifiziertem Citrus Pektin (MCP), das einige Forumsteilnehmer einnehmen. Bei diesen Kontakten wurde mir ein Tomatenpulver mit garantiertem Lycopingehalt von 160 mg pro 100 g Pulver angeboten und zugesagt, den Gehalt an FruHis analytisch bestimmen zu lassen. Es werden Kleinpackungen mit 1 kg Tomatenpulver = 30,- Euro frei Haus; 2 x 1 kg = 50,- Euro frei Haus und 10 x 1 kg = 210,- Euro frei Haus geliefert. Weitere Informationen über die zweckmäßige Tagesdosis und die Art der Einnahme sind hier vorhanden und können bei Bedarf mitgeteilt werden.

HelmutS schrieb am 1.11.2009:
In der Ausgabe Nr. 3 "DER SPIEGEL - WISSEN" lese ich soeben:
"Glaubenssätze wie der, dass Obst und Gemüse vor Krebs schützen, hielten kritischer Nachprüfung nicht stand. Das jahrzehntelang verteufelte Hühnerei, das angeblich den Cholesteringehalt im Blut erhöht, musste rehabilitiert werden. Tomatensaft, der noch 2004 von renommierten Kieler Ärzten als vorbeugend gegen Prostatakarzinome empfohlen wurde, steht seit 2007 sogar im Verdacht, das Prostatakrebsrisiko eventuell zu steigern."
Was soll man da noch glauben, geschweige denn machen? Soll man den Tomatensaft weiter trinken oder diesen künftig besser meiden? Wer kann dazu etwas sagen?
HWL verwies am selben Tag auf seinen obigen Beitrag vom 28.4.2009 und schrieb weiter:
Derartige Artikel kommen - wie das Ungeheuer von Loch Ness - alle Jahre wieder an die Oberfläche, können aber die wissenschaftlichen Ergebnisse nicht angreifen. Auch das Thema der angeblichen PCa-Förderung durch Tomatensaft ist seit längerem bekannt und immer für einen Zeitungsartikel gut.
Nachstehend habe ich einen Artikel angefügt, der die gegenwärtige Situation beschreibt. Allgemein gilt: ein normalgewichtiger Mann braucht täglich mindestens 16 mg Lycopin in einem Tomatenprodukt. Diese Mindestdosis ist mit dem üblicherweise aus Konzentrat verdünntem Tomatensaft bei der üblichen Trinkmenge von 250 ml nicht zu erreichen.
Besser ist es nach neueren Forschungen, aus Tomatensaft durch Wasserentzug gewonnenes Tomatenpulver zu nehmen (enthält konzentriertes Lycopin) und mit wenig Wasser zu einem wohlschmeckenden Tomatenmark anzurühren. Dabei entsteht, nach einer wissenschaftlichen Untersuchung, das auf das Wachstum von PCa negativ wirkende FruHis (siehe Artikel).
Ich selbst nehme seit 2004 täglich käufliches Tomatenmark oder/und Lycopin-Kapseln, seit 2008 das beschriebene Tomatenmark aus Tomatenpulver. Wegen paralleler Einnahme auch anderer Wirkstoffe (GranaProstan, Terazosin, Avodart) ist eine eindeutige Zuordnung nicht möglich. Auf jeden Fall ist nach einem PSA-Wert von 5,7 -6,1 (2003) der Wert weitgehend konstant und fiel bis 2009 zügig bis auf heute PSA 3 – 4 ng/ml und dies trotz GS 3+4=7/IIb.