Der Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum von KISP und BPS

Ernährung, Nahrungsergänzungen – Leinöl

Willi fragte am 12.2.2001:
nachdem uns Wil einen schmackhaften Trunk kreiert hat, den Uwe WIKUTO getauft hat, begab auch ich mich auf den Weg, Kurkuma zu besorgen. Ich wurde fündig in der Dortmunder Filiale des Filialkräuterhauses Kühne, Berlin. Tel.: 030-795 2011/12, Fax: 030-796 7233. Kurkumawurzel gemahlen, Art.Nr. 426; 100 gr. 2,40 DM.
Frage an Wil: Deine Rezeptur von WIKUTO beinhaltet Olivenöl. Irgendwo las ich, dass Olivenöl eher ungünstig sei für Krebsbefallene. Ist da was dran? Es solle besser z. B. Leinsamenöl verwendet werden. Leider fehlt mir die Begründung. Weiterhin: Wer seiner Leber etwas Gutes angedeihen lassen möchte (Casodexeinnahme) findet hier auch Bärlappkraut Art.Nr. 0115; 100 gr. 3,30 DM und Lapacho-Tee, mit Wirkstoff Lapachol, dem eine Anti-Tumor-Wirkung nachgesagt wird. Art.Nr. 0119; 100gr. 4,50 DM
Wil antwortete am 12.2.2001:
Es ist genau umgekehrt. Nach Frau Dr. Budwig ist Leinsamenöl mit Hüttenkäse ein gutes Mittel gegen Krebs. Dies mag so sein, jedoch NICHT gegen Prostatakrebs. Es hat 6 Studien gegeben über hohe Dosis Leinsamenöl bei Prostatakrebs. Vier davon fanden keinen Effekt und zwei fanden einen negativen Effekt. Seitdem raten Prostatakrebs-Experten vom Gebrauch von Leinsamenöl in größeren Mengen ab (geringe Mengen sind Ok). Dagegen steht Olivenöl in keinem Verdacht. Leinsamenöl ist äußerst wärme- und sogar lichtempfindlich. Über 40 Grad fängt es schon an, ungesunde Komponente zu bilden. Dagegen ist Olivenöl ein robustes Öl, darf sogar auf über 100 Grad gebracht werden. Jedoch sehr hohe Temperaturen sind bei keinem Öl zu empfehlen.
Anwendung bei Krebs: Tomaten verzehren. Die (rote) Komponente, Lycopin, hat eine Antikrebswirkung. Lycopin ist in Öl löslich, und um es frei zu setzen, also die Aufnahme ins Blut zu fördern, wird empfohlen, Tomaten in Olivenöl zu erwärmen. Vorher etwas Knoblauch fein schneiden, 10 Minuten an der Luft oxydieren lassen und dann in die Bratpfanne, wo schon ein wenig Olivenöl hineingegeben wurde. Danach kommen die Tomaten rein. Ggf. noch ein paar Sardinchen mit dazu. Ich nehme dieses auf zwei Schnitten Brot - nur als Beispiel. Die Tomatenpelle kann eventuell erst abgenommen werden. Dazu die Tomaten mit heißem Wasser übergießen, dann abkühlen und pellen (von meiner Frau gelernt).
Butsch schrieb dazu am 9.3.2001:
Mal noch ein kulinarischer Tipp: Tomatenmark (sozusagen konzentriertes Lycopin) mit Olivenöl vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit heißer Pasta verrühren. Geht schnell, ist super lecker und außerdem gesund!

Barbara schrieb am 9.9.2001:

Auf Wils Ratschlag hin, den Krebs mit WIKUTO und gesunder Nahrung zu besänftigen und im übrigen abzuwarten, was bisher ja gut läuft (siehe sechste Schwalbe), essen wir statt Butter Quark mit Leinöl. Wir waren verunsichert durch seinen Hinweis, dass bei PK nach einigen Untersuchungen (Dr. Myers) Leinöl sogar schade. Ich bekam auch eine Anfrage dazu direkt an meine E-Mail, und habe mich unter Informationen-Ernährung-Leinöl schlauer gemacht.

Beruhigung: Leinöl ist "in größeren Mengen" schädlich, und dann, wenn es durch Hitze- oder Sauerstoffeinwirkung verändert ist.

Auf dieser Empfindlichkeit beruht aber gerade auch die biologische Wirksamkeit! Es ist eben hochungesättigt und dadurch enorm reaktionsfreudig, auch im Körper, wenn es ungeschädigt hineinkommt: 1 - 2 Teelöffel mit Leinöl verrührt als Tagesdosis - mehr kann mit einer kleinen Menge Quark gar nicht emulgieren.

In der Tomatensoße ist Leinöl ungeeignet, da diese ja erwärmt wird, Olivenöl als einfach ungesättigte Fettsäure ist dagegen sehr geeignet. (Gesättigte Fettsäuren sind verboten). Die Soße kann in ihrer Wirksamkeit noch weiter verbessert werden, wenn diejenigen, die ein basenreiches Frühstück anstreben und mit Papaya beginnen, die pfefferartigen Kerne in die auf Lauwarm abgekühlte Soße rühren. Den Kernen wird ganz große Wirksamkeit bei Krebs nachgesagt. (Ich schrieb schon mal, dass sie auf auf dem Brot mit Leinölquark gut schmecken.)

Walter schrieb am 4.10.2002:
Seit 40 Jahren behandelt Dr. Johanna Budwig Krebspatienten mit Leinöl, indem sie dieses als Leinöl-Quark-Brei essen läßt und es zusätzlich auf die Haut einreiben läßt. Die teils dramatischen Besserungen sind in dem Buch "Krebs - das Problem und die Lösung" beschrieben.
Ich habe jetzt meinen ersten Leinöl-Fall therapeutisch abgeschlossen. Es handelte sich um eine 65-jährige Patientin mit einem metastasierenden Ovarial-CA. Zunächst absolvierte diese Patientin eine "Selektive Tumortherapie" nach Dr.Löfflmann (www.biokrebstherapie.de). Anhand von auftretenden Schmerzen im Beckenbereich konnte auf die Auflösung von Knochenmetastasen geschlossen werden, aber nach Ende der Behandlung blieben die Tumormarker hoch.
Nach 2 Monaten Öl-Eiweiß-Kost traten Schmierblutungen auf - das war offenbar das zerfallende Karzinom. Danach steiler Abfall der Tumormarker. Ende der Geschichte. Heilung eines Karzinoms mit Leinöl!
Was hat dieser Fall im Prostata-Forum zu suchen ?
Das Leinöl macht keinen Unterschied, in welchem edlen Körperteil die Krebszellen stecken. Sie werden in die Apoptose (eine Art Selbstmord der Zellen) getrieben, wobei eine Entzündung entsteht, was der Patient auch als mehr oder (meist) weniger starken Schmerz spürt.
Es würde mich freuen, wenn einige Teilnehmer das bei sich ausprobieren könnten, denn so lernen wir alle voneinander.
Wil dachte am 5.10.2002 ganz anders über Leinöl:
Leider muss ich folgenden Kommentar geben:
An Leinöl als Krebskiller habe auch mal glauben wollen. Das war 1989 in der Pauseperiode meiner Hormonbehandlung, als mein PSA generalstabsplanmäßig stieg. Um die Steigung zu verzögern machte ich viele Experimente. Eine davon war mit dem Budwig-Rezept: Leinöl + Hüttenkäse.
Nach 5 Monaten konnte ich eindeutig feststellen, dass die PSA-Steigungsrate (in % pro Monat) nicht verändert war.
Zu dieser Zeit brachte Dr. Charles (Snuffy) Myers eine Warnung ins Forum. Sieben von neun Studien hatten gezeigt dass Leinöl das Risiko auf Prostatakrebs erhöht und, noch schlimmer, auch das Risiko zu Metastasen erhöht. Ende meines Experiments.
Leinöl (in größeren Mengen) mag vielleicht gegen gewisse Krebsarten helfen, kann jedoch bei Prostatakrebs sehr gefährlich sein. Leinsaat selbst ist jedoch OK, und ab und zu eine kleine Menge Leinöl dürfte auch nicht schädlich sein.

Paul fragte am 13.10.2003:
Wer kann etwas zu Flax seed Oil Kapseln sagen. Ich bekam die Nachricht, sie sollen PSA-Tumor und Prostata reduzieren. Mehr weiß ich leider nicht.
Ralf antwortete am selben Tag:
ich würde Dir empfehlen, um diese Flax seed oil (Leinöl-) Kapseln einen Bogen zu machen. Nicht nur Dr. Leibowitz warnt vor Leinöl. Dr. Charles "Snuffy" Myers hat der Sache einen Artikel gewidmet: http://www.prostateforum.com/Flaxseedoil.pdf, in dem er schreibt, dass er alle verfügbare Literatur durchforstet und keinen Hinweis darauf gefunden hat, dass Leinsamen das Wachstum oder Streuen von Prostatakrebs verlangsamt oder ihnen vorbeugt. Im Gegenteil, eine Studie aus Uruguay, das anscheinend eine hohe PK-Inzidenz hat, kam zu dem Schluss, dass Männer mit der höchsten Aufnahme von Alpha-Linolsäure ein um 440 % höheres Risiko hatten, an PK zu erkranken als Männer, die sich mehr an andere Fettarten hielten. Ferner hat er sechs Studien zu Leinöl gefunden. Fünf kamen zu dem Schluss, dass Leinöl schädlich sei, eine fand weder einen Schaden noch einen Nutzen.