Der Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum von KISP und BPS
[ZoladexÒ ist wie das vielleicht bekanntere Enantone/Trenantone und wie Eligard ein LHRH-Agonist und unterdrückt über einen komplexen Regelkreis die Testosteron-Produktion in den Hoden. Der Wirkstoff ist Goserelin und liegt in Form von Goserelinazetat vor. ZoladexÒ wird als Depotspritze verabreicht, entweder als Ein-Monats-Spritze (genauer: 28 Tage) mit 3,6 mg Wirkstoff oder als Drei-Monats-Spritze (genauer: 84 Tage)mit 10,8 mg Wirkstoff.
Hersteller: AstraZeneca GmbH, D-22876 Wedel, Tel.: 04103/708-0, Fax: 04103/708-3293
Zu den möglichen Nebenwirkungen sagt der Hersteller folgendes:
"Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: Sehr häufig (> 10 %), häufig (1-10 %), gelegentlich (0,1-1 %), selten (0,01-0,1 %), sehr selten (< 0,01 % oder Einzelfälle).
Zoladex® 10,8 mg kann neben der erwünschten Wirkung - der Beeinflussung des Geschwulstwachstums - auch unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen) haben. Sie müssen aber nicht bei jedem Patienten auftreten.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Zoladex® 10,8 mg auftreten?
Anfänglich
kommt es zu einem kurzfristigen Anstieg des männlichen
Sexualhormons Testosteron. Dadurch kann eine vorübergehende
Verstärkung bestimmter Beschwerden auftreten, z. B. häufig
Knochenschmerzen, sehr selten erschwertes
Wasserlassen (aufgrund einer Harnwegsverlegung) oder
Druckwirkung am Rückenmark. In diesen Fällen müssen
die Patienten im ersten Behandlungsmonat engmaschig überwacht
und gegebenenfalls entsprechend den Krankheitsanzeichen behandelt
werden!
Für den Beginn der Behandlung sollte die zusätzliche
Gabe eines so genannten Gegenhormons (Antiandrogen) erwogen werden,
um die möglichen Folgeerscheinungen des anfänglichen
Anstiegs des männlichen Sexualhormons zu vermindern. Aufgrund
des Abfalls des Testosterons treten sehr häufig Hitzewallungen
und Schwitzen, Potenz- und
Libidoverlust (das Interesse an Sexualität lässt
nach) sowie Hodenatrophie [Rückbildung
der Hoden – Ed] auf. Häufig wurde über
Brustschwellung und sehr selten über
Spannungsgefühl der Brust berichtet.
Eine
länger dauernde Behandlung mit LHRH-Analoga führt zu einer
Abnahme der Knochendichte. Aus diesem Grunde
ist während einer Langzeittherapie mit Goserelin ein Anstieg
des Frakturrisikos nicht auszuschließen, obwohl
bisher keine erhöhten Frakturraten beobachtet wurden.
Gelegentlich kam es während der Behandlung mit Zoladex®
10,8 mg zu Blutdruckveränderungen wie
Hypotonie oder Hypertonie. Diese Veränderungen sind gewöhnlich
vorübergehend und verschwinden entweder während der
Behandlung oder nach Therapieende. Nur selten sind medizinische
Maßnahmen bis hin zum Behandlungsabbruch erforderlich. Sehr
selten wurden Überempfindlichkeitsreaktionen,
die Symptome einer Allergie vom Soforttyp
einschließen können, beobachtet. An der Einstichstelle
traten selten Lokalreaktionen (z. B.
Bluterguss, Schmerzen, Blutungen) auf. Häufig wurde ein
leichter Hautausschlag beobachtet, der sich in
der Regel auch bei fortgesetzter Behandlung zurückbildete.
Ebenso können sehr selten Gelenkschmerzen
(Arthralgien) und sehr häufig Missempfindungen,
z. B. Kribbeln oder Taubheitsgefühl (unspezifische
Parästhesien), auftreten. Wie auch bei anderen Arzneimitteln
dieser Wirkstoffgruppe wurde in sehr seltenen Fällen über
eine Apoplexie [Gehirnschlag, Schlaganfall
– Ed] der Hirnanhangdrüse nach der ersten
Verabreichung von Zoladex® mit 3,6 mg Wirkstoff berichtet.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit."
Eine ergänzende Information ist, dass Zoladex im wesentlichen über die Nieren ausgeschieden wird und die Leber kaum belastet.
– Ed]
"Redakteur" berichtete am 29.12.2002:
Nach zweimaliger Gabe der Dreimonatsspritze Zoladex hat sich folgendes ereignet: 10 Tage nach Spritzengabe kam es während des Mittagessens zu einer plötzlichen Ohnmacht...
Wer kennt ähnliche oder gleiche Symptomatik. Der Patient leidet normalerweise eher unter Bluthochdruck (Werte liegen um 200/80). Wird medikamentös behandelt...
Margrit fragte am 18.11.2003:
mein Mann hat heute von seinem Urologen das Medikament Zoladex (3-Monatsdepot) gespritzt bekommen. Seit ca. einem Jahr hat er nach einer ZHB wieder einen PSA-Anstieg auf 35 - sein PC ist seit einem Jahr hormonunabhängig. Ich nahm an, dass sein Urologe ihm Zometa spritzen würde - nun habe ich in der Suchmaschine viel Negatives über Zoladex gelesen und weiß nicht, ob die Verordnung seines Urologen richtig war. Außerdem hat er Casodex 50 mg verschrieben. Mein Mann (70) ist in guter körperlicher Verfassung, nicht operiert. Wer kann mir (besser uns) weiterhelfen? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Jürg antwortete am selben Tag:
Seit nun etwas mehr als drei Jahren bekomme ich alle drei Monate die Zoladex-Depotspritze und täglich Cosadex 50. Abgesehen vom unvermeidlichen Verlust der Libido hat mir die Kombination dieser Medikamente einzig Hitzewallungen (je nach Wetter mehr oder weniger häufig, aber durchaus erträglich) und ein leichtes Anschwellen der Brust beschert. Sonst aber fühle ich mich pudelwohl. Natürlich reagiert jeder Mensch anders; meine Erfahrungen aber sind gut.
Am 16.5.2006 schrieb Jürg:
Neuropathie bedeutet, stark vereinfacht ausgedrückt, eine Funktionsstörung oder eine krankhafte Veränderung von Nerven, welche ihre Fähigkeit, elektrische Impulse zu leiten, beeinträchtigt. Typische Zeichen sind Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Brennen in den Finger/Händen und/oder Zehen/Füssen, Muskelschwäche, Ausfall der Sensibilität und Schmerzen.
Mein Urologe hat in den letzten paar Monaten festgestellt, dass sechs seiner Patienten an Neuropathie leiden; alle sechs werden mit Zoladex behandelt. Das kann Zufall sein und braucht mit Zoladex nicht den geringsten Zusammenhang zu haben.
Trotzdem würde es meinen Urologen interessieren, ob auch andere mit Zoladex behandelte PK-Patienten solche Symptome festgestellt haben, ohne deren Ursache zu kennen. Ich erwarte gerne Rückmeldungen, sei es im Forum, sei es als private Nachricht.