Der Extrakt aus dem
Prostatakrebs-Forum
von KISP
und BPS
Diagnostik
– PSA-Anstiegsgeschwindigkeit (PSA-V)
-
[Die
PSA-Anstiegsgeschwindigkeit PSA-V oder PSAV (nach engl. "PSA
velocity") ist ein Maß für das Fortschreiten (die
Progression) des Krebses und wird in (ng/ml)/a angegeben. Ein wenig
aggressiver Krebs hat eine niedrige PSA-V, ein aggressiver Krebs
eine hohe. – Ed]
- OliverB
schrieb am 29.9.2006:
-
Ich habe im
Internet folgenden Beitrag gefunden:
-
"Dr.
med. Hubert E. Weiß (16.08.2005)
-
Neue
Studien zur PSA-Anstiegsgeschwindigkeit (PSAV)
-
Wie im Mai
2005 auf dem amerikanischen Urologenkongress berichtet, könnte
die PSAV helfen, den Zeitpunkt einer Prostatabiopsie und die
Behandlung eines Prostatakarzinoms genauer zu steuern.
-
Es ist
bekannt, dass ein Anstieg des PSA (Prostata-spezifisches Antigen)
den Verdacht auf ein Prostatakarzinom verstärken kann. Als Maß
dafür dient die PSA-Anstiegsgeschwindigkeit (PSAV, von engl.
PSA velocity). Sie wird errechnet aus mindestens zwei
PSA-Bestimmungen im jährlichen Abstand. Ihre Aussagekraft wird
jedoch noch diskutiert. Nun bringen drei neue Studien mehr Klarheit:
-
In der
ersten Studie wird eine Senkung des Schwellenwerts für die
Empfehlung zur Prostatabiopsie (Probeentnahme) vorgeschlagen. Sie
soll bereits bei einer PSAV von 0,5 anstatt 0,75 ng/ml/Jahr
erfolgen. Damit wird bei 45 % der untersuchten Männer ein
Prostatakarzinom festgestellt. Diese Rate bleibt mit 46 %
selbst bei erheblich höheren Schwellenwerten (bis
2,0 ng/ml/Jahr) praktisch gleich. Der niedrigere Wert erhöht
also wohl nicht die Zahl der negativen („unnötigen“)
Biopsien, sondern führt dazu, dass Karzinome früher
entdeckt werden.
-
Die zweite
Studie beschäftigt sich mit der Frage der aufgeschobenen
Rebiopsie (erneute Biopsie) nach negativer Biopsie (kein Karzinom
oder verdächtiges Gewebe nachweisbar). Sie wurde bei einem
PSA-Anstieg von mehr als 20 % pro Jahr durchgeführt (bei
30 % der Teilnehmer, davon wurde bei 36,6 % ein
Prostatakarzinom festgestellt). Männer ohne Karzinom hatten
eher schwankende PSA-Werte und eine abnehmende PSAV. Bei Männern,
bei denen ein Karzinom entdeckt wurde, waren die PSA-Werte
gleichmäßiger, und die PSAV nahm zu. Somit wäre der
Zeitpunkt der Rebiopsie anhand von PSA-Werten und PSAV zu steuern.
Anmerkung: Eine aufgeschobene Rebiopsie kommt nur in Betracht, wenn
keine anderen Umstände die erneute Biopsie ausschließen
(z. B. ein hohes Alter) oder dringlich machen (z. B. ein
auffälliger Tastbefund).
-
In der
dritten Studie wurde ein direkter Zusammenhang festgestellt zwischen
der PSAV und dem Risiko, an Prostatakarzinom zu versterben (bis
0,16 ng/ml/Jahr weniger als 1 %, darüber 8 %).
Die PSAV könnte also helfen zu erkennen, bei welchen Patienten
das Karzinom gefährlich und deshalb eine Maximaltherapie
anzuraten ist."
-
Mein Urologe
sagte mir vor der Biopsie: Wenn wir nichts finden, ist das noch kein
sicherer Befund; wenn aber was gefunden wird, dann ist das leider
eindeutig.
-
Ich selbst
habe hierzu folgende Erfahrung machen müssen: Mein Gesamt-PSA
von 2,9 im November 2005 war eigentlich noch unauffällig. Bei
einem Anteil des fPSA von 0,28 errechnete sich jedoch eine PSA-Ratio
von 9,7 %. Aufgrund der auffälligen PSA-Ratio führte
mein Urologe eine Biopsie durch, die dann leider zu einem PCa-Befund
führte.
-