Der Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum von KISP und BPS

Diagnostik – Positronen-Emissions-Tomographie (PET)


Uwe schrieb am 5.4.2001:

Eine PET ist eine Positronen-Emissions-Tomographie. Mit einer PET stellt man Krebs im Körper fest. Einem wird radioaktiver Traubenzucker intravenös gespritzt. Die Krebszellen haben gegenüber normalen Zellen einen erhöhten Zuckerumsatz, deshalb wird in den Krebszellen mehr Radioaktivität angereichert, die dann von dem PET gemessen werden. Leider hat die Blase auch einen erhöhten Zuckerumsatz, weshalb die kleine Prostata unterhalb der Blase schlecht diagnostiziert werden kann. Deshalb ist mir von meiner TK durch den Medizinischen Dienst im August 2000 ein PET, dass mein Onkologe für sinnvoll erachtet hat, abgelehnt worden. Heute weiß ich, dass damals schon meine neue Muttermetastase erkannt worden wäre und hätte entfernt werden können! Ich weiß nicht wo der Medizinische Dienst qualifiziert ist, jedenfalls nicht beim Prostatakrebs, wie viele andere Ärzte auch!

Beim Spiral-CT im Februar 01 wurde in meiner Lunge ein 6 mm großer Rundherd entdeckt, der eine Prostatakrebs-Metastase oder eine Lungenmetastase sein könnte. Deshalb haben mich meine Okologen zu Thorax-Chirurgen geschickt, wegen einer Biopsie in der Lunge. Die Thorax-Chirurgen wollten die nicht ungefährliche Lungen-Biopsie nicht machen und empfahlen, eine PET durchzuführen. Ich übernahm das finanzielle Risiko (DM 1.900,-), da ich sofort wissen wollte, ob ich Krebs in der Lunge habe. Meine Thorax-Chirurgen haben die medizinisch notwendige Begründung geschrieben für den Antrag bei der TK, zur Kostenübernahme. Für mich war der PET ein voller Erfolg. Der Befund hat ergeben, dass mein vergrößerter Lymphknoten rechts am Beckenrand meine Muttermetastase ist, die mit PET schon im August 2000 hätte diagnostiziert werden können. Und die noch besser Nachricht ist, in der Lunge ist nichts gefunden worden. Basierend auf der von mir bezahlten PET-Untersuchung werde ich am 09.04.01 zu meinem Urologen Herrn Prof. Tunn stationär in die Klinik gehen und mir meine Muttermetastase operativ entfernen lassen.

Jetzt werde ich gegen die Techniker-Krankenkasse alle legalen Mittel ausschöpfen, damit sie die Kosten für die vernünftige und sinnvolle Diagnostik übernimmt. Natürlich muss ich dem Medizinischen Dienst seine Unwissenheit um die Ohren schlagen, weil er sinnvolle Diagnostik verhindern. Nochmal zum PET. Ich habe mit Herrn Prof. Grünwald, Klinik für Nuklearmedizin der JWG-Uni Ffm, der in seinem Hause eine PET seit 7 Jahren hat und damit kompetent für Aussagen über Diagnostik mit PET ist, gesprochen. Beim Prostatakrebs ist es sinnvoll, eine PET bei PSA >10 ng/ml und G3 zu machen, um Metastasierungen des PK zu diagnostizieren. Es müsste schon ein G3 oder Gleason-Summe ab 6 sein, da sonst die radioaktiven Anreicherungen zum Messen nicht groß genug sind.


Frithjof schrieb am 16.1.2001 mit dem Betreff "C11-Azetat-PET":

Aufgrund einer Anfrage von A. Fischer aus Dortmund gebe ich als Anlage einen Auszug aus: Proceedings of the SNM 48th Annual Meeting.

[Die genannte Anlage ist ein englischsprachiger Aufsatz zum Einsatz der 11C-Azetat-PET bei Prostatakrebs. Eine deutsche Übersetzung liegt als PDF-Datei vor. Zum Anzeigen von PDF-Dateien ist der kostenlos erhältlich Acrobat Reader erforderlich. - Ed]


HarriS schrieb am 1.9.2006:

hier ein informativer LINK zum Thema Diagnostik via PET. Es kann eine ausreichend informative Broschüre herunter geladen werden:

http://www.nuklearmedizin.de/pat_info/broschuren.php